Der Appalachian Trail ist einer der bekanntesten Fernwanderwege der USA. Gleich vorab – ich bin kein „Fernwanderer“. Auch wenn ich in den letzten Jahren die eine oder andere Tour gelaufen bin – für solch große Strecken habe ich schlichtweg nicht nicht passende Ausrüstung. Und doch war ich auf meiner Reise durch die Appalachen ein klein wenig neugierig.
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Alternative zum Clingmans Dome?
Eigentlich wollten wir an einem recht milden Maitag von Gatlinburg ausgehend nur die Aussichtsplattform „Clingmans Dome“ in den Great Smoky Mountains besuchen. Die hatte aber just an diesen Tagen so kurz vor den amerikanischen Sommerferien geschlossen – Reparaturarbeiten. Da wir aber nun schon mal mittendrin im Wald waren fuhren wir einfach weiter. Viele Kurven führten hinauf zum „Gipfel“ des Newfound Gap.
Die 1538 Meter über dem Meeresspiegel bemerkte ich zuerst nicht wirklich. Erst auf einem Parkplatz konnte ich ein Blick auf abertausende Bäume und wunderschöne Täler werfen. Der Ausblick war schlichtweg berauschend! Doch nicht nur das. In der Mitte des Parkplatzes entdecken wir eine Menschentraube vor einem Schild. Immer wieder zücken die ihre Kameras und so wurden ich auch neugierig. Vorsichtig näherte ich mich der Traube und schaute auf das Schild. Dort befindet sich eine State Line – eine inneramerikanische Landesgrenzenanzeige!
Genau hier entlang geht die Staatsgrenze von Tennessee zu North Carolina.
Wir haben uns ein kleines Sandwich mitgenommen. Entspannt schauen wir hinunter auf den riesigen Nationalpark Shalonage, den indianischen Namen für „Ort des blauen Nebels“. Etwas seitlich entdecken wir dann ein ganz besonderes Schild.
Für all diejenigen, für die das Wandern eine Leidenschaft ist, wird der Appalachian Trail kein „Unbekannter“ sein. Der Wanderweg, der mit knapp 3500 km quer durch den Osten Amerikas einer der längsten amerikanischen Trails ist.
Eine Probewanderung auf dem Appalachian Trail
Der Wanderweg scheint an dieser Stelle recht einfach zu sein und so entschließen wir uns, knapp 2 Meilen „Probezuwandern“. Schnell müssen wir jedoch erkennen, dass der Trail seine Tücken hat. Schon nach knapp 800 Meter müssen wir über riesige Steine klettern, etwas weiter rankt sich eine weitverzweigte Wurzel über den Wanderweg. Zudem nimmt der Steigungswinkel immer mehr zu. Kein Vergleich zu klassischen deutschen Wanderwegen!
Auch wenn wir immer mal wieder zwischendrin stoppen, schon nach knapp einer Meile stellen wir fest, dass dies für uns Teilzeit-Wanderer wohl doch eine Nummer zu groß ist. Wir lernen aber ein nettes Paar kennen. Sie sehen beide schon etwas müde aus und doch hatten Sie vor, die gesamte Strecke zu wandern. Wir fragten sie, wie es ihnen ginge.
Es kam ein leicht sarkastisches „hiking is so much fun“ und wir waren beeindruckt so viel Durchhaltevermögen. Ob sie es wohl bis zum Ende geschafft haben? Wir beschließen das Abenteuer „Appalachian Trail“ erst einmal abzubrechen. Knapp 3 Kilometer sind für uns genug.
Mittlerweile zieht auch eine riesige Regenwolke über die Great Smoky Mountains.
Jens jedoch hatte noch etwas von den Laurel Falls gehört. Ein sehenswerter Wasserfall nur ein paar Kilometer abseits des bekannten Trails. Wir starten einen zweiten Wander-Versuch.
Diesmal klappt es. Knapp 1 3/4 Meile (circa 2 Kilometer) müssen wir pro Tour laufen. Einfach war es für mich nicht. Bergauf, bei 100 % Luftfeuchte und in unpassenden Schuhen (von dem ungeübten erzähl ich mal lieber nix). Und doch war ich im Nachhinein froh diese Tour durchgezogen zu haben. Auch wenn ich mich nicht in das kühle Wasser der Laurel Falls geworfen habe (Es waren zu viele Menschen unterwegs) – die Tour war spannend und belohnte mit einem Blick auf einen Wasserfall. Nur der Weg zurück war für mich die Hölle. Es regnete mittlerweile in Strömen, meine Füße fühlten sich an wie zwei große Klumpen und die letzten 500 Meter hätte ich mich am liebsten den Berg hinuntergerollt. Aber wisst ihr was? Ich kann jetzt sagen das ich einen Appalachian Trail gewandert bin ;)
Appalachian Trail Hinweise für Gelegenheitswanderer
- Passende Kleidung und vor allen die passenden Schuhe anziehen.
- Der Laurel Falls war sehr gut besucht – es war jedoch auch Wochenende und Feriensaison. Am besten sucht ihr euch eine ruhigere Zeit aus.
- Der Great Smoky Mountain Nationalpark kostet keinen Eintritt.
- An zahlreichen Ecken könnt ihr aber tolle indianische und regionaltypische Souvenirs kaufen.
- Gatlinburg und der Nationalpark sind ein Kontrast wie Tag und Nacht. Gatlinburg ist eine „Amüsiermeile“, der Nationalpark Natur pur.
- An Verpflegung denken! Unterwegs gibt es nix, wo man einkehren kann.
- Übrigens Hier findet ihr noch eine andere Ansicht der Wanderung durch die Smoky Mountains
[…] von Chattanooga liegen die Great Smoky Mountains. Für Naturliebhaber ein […]
[…] Gatlinburg kann man sehr gut via Tagesausflug einen Abstecher zu einigen Highlights in den Great Smoky Mountains machen. Wie wäre es zum Beispiel mit ein paar Kilometer wandern oder einen Besuch in der […]
[…] PS. Ein Bericht zu einer kleinen Probewanderung zum Appalachian-Trail findet Ihr in Janetts Blog Teilzeitreisender. […]
Toller Bericht, super Bilder! Danke für die tollen Eindrücke, macht richtig lust auf eine Rundreise :))