Winterzauber auf der Insel Mainau: Mein Besuch im Christmas Garden

Die Insel Mainau liegt im Herzen des Bodensees und ist bekannt für ihre sommerliche Blütenpracht. Jährlich zieht sie mehrere Tausend Besucher an, die die wundervoll arrangierten kleinen Kunstwerke aus Blumen bestaunen. Mein erster Gedanke war etwas trostlos: Was passiert denn mit der Insel im Winter? Denn diesen Sommer hatte ich die Möglichkeit die volle Pracht zu genießen und war sehr angetan. Und im Winter? Blickt man auf kahle Bäume und leere Beete? Ganz klares NEIN. Denn auch für die kalten Monate hat die Insel ein ganz besonderes Ereignis, zu dem sie einlädt.

Das Wetter wollte mir den geplanten Besuch besonders eindrucksvoll gestalten, denn es war für den ganzen Tag dauerhaft Regen angesagt. Doch als ich an dem verregneten Dezemberabend über die Brücke zur Winterinsel schritt, wirkte alles noch stiller – fast feierlich. Genau dieser Moment, wenn die ersten Lichter aufblitzen und sich die Dämmerung über den Bodensee legt, macht den Christmas Garden Mainau zu etwas ganz Besonderem. Dieses Jahr öffnete er schon zum fünften Mal die Türen.

Ich hatte vorab schon einiges darüber gehört, doch erst vor Ort konnte ich nachvollziehen, warum so viele Menschen von diesem Lichterlebnis schwärmen: Es ist kein lautes Spektakel, sondern ein Spaziergang durch eine märchenhafte, fast poetische Lichterwelt.

Ankunft auf der stillen Blumeninsel

Schon am Eingang riecht es nach Wald, feuchtem Laub und einem Hauch von Glühwein, der von irgendwoher zu kommen scheint. Die Karten kann man vorab Online kaufen, an der Abendkasse oder an einem Terminal erwerben.

Einlasszeiten sind zeitlich limitiert, so dass es zu keinem großen Stau kommt. Trotz des Wetters war ich erstaunt, wie viele Leute Punkt 17:00 Uhr auf den Einlass warteten.

Ich bin mit dem Auto angereist. Das Parken kostet hier 6 Euro, mit der easy park app 6,90€.

Nach einem unkomplizierten Einlass wurde man durch dezent beleuchtet Wege zum Rundgang geführt und langsam in die achtsame Stimmung hineingleitet. Die vertrauten Mainau-Sehenswürdigkeiten – Schloss, Park und alte Bäume – wirken durch die winterlichen Lichtinstallationen plötzlich wie neu entdeckt.

Ein Rundweg zum Staunen

Der Rundweg ist ca. 3 km lang und führt über gut begehbare Wege einmal um die Insel und durch verschiedene Themenbereiche hindurch. Ich ertappe mich immer wieder dabei, einfach stehenzubleiben und zu lächeln. Die Stimmung einzufangen und die Zeit zu vergessen. Besondere Highlights waren dabei die

Leuchtende Metasequoia-Allee. Es ist ein Schauspiel aus großen beleuchteten Mammutbäumen, die mit wechselndem Licht und akustischer Begleitung eine ganz eigene Stimmung verbreiten.

Das tanzende Blumenmeer, welches eine Lichtinstallation wie eine sich im Wind bewegende Blumenwiese darstellte, als atmete der Garten selbst.

Verspielte Figuren und beleuchtete Installationen, die besonders Kinderaugen zum Leuchten bringen, denn auch mir hat das Märchen erraten sehr viel Spaß gemacht.

Und wenn man ganz genau hingeschaut hat, konnte man sogar eine kleine Bescherung durchspielen.

Kleine Genussmomente

Auf halber Strecke im Palmenhaus gönne ich mir eine Verschnaufpause vom Regen und Wärme mich mit einem heißen Kakao auf. Genau das Richtige, wenn einem die feuchte Kälte in die Finger kriecht.

Vor dem Schloss kann man knusprige Flammkuchen oder Brezeln genießen. Kleinere Feuerstellen laden immer wieder zum Aufwärmen ein. Essen und Getränke sind nicht günstig, aber ideal, um sich eine kleine Pause zu gönnen.

Für wen eignet sich der Christmas Garden?

Ich habe viele Familien gesehen, die staunend durch die Lichtermeere liefen, aber auch Paare, die eng eingehüllt in Schals unter alten Bäumen spazierten. Und natürlich zahlreiche Fotografen, die an jeder Ecke neue Motive fanden.

Ich selbst habe es sehr genossen. Der Christmas Garden hat eine beruhigende Kraft, die sich auch ohne Begleitung voll entfaltet.

Mein Fazit

Für mich ist der Christmas Garden auf der Insel Mainau definitiv ein Besuch in der Vorweihnachtszeit wert. Er ist kein Event, das laut und grell entertaint – sondern eines, das mit Ruhe, Schönheit und Wärme berührt. Wer in der Region ist oder einen winterlichen Kurztrip plant, sollte dieses Erlebnis unbedingt einplanen. Am Ende war ich ziemlich erstaunt, wie schnell die Zeit vergangen war. Und mein Aufenthalt waren gute 4 Stunden!

Ach übrigens: In Deutschland gibt es noch einige andere Christmas Garden Standorte. Unsere Autorin Kerstin war vor ein paar Jahren am Schloss Pillnitz in der Nähe von Dresden. Janett war in Koblenz auf der Festung Ehrenbreitstein – vielleicht gibts einen Christmas Garden auch in deiner Nähe!

Offenlegung: Wir wurden von dem Christmas Garden Deutschland für einen Besuch akkreditiert.