Meine Ausflugstipps für das Berner Oberland

Meine Ausflugstipps für das Berner Oberland

Wir verlassen Bern am frühen Morgen. Über der Hauptstadt der Schweiz hat sich ein dickes Regenwolkenband festgesetzt – und ich glaube fast, das ich in den kommenden zwei Tagen keine Sonne mehr zu Gesicht bekomme. Der Wetterbericht erklärt mir, dass es Dauerregen gibt. Na prima! So kann ein toller Urlaubstag beginnen. Und vom Berner Oberland? Habe ich bisher noch gar nichts gehört. Das soll sich jedoch ändern. Im Zug.

Berner Oberland (10)

Wir fahren mit der Bahn ins Berner Oberland.

Den Namen hat sich nicht etwas ein Schweizer einfallen lassen. Napoleon hat sich vor Urzeiten im Jahre 1798 in Thun überlegt – die Region rund um den Thuner- und Brienzersee und die südlich gelegenen Täler unter diesem Namen zusammenzufassen. Und so hat sich dies in den letzten Jahrhunderten gefestigt.

Unser erster Zwischenstopp an diesem Tag ist Interlaken. Unser Hotel liegt nur knapp 5 Gehminuten vom Bahnhof Interlaken Ost entfernt (die Empfehlung findet ihr unten in der Infobox). Wir jedoch haben keine Zeit – schnell geben wir unser Gepäck ab, um uns auf eine Reise in die Berge zu begeben.

Jungfraujoch (6)

Eine Bahnreise in die Schweizer Berge

Für mich als Bahnfan war die Auffahrt zum Jungfraujoch ein wirkliches Highlight. Auch wenn ich ab dem zweiten Zwischenstopp an einer leichten Höhenübelkeit gelitten habe – die lustiger weise erst ganz oben durch Frischluft verschwunden war – die Tour war für mich Flachlandtiroler sehr beeindruckend. Und das nicht nur wegen den ganzen asiatischen Touristen, die unsere Tour begleiteten. Darüber jedoch werde ich noch mal ausführlich berichten.

Habe ich schon erwähnt – das wir uns diesmal absolut nicht auf die Wettervorhersage verlassen konnten? In drei Stunden haben wir uns die Gletscherwelten angeschaut und uns natürlich auch nach „draußen“ gewagt.

Janett Jungfraujoch

Auf knapp 4000 Meter herrscht das ganze Jahr über Winter – und es war unglaublich, wie just in dem Moment die Wolken für einen beeindruckenden Blick Platz machten, als wir auf das Plateau hinaustraten.

Plateau Jungfraujoch

Hier oben würde ich gerne mal eine Nacht verbringen – wir jedoch müssen wieder hinunter ins Tal. Das Berner Oberland hat jedoch noch viel mehr zu bieten.

Interlaken und Unterseen – Sehenswert im Berner Oberland

Eine Bergtour macht vor allem eines. Hungrig. Und so dauert es nicht lang, bis wir uns an diesem Abend auf die Suche nach etwas Essbarem machen. Interlaken ist vor allem eines – ein Ort mit vielen Hotels und zahlreichen Möglichkeiten, um Essen zu gehen oder zu shoppen.

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Wir jedoch laufen an diesem Abend etwas weiter und besuchen „Unterseen“, eine der Gemeinden des „Bödelis“ – wie die Tiefebene zwischen dem Thuner und dem Brienzer See heißt. Unterseen und Interlaken liegen zwar direkt nebeneinander – sind aber nicht nur durch die Aare voneinander getrennt. Wir erfahren von der Hassliebe der beiden Gemeinden – die man so als Tourist wohl gar nicht mitbekommt, wenn man einfach nur über die Brücke geht.

Brücke zwischen Interlaken und Untersee
Brücke zwischen Interlaken und Untersee

Ich muss zugeben – mir gefällt Unterseen etwas besser. Die süße kleine Altstadt – viel weniger Tourismus und vor allem das Bergpanorama wecken in mir schon ein wenig das „Schweiz-Gefühl“. Wir essen im Stadthaus – einem Ratskeller der anderen Art. Hier gibt es regionales und leckeres Bier – hier essen viele Einheimische – hier werde ich mit einem Schweizer Burger überrascht und hier sitzt der Bürgermeister quasi nebenan.

Im Touristikmuseum
Im Touristikmuseum

Auch nur ein paar Meter weiter gibt es ein süßes kleines Fachwerkhaus, typisch für diese Region. In ebendiesem befindet sich das Touristikmuseum – was auf drei Etagen etwas über die Geschichte der Region berichtet. Einen kleinen Blick dürfen wir am nächsten Morgen hineinwerfen, als wir im Rahmen einer Free Walking Tour durch Interlaken und Unterseen spazieren.

Uns begleitet Viktor – der die Free Walking Tours in Interlaken aufgebaut hat. Ich bin beeindruckt, mit wie vielen Fakten rund um Interlaken, Unterseen und Matten der junge Student beeindrucken kann. Ob Geschichte, Kultur, Lokalpolitik oder Kulinarik – ich habe den Eindruck, dass er zu allen Themen etwas zu sagen hat. Selbst vor dem Thema „Kriminalität“ macht er nicht halt – was einen Spaziergang mit ihm auch sehr spannend macht.

Interlaken_Unterseen - Zwerg
Auch das ist die Schweiz.

Das Team der Free Walking Tours hat jedoch nicht nur „Spaziergänge“ im Portfolio. Auch das Thema Genuss probieren wir in einer Schnupper Swiss Food Tour aus. So komme ich in den Genuss einer Schokoladenverkostung beim Funky Chocolate Club in Interlaken und darf frische Milch vom Bauern in Matten probieren.

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Wer auf Schweizer Schokolade steht, kann im Funky Chocolate Club auch einen Workshop belegen – wir jedoch haben an diesem Tag leider keine Zeit und müssen weiter…

Schiffstour auf dem Thuner See.

Für den Rückweg Richtung Bern haben wir uns etwas ganz Besonderes überlegt. Zwar ist die Bahn schnell von Interlaken in Bern, es gibt jedoch auch noch andere Wege in die Hauptstadt. Wir wählen an diesem Tag den „Umweg“ über den Thuner See.

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Knapp 2 Stunden dauert die Boots-Tour von Interlaken nach Thun. Und eigentlich ist das Boot auch eher ein modernes Hop-On-Hop-Off-Transportmittel. Kreuz und Quer fährt das Schiff über den See, stoppt an zahlreichen Stellen und bietet so immer wieder neue Blickwinkel. Natürlich gibt es auch ein paar Infos über die Geschichte der einzelnen Haltepunkte – das jedoch ist beim „Staunen“ irgendwie untergegangen.

Unser Schiff hatte zwei Klassen. 1ste und 2te Klasse – wobei die erste Klasse im Obergeschoss war und hier etwas weniger Betrieb war. An Bord gibt es kein WIFI, aber jede Menge Entschleunigung.  Mit dem Swiss Pass ist die Tour sogar kostenlos.

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Unsere Bootsfahrt zeigte den Thuner See von der wilden Seite – denn bei Sturm und Regen war die Fahrt über das Gewässer ein klein wenig abenteuerlich. Auch die Anlegemanöver dauerten etwas länger. Angekommen sind wir jedoch fast pünktlich – praktisch ist hier auch, das in Thun der Bahnhof quasi neben der Anlegestelle liegt und somit auch für „Umwegler“ perfekt ist.

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Hatte ich schon erwähnt, das ich auch das Essen an Bord empfehlen kann?

Einmal kurz zum Schloss Thun

Für Thun hätte ich gerne noch etwas mehr Zeit und vor allem besseres Wetter gehabt. Während wir in Interlaken und Unterseen noch die Sonne genießen konnten, hat es sich in Thun eingeregnet. Ich hatte eigentlich einen etwas umfangreicheren Rundgang geplant – der dann schlussendlich nur in einem Kurzbesuch am Thuner Schloss endete.

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Auch für einen Schlossbesuch reichte die Zeit leider nicht mehr – definitiv ist Thun noch einen zweiten Besuch wert. Mal schauen – vielleicht kann ich dann ja auch im Schlosshotel übernachten?  14 Zimmer gibt es hier im ehemaligen Gefängnistrakt – nur ist die Nacht mit über 300 CHF nicht wirklich günstig.

Ich muss wieder zurück, von Thun aus ist man in knapp einer Stunde am Flughafen in Bern. Unterwegs verliere ich auch noch meine Kamera. Aber das ist wieder eine andere Geschichte, die auch noch erzählt werden muss ;)

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Das solltet ihr noch wissen über das Berner Oberland

Wichtige HinweiseAnreiseÜbernachtungsempfehlungWeitere Inspirationen?
  • Mit der Interlaken Gästekarte könnt ihr in Matten, Unterseen, Wilderswil, Saxeten, Gsteiwiler, Bönigen, Iseltwald, Ringgenberg, Goldswil und Niederried zur kostenlosen Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel nutzen.
  • Falls ihr im Stadthaus in Interseen essen wollt, so empfiehlt es sich einen Platz zu reservieren. Vor allem in den Abendstunden ist hier recht viel los.
  • Die Reise nach ganz oben zum Jungfraujoch kostet nicht wenig Geld. Knapp 200 Schweizer Franken werden für einen Tagestrip mit der Bahn fällig (wenn man von Interlaken aus fährt). Günstiger geht es – vor allem für diejenigen, die einen Swiss Pass ihren eigenen nennen oder nicht ganz so hoch hinauswollen.
  • Der Schokoladenworkshop im Funky Chocolate Club dauert ca. eine Stunde und kostet pro Person 65 CHF. Schürze, Schokolade und Zubehör wird Gestellt.
  • Lust auf eine Zeitreise in Sachen Nachtleben? Dann solltet ihr in Johnny’s Bar vorbeischauen. Dort treffen sich Touristen und einheimische – um zur 2500 CDs umfassenden Musiksammlung des DJs abzurocken. Zeitreise in die 80er und 90er inklusive.

In der Schweiz seid ihr am schnellsten mit dem Flieger. Wer nicht auf jeden Euro schauen muss, dem empfehle ich Skywork Airlines. In kleinen Maschinen zu max. 31 Personen (ab Mai auf einigen Strecken bis zu 50 Personen) fliegt das kleine Luftfahrtunternehmen von Köln Bonn, Berlin und München die Schweizer Landeshauptstadt Bern an. Preise ab 200 Euro.

In der Schweiz sind die Anbindungen via Bus und Bahn sehr gut! Fast an alle Orte kommt man sicher und gemütlich mit der Bahn oder dem Postbus, noch dazu lohnt sich die Anschaffung eines Swiss Pass für eine Reise in die Alpenregion.

Es gibt zahlreiche Autofreie Regionen in der Schweiz – jedoch ist Parken hier an vielen Stellen kostenfrei möglich.

Wir haben im Carlton Hotel übernachtet. Das Jugendstilhaus bietet auch in den Zimmer eine Zeitreise. In großen massiven Betten kam ich mir fast so ein wenig wie zu Besuch bei Oma vor. Überall im Haus entdeckt man Zeitzeugen der verschiedenen Art. Die Preise sind für Schweizer Verhältnisse recht günstig, eine Nacht kostet hier im Durchschnitt 150 CHF.

Wer übrigens eine Zeitreise in Richtung 80er machen will, sollte man einen Abstecher in Johnny’s Bar machen.

Offenlegung: Die Recherche erfolgte im Rahmen einer Pressereise von Skywork Airlines.

Janett

Hallo, ich bin Janett, die Gründerin des Blogs Teilzeitreisender.de
Schon immer war ich ein sehr großer Fan von Kurzreisen. Neben einer Teilzeitstelle an der Uni Düsseldorf pflege und hege ich deshalb dieses Projekt - und habe dafür schon das eine oder andere Abenteuer erlebt.

Mehr über mich erfahrt ihr unter der Rubrik Persönliches

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