Nach einer anstrengenden Arbeitswoche wollen wir nur noch eins: eine entspannte Fahrt zu unserem Hotel in Schwerin. Doch eine lange Reihe doppelblinkender Fahrzeuge vor uns scheint diesen Wunsch im Keim zu ersticken. Ein kilometerlanger Stau erfasst und nimmt uns in sich auf. Keine Chance, dem zu entgehen. Nun heißt es abwarten und die Nerven behalten. Und hoffen, dass alle anderen Fahrer das genauso sehen und zu den beiden Auffahrunfällen nicht noch mehr kommen.
Unser Wunsch scheint sich zu erfüllen: nach einer gefühlten Ewigkeit andauernden 30minütigen Verzögerung können wir unsere Fahrt fortsetzen und freuen uns über das bald auftauchende Hinweisschild nach Schwerin. Endlich in Reichweite! Nicht mehr weit und wir können erleichtert Luft holen. Unsere einzige Sorge derzeit: ob wir im hoteleigenen Restaurant zu so später Stunde noch etwas zu Essen bekommen. Da wissen wir aber auch noch nicht, was uns gleich noch erwartet:
Die Anfahrt zum Hotel
gestaltet sich als sehr fragwürdig. Fragwürdig dem Navi gegenüber. Denn die Straßen und Wege, die wir nutzen sollen, sehen in der Dunkelheit aus, als würden sie uns direkt ins Nirgendwo führen. Zum Glück scheint sich unsere Navitante aber auszukennen: immer wieder stehen Hinweisschilder am Wegesrand, die in die gleiche Richtung weisen. Also gut! Dann mal abwarten, wo wir am Ende dieser Sackgasse landen werden.
Eins vorweg: im Tageslicht ist die Zufahrt nicht mehr ganz so fragwürdig. Und auch, wenn das letzte Stück etwas eng erschien, erreichten wir sicher das Hotelgelände.
Der Empfang
Es war spät. Wir waren kaputt und hungrig. Aber der herzliche Empfang an der Rezeption entschädigte für Einiges.
Nicht nur, die Angestellten (die allesamt in Schiffsuniform unterwegs sind), sondern auch die einladende, heimelige Einrichtung und Atmosphäre. Das Alles macht mehr als neugierig, in welchen Räumlichkeiten wir wohl dieses Wochenende verbringen dürfen. Doch zuerst mussten wir dringend etwas Essen!
Das Restaurant
Wir hatten Glück: das Restaurant ist bis 23 Uhr geöffnet und der Koch zauberte auch nach 22 Uhr noch etwas für uns. Und da wir fast die letzten Gäste waren, hatten wir freie Tischwahl. Das ist nicht immer so: wer im Wintergarten zu Abend speisen möchte, muss einen Tisch reservieren! Ansonsten sitzt man in dem – auch sehr schönen – angrenzenden Raum.
Das Essen war sehr gut. Doch uns war klar: jeden Abend können wir uns das nicht leisten. Doch dies war ein ganz besonderer Abend: vor uns lag ein freies Wochenende und mein Schatz hatte Geburtstag. Da darf es auch mal die teurere, gehobene Küche sein!
Die Seevilla
Gut gesättigt gab es nun nur noch einen letzten Wunsch für heute: ab in´s Bett. Die gute Dame vom Empfang hatte uns auf einem Lageplan markiert, wo sich unser Zimmer für die nächsten beiden Nächte befindet: in der Seevilla. Okayyyyy… Das klang auf jeden Fall vielversprechend! Unser Auto parkten wir noch in der Nähe, aber dann ging es endlich dem etwas abseits gelegenen Häuschen entgegen.
„Suite 702“ stand da auf der Eingangstür! Oha…
Das „Zimmer“ entpuppte sich dann auch als kleine Oase: ein gemütlicher Eingangsbereich mit offener Küchenzelle, getrenntem Bad und WC und zwei Schlafzimmern. Das gesamte Ambiente präsentierte sich im Seemannstil: blau-weiß ist die vorherrschende Farbe und die Ölgemälde an den Wänden lassen die Sehnsüchte nach Meer und Salzluft wachsen.
„Luxuriös, aber auch sehr gemütlich“, so läßt sich die Suite sicher am Besten beschreiben. Oder aber mit: „Wie geil!“ wie mein Schatz es spontan auf den Punkt brachte. Und das Schlafzimmer sah nicht nur gemütlich aus! Wir haben einfach nur wunderbar geschlafen und uns erst am nächsten Morgen vom Vogelgesang wecken lassen.
Wir erkunden das Gelände
Am nächsten Tag stand ein Besuch in Schwerin und Warnemünde auf unserem Programm. Doch der Wetterfrosch im Morgenradio wies uns unnachgiebig darauf hin, dass ein Sturm im Anmarsch ist. „Egal!“ dachten wir uns! Noch läßt sich ab und an die Sonne blicken, also ziehen wir das heute durch!
Doch zuerst stärkten wir uns an dem ausladenden Buffet und erkundeten anschließend das 12 Hektar große Gelände des Hotels. Besonders gefallen hat mir ja die Seesauna. Auch, wenn ich diese nicht unbedingt benutzen möchte, da Sauna generell nicht meins ist. Aber für Saunagänger ist dies bestimmt ne tolle Kombination: Sauna und gleichzeitig der Blick auf den See.
Immer wieder staunten wir über die Tiere, die hier ihre eigenen Hotels haben: Esel, Hühner, Katzen, Apa.. und Ziegen. Schöne Idee. Die Verbundenheit mit der Natur ist doch gleich viel intensiver und das spazieren über das Gelände gestaltet sich noch einmal viel angenehmer. Nur die Nashörner haben mich verwundert. Doch auf Nachfrage gibt es dafür eine ganz simple Antwort:
Vor einigen Jahren hat die Schweriner Wirtschaft ein Sponsoring für den Schweriner Zoo und das Nashorngehege organisiert. Als Dank erhielten die Sponsoren die Nashorn Figuren, die seitdem ihren Ehrenplatz im Garten haben.
Und natürlich besonders erwähnenswert ist der See: der Blick ist malerisch und im Sommer ist der eigene Badestrand sicher sehr gut besucht. Leider haben wir nicht herausgefunden, was der Taucher zu früher Stunde in dem kalten Wasser gesucht hat. Doch so klar, wie der See war, hatte er bestimmt Erfolg *grins
Auf nach Schwerin
Ich könnte immer weiter über das Hotel schwärmen, aber an diesem Wochenende hatten wir ja auch noch ganz andere Dinge auf unserem Plan: das Schweriner Schloss wollte besichtigt werden! Also auf und ab…
Das Wetter zog sich langsam aber stetig immer mehr in Richtung Sturm zusammen. Nieselregen setzte ein und der Wind peitschte uns ins Gesicht. Aber egal! Eine Runde um das Schloss musste sein!
An der Rückseite entdeckten wir den Eingang zu einem Museum und überlegten kurz, ob wir das besuchen möchten. Aufgrund der sehr langen Warteschlange überlegten wir uns es aber schnell anders und schlenderten lieber noch ein wenig durch die Altstadt.
Aber wirklich nur ein wenig: ich weiß nicht, wie Schwerin sich flächenmäßig ausbreitet, doch für einen Spaziergang durch die Altstadt benötigten wir ebenso kurz bzw. lange, wie der Spaziergang um das Schloss. Was aber nicht bedeutet, dass es uns nicht gefallen hat! Bitte nicht falsch verstehen! Schöne, enge, kleine Gässchen, die erkundet werden möchten. Boutiquen und Handwerkskunst finden sich hier ebenso, wie eine Apotheke und ein schöner Marktplatz. Aber eben leider nicht viel mehr.
Für das ungemütliche Wetter aber passend: nach zwei Stunden waren wir wieder bei unserem Auto und glücklich, dass wir den Wind und den Regen aussperren konnten. Langsam wurde es doch ungemütlich da draußen.
Und weiter nach Warnemünde
Nun ja: da wir nicht oft in der Gegend sind, verabredeten wir uns im Vorfeld für Samstag mit guten Freunden. Schließlich gab es da auch noch eine Einladung zu unserer Hochzeit abzugeben. In unserem Lieblingsrestaurant konnten wir einen Tisch ergattern und genossen den Nachmittag in heimeliger Wärme bei Grog, einer ausgiebigen Fischplatte und tollen Gesprächen.
Der Sturm kommt
Doch dann mussten wir erkennen, dass der Wetterfrosch vom Radio wohl doch recht behalten würde: da zog mächtig etwas auf. Irgendwie wollten wir auch nur noch sicher zurück zum Hotel kommen. Ohne, dass uns ein Baum auf das Autodach oder so fällt. Von Hochwasser war auch die Rede und die Straßen unterwegs durchliefen schon sehr dicht den Schweriner See und dessen Ausläufer.
Doch ein letzter Gang zum Strand musste sein. Einmal das Meer sehen. Was sich gar nicht als so einfach herausstellte: der aufgepeitschte Sand trieb die Tränen in die Augen und das obligatorische Foto hab ich so schnell wie möglich geschossen.
Bis ins Hotel sind wir gut gekommen und ließen den Abend ganz gemütlich im Restaurant ausklingen. Danach gab es nur noch eins: auf in die Villa und sich in die kuscheligen Betten fallen lassen.
Schlafen. Zumindest bis der Sturm über das Hotelgelände zog. Dabei muss ich aber lobend erwähnen, dass die Fenster und Türen mega dicht waren! Zuhause wäre mir mein Herz sicher schon viel eher in die Hose bzw. unter die Bettdecke gerutscht. Draußen wütete der Sturm mit mächtigen Windböen und prasselndem Regen. Stundenlang.
Und am Morgen war von dem ganzen Schlamassel kaum noch etwas zu erkennen: die Sonne erschien plötzlich wieder am Himmel und wären nicht die vielen Äste und Blätter gewesen, hätte die Nacht auch einfach nur eine mit einem stürmischen Traum sein können. Sogar einer der Esel hielt neugierig seine Nase zur Tür heraus.
Auf dem Weg zum Frühstück haben wir dann aber auch gesehen, dass es doch auch einen größeren Verlust auf dem Hotelgelände gab: ein sehr großer Baum war entwurzelt und lag nun einsam auf der Wiese. Zum Glück fiel er Richtung freier Fläche…
Alles in Allem hatten wir ein wundervolles Wochenende und die Hotelanlage ist einfach nur empfehlenswert. Nicht so „Null Acht Fuffzehn“ halt.
- Weitere Informationen zum Best Werstern Seehotel Frankenhorst in Schwerin
- Vor dem Entladen des Gepäcks an der Rezeption melden, da die Zimmer in verschiedenen Häusern untergebracht sind.
- Zum Abendessen Tisch im Wintergarten reservieren.
Schweriner Sehenswürdigkeiten
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- Das Schweriner Schloss. Umgeben von Wasser und verwunschenen Gärten, mit prunkvollen Türmen und von gold glitzernden Spitzen. Hier findet sich auch ein Museum mit Ausstellungsstücken aus alter Königszeit.
- Spaziergang durch die Altstadt
- Reppiner Burg, eine künstlich angelegte Burgturmruine, die am Südufer des Schweriner Sees liegt und ein wunderbarer Aussichtspunkt mit Blick über den Schweriner See ist
Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
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- Aktivitäten in der Seenlandschaft wie Kanu/Boot fahren, Wandern, Radfahren
- Archäologischer Lehrpfad östlich des Schweriner Sees. Die 7 Kilometer lange Strecke führt durch eine abwechslungsreiche Endmoränenlandschaft. Infos unter: http://www.schwerinersee.de/index.php/freizeit/rad-und-wanderspass/wandertouren/49-wandertour-nummer-1
- Schlössertour: Wiligrad, Schwerin, Ludwigslust, Friedrichsmoor
- ErlebnisReich Bienenstraße im Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß.
Infos unter: https://www.schwerin.de/kultur-tourismus/kunst-kultur/bildende-kunst-museen/freilichtmuseum-schwerin-muess/unsere-ausstellungen/
Anreise mit der Bahn
Anreise mit dem Auto
- ca. 6 km vom Stadtzentrum in Schwerin entfernt
- Anfahrt gut ausgeschildert – ruhig dieser auch vertrauen
Anschrift:
Best Western Seehotel Frankenhorst
Frankenhorst 5
D-19055 Schwerin
- Imke war auch in Schwerin und hat noch ein paar coole Insidertipps.
- Helga hat sich nur mit dem Schweriner Schloss beschäftigt.
Offenlegung: Wir wurden zum Übernachten vom Best Western Seehotel Frankenhorst eingeladen.
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