Ein Wochenende im Allgäu: Unser Wander- und Kulinarikerlebnis in Oberstdorf

Ein Wochenende im Allgäu: Unser Wander- und Kulinarikerlebnis in Oberstdorf

„Oh, Wahnsinn“, bricht es aus mir heraus als wir unser Zimmer im Best Western Plus Hotel Alpenhof in Oberstdorf betreten. Mein Blick wandert sofort vorbei an der alpenländisch-modernen Einrichtung hinüber zum riesigen Fenster. Ich gehe hinaus auf den Balkon und atme tief ein. Ich sehe eine gigantische, sattgrüne Wiese und die unzähligen Gipfel der Allgäuer Alpen. Ein echter Kontrast zum Häusermeer Stuttgarts.

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Eine Wanderung zum Breitachklamm

Viel Zeit zum Ausruhen ist jedoch nicht, denn heute wartet noch ein Naturerlebnis der besonderen Art auf uns. Kurz nach dem Eingang plätschert noch ein kleiner Bach zwischen Steinen und Bäumen dahin. „Recht unspektakulär“, denke ich mir. Doch schon wenige Meter weiter werden die Felswände rechts und links des Baches höher und höher. Wir sind mittendrin in der tiefsten Felsschlucht Mitteleuropas. Mehr als 30 Meter hoch ragen die Felswände teilweise über der Breitach empor.

Die gut ausgebauten Wege befinden meist fast mittig an der Wand, so dass sich ein beindruckender Blick sowohl in die Tiefe als auch nach oben eröffnet. Ich fühl mich plötzlich ganz klein im Angesicht von mehr als 10.000 Jahren Naturgeschichte.

Abendessen mit bergiger Aussicht

Bei wunderbar angenehmen spätsommerlichen Temperaturen essen wir 2 Stunden nach unserer Tour durch die Breitachklamm zu Abend. Mit gebratenen Rinderfiletspitzen a la Stroganoff und Allgäuer Saiblingsfilet lassen wir den Tag noch köstlich ausklingen. Das Dessert – mit Weinschaumsauce gratinierte Früchte – ist einfach nur himmlisch.

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Aufstieg mal anders – unser Ausflug zum Nebelhorn

Der nächste Morgen beginnt ungewöhnlich früh für uns und einen Samstag. Da wir im Vorfeld die Info bekommen haben, dass es an der Talstation der Bergbahn vormittags zu langen Warteschlangen kommen kann, klingelt der Wecker schon kurz nach 7 Uhr. Nach einem köstlichen Frühstück auf der Terrasse und einem 15 minütigen Spaziergang quer durch den noch fast schlafenden Ortskern von Oberstdorf steigen wir gegen viertel vor 9 in die Gondel der Nebelhornbahn.

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In wenigen Minuten befördern uns die beiden ersten Seilbahnen auf  1.932 Meter Höhe. Nachdem wir bisher gemütlich die Aussicht von der Gondel aus genossen haben, entschließen wir und nun, die letzten knapp 300 Höhenmeter zu Fuß zurückzulegen. Einer der gut ausgeschilderten Wanderwege sagt eine gute Stunde Gehzeit voraus. Das sollte doch zu schaffen sein.

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Teilweise geht es schon ordentlich steilbergauf und mit jedem Meter, den wir höher kommen steigt die Vorfreude auf ein kühles Getränk. Oben angekommen werden wir mit einem grandiosen Rundum-Blick belohnt. Das Nebelhorn macht für uns heute nämlich mal seinem Namen nicht alle Ehre und zeigt sich mit bester Fernsicht. Der berühmte 400-Gipfel-Blick ist einmalig und atemberaubend. Wir umrunden den Gipfel auf dem nagelneuen Nordwandsteig und schießen Beweisfotos mit dem Gipfelkreuz.

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Unterwegs entdeckt: Skulpturenweg und Zeigersattel

Ein Radler und einen Eintopf später fahren wir mit der Gipfelbahn zurück zur Station Höfatsblick. Bevor wir uns auf den Weg zurück ins Tal machen wollen wir noch einen Blick auf den idyllischen Seealpsee erhaschen. Auf einem Informationsweg mit verschiedenen aus Holz geschnitzten Figuren lernen wir viel Interessantes über Adler, Murmeltier und Edelweiß. Nach knapp 30 Minuten erreichen wir dann den Zeigersattel mit seinem grandiosen Ausblick auf den Seealpsee.

Mit der Nebelhornbahn geht es anschließend wieder abwärts zur Station Seealpe auf 1.280 Meter. Vom knapp 700 Höhenmetern Abstieg wurde uns im Vorfeld auf Grund des starken Gefälles abgeraten. Also schonen wir unsere Knie und fahren gemütlich zur Mittelstation. Dort im Gasthof lassen wir uns noch Knödel und Käsespätzle schmecken bevor es zurück geht nach Oberstdorf.

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Auf dem Weg nach unten kommen wir auch an der berühmten Sprungschanze vorbei, auf der jedes Jahr einer der Springen der Vier-Schanzen-Tournee stattfindet. Wir können sogar einen kurzen Blick vom Absprung erhaschen und nun vielleicht auch ein wenig nachfühlen, wie viel  Mut es erfordert, sich hier in die Tiefe zu stürzen.

Das haben wir uns verdient – Auszeit im Hotel und kulinarische Überraschungen

Nach unserer Rückkehr zum Hotel gönnen wir uns erst einmal ein kurzes Ruhepäuschen bevor ein weiteres 5-Gänge-Menü uns erwartet.

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Neben dem Buffet mit kalten Vorspeisen und Salaten gibt es ein feines Kürbissüppchen mit Kernöl, das schon die Vorfreude auf die weiteren Gänge steigert. Der anschließende hervorragende Hauptgang – ein rosa gebratenes und traumhaft zartes Oberstdorfer Hirschschnitzel – wird am Ende gekrönt von Quarknocken mit Erdbeersauce. Was für ein Abschluss für einen wunderbaren Tag.

Frühstück im Grünen

Unser letzter Tag im Allgäu beginnt mit einem zünftigen bayerischen Frühstück. Bei Mini-Weißwurst und süßem Senf genießen wir ein letztes Mal die Aussicht von der Terrasse des Hotel Alpenhof. Gut gestärkt steigen wir auf unsere geliehenen E-Bikes, denn wir werden noch erwartet. Unser Weg führt uns diesmal ans andere Ende von Oberstdorf.

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Das Käs Hüs

Dort nämlich befindet sich eine entzückende Hofkäserei. Wir fahren mit unseren E-Bikes einmal quer durch den Ort zum Käs Hüs. Senn und Milchbauer Stefan Wirth stellt hier täglich aus circa 500 Litern Heumilch Käse her – natürlich nur von den eigenen Kühen –  und betreibt mit seiner Familie ein kleines Café.  Während die Kühe den ganzen Sommer über auf den saftigen Wiesen rund um Oberstdorf verbringen, können sich die Gäste auf der Terrasse direkt am Wander- und Radweg die hausgemachten Kuchen und deftigen Brotzeiten schmecken lassen.

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Wir probieren einen köstlichen „Dummelsmoser alt“ – einen Hartkäse ähnlich einem Parmesan – und hören Stefan Wirth gespannt zu, wie er uns über die Entstehung des Käs Hüs erzählt. Danach nimmt er uns mit in die Käserei, wo heute Morgen bereits ein neuer Laib Käse entstanden ist. Eine Etage tiefer dürfen wir dann sogar einen Blick in den Käsekeller werfen, wo die Laibe zwischen 3 und 12 Monaten reifen.

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Mit dem E-Bike zur Skiflugschanze und zum Freibergsee

Gut gestärkt und mit einem Stück leckerem Käse im Gepäck geht es für uns weiter. Unser nächstes Etappenziel ist die Skiflugschanze südlich von Oberstdorf. Ein beeindruckendes Bauwerk steht dann 15 Minuten später vor uns. Ich kann mir kaum vorstellen, wie sich Menschen dort in die Tiefe stürzen können. Da ist mir das E-Bike doch wesentlich lieber. Weiter geht es den Berg steil hinauf zum Freibergsee. Hier gibt es ein auch jetzt Ende August gut besuchtes Naturbad und zahlreiche Wanderwege. So finden wir auch ohne Navi leicht zurück nach Oberstdorf.

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Wellness zum Abschied

Zurück im Hotel Alpenhof gönnen wir uns noch ein wenig Entspannung im großzügigen Wellnessbereich. Mit Indoor-Pool, Sauna, Sanarium, Dampfbad und Infrarotkabine gibt es jede Menge Möglichkeiten, vom Wandern und Radfahren zu entspannen. Leider müssen wir bald Abschied nehmen von der herrlichen Natur, dem köstlichen Essen und der herzlichen Allgäuer Gastlichkeit.

Wichtige HinweiseAnreiseÜbernachtungsempfehlungWeitere Inspirationen
  • Preis Seilbahn: 34,50 € für Berg- und Talfahrt auf allen 3 Sektionen (Teilstrecken entsprechend günstiger),
  • Öffnungszeiten der Seilbahn im Sommer ab 8:30 Uhr (früher dort sein lohnt sich, da schon vor ersten Bergfahrt lange Warteschlangen entstehen)
  • Käs Hüs: Täglich geöffnet von 11 Uhr bis 18 Uhr, außer Feiertags, Montags Ruhetag; Führungen für Gruppen ab 10 Personen möglich; Bestellungen mit Postversand über die Internetseite www.käshüs.de
  • Der Viehscheid in Oberstdorf findet am 13. September 2017 statt
Die Anreise ist mit dem Zug (von München aus gibt es eine gute Verbindung) oder mit dem Auto gut und gemütlich machbar. Am Bahnhof stehen Taxis bereit, einige Hotel bieten auch Shuttleservice an.

Wir haben im Best Western Plus Hotel Alpenhof übernachtet. Wir fanden toll, das fast alle Zimmer mit Balkon oder Terrasse versorgt waren. Die Zimmerpreise beginnen ab EUR 174,00 / Nacht inklusive Muntermachter-Frühstücksbuffet oder ab EUR 230,00 / Nacht inklusive Verwöhn-Halbpension im Comfort-Doppelzimmer. Wer etwas mehr haben will, ist mit dem Auenhof Comfort-Studio oder in der Suite Alpenblick ab EUR 268,00 / Nacht inklusive Muntermachter-Frühstücksbuffet oder ab EUR 324,00 / Nacht inklusive Verwöhn-Halbpension gut versorgt. Auch für Singlereisende wird gesorgt: Das Comfort-Einzelzimmer kostet ab EUR 103,00 / Nacht inklusive Muntermachter-Frühstücksbuffet oder ab EUR 131,00 / Nacht inklusive Verwöhn-Halbpension.

Die Verwöhn-Halbpension enthält das Muntermacher-Frühstücksbuffet und ein 5-Gang-Abendmenü mit 3  verschiedenen Hauptgängen zur Wahl.

E-Bikes können direkt am Hotel ausgeliehen werden: 20 € pro Bike & Tag, der halbe Tag (von 9-13 Uhr oder 14-18 Uhr) kostet 15 €. Ab 3 Tagen Nutzung: 15 € pro Bike & Tag. Bei Schäden, die durch unsachgemäße Nutzung entstehen, fällt eine Selbstbeteiligung von 120 € pro Mieter an.

Das Hotel verfügt über einen Wellnessbereich mit Pool, Sauna, Dampfbad und Infrarotkabine.

Wir haben uns sehr wohl gefühlt!

Offenlegung: Herzlichen Dank für die Einladung an das Best Western Plus Hotel Alpenhof.

Monique

Monique zog es früh von Thüringen aus hinaus in die Welt. Als Kulinarik-Expertin im Team von Teilzeitreisender.de präsentiert sie uns besondere Highlights rund um die Welt!

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