Hamburg? Du bist eine meiner Lieblingsstädte. Und weisst du warum? Nun – du erfindest dich ständig neu und wirkst dennoch, als müsse alles so sein. Du bietest Kontraste und Superlativen. Und mit der Elphi – der Elbphilharmonie – hast du dir da ja echt ein schickes Musikhaus hingestellt.
Auch wenn ich mich Anfangs an den Anblick gewöhnen muss – jetzt ist sie bei jedem meiner Hamburgbesuche ein stetige Termin. Auch in der Hoffnung darauf, das ich irgendwann auch mal dort Musik erlebe. Wie es aussieht weiss ich auch. Und wie. Habt ihr Lust auf eine Zeitreise aus der Elbphilharmonie? Dann mal los!
Inhaltsverzeichnis
2008 – Hafengeburtstag. Was ist das für eine Baustelle?
Ja ich war immer mal wieder in Hamburg. So auch 2008 – als die Queen Mary vor Ort lag und eine große Party am Hafen in Gange war. Ich hatte das Glück das große Schiff ein kleines Stück auf einer der Barkassen zu begleiten und habe dabei auch das folgende Foto gemacht. Damals ließ es sich nicht erahnen was da wohl rauskommen würde…
2013 war ich schon einmal in der Elbphilharmonie.
Damals noch ihm Rohbau kam ich in den Genuss einer Baustellenführung. Auch schon damals hab ich fleißig geknipst, wir haben uns den Ausblick der tollen Wohnungen an der Spitze des Gebäudes angeschaut (die jetzt wohl einer sehr reichen Person gehört), waren im Rohbau des großen Saales und haben schon damals durch die wunderschönen Glasfenster auf die Elbe schauen können.
Getroffen haben wir unseren Guide damals im Elbphilharmonie Pavillon. Dort konnte ich vorab schon bestaunen wie es jetzt tatsächlich ausschaut. Ein 1:10 Akustik Modell war aufgebaut – wo das sich denn wohl heute befindet? Die Elphi war an diesen hochsommerlichen Tagen im Jahre 2013 noch umgeben von zahlreichen Kränen und „Baustelle betreten“ Schildern. Und schon damals konnte man sich ein Bild vom Inneren des Gebäudes machen. Jeden Sonntag gab es öffentliche Führung. Genau wie heute waren die jedoch sehr schnell ausgebucht und auch heute ist eine spontane Führung abseits der Plaza nicht wirklich einfach zu bekommen.
Die Baustellenführung in der Elbphilharmonie
Damals waren wir nur 8 Leute – eine kleine überschaubare Gruppe, die mit lustigen bunten Bauhelmen und Gummistiefeln über eine Baustelle watschelten. Die mussten wir aus Sicherheitsgründen tragen – und schnell wurde uns auch klar, das wir mit Gummistiefeln und Helmen ganz gut gerüstet waren.
Es ging durch ein paar Pfützen in der jetzigen Garage eine schmale Treppe hinauf zur jetzigen Plaza. Die Auffahrt? Die sah damals noch so aus:
Auch das große Fenster am Ende der tollen Rolltreppe gab es noch nicht. Über Treppe und Baustellenaufzüge starteten wir damals auf der Spitze des Hauses. Ein Blick aus einer der unbezahlbaren Wohnungen und auf die Bauarbeiter die damals noch am Dach der Philharmonie werkelten, ein paar spannende Hinweise zu den Fenstern (die nicht ohne Grund schwarze und weiße Punkte haben) und schon befanden wir uns wieder auf der Plaza.
Dort erzählte uns unsere Führerin von der Idee der Elbphilharmonie. Auf dem Korpus des alten Kaiserspeichers erhebt sich ein bis zu 110 Meter großer Glasaufbau. Und wer hats erfunden? Ja klar, die Schweizer. Das Architekturbüro Herzog & de Meuron gewannen die Ausschreibung und setzten sich mit diesem Gebäude wohl auch ein Denkmal auf Lebenszeit. Auch wenn es – wie wir alle wissen – einige Millionen mehr gekostet hat als vorgesehen.
Im Herzen der Elbphilharmonie befindet sich ein riesiger Konzertsaal.
Bis zu 2150 Personen passen in selbigen – von dem damals jedoch noch nichts zu sehen war. Was wir sahen waren Treppen. Scheiben und viele Stützpfähle, die das Glaskonstrukt stabil halten. Heute sieht man von all dem kaum mehr etwas.
Für mich spannend – die Funktionsweise des großen Konzertsaals. Zugegeben – ich bin kein großer Meister in „mir Sachen vorstellen“ – und als unser Guide von Rängen im Weinbergprinzip und von Klangreflektoren erzählte und uns anschließend auch noch davon berichtete – das der Saal ja in einer Art Kugel liegt der abgedämpft wird damit das Haus nicht zu schwingen anfängt – spätestens da wurde mir das ganze etwas zu kompliziert.
Nach knapp 1 1/2 Stunden waren wir wieder draußen. Und schon damals war mir klar – wenn das ganze fertig ist, dann werde ich mich abermals einer Führung anschließen.
5 Jahre später. Ein Wiedersehen mit der Elbphilharmonie.
Es ist Februar 2017. Nur wenige Stunden vor meinem Besuch wurde die Besucherzahl von einer Millionen Gästen seit Eröffnung der Plaza geknackt. Und das nach nur einem einem Monat Öffnungszeit! Die Restaurants, das Hotel, die Konzerte und auch die Führungen in diesem besonderen Haus sind so schnell vorbestellt oder ausgebucht, dass es schon sehr viel Glück bedeutet, mehr als die Plaza zu sehen. Und ja, es hat sehr viel mit Glück zu tun, das ich an diesem regnerischen Samstag einen Platz in einer einstündigen Führung erhaschen kann. Denn normalerweise sind die Karten für die Tour hinter die Kulissen schon über Monate ausverkauft.
Ein wenig atemlos bin ich. Nur knapp habe ich den Termin um 10 Uhr am Informationscenter in der Seitenstraße einhalten können – und das alles nur, weil dieser doofe Fotoautomat im Rossmann um die Ecke einfach zu langsam gedruckt hat. In meiner Hand habe ich einen Umschlag mit Fotos. Fotos von meiner ersten Führung durch die Elbphilharmonie. Damals 2013 bin ich auf der Baustelle unterwegs gewesen. Und nun endlich würde ich mir anschauen wie das ganze „in fertig“ aussieht!
Die Konzerthausführung in der Elbphilharmonie
Bei der Konzerthausführung liegt, wie der Name schon sagt, der Schwerpunkt auf der Plaza und den Konzerträumen (also dem großen und kleinen Saal). Im Rundgang ist der Zugang zur Plaza mit drin – so das wir uns nicht extra noch für die Ticket anstellen müssen. Einmal durch das Drehkreuz und plötzlich stehe ich auf der 82 Meter langen Rolltreppe Richtung Plaza. Schnell krame ich in meinen Fotos und werde zügig fündig. Da! So sah das 2013 aus. Aus dem dunklen Gang ohne Ende ist ein Kanal zum Licht geworden. Die Treppe an sich hat auch einige Besonderheiten. Sie fährt rund 2 1/2 Minuten und die Stufen sind je nach Höhe verschieden hoch. Schwer zu erklären – aber ich hab Fotos :D
Ich war schon zufrieden. Ein Motiv hatte ich schon zu Beginn unserer Führung gefunden. Ob ich weitere finden würde? Wir bekamen die Plaza erklärt und auch, das vor allem an Fenstern und Treppen nachgebessert werden musste – da zwar alles sehr schick ist, aber die Menschen durchaus mal gegen zu saubere Fensterscheiben gelaufen sind. Mittlerweile (ich war noch zwei mal da) klappt das jedoch sehr gut. In den kleinen Saal durften wir während unserer Führung nicht – dort war ein Kinderkonzert.
Den großen und bekannten Saal jedoch habe ich gleich am Anfang zu sehen bekommen. Und ja – jetzt war mir klar, was auf der Baustellenführung mit Weinhängen gemeint war. Und auch, was mit dem Klangreflektor gemeint war. Hier habe ich zwar kein genaues Vorher/Nachher – Foto – weiss jedoch jetzt viel über das „drunter“. Umso spannender war es, die Wände und auch die Orgel im inneren zu bestaunen und sich einmal auf die speziell für diesen Raum angefertigten Sitze zu begeben. Ob ich wohl jemals hier eine Konzert erleben werde?
Die besonderen Fenster in der Elbphilharmonie
Neben den Konzertsäälen gibt es in der Elbphilharmonie abseits der Plaza natürlich noch mehr zu entdecken. Ich bin vor allem ein Fan der Fensterscheiben und verschiedenen Formen. 16000 Quadratmeter Glas ist hier verbaut (innen und außen). Das meiste ist Spezialglas, welches wie eine natürliche Klimaanlage funktioniert.
Im Winter zieht es durch dunkle Punkte Wärme an und im Sommer erhitzt es sich durch weiße Punkt nicht so stark. So detailliert kann ich es natürlich nicht erklären – so etwas erfahrt ihr aber auch bei den durchaus spannenden Führungen.
Beeindruckend sind auch die Treppenhäuser der Elbphilharmonie
Zugegeben – das war ein Punkt, der auch für mich ziemlich neu war. Wie würde die Elbphilharmonie aussehen wenn alles fertig ist? Die Fenster kanne ich schon, aber sonst hatte ich so gar keine Idee, was mich erwartet. Die Umsetzung mit dem Holz, den mattweißen Wänden und den zahlreichen Lampen sowie den schwarz glänzenden Bereichen in der Plaza ergeben ein rundes Bild.
Wenngleich da durchaus nachgebessert werden musste. Seht ihr die Treppenhäuser auf den Bildern? Ich kann nicht mehr sehen wo eine Treppenstufe beginnt oder endet. Auch ich bin damals zwei mal gestolpert. Mittlerweile jedoch wurde ausgebessert – der Sicherheit zuliebe.
Mehr Entdeckungen in der Elbphilharmonie
Die Suche nach Motiven aus meiner ersten Führung war gar nicht so einfach. Auch – weil in der Konzerthausführung so viele spannende Geschichten erzählt wurden. Und manchmal war ich mir auch schlichtweg nicht sicher – hab ich einen Ort gefunden der passt? In nur 60 Minuten hatte ich dafür leider auch nicht ausreichend Zeit. Deshalb lasse ich euch mal entscheiden – was meint ihr – passt das?
Wenn ihr die Möglichkeit einer Führung habt – dann nehmt sie war. Das Konzerthaus, seine Geschichte, seine imposanten Zahlen und Fakten und vor allem all die tollen Dinge rund um die Musik – eine kurzweilige Stunde ist euch garantiert!
Was wichtige kurz zusammengefasst!
- Regelungen: Fotos in den Räumlichkeiten der Elbphilharmonie nur für den Privatgebrauch. Sind Proben oder Konzerte in den Sälen, dann sind gar keine Aufnahmen erlaubt.
- Die Führungen in der Elbphilharmonie dauert ca. Und 60 Minuten, insgesamt müssen 75 Minuten eingeplant werden.
- Die maximale Gruppengröße liegt zwischen 30-35 Personen. Zusammenbleiben ist angesagt.
- Das Ticket für die Führung kostet 15 Euro.
- Tickets für die Konzerthausführungen in der Elbphilharmonie können online gebucht werden. In der Sommerpause finden keine Hausführungen statt.
- Während der Führung bekommt ihr eine Mischung aus allgemeiner Info über die Entstehung des Bauwerkes und den Neuerungen sowie auch ein paar architektonische Infos.
- Der Besuch der Plaza ist kostenlos und jederzeit möglich!
- Mit der Hamburg CARD bekommt ihr für einen Kaffee auf der Plaza 10 % Rabatt
Im Gebäude der Elbphilharmonie kann man auch übernachten. Die Hotelkette Westin verfügt hier über einige Zimmer. Die Zimmer sind modern und komfortabel – vor allem die Aussicht ist beeindruckend. Im Durchschnitt zahlt ihr 200 Euro pro Nacht.
Es gibt noch eine direkte Straßenbahnanbindung zur Elbphilharmonie, ihr könnt jedoch mit der U3 (Haltestelle Baumwall), U4 (Haltestelle Überseequartier) oder dem Bus 111 (Haltestelle Am Kaiserkai) anreisen. Parken ist in der Elbphilharmonie auch möglich. Es gibt über 500 Parkplätze, pro Stunde werden jedoch bis zu 4 Euro fällig.
- Ein paar spannende Fakten zur Elbphilharmonie
- Elke von Meerblau hat sich dem Thema Architektur der Elbphilharmonie gewidmet.
- Kennt ihr schon die Geschichte wie ich in Hamburg zum Filmstar wurde?
Offenlegung: Die beiden Führungen wurden mir durch Hamburg Tourismus ermöglicht. Das Hotel Westin hat Monique besucht und selbst bezahlt.
[…] zur Speicherstadt liegt. Das wohl sehenswerteste Gebäude auf dieser „Meile“ ist die Elbphilharmonie. Doch auch abseits der mittlerweile sehr bekannten Sehenswürdigkeit gibt es einiges zu […]
Ja, sie ist mit rund 866 Millionen Euro bekanntlich sauteuer geworden, aber dafür ist die Elbphilharmonie auch ein imposantes Gebäude geworden. Wenn man per Schiff vorbei fährt, wenn man unten davor oder oben auf der Plaza steht. Ob der Konzertsaal gut ist kann ich nicht beurteilen, letztens gab es Beschwerden bei einem Einzelkünstler, weil es auch Plätze hinter dem Künstler gibt und die waren wohl nicht so gut beschallt. Wer aber ein tolles Fotomotiv braucht, für den ist die Philharmonie das Gebäude und vor allem bei jedem Sonnenstand wieder anders.
LG Michael
Ich find sie auch sehenswert. Und du hast recht – das Gebäude sieht von überall anders aus!
VG Janett
Stimmt, von den „schlecht beschallten Plätzen“ habe ich auch schon gehört. Anderseits soll die Akustik auch einmalig und sehr intensiv sein. Zwar soll man dadurch auch jedes Räusperchen hören als sei es Teil des Konzerts, aber gut – irgendwas ist ja immer. :o)
Ich würde die Elbphilarmonie jedenfalls gerne mal erleben. Sowohl von außen als auch von innen!