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Im letzten Jahr war ich für ein paar Tage in Gent und habe mich in die Stadt verliebt. Vor allem jedoch in den Fluss, der durch die Stadt fließt. Die Leie. Sie entspringt in Frankreich und schlängelt sich dann über 202 Kilometer durch französisches und belgisches Gebiet, bis sie dann in Gent in die Schelde mündet.

Ich möchte euch von der Leieregion unmittelbar bei Gent berichten – die ich euch vor allem an warmen Sommertagen und abseits vom Trubel der Stadt sehr ans Herz lege.
Inhaltsverzeichnis
Die Leie inspiriert.
Die Region rund um Gent war noch vor etwa 200 Jahren klassisches Farmerland. Hier gab es viel Natur, viel Ruhe und vor allem einen fast in seinem natürlichen Flussbett erhaltenen Wasserlauf: Die Leie. Diese Ruhe – nur ein Steinwurf entfernt von Gent – lockte im späten 19. Jahrhundert eine Vielzahl von Künstlern (Stichwort: Latemse School) in die Region und vor allem in das “Künstlerdorf” Sint-Martens-Latem.

Neben klassischer Landschaftmalerei entstanden an der Leie zu dieser Epoche auch zahlreiche Bilder im Impressionismus und Expressionismus. Und das ist einer der Gründe – warum ihr unbedingt hier her kommen müsst.

Hier lässt sich ein entspanntes Wochenende in der Natur mit einem Einblick in moderne flämische Kunst vernetzen. So gibt es einige Museen, Galerien, Künstlerkommunen und auch das eine oder andere Kunstwerk bei einer Paddeltour auf der Leie zu entdecken.
Kunst in der Leie Region
Wir haben uns dem Thema Kunst auf drei Wegen genähert. Zuerst haben wir uns die Region entlang der Leihe mit dem Boot angeschaut und dabei viele Motivideen sammeln können.
Ob die Kühe am Wasser, die prunkvollen Villen oder aber die einsamen kleinen Boote – an jeder Ecke gab es Dinge, die eines Kunstwerkes würdig waren.
Im zweiten Schritt haben wir uns das Kunstmuseum Dhondt-Dhaenens in Sint-Martens Latem angeschaut. Das Museum ist eine Kunstsammlung – ursprünglich gegründet von Jules & Irma Dhondt-Dhaenens.

Hier gibt es stetig wechselnde Kunstwerke – die oft auch einen regionalen Bezug haben. Wir haben uns die aktuelle Ausstellung “Erinnerung an einen Sommer” (bis 17.08.2025) angeschaut – mit Kunstwerken aus dem Impressionismus und Expressionismus. Mit einer Führung haben wir nicht nur so einiges zum Museum, sondern auch zu den spannenden Kunstwerken gelernt.

Mein Tipp – Entdeckt Sint Martens Latem auf den Spuren der Kunst. Es gibt hier mehrere Rundwege und auch zahlreiche sehenswerte Villen, wie etwa das Haus Van Wassenhove.
Der letzte Schritt war eine “Kunststunde” mit Simon von Pigment Paint and Sip am Ufer der Leie. Was wir in knapp drei Stunden auf eine vormals leere Leinwand gezaubert haben – ich war selbst erstaunt!

Bildrechte: Thomas Christians | themodernleper

Nebenbei haben wir noch das eine oder andere Bierchen oder Wässerchen getrunken und immer mal wieder nach den Ziegen vom Astene Sas geschaut, die am Leieufer für eine flache Böschung sorgten.
Ihr habt jetzt selbst Lust auf die dreimal Kunst – Entdeckung? Dann findet ihr alle Infos dazu in der Infobox:
Wir haben uns ein “Luxusboot” mit Skipper gegönnt, der uns nicht nur ein paar Highlights in Gent gezeigt hat, sondern uns auch nach Afsnee gefahren hat. Den Spaß gibt es ab Gent für zwei Stunden ab 385 Euro. Wenn ihr selbst fahrt, kostet ein Leihschiff ab 120 Euro. Nachteil bei einer Leihe für die Leie – ihr müsste es wieder zurückbringen. Buchen könnt ihr das ganze bei booot.be
Infos zum Museum Dhont-Dhaenens bekommt ihr hier. (Eintritt, Öffnungszeiten und aktuelle Ausstellungen. Hier könnt ihr ganz gut mit Rad oder Auto anreisen. Das Museum macht um 17 Uhr zu – seit also früheztig da.
Die Kunststunde von Pigment Paint and Sip könnt ihr entweder in der Gruppe an zahlreichen Orten an der Leie buchen, oder aber ihr geht in die Open Events (meist in Gent). Der Preis für Open Events liegt bei 40 Euro, private Events könnt ihr individuell anfragen.
Die Leie – perfekt für aktive Auszeiten
Von Gent aus gibt es einen Fahrradschnellweg und auch in der Region gibt es eine Vielzahl von Radwegen an der Leie und drumherum – die euch schnell von A nach B bringen. Ob durch wunderschöne Alleen, entlang des Wassers oder aber auch durch ruhige Wohngebiete – wenn ihr nicht gerade mit einem Rennrad unterwegs seit, könnt ihr hier entspannt die Region entdecken.

Der Vorteil: Hier gibt es nur wenige Erhebungen, du brauchst im Zweifelsfall also gar kein E-Bike um die Leie-Region zu erkunden.

Ein Muss ist definitiv auch eine Kanutour auf der Leie. Wenn du lieber ein SUP nutzt oder ein Paddelboot dabei hast – auch das ist natürlich gut möglich. Dank der geringen Strömung ist eine Fahrt auf der Leie wirklich entspannt auch für Anfänger möglich. Wir sind von Sint-Martens-Latem nach Afsneee mit dem Kanu gefahren und waren etwa 1 1/2 Stunden unterwegs. Unterwegs gibt es vor allem viel Natur zu entdecken – aber auch die eine oder andere Villa und auch das eine oder andere Kunstwerk. Zum Beispiel einen Dinosaurier im Vorgarten. Ich fand es wirklich witzig!
Auch Wandern ist in der Leieregion gut machbar. Es gibt viele schöne und ruhige Wanderwege, aber auch spannende Touren, so etwa auf den Spuren des Künstlers.
Die Leie ist ein spannender Zeitreise-Ort
Ich mochte es kaum glauben – aber gleich mehrere spannende Zeitreiseorte konnte ich vor Ort entdecken und das in recht kurzer Zeit. Meine b
Astene Sas – Ein etwas anderes Museum
In Deinze hatten wir einen spannenden Aufenthalt an Astene Sas, die einzige in Belgien noch erhaltene Klappbrücke, welche manuell und von Hand betrieben wird. Ich liebe ja Brücken und so war auch diese schnell in meinen Fokus gerückt.

Die Astene SAS – Brücke wurde eröffnet im Jahre 1861 – ich bin mir jedoch sicher, das hier das eine oder andere Mal auch Teile ausgetauscht wurden. Sie

Wer mehr zu der Funktionsweise der Brücke wissen möchte und vielleicht auch beobachten möchte, wie die Brücke sich öffnet – sollte einen entspannten Tag im Cafe ‘t Oud Sashuis verbringen. Der Wirt vor Ort ist auch gleichzeitig der “Brückenwärter”, kann gut deutsch und euch die eine oder andere Geschichte zur Brücke und zum Wirtshaus erzählen.

Wir haben hier den oben beschriebenen Malkurs gemacht und dabei den drei Hausziegen beim Grasen und dem Hund des Hauses beim Chillen zuschauen können. Es gibt vor Ort aber auch noch einen Bootsverleih, von hier aus könnt ihr also gerne Kanus ausleihen und die Leihe erkunden.

Und natürlich gab es auch erfrischende Getränke. Achso – auch ein kleines Museum zur Brücke und weiterere Besonderheiten gibt es vor Ort zu sehen!
Kasteel Ooidonk
Wer eher auf Schlösser und Burgen steht, dem empfehle ich das nur wenige Kilometer entfernte Wasserschloss Ooidonk zu besuchen. Es gilt als eine der schönsten Burgen Belgiens und wird noch heute bewohnt.

Den repräsentativen Teil des Schlosses kann man im Rahmen von Führungen auch besichtigen und wer möchte, kann hier vor Ort auch in einem Airbnb übernachten. Und wenn ihr etwas Glück habt, vielleicht trefft ihr ja sogar den Grafen persönlich!

Wer nicht das Glück hat um an einer Führung teilzunehmen – ein Besuch lohnt sich dennoch: Der Garten und das Gelände rund um das Schloss kann für kleines Geld besichtigt werden.

Auch im Garten findet sich übrigens das eine oder andere Kunstwerk und zahlreiche Möglichkeiten zum verweilen und Natur und Kultur genießen.
Genuss und Luxus an der Leie
Wer in Sint-Martens-Latem wohnt, gehört in Belgien zu den Besserverdienern. Das sieht man nicht nur an der Vielzahl von schönen Villen, an gepflegten Vorgärten und an den Booten, die auf der Leie anlegen, das merkt man auch an den Preisen.
Aber keine Sorge – auch in Jeans und Shirt seit ihr hier in den zahlreichen Restaurants willkommen und könnt Luxus erleben.
Wir sind in drei Restaurants der Region eingekehrt – die ich euch empfehlen kann.
Das Restaurant Nenuphar in Afsnee ist ein Ort an dem sich die Region trifft. Wer schick und direkt an der Leie essen will, kommt hier mit dem Schiff oder via Auto an und genießt einen entspannten Abend mit guten Bier und Wein. Abends muss man hier auch definitiv reservieren – es ist viel los. Noch schöner fand ich jedoch unseren Lunch vor Ort. Vor allem an so warmen Tagen kann ich den Caesar Salat nur empfehlen – keine zu große Portion und wirklich lecker. In der Mittagszeit bekommt ihr auch definitiv spontan einen Platz – ideal für nen Ausflug von Gent aus.

Das Chez Jean ist ein Restaurant im Zentrum von Sint-Martens-Latem. Es ist etwas höherpreisig, dennoch könnt ihr dort auch recht typische Speisen wie Pommes und Hähnchen oder aber auch das für die Region so übliche Stoofvlees probieren. Lass dir aber unbedingt noch Platz für einen Nachtisch. Auf der Karte wurde es angepriesen als die Beste Belgische Waffel ever. Und was soll ich sagen? Diese Waffel war wirklich der Hammer. Kleine Stücke, nochmals süß angebraten, dazu Sahne – ein Träumchen! Hier gibts mehr Infos!

Direkt neben dem Kasteel Ooidonk befindet sich das Grand Café Het Koetshuis. Schon der Außenbereich lädt vor allem am Nachmittag zu einer Rast nach einer Radtour ein. Aber im Innenbereich könnt ich mir auch einen urigen Herbstnachmittag sehr gut vorstellen. Modern und doch klassisch. Wir haben hier zu Mittag gespeist und ich kann einen Besuch hier nur empfehlen. Hier findet jeder was. Vegetarisch, mit Fleisch, Naschkatzen und natürlich auch Fans der regionalen Küche. Ich muss euch nicht sagen, das es auch hier eine Vielzahl belgischer Biere gibt.

Der nächste Tipp ist eher was für diejenigen, die in der Region in einer Ferienwohnung unterkommen und sich regional und Hochwertig versorgen müssen. Und vielleicht auch ein wenig für diejenigen, die schöne Blumen mögen.
Wir waren bei De Wassende Maan – ein Verband biodynamischer Landwirte.

Vor Ort gibt es nicht nur einen Supermarkt mit überwiegend regionalen und biologisch angebauten Obst und Gemüse sowie weiteren regionalen Produkten, sondern auch die Möglichkeit, sich selbiges einmal anzuschauen.

Es gibt sogar einige nette Helfer, die deutsch sprechen und euch vor Ort etwas erklären können. Für alle Blumenfreunde gibt es eine Blumenpflückweide von bloemenwij.be die von April bis Oktober besucht werden kann. Vor Ort könnt ihr Blumen pflücken und vielleicht auch das eine oder andere nette Foto machen.
Wie kommst du in die Leie-Region?
Von Deutschland aus könnt ihr via Brüssel und Gent mit der Bahn nach Deinze fahren und von Ort die Region erkunden. Alternativ ist natürlich auch ein Bootsverleih möglich, wenn ihr zum Beispiel nur einen Tagesausflug von Gent aus machen wollt.

Auch die Anreise mit dem eigenen Auto wäre möglich – vor Ort ist es jedoch an einigen Stellen schwierig mit Parkplätzen.
Hotelempfehlung: Nenuphar
Wir haben im Hotel-Restaurant Nenuphar übernachtet, welches in Afsnee (einem Teil von Gent) direkt an der Leie liegt. Nicht wundern – hier legen vor allem am Wochenende häufig größere Schiffe am Steg an, das Restaurant ist ein beliebter Hotspot für all diejenigen, die es sich mal gut gehen lassen wollen.

Und ja, was gibt es cooleres als mit dem Schiff anzureisen.
Das Hotel läuft “nebenbei” – es gibt keine Rezeption – es war jedoch immer jemand da für Fragen. Die Zimmer verfügen alle über Klimaanlage (was vor allem an warmen Sommertagen herrlich ist!) – ein paar Räume davon haben eine Terrasse und Blick auf die Leihe.

Mein Zimmer war etwas größer und hatte Blick auf den kleinen Garten am Hotel. Die Betten waren herrlich weich, das Bad verfügt über einen Regendusche und im Kühlschrank stehen (im Preis inklusive) immer zwei Flaschen Wasser bereit.

Einchecken könnt ihr jederzeit ab 15 Uhr – ihr bekommt vorab einen Zugangscode, mit dem ihr das Zimmer betreten könnt.
Ich empfehle euch unbedingt auch das Frühstück – sehr ausgesucht und lecker und vor allem mit Blick auf die Leihe.
Einen ausführlichen Artikel – auch zur Geschichte des Hauses in Zusammenhang mit der Kunst in der Leihe-Region findet ihr bei Antje: Nenuphar Hotel | meehr-erleben.de
Noch mehr Empfehlungen für die Leie Region
An einem Wochenende kann man natürlich nur einen Bruchteil von Ausflugszielen und Restaurants entlang der Leie entdecken. Von Einheimischen habe ich jedoch eine tolle Empfehlung bekommen – die ich gerne an euch weitergebe.
Es gibt die Seite 101 Leiespots – dabei handelt es sich um Restaurants, Bars, Cafes, aber auch besondere Shops und Ausstellungen – die auch regelmäßig (alle 2 Jahre) ausgetauscht werden. Besonders cool ist die Rubrik “Temporäre Spots”.

Auch die Homepage von Toerisme Leiestreek kann ich euch nur ans Herz leben. Sie ist auch auf deutsch und hilft euch bei der Suche nach Unterkunft und Restaurant gut weiter.
Offenlegung: Im Rahmen der Kampagne NaturallyFlanders sind wir in der Leie-Region unterwegs gewesen.
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