Reisen auf den Spuren der Literatur in Großbritannien

Reisen auf den Spuren der Literatur in Großbritannien

Nicht erst in diesem Jahrhundert hat die „Insel“ großartige Schriftsteller hervorgebracht. Ob William Shakespeare, C.S. Lewis, Jane Austen oder Charles Dickens – ob J.K. Rowling oder Agatha Christie – Wer auf den Spuren der Literatur in Großbritannien auf Reise gehen will, der wird viele Orte finden. Auch wenn ich eher Romane a la „Bridget Jones“ bevorzuge, so finde ich es immer spannend auf meinen Reisen Orte zu entdecken, die zu bereisen sind.

Tower Bridge - Literatur in Großbritannien
Die Tower Bridge wird in vielen Romanen über London erwähnt.

Wie viele spannende Orte der Literatur in Großbritannien zu finden sind, habe ich auch durch meine lieben Bloggerkolleginnen entdeckt. Hier ein paar Empfehlungen quer über die Insel!

Die Chroniken von Narnia in Oxford entdecken

Welchem Roman bist du nachgereist und warum?
Weil mein Mann eine Stelle an der Universität angenommen hat, durfte ich die letzten zweieinhalb Jahre in der wunderschönen englischen Universitätsstadt Oxford verbringen. Die Stadt strotzt vor Geschichte und Geschichten und nicht nur wichtige Politiker und Wissenschaftler haben hier studiert, auch so einige Autoren verbrachten hier viele Jahre ihres Lebens. Zusammen gründeten einige davon die Schreibergruppe „Inklings“ und trafen sich in den lokalen Pubs. Tolkien ließ sich während seiner Oxford-Jahre für den Herrn der Ringe inspirieren, Lewis Carroll zu Alice in Wunderland. Ich habe mich auf Spurensuche begeben und nach den Orten Ausschau gehalten, die C.S. Lewis in „Die Chroniken von Narnia“ verewigt hat.
Hast du Orte aus diesem Roman entdeckt?
Das Tor nach Narnia

Durch eine Schranktür geht es mittenrein in den winterlichen Wald von Narnia. Lewis soll während einer kalten Winternacht auf dem Weg ins College eine Tür entdeckt haben, die ins Brasenose College führt und von zwei geschnitzte Speiern, halb Mensch, halb Ziege, flankiert wird. Wer die Geschichte kennt, weiß gleich, wen wir hier vor uns haben: Tumnus! In den Chroniken von Narnia ist der Faun Tumnus das erste Wesen, dem die kleine Lucy begegnet. In der Mitte der Tür sieht man das geschnitzte Antlitz eines Löwen — niemand geringes als Aslan selbst.

Narnia-Laterne

Nur ein paar Meter weiter, direkt an der berühmten Radcliffe Camera, steht eine Laterne. Auch diese kommt mir ziemlich bekannt vor. Der Laternenpfahl markiert in den Büchern den Eingang zum magischen Königreich. Ob es sich Lewis nun genau von dieser Laterne inspirieren ließ oder einer anderen? Wer weiß?

Reisen auf den Spuren der Literatur in Großbritannien

Magdalen College

C.S. Lewis war Professor am Magdalen College, übrigens eines der größten und meiner Meinung nach schönsten in Oxford, und verbrachte hier fast 30 Jahre als Student und Lehrender. Wer das College besucht, sollte im Kreuzgang einen genaueren Blick auf die Sandsteinfiguren werfen, die die Wände säumen. Die steinernen Speier sollen Lewis zur Szenen inspirierte haben, in denen Aslan die gefrorenen Wesen wieder zum Leben erweckt.

Wohnhaus

Der Autor lebte im Oxforder Stadtteil Headington. Hier kann man nach vorheriger Anmeldung sein Wohnhaus namens „The Kiln“ besichtigen und seinem Grab auf dem Friedhof einen Besuch abstatten. In der Kirche Holy Trinity erinnert ein Narnia-Fenster an den Ausnahme-Autor. Wer sich also auch für den Autoren selbst interessiert, ist im Stadtteil Headington richtig.

Reisen auf den Spuren der Literatur in Großbritannien
Der perfekte Platz in Oxford um entspannt ein Buch zu lesen
Wenn das Wetter gut ist, packe ich mein Buch ein und setze mich entweder in den Botanischen Garten auf die Bank, die Philipp Pullman in seiner Geschichte „The Northern Chronicles“ beschrieb oder ich setze mich am Fluss der University Parks auf die Tolkien-Bank. Wenn das Wetter typisch englisch eher nass ist, würde ich mir einen urigen Pub suchen. Die Inklings, eine Schreibergruppe, die sich um C.S. Lewis gründete und zu denen auch Tolkien gehörte, traf sich einst zum Schreiben, Lesen und Diskutieren im Eagle & Child, leider ist der Pub aber momentan geschlossen. Doch auch das Lamb & Flag gegenüber war ein Treffpunkt der Schreibergruppe.
Die Idee stammt von:
Julia. Auf Bezirzt schreibe ich weniger über die Top-10, sondern erzähle von Orten und Reisen. Egal, ob Fernreise nach Asien, Wandertour vor der Haustür oder Citytrips in Europa. Mach dich gefasst auf eine große Portion Fernweh!

Zu Besuch in der Rosslyn Chapel aus „Sakrileg“ von Dan Brown

Welchem Roman bist du nachgereist und warum?
„Sakrileg“ (Da Vinci Code) erschien im Original 2003 und war ein Megabestseller, übersetzt in 44 Sprachen, der 2006 auch verfilmt wurde. Der Roman schildert eine zeitgenössische Suche nach dem heiligen Gral und führt von Paris über London nach Schottland und dort zur geheimnisvollen Rosslyn Chapel bei Edinburgh. Eine recht abstruse Geschichte, aber zweifellos unglaublich spannend. Ein Buch, das man damals einfach gelesen haben musste und das neugierig auf diese besondere Kapelle machte. Ich gestehe, ich bin nicht wegen „Sakrileg“ nach Schottland gereist. Aber auf Städtereise in Edinburgh war ein Ausflug an den Schauplatz des Buches ein Muss.
Hast du Orte aus diesem Roman entdeckt?
Es gibt nur diesen einen Schauplatz in Schottland: Rosslyn Chapel, eine Autostunde etwa von Edinburgh entfernt. In der Verfilmung von Sakrileg fährt Tom Hanks alias Robert Langdon im Auto vor. Das geht heute nicht mehr. Ein Visitor Center schirmt sie nach außen ab. Buch und Film machten die Kapelle aus dem 15. Jahrhundert, die erst Ende des 20. Jahrhunderts komplett restauriert wurde, berühmt. Vor Dan Browns Bestseller kamen kaum 20 000 Besucher im Jahr – zu wenig, um die Kosten für die Erhaltung zu decken. Als der Vatikan das Buch mit einem Bann belegte, schossen die Verkaufszahlen für „Sakrileg“ in die Höhe und Rosslyn Chapel erlebte einen wahren Besucheransturm. Der ist auch 20 Jahre nach Erscheinen des Buches noch nicht abgerissen. Ein Templerschatz liegt hier sicher nicht verborgen. Der wahre Schatz ist die Kirche selbst mit ihren wunderbaren Steinmetzarbeiten, die Geschichte und Geschichten erzählen.
Reisen auf den Spuren der Literatur in Großbritannien
Der perfekte Platz bei der Rosslyn Chapel um entspannt ein Buch zu lesen
In der Kirche und rund um die Kirche wimmelt es vor Besuchern. Ein bisschen versteckt und abseits vom Rummel gibt es aber ein kleines Café mit Außenplätzen und schönem Blick auf die Landschaft ringsum, wo du in aller Ruhe schmökern kannst. 
Die Idee stammt von:
Elke. Mehr Infos zur Rosslyn Chapel findest du auf dem Blog Kekse & Koffer, wo Elke Ausflugsideen in Bayern teilt, aber auch aus ihren Lieblingsdestinationen in Europa, Asien und Ozeanien berichtet.

Entdeckungen rund um James Herriot in den Yorkshire Dales

Welchem Roman bist du nachgereist und warum?
Mein Mann und ich sind große Fans der Serie „Der Doktor und das liebe Vieh“, die in den 1980er-Jahren im Fernsehen lief. Wir haben fast alle Staffeln auf DVD und haben sie schon -zig Mal auf Deutsch und auf Englisch angeschaut. Als wir eine Reise nach Nordengland gebucht haben, war uns klar, dass wir unbedingt auch in die Yorkshire Dales fahren mussten, um uns auf die Spuren des Tierarztes James Herriot zu begeben. Die Bücher von James Herriot („Der Doktor und das liebe Vieh“ ist nur eines von vielen, die er über sein Leben als Landarzt geschrieben hat) habe ich erst später gelesen.
Hast du Orte aus diesem Roman entdeckt?
Auf jeden Fall! In Askrigg steht das Skeldale House, der Sitz der Tierarztpraxis im Buch. Die echte Praxis des Veterinärs befand sich in Thirsk, etwas außerhalb der Yorkshire Dales. In den ehemaligen Praxisräumen in Thirsk ist heute das Museum „The World of James Herriot“ eingerichtet. In einem der Räume sitzt Mrs Pumphrey mit ihrem Hund Tricki-Woo.
Reisen auf den Spuren der Literatur in Großbritannien
Der perfekte Platz in Askrigg um entspannt ein Buch zu lesen
Ebenfalls in Askrigg befindet sich der Pub „Kings Arms“, im Buch heißt er „Drovers Arms“. Inmitten zahlreicher Fotos von den Dreharbeiten zu den Film kann man hervorragend in die humorvollen Erzählungen von James Herriot eintauchen.
Die Idee stammt von:
Sabine ist Großbritannien-Fan, berichtet auf ihrem Blog Ferngeweht  allerdings über alle ihre Reisen weltweit. Auf Filmtourismus.de hat sie einen Gastbeitrag über die Drehorte von „Der Doktor und das liebe Vieh“ veröffentlicht. 

London und Entdeckungen rund um Sherlock Holmes

Welchem Roman bist du nachgereist und warum?

Ich war schon als Kind ein Krimi-Buch-Fan. Irgendwann habe ich in der Buchsammlung von meinem Vater, die sehr groß ist, Sherlock Holmes Bücher entdeckt. Wir haben die ganze Bücherreihe zu Hause. Ich hatte Sommerferien und habe mit dem ersten Sherlock Holmes Buch angefangen, die Geschichten haben mich so fasziniert, dass ich die komplette Reihe ziemlich schnell durchgelesen habe. Ab dem Moment war es ziemlich klar, dass ich in London einmal die Orte aus den Büchern überprüfen muss. 

Hast du Orte aus diesem Roman entdeckt?
Als wir nach London gereist sind, war die Sherlock Holmes Führung durch London einer der ersten Punkte auf dem Plan. Während der Tour haben wir die berühmte Baker Street 221B, das Restaurant in dem sich Sherlock Holmes und Watson das erste Mal trafen und einige andere Orte in London entdeckt, die in den Büchern und Filmen zur Sherlock Holmes vorkommen. Klarerweise, waren wir auch im Sherlock Holmes Museum und haben die „Wohnung“ von Sherlock Holmes besucht.
Reisen auf den Spuren der Literatur in Großbritannien
Der perfekte Platz in London um entspannt ein Buch zu lesen
Beim guten Wetter würde ich in London zum Lesen definitiv den St. James’s Park empfehlen. Dort kann man ein paar ruhige Stunden auf einer Bank verbringen und sein Buch im Grünen genießen. Zum Park gehört eine von Londons Top-Sehenswürdigkeiten, der Buckingham Palace, der in so vielen Büchern, Filmen und Serien vorkommt.
Die Idee stammt von:
Daria und Thomas von Konpasu.de zeigen dir, wie du die weltweit schönsten Reiseziele mit wenig Zeit siehst.

Auf den Spuren von Daphne du Mauriers Rebecca durch Cornwall

Welchem Roman bist du nachgereist und warum?
Auf die Idee, den Spuren des Romans Rebecca von Daphne du Maurier zu folgen, kam ich erst bei der Recherche für meinen Cornwall-Reiseführer. Diese führte mich auch in der Gegend um Fowey an der Südküste, wo die Autorin viele Jahre gelebt habt. Wenn man dort den Küstenpfad entlang geht, gelangt zur Polridmouth Cove, das umgangssprachlich auch oft als Menabilly Cove, nach dem nahegelegenen Anwesen bezeichnet wird.
Hast du Orte aus diesem Roman entdeckt?
Das Herrenhaus Menabilly soll als Vorlage für das fiktive Manderley aus dem Buch gedient haben. Tatsächlich liegt in der kleinen zerklüfteten Bucht ein Schiffswrack, das nur bei Ebbe zu sehen ist.
Reisen auf den Spuren der Literatur in Großbritannien
Der perfekte Platz um Fowey um entspannt ein Buch zu lesen
Der Strand in der Bucht von Polridmouth ist perfekt für einen entspannten Tag am Meer – wo könnte man besser im Roman „Rebecca“ schmökern, als genau hier?
Die Idee stammt von:
Antje. Seit 2012 schreibe ich meinen Blog meehr-erleben.de. Was einst als Familienreiseblog begann, hat sich nun zu einem Blog für Familien, die mit Teenagern unterwegs sind – und alle, die – wieder – ohne Kinder unterwegs sind, entwickelt.

Greyfriars Kirkyard in Edinburgh – Auf den Spuren der Magie

Welchem Roman bist du nachgereist und warum?
1999, Als ich neun Jahre alt war, hat meine Mutter mir zum letzten Mal ein ganzes Buch vorgelesen – und es war ein Buch, das mich für viele Jahre prägen sollte: Der erste „Harry Potter“-Band. Nachdem ich in die Geschichte des Zauberschülers eingetaucht war, gab es für mich kein Halten mehr: Ich habe mir einen Zauberstab gebastelt, einen Stein rot angemalt, Umhang und Besen hergestellt und Zaubersprüche mit Tinte und Feder notiert. Natürlich habe ich verzweifelt auf den Brief gewaretet, der nicht kam und jedes neu erschienene Buch wurde um Mitternacht in der Buchhandlung in Empfang genommen, um es noch in der selben Nacht durchzulesen. Ja, Harry Potter war für mich etwas ganz besonderes. Ach was, wahrscheinlich für meine ganze Generation. :)
Hast du Orte aus diesem Roman entdeckt?
Als ich viele, viele Jahre später nach Edinburgh gereist bin, stand für mich außer Frage, dass ich mich auf die Spuren der Autoin, J.K. Rowling, begeben möchte. Und das kann man an einigen Orten tun, zum Beispiel im Elephant House, einem Café in dem die damals noch mittellose Autorin ihre Ideen auf eine Serviette gekritzelt haben soll. Oder man begibt sich zu Greyfriars Kirkyard, einem Friedhof, auf dem man auf Schritt und Tritt das Gefühl hat, in die Welt der Hexen und Zauberer gesogen zu werden. Denn hier finden sich auf den alten, verwitterten Grabsteinen Namen wie: Moodie, MacGonagall, Potter, Lestranger und…Thomas Ridell. Rowling hat die Namen fast alle ein klein wenig verändert, aber dass sie hier inspiriert wurde, lässt sich nicht leugnen. Und geht man weiter über den Friedhof und wirft einen Blick durch das Tor in der Mauer, dann erspäht man ein altehrwürdiges Gebäude mit vier Türmen, aus dem Schülerinnen und Schüler in adretten Schuluniformen strömen. Na, wenn das kein Hinweis auf Hogwarts ist!
Reisen auf den Spuren der Literatur in Großbritannien
Der perfekte Platz in Edinburgh um entspannt ein Buch zu lesen
Es kommt natürlich ein bisschen auf die Jahreszeit an, als ich im Herbst über den Friedhof spaziert bin, waren Luft und Boden feucht und die steinernen Bänke wirkten nicht allzu einladend, um dauerhaft zu verweilen. Im Sommer muss es hier im wahrsten Sinne des Wortes zauberhaft sein. Eine Alternative bietet da natürlich das von Rowling besuchte Café, allerdings ist es da stets so laut und überfüllt, dass dort wohl nur lesen kann, wer wahrhaft von seiner Lektüre gebannt ist. Ich empfehle bei kaltem Wetter stattdessen einen Besuch im Pub Greyfriars Bobby. Hier gibt es fantastische Pies, leckeres Ale und noch mehr spannende Geschichten. Man kann sich aber auch mit den köstlichen Desserts in eine Ecke verkrümeln und schmökern.
Die Idee stammt von:
Anuschka. Ob Surfen in Marokko, Reiten in der Prärie, Trekking durch Schwedens Wälder, oder Wüstentouren durch Arabien – Hauptsache die Welt mit eigenen Augen sehen! Dem Ruf der Wildnis konnte Anuschka Dinter nie widerstehen und zog deshalb zum Beispiel für einen Winter nach Finnland, um dort Schlittenhunde zu trainieren. Das Sehnsuchtsziel Arktis hat es ihr ganz besonders angetan, denn Eis, Schnee, Nordlichter und Huskys haben sich in ihrem Herzen eingenistet. Seit 2014 bloggt sie über ihre Erlebnisse auf Rosas Reisen und tourt seit 2015 mit ihren Vorträgen durch ganz Deutschland.
Noch mehr Spuren der Literatur in Deutschland, Europa und der Welt findet ihr hier!
Janett

Hallo, ich bin Janett, die Gründerin des Blogs Teilzeitreisender.de
Schon immer war ich ein sehr großer Fan von Kurzreisen. Neben einer Teilzeitstelle an der Uni Düsseldorf pflege und hege ich deshalb dieses Projekt - und habe dafür schon das eine oder andere Abenteuer erlebt.

Mehr über mich erfahrt ihr unter der Rubrik Persönliches

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