Um Euch von den den Burgen und Schlössern in und um Osnabrück zu berichten, stand ich vor einiger Zeit vor dem Problem: „Wie komme ich dorthin?“. Autofahrer bin ich nämlich nicht. Und der Bahn traue ich seit einigen einschlägigen Erlebnissen nicht mehr über den Weg. Bzw. versuche ich, diese zu vermeiden.
Daher habe ich mich nach Alternativen umgesehen und mich gegen eine Auto-Mitfahrgelegenheit und für den Fernbus entschieden. Warum? Die Strecke und die Fahrzeit ist die Gleiche. Im Bus habe ich jedoch die Chance, unangenehmen Mitreisenden aus dem Weg zu gehen (besser gesagt, zu sitzen). Und ein wenig mehr Platz erhoffte ich mir auch. Und mehr Ruhe. Denn nach einer sehr anstrengenden Arbeitswoche wollte ich die 5,5 Stunden Fahrt nach Möglichkeit verschlafen. Daher also Internet an und umgeschaut.
Entschieden habe ich mich schlußendlich für meinfernbus.de. Mir noch unbekannt und relativ frisch auf dem immer größer werdenden Busmarkt, aber bereits mit sehr guten Kritiken und einem preislich durchaus attraktiven Angebot.
Buchung
Grundsätzlich: Wer zuerst bucht, spart! Das sollte man hier nicht aus den Augen verlieren! Ich entschied mich erst eine Woche vorab und so kam es, dass für die Fahrt Berlin-Osnabrück einmal 18,00 und das andere Mal 22,00 EUR anfielen (zum Vergleich: bei der Bahn hätte ich je ca. 65,00 EUR gezahlt). Leider ist mir unbekannt, ob die Preise noch niedriger ausgefallen wären, hätte ich mich eher entschieden. Aber auch so: ein absolut fairer Preis. Am Tag der Fahrt hätte ein Ticket bereits 45,00 EUR gekostet! Bei früher Buchung ist also eine erhebliche Einsparung möglich!
Die Buchung auf der Website ist selbsterklärend und simpel: Fahrtwunsch eingeben und Daten hinterlegen. Das Ticket erhält man per Email und kann dann ausgedruckt dem Fahrer vorgelegt werden. Ausweis nicht vergessen! Tolle Sache: bei Angabe der eigenen Handynummer wird man per SMS benachrichtigt, sollte es zu Verspätungen kommen. So kann man die Tasse Kaffee noch ein wenig länger genießen ;)
Hinfahrt Berlin – Osnabrück
Abfahrt Sonntag, 17:00 Uhr am ZOB in Berlin.
Der Bus fuhr bereits eine knappe halbe Stunde eher zur Abfahrthaltestelle. Was sich auch als notwendig erwies: 55 Fahrgäste warteten darauf, Ihr Gepäck zu verstauen, einzuchecken und sich einen netten Sitzplatz zu ergattern. Eine Fahrgästin erschien nicht, dadurch „nur“ 55 Personen. Eigentlich war der Bus nämlich bis auf den letzten Platz ausgebucht.
Ich belegte gleich den Fensterplatz auf der ersten Sitzbank und bekam eine stille junge Frau an meine Seite. Der Busfahrer war super gut drauf, erklärte uns alles und los ging die Fahrt.
Unterwegs ergab sich nur eine unangenehme Situation: im Navi war leider ein falsches Ziel eingespeichert, sodaß wir nicht auf direktem Weg zum angestrebten Fahrerwechsel kamen, sondern durch ein kleines Wohngebiet mit unserem großen Bus gurkten. Aber der Fahrer hatte die Situation im Griff und die verlorene Zeit wurde dann auch wieder eingefahren (durch einen nur kurzen Halt, obwohl laut Fahrplan ein längerer Aufenthalt geplant ist).
Einige Stationen später sind wir dann auch pünktlich in Osnabrück gelandet.
Rückfahrt Osnabrück – Berlin
Abfahrt Dienstag, 11:50 Uhr ab Osnabrück Hauptbahnof
Diesmal kam der Bus bereits aus Münster und fuhr entsprechend nur kurz die Osnabrücker Haltestelle an. Doch auch hier wieder: pünktlich auf die Minute! Respekt!
Unsere Fahrt nach Berlin verlief ohne Zwischenfälle und der Fahrplan wurde eingehalten.
Im Bus
Der jeweilige Fahrer hat zum Fahrtantritt bzw. nach dem Verlassen der Haltestellen ausgiebig die verschiedensten Funktionen im Bus erklärt: von der Anschnallpflicht (wer ohne Gurt erwischt wird, zahlt 35 EUR Strafe), über Nutzung der Fußstützen (für kleine Menschen wie mich einfach nur wundervoll) und das nach-hinten-klappen und seitwärts-verschieben der Sitze (dadurch hat man wirklich sehr viel Platz und kann wunderbar chillen) bis zur Verwendung der Toilette (erst nach dem Verriegeln der Tür geht das Licht an und die Benutzung ist nur auf Autobahnen möglich).
Einige Snacks und Getränke sind jederzeit für ein Entgeld beim Fahrer erhältlich.
Auch Fragen wurden von den Fahrern jederzeit bereitwillig beantwortet: unterwegs wurden wir „geblitzt“ und die Fahrgäste fragten nach, was denn wohl falsch gelaufen ist. Dabei handelte es sich allerdings um „LKW-Blitzer“. Diese werden durch Gewichts-Sensoren in der Fahrbahn ausgelöst. LKW’s dürfen an diesen besonderen Stellen nur 80 km/h fahren. Busse allerdings 100 km/h. Da wir diese auch auf dem Tacho hatten, lösten wir die Blitzer aus. Wußte ich vorher auch nicht und hab mich gefreut, wieder etwas gelernt zu haben.
Die Toilette – sicher ein wichtiges Thema. Wenn ich sie auf der Fahrt auch nicht gebraucht hätte. Selbstverständlich habe ich aber einen Test vollzogen, um darüber berichten zu können. Wie bereits erwähnt: aus Sicherheitsgründen ist die Nutzung nur auf Autobahnen möglich! Wenn man die Kabine betritt und die Tür hinter sich schließt, steht man erst einmal im Dunkeln. Das Licht schaltet sich erst nach dem Verriegeln der Tür ein. Eigentlich ein guter Gedanke: so kann man sich sicher sein, dass keine unangenehmen Besuchern plötzlich stören. Im Bus wird dann auch durch ein entsprechendes Signal angezeigt, dass das WC gerade benutzt wird. In der Kabine selbst ist nicht sehr viel Platz und zum Ende der Fahrt fehlte es leider an Toilettenpapier. Dafür war der typische „Plumpsklogeruch“ umso intensiver. Positiv erwähnenswert ist aber auf jeden Fall, dass die Tür so gut verschließt, dass die Passagiere im Bus keiner Geruchsbelästigung ausgesetzt sind!
WLAN existierte sogar mit zwei Zugängen. Allerdings sind diese jeweils auf 8 gleichzeitige Nutzer beschränkt. Und irgendwie war ich anscheinend jeweils zu langsam. Fakt ist: ich war verbunden, konnte es aber nicht nutzen.
Fazit
Insgesamt war ich sehr positiv von den beiden Fahrten überrascht: preiswert, bequem und pünktlich erreichte ich mein jeweiliges Ziel. Von meiner Seite gibt es auf jeden Fall eine Empfehlung für eine Fahrt mit meinFernbus!
Offenlegung: Wir wurden bei dieser Reise durch eine Busfahrt von MeinFernbus unterstützt. Vielen Dank hierfür. Die Meinung und Erlebnisse sind davon jedoch unbeeinflusst und unsere eignene.
[…] Meine Reiseerlebnisse mit MeinFernbus: es muss nicht immer Bahn sein […]
Also ich kann nur davon abraten MeinFernbus zu benutzen. Mir wurde auf der Fahrt von Essen nach Hamburg bei einem Zwischenstopp in Bremen das Gepaeck geklaut. Eine Entschaedigung gab es nicht. Es gibt ueberhaupt keinerlei Kontrolle, wer wo an den Laderaum geht. Eine Einladung fuer Diebe. Das bedeutet auch, dass jederzeit was deponiert werden kann, bspw. Bomben von Terroristen.
Hallo Meyer,
vielen Dank für deine Rückmeldung. Von solchen Meldungen habe ich leider auch schon gehört – deshalb ist für mich die goldene Regel (überall). Wertsachen gehören ins „Handgepäck“. So etwas kann dir leider überall passieren. Aber du hast recht, Unternehmen wie DB Bus und Postbus haben das schon besser geregelt.
Entgeld – ja Mensch, du hast auch nur eine Sache im Kopf!? entgelten – Entgelt
Niemals wieder Mein Fernbus!!!
da habe ich ganz andere Erfahrungen gamacht und noch von viel viel schlimmeren von anderen gehört…
Es kann nicht sein, dass sich der Bus von Mein Fernbus bei jeder meiner Fahrten verspätet und der Fahrer nach etwa einer halben Stunde Fahrt eine Pause von einer halben bis dreiviertel Stunde an der Tanke neben der Autobahn eingelegt wird und ich dadurch absolut verspätet am Ziel eintreffe. Und der Fahrer sagte mir noch, dass das IMMER so bei seinen Fahrten sein. Und eine Nachricht oder Ankündigung über Verspätungen oder außerplanmäßige Stopps gab es nicht einmal! Pfui, diese Geschäftsgebaren. Ich kann nur von mein Fernbus abraten! W-Lan funktioniert auch nie, auch nach Ansprache beim Fahrer nicht.
Hallo Kristin,
Oh je. Das klingt ja wirklich nicht so toll :(
Tut mir leid, dass Du so negative Erfahrungen gemacht hast. Mir ging es bisher immer nur mit der Bahn so. Freunde von uns, die die gleiche Strecke wie ich gefahren sind, haben leider Ähnliches wie Du berichtet.
Würde ich den Bericht heute schreiben, würde er von meiner Seite aus jedoch wieder nur positiv ausfallen – ich bin die Strecke nun schon öfter gefahren und es hat immer alles gepasst.
Hallo Kristin,
ich arbeite nicht in der Fernbus-Branche, sehr wohl aber im Bus-Geschäft. Und zu „deinem“ Problem kann ich dir nur sagen, dass es sehr wohl sein kann (und muss), kurz nach deinem Fahrtantritt eine 30-45 Minütige Pause zu machen. Denn die gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten sehen vor, dass nach max. 4,5 Stunden eine Fahrtunterbrechnung von mind. 45 Minuten geschehen muss. Wenn dein Bus bzw. der Fahrer also schon vor deiner Haltestelle dreieinhalb bis vier Stunden unterwegs war, muss er also eine Pause einlegen. Es wäre natürlich sehr hilfreich wenn der Fahrer dies auch an seine Gäste kommunizieren würde.
Ich selbst werde demnächst mal die Kurzstrecke nach Hannover austesten und dann auch davon berichten. Gerade die Nutzung von WLAN ist sehr interessant. Beim gelben Mitbewerber klappte dies problemlos und sogar mit Mediencenter!
Flixbus habe ich am 3. und 6.6 2014 zum ersten mal zwischen Köln-Berlin-Köln ausprobiert und bin voll des Lobes.
Hinfahrt absolut optimal mit gutem, gesprächsbereitem Fahrer, der auch hilfreich war beim Getränkekauf.
Rückfahrt als Fahrt o.k. Fahrer war sehr unlustig, stellte Klimaanlage nach seinem Gutdünken dauernd verkehrt ein, wies nicht auf verkehrsbedingte Umleitungen hin. Verspätung von 45 Minuten (pfingsverkehrbedingt) muss man hinnehmen – man dürfte aber mal hierzu den Mund aufmachen.
Anfahrt zu einer Haltestelle musste ich ihm weisen, da für ihn offensichtlich unbekannt.
Also Berlin-Köln ziemlich mies.
Werde trotzem wieder Flixbus benutzen – Dumme sollte man menschlich akzeptieren, dürften jedoch einen auf sie zugeschnittenen Beruf wählen.
Ja bei den Fernbussen muss man Glück haben. Bisher hatte ich das immer (bis auf einmal Verfahren). Sind Dienstleistungen, da lässt es sich oftmals nicht vermeiden. Danke für deinen Erfahrungbericht !!
Hallo, ich find das gut, dass es in Deutschland endlich Konkurrenz zur Bahn gibt. Ich lebe seit 12 Jahren in Uruguay und dort ist es genau umgekehrt. Reiche Bonzen haben ein Bussystem aufgebaut und damit die kostengünstigere Bahn komplett kalt gestellt. Es gab 50 Jahre nur noch eine kleine Bahnsstrecke. Jetzt wird mit Hilfe chinesischer und anderer Investoren und nach einem Regierungswechsel die Bahn wiederbelebt. Das drückt auf die Preise. In Argentinien ist Busfahren sowieso Kult. In den bequemen Sitzen der Premium Class, die man sich gegenüber dem Flugzeug leisten kann, schläft man wie in einem Bett. Mittlerweile lassen sich die Tickets auch in vielen Ländern über das Netz buchen.. Englisch reicht..
[…] lest auch unsere Reiseberichte von “Mein Fernbus” und […]
[…] Lest auch unsere Reiseberichte von “Mein Fernbus” und […]
Interessanter Bericht, ich teile deine Meinung zu Fernbussen. Sind günstiger als die Bahn und man kann gemütlich im Internet surfen, lesen oder schlafen anstatt sich in ungewollte Unterhaltungen verstrickt, zu dritt auf die Rückbank eines Renault Twingos zu quetschen.
Kennst du goeuro.de? da kann man Bus und Bahn und Flugzeug vergleichen und sieht welches transportmittel und welcher anbieter am besten sind für eine bestimmte Strecke. Gibt ja inzwischen echt viele Möglichkeiten zum Reisen.
Hallo Niklas
Schleichwerbung haben wir hier übrigens nicht so gerne ;)
Aber ja, mir sagt die Seite was. Wobei das mit den Bussen und dem versprochenen Wlan noch bei keinem einzigen Anbieter funktioniert hat.
Hallo Niklas,
nein, die Seite kannte ich noch nicht, aber wenn wieder einmal Bedarf besteht, schau ich bestimmt mal rein ;)