Die Stadt Monheim am Rhein gilt als eine der innovativsten Städte Nordrhein-Westfalens. Sie liegt am Rande des Bergischen Landes, rechtsrheinisch zwischen den Metropolen Köln und Düsseldorf.
Monheim gilt als Ort der Entwicklung und zugleich als Stadt mit einer spannenden Geschichte und überraschenden Naturerlebnissen. Touristisch gesehen ist die Stadt jedoch kaum bekannt. Zeit das zu ändern, oder?

Inhaltsverzeichnis
Wo liegt eigentlich Monheim am Rhein
Die Stadt befindet sich im Kreis Mettmann, unmittelbar am Rhein und gehört zum ansonsten eher hügeligen Bergischen Landes. Mir ist die Stadt vor allem deshalb sehr bekannt, weil sie gegenüber meiner Heimatstadt Dormagen liegt.
Monheim hebt sich geografisch jedoch deutlich von seiner bergischen Umgebung ab, denn die Lage am Rhein sorgt dafür, dass die Kleinstadt als flachster Ort im Bergischen gilt.

Ich war vorrangig in zwei Orten unterwegs: Baumberg und Monheim-Zentrum. Die Stadt ist perfekt für alle Tagesausflügler aus Köln und Düsseldorf, denn von dort kann man einfach mal mit dem Rad, der Fähre (z.b. mit dem Piwipper Bötchen) oder der Bahn eine kurze Tour hin machen. Die Stadt liegt rechtsrheinisch zwischen Düsseldorf und Leverkusen/Köln.
Eine Zeitreise in Monheim
Monheim blickt auf eine interessante Geschichte zurück. Zahlreiche Legenden und Geschichten ranken sich um die Stadt. Die wohl bekannteste Figur ist hierbei die Monheimer Gänseliesel, die sogar das Stadtwappen ziert. Ich hab euch die Geschichte mal verlinkt, damit ihr euch einlesen könnt. Ebenfalls bekannt ist die Geschichte des lustigen Spielmanns von Monheim.

Wenn ihr mehr dazu wissen wollt, solltet ihr euch einer der Führungen anschließen, die regelmäßig von der Stadt organisiert werden.

Wer nur mal kurz in die Geschichte eintauchen will, sollte die “MonChronik-App” installieren. Diese innovative AR-Anwendung (Augmented Reality) begleitet Interessierte auf einer interaktiven Route durch die Innenstadt. Eine animierte Gans dient dabei als digitaler Stadtführer, während Gänsefüße auf den Straßen die Orientierung erleichtern.
Ein Monheimer Naturerlebnis für die ganze Familie – der Rheinbogen
Der Rheinbogen bei Monheim hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Ziel für Natur- und Familienausflüge entwickelt. Ob eine Wanderung direkt am Rhein, eine Fahrt mit GoCards oder ein Spaziergang über den Naturerlebnispfad, der mit 11 Stationen spannend für alle Familien ist – es gibt viel zu entdecken. Mein Highlight: Eine Baumschaukel, die auch von Erwachsenen genutzt werden kann.

Auf dem Naturerlebnisweg werden Themen rund um Wildbienen, Deichbau, den Verlauf des Rheins sowie diverse Feuchtbiotope und Streuobstwiesen behandelt. An einer Station lassen sich mit etwas Glück sogar schottische Hochlandrinder in Ruhe beobachten.

Dabei steht klar das Erlebnis in der Natur im Mittelpunkt. Eine Besonderheit stellt ein speziell eingerichteter Bereich für Familienfotos dar – optimal für eine Erinnerung an einen gelungenen Familienausflug.

Der Park ergänzt seine Angebote darüber hinaus durch einen vielfältigen Freizeitbereich mit Wasserspielplatz, Skatepark, Fitness-Parcours und einer Picknickwiese.
Eine besondere Attraktion während der Sommertage ist zudem ein kleines gastronomisches Angebot mit Eisstand. Zusätzlich stehen Go-Karts und Fahrräder zur Miete bereit – ideal für eine sportliche Erkundung des Rheinbogens.

Wer es gerne etwas ruhiger hat – es gibt auch ein paar spannende Wanderrouten entlang des Rheines, die angenehm leer sind und auch den einen oder anderen tollen Platz für ein Picknick bieten.
Übrigens: Die Stadtinformation für Monheim befindet sich direkt neben der Verleihstation für die GoCarts.
Monheims autonom fahrende Busse
Neben Natur und Kultur beschäftigt sich Monheim mit Ideen für die Mobilität von Morgen. So ist der Nahverkehr in der Stadt für Monheimer kostenfrei. Und ein weiteres Highlight ist in der Innenstadt sichtbar. Ein Kleinstbus durchfährt autonom, also fahrerlos, das historische Stadtzentrum.
Mit dieser in Deutschland einzigartige Buslinie könnt ihr euch mit der Megageschwindigkeit von 16 km/h auf einer Strecke von rund zwei Kilometern vom Monheimer Busbahnhof durch die Altstadt kutschieren lassen.

Gerade aufgrund des autonomen Fahrens und obwohl man die Strecke auch gut zu Fuß bewerkstelligen könnte, wir der Bus von Einheimischen und Gästen oft genutzt. Mit dem Deutschlandticket ist der Spaß sogar umsonst.

Einen Hinweis noch: Um weiterhin höchste Sicherheit zu gewährleisten, ist immer ein Operator an Bord präsent, der im Notfall eingreifen kann.
Ein Spaziergang durch Monheim und die Moderne Kunst
Was ich ebenfalls an Monheim besonders finde? Die vielfältigen Street-Art und Kunstprojekte im öffentlichen Raum. Drei besonders auffällige Kreisverkehre dienen als etwas andere Plattformen für Kunstinstallationen. Mein Lieblingskunstwerk? Der Kreisverkehr „Haste Töne“. Zu sehen ist ein übergroßer “Plattenspieler” inklusive Plattenarm und -Puck als Kunstwerk.

Der zweite Kreisverkehr am Rhein besitzt sogar den vermutlich einzigen Auto-Kreisverkehr Deutschlands, der mit einem künstlich erzeugten Geysir ausgestattet ist. Spontane Wasserfontänen halten regelmäßig den Verkehr an – ein Spektakel, welches basierend auf Temperatur, Wind und Sonnenstunden nur etwa alle 64 Sonnenstunden zu bestaunen ist. Ich darf sagen- das ich bisher noch nie bei einem Ausbruch dabei war. Besser eingefangen hat die liebe Antje das in ihrem Artikel über Kunst in NRW im öffentlichen Raum.

Wer übrigens wissen will, wann der nächste “Ausbruch” droht – diese Info bekommt ihr hier: Ausbruchsprognose für Monheimer Geysir. Und ja, dieses Projekt hat der Stadt Monheim mehrere Häme eingebracht. Und einen Eintrag ins Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes. Vor allem die Autofahrer sind genervt. Während des Ausbruches dürfen sie aus Sicherheitsgründen nicht durch den Kreisverkehr.
Ein weiteres Kunstwerk des irakischen Bildhauers Saman Hidayat namens „Schrei nach Freiheit“ verweist auf symbolträchtige Themen rund um Menschenrechte und Freiheit.
Neu ist der Kreisverkehr “Im Duett”, den ich mir unbedingt noch mal anschauen will.

Auch abseits der Straßen zeigt sich Monheim als kunstaffine Stadt. Der sogenannte „monheim_cube” von Mischa Kuball stellt ein aktuell modernes Lichtkunstprojekt dar, bei dem die Bürger mit ihrer Bewegung das Licht- und Klangbild im Stadtraum aktiv beeinflussen können. Ergänzend dazu findet sich mit der Skulptur „Points of View“ des weltbekannten Künstlers Tony Cragg ein weiteres bedeutendes Werk.
Monheim plant, auch in den kommenden Jahren zahlreiche weitere renommierte Künstler für die Gestaltung des öffentlichen Raumes einzuladen.
Historisches Aalfischer-Museum in Baumberg
Im Stadtteil Baumberg präsentiert sich ein ebenfalls besonderer historischer Bezug zur Region: Ein altes Aalschooker-Schiff namens Fiat Voluntas, das mittlerweile als Museum auf dem Trockenen steht. Dort erhalten Besucher spannende Einblicke in den Alltag eines historischen rheinischen Aalfischers.

Eine kleine Dauerausstellung empfängt Gäste kostenfrei, inklusive einfallsreicher Details wie einem sprechenden Kochtopf und original eingerichteten Schlafkojen sowie authentischem Equipment. Im Außenbereich befinden sich zudem Tafeln mit Informationen zur Fischereigeschichte am Niederrhein.
Und falls euch der Name bekannt vorkommen sollte – das Schiff war auf einem Cover von Toten-Hosen-Platten und CDs.
Shoppen, Genießen oder Schauen – Monheim Mitte
Erst 2024 eröffnete in Monheim Mitte das Monheimer Tor – ein modernes Kino, was nun ein spannendes Konzept komplettiert. In der Monheimer Mitte kann man Shoppen, es gibt zahlreiche Restaurants und Cafe´s, es finden Wochenmärke und vor Ort gibt es auch die eine oder andere Kunst zu bestaunen.

Im Sommer findet hier auch regelmäßig ein Feierabendmarkt statt – mit Streetfood und Musik. Warum im überfüllten Düsseldorf shoppen gehen, wenn es in Monheim auch entspannt möglich ist?
Wenn das Wetter mal nicht so gut ist – Monheimer Museen
Auch an Schlechtwettertagen ist ein Besuch in Monheim nicht die schlechteste Idee. Hier gibts so einige Museen und auch die Monheimer Mitte sowie ein Erlebnisschwimmbad locken “überdacht”.
Wer eine Monheimer Zeitreise von den Römern bis in die Gegenwart erleben will, sollte sich nicht nur bei schlechten Wetter in das Heimatmuseum Deusserhaus begeben.
Dort gibts nicht nur zahlreiche Fundstücke von der ein oder anderen Ausgrabung im Ort, sondern im Haus des ehemaligen Künstler Deusser finden auch regelmäßig spannende Projekte statt. Und auch Kunst kommt nicht zu kurz. Und das beste? Der Eintritt ins Monheimer Museum ist frei!

Eine spannende Zeitreise in die Antike ist im Haus Bürgel vor den Toren von Baumberg möglich. Der Gutshof war vor gut 2000 Jahren ein römisches Kastell, welches damals noch linksreinisch war. Vor Ort gibt es nicht nur eine spannende Ausstellung zum Alltag der Römer, sondern auf einem Rundgang lässt sich auch ein Garten mit Pflanzen der damaligen Zeit entdecken sowie ein alter Brotbackofen und zahlreiche Infotafeln zum Standort Haus Bürgel. Anschließend lohnt sich eine Wanderung in der Urdenbacher Kämpe.

Eine tolle Gelegenheit für den Besuch in Monheim bieten auch zahlreiche Veranstaltungen wie das jährlich im Juni stattfindende Stadtfest, die zahlreichen coolen Konzerte und und natürlich auch der Karneval am Rhein.
Ausflugsziele rund um Monheim
Es gibt auch noch ein paar Ziele, die ihr idealerweise direkt mit einem Monheimbesuch kombinieren könnt. Drei davon möchte ich euch nicht vorenthalten.
Wasserskianlage Langenfeld
Okay, die Wasserskianlage Langenfeld liegt auf dem Grenzland zwischen Monheim und Langenfeld. Aber eigentlich kann man sie auch so ein bissl zu Monheim zählen. Vor Ort lässt sich jedoch nicht nur Wasserski fahren (oder es lernen), sondern es gibt auch einen Beach zum Chillen und auch eine künstliche Welle zum Surfen. Für alle, die einfach nur zuschauen wollen, im Seehaus Langenfeld gibt es nicht nur leckere Burger, sondern auch richtig gute Cocktails. Mehr Infos gibts unter wasserski-langenfeld.de

Zons und Piwipp
Vom der Monheimer Rheinpromenade lässt es sich gut nach Piwipp rüberwinken. Wenn ihr Glück habt, fährt auch gerade das Piwipper Bötchen, welches Räder und Fußgänger zum Piwipp mitnimmt. Dort könnt ihr Zeit am Beach genießen oder ganz nett essen. Mit dem Rad könnt ihr dann aber noch ein Stück weiter fahren und zwar in das kleine Mittelalterstädtchen Zons.
Die Altstadt bietet noch eine nahezu vollständig erhaltene Stadtmauer, am Wochenende könnt ihr im Sommer die Windmühle von innen bestaunen und im Ort selbst warten 3! Eisdielen auf euren Besuch.
Es gibt auch noch ein Schloss, Museen und viel Geschichte zu entdecken, so das bei einer Tour durch Zons viel Zeit vergehen kann. Auf dem Rückweg könnt ihr die Fähre in Zons zurücknehmen und entspannt am Rhein über Baumberg wieder zurück nach Monheim. Mehr Tipp für Zons findest du in meinem Artikel hier.


Leverkusen
Nur ein paar Kilometer von Monheim entfernt liegt Leverkusen. Eher bekannt durch Fußball und den Chemiekonzern Bayer, hat die Stadt noch viel mehr zu bieten. Eines meiner Highlights ist der Japanische Garten Leverkusen, der sich auf dem Gelände von Bayer befindet.
Immer wieder gerne sind wir aber auch in Hitdorf, welches einen ländlichen Charme und einen wirklich guten Biergarten fast direkt am Rhein hat. Außerdem kann man hier auch eine schöne Tour von Opladen, erst an der Wupper und anschließend am Rhein machen.
Unweit vom Wupperzufluss in den Rhein gibt es zudem das Kunstwerk, die Schiffsbrücke Wuppermündung. die hoffentlich auch bald wieder überquerbar ist. Die Schiffe heißen Einigkeit und Recht und Freiheit. Früher konnte man von hier aus weiter in Richtung Köln, aktuell ist aufgrund des Umbaus der Autobahn dieser Abschnitt gesperrt. Für einen kurzen Ausflug ist es dennoch nett!


Meine Monheim – To Dos.
Auch wenn ich quasi nebenan wohne – so ist meine Bucketliste für Monheim doch noch relativ lang. Den Geysir würde ich gerne mal “ausbrechen” sehen, ich würde auch gerne mal ins Mona Mare – ein wenig entspannen.
Auch auf meiner Wunschliste steht ein Besuch in der Kulturraffinerie K714, die es auch erst seit wenigen Monaten gibt.

Auch war ich noch nicht in einem der Hotels der Stadt. Ob und in welcher Form es in Monheim ein Nachtleben gibt, kann ich deshalb so gar nicht sagen.
Ein lohnender Tipp für alle Besucher (ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs) ist der Anstieg auf den etwa 20 Meter hohen Monberg am Rande der Stadt. Belohnt wird man nach 106 Stufen Aufstieg mit einem gemütlichen Biergarten und einem spektakulären Ausblick – ein hervorragender Ort, um einen erlebnisreichen Tag in Monheim abzuschließen. Leider war der während meines letzten Besuches geschlossen – nachholen muss ich das daher unbedingt!
Und seit kurzem kann man auch den Schelmenturm besuchen (das ist der Turm auf dem Bild hier oben). Das will ich definitiv auch mal machen!
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