Dieser Beitrag enthält Werbung für das Montafon
Montafon ist touristisch längst kein Geheimtipp mehr. Schon seit dem 19. Jahrhundert reisen zahlreiche Erholungssuchende in die Region und auch heute noch ist vor allem in Deutschland die Region für ihren Skiurlaub und beeindruckende Bergwanderungen bekannt.

Und doch hat auch die beliebte Bergregion mit den Herausforderung der Zukunft zu kämpfen. Schon frühzeitig wurde sich deshalb um viele Lösungen gekümmert – wie der Tourismus im Montafon nachhaltiger werden kann. Kommt mit auf eine Reise durch eine besondere Alpenregion und lernt dabei nachhaltige Angebote im Montafon kennen.
Inhaltsverzeichnis
Nachhaltig mit der Bahn anreisen
Wer schon einmal in der Montafon-Region war, der weiß, das es sich um ein schmales Tal entlang der Ill handelt. Das Tal wird umgeben von zahlreichen Bergen, die oft über 1000 Meter hinaufgehen. Es gibt zwar einige Straßen, aber tatsächlich ist es eine viel bessere Idee, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Vorarlberger Region zu Reisen.

Und jetzt kommt es: Es gibt einmal täglich eine ICE-Direktverbindung von Köln nach Bludenz und natürlich auch wieder zurück. Von Bludenz könnt ihr alle 30 Minuten nach Schruns mit dem Zug fahren und anschließend mit Bussen noch tiefer ins Tal bis zur Bielerhöhe.

Ein Auto? In der Region in der Hauptsaison überhaupt nicht von Nöten. Auch auf die Berge kommt ihr ganz entspannt mit einer der zahlreichen Bergbahnen. Aber dazu gleich mehr bei meinen nachhaltigen Ausflugstipps für Montafon.
Nachhaltig in Montafon übernachten
Wir haben im Hotel Zimba in Schruns übernachtet, welches seit einigen Jahren mit dem österreichischen Umweltzeichen zertifiziert sind. Das Hotel liegt nur wenige Gehminuten von Bahnhof entfernt und bietet neben recht großen Zimmern und einem wirklich empfehlenswerten Restaurant auch einen modernen und vielfältigen Wellnessbereich.

Und das alles nachhaltig? Auf jeden Fall! Ich will jetzt hier nicht allzu sehr in die Tiefe gehen, aber das fängt beim Wassersparen in den Zimmern an und hört bei zahlreichen regionalen Produkten bei Frühstück und Abendessen auf.

Selbst für den Pool gibt es eine besondere Anlage, die eigens vom Betreiber entwickelt wurde.
Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt. Freundliche Mitarbeiter, ein gemütliches Bett und ein toller Ausblick vom Zimmer auf die Berge. Dazu ein gutes Angebot im gastronomischen Bereich und vor allem – sehr freundliche und geduldige Mitarbeiter.
Danke übrigens auch für den leckeren Zimba Cocktail – ich kann euch nur empfehlen den zu probieren!
Klimawanderung(en) in der Region
Wart ihr schon einmal bei einer Klimawanderung dabei? Ich muss zugeben – für mich was es die erste Tour dieser Art. Die Klimawanderung beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Tier- und Pflanzenwelt.

Das ganze klingt erst mal wirklich spannend. Knapp sechs Kilometer sollte die Tour mit dem Klimaguide Christian Fuggi sein. Machbar – dachte ich mir – bis ich die Höhenmeter sah. 400 Höhenmeter auf knapp 2,7 Kilometer, das klang für mich als untrainierter Flachlandtiroler zugegebenermaßen wirklich heftig.
Ich liebe ja Herrausforderungen – und so stand ich gemeinsam mit Elena morgens um kurz vor 9 an der Talstation Tafamuntbahn in Partenen. Mit der Seilbahn (die voller Wanderer war) ging es auf 1500 Meter hinauf. Und dann startete eine Wanderung zum Wiegensee. Was hatte ich mir vorher Gedanken gemacht und Strategien zurecht gelegt, wie ich die Höhe schaffen soll.
Perfekte Tour auch für Gelegenheitswanderer
Und dann: Gefühlt waren alle 300 Meter Stopps eingeplant. Mit Experimenten, mit spannenden Infos über die Veränderung der Umwelt in den Bergen und auch über das hier und jetzt. Und frei unter dem Motto “wer nicht fragt bleibt dumm” gab es viele Möglichkeiten dem Klimaguide Fragen zu stellen. Unterwegs lerne ich aber nicht nur etwas über die Umwelt. Ich erfahre, das ein Großteil der Energie im Tal durch Wasserkraft erzeugt wird, und das die Kraftwerke teils versteckt in den Bergen zu finden sind.
Und: Die Gruppe war so langsam unterwegs, das selbst ich entspannt folgen konnte. Wir erfuhren etwas über den Wald, die Moore, aber auch über den Wiegensee, der wohl irgendwann ausgetrocknet sein wird.

Über die Veränderung der Wälder, über Feuchtwiesen und ihre Wichtigkeit, bestaunten auch einige von Menschen geschaffene Stauseen und darüber, wie Felsstürze und Lawinen entstehen.

Auf dieser Tour waren keine Kinder dabei – aber ich glaube, die hätten an den verschiedenen Experimenten ihren Spaß gehabt.
Der Alltag auf der Innerkapellalpe
Eine zweite Wanderung mit unserer Führerin Imelda Dönz führte uns auf die Innerkapellalpe. Doch bevor wir uns auf unsere Wanderung zur Innerkapellalpe aufmachen konnten, sind wir erstmal richtig weit hoch gefahren. Mit der Zamang Bahn ging es von 700 Metern auf 1.862 Meter über Null. Bekannt ist der Hochjoch vor allem durch das Skigebiet Silvretta Montafon.

Aktuell wird an der Bergstation gebaut, aber ich kann mir schon vorstellen, wie hier im Winter der Bär steppt. Doch auch jetzt im Sommer ist nicht wenig los. Noch einmal kurz austreten – dann geht unsere Wanderung los.

Gleich auf den ersten Metern laufen wir über eine Kuhwiese mit ein paar Höhenmetern. Ich schnaufe. Imelda gibt mir den Tipp durch die Nase zu atmen. Und ja, ganz so atemlos werd ich dabei nicht.
Nicht nur für Kinder – der Naturkräftepfad
Wir laufen entlang des Naturkräftepfades. Auf 3,1 Kilometern kann man sich hier nicht nur als Kind austoben. Steinriesen, Wasserspiele und Stürme können hier erlebt werden. Ich fand es super an dieser Stelle die Natur auf spielerische Art darzustellen. Und psst.: für Erwachsene gibt es kurz vor Ende ein Kneippbecken! Und nein – ich meine nicht den Seebligasee. Der ist unter anderem dafür gedacht um die Berglandschaft im Winter zusätzlich zu beschneien.
Während die meisten umdrehen will unsere Gruppe noch weiter – schließlich wollen wir Familie Bernd auf der Innerkapellalpe noch besuchen. Nach dem höchsten Punkt geht es über Stock und Stein und an riesigen Kühen vorbei hinunter.

Kleiner Tipp – hier helfen Wanderstöcke ungemein.
Die Innerkapellalpe – Genuss pur
Am Ende wartet die Innerkapellalpe mit einem tollen Angebot. Nicht nur erfrischende und gekühlte Getränke, sondern auch hausgemachter Sura Kees, Buttermilch und Butter, leckere Wurst vom Bauern und frisch gebackenes Brot warten tagsüber auf Gäste. Der Alpsenner Bernd erzählt uns von seinem Leben hier auf 1670 Metern und vom Alltag in den Sommertagen.
Auf dem Rückweg genießen wir noch den einen oder anderen Ausblick. Und wir entdecken auf einer Skipiste ein paar Murmeltiere. Zu weit weg um sie vor die Linse zu bekommen. Von ein paar Kühen, die hier im Sommer grasen werden wir verabschiedet – denn unsere Runde endet nach gut 7 Kilometer wieder an der Seilbahn.

Auf Zeitreise unterwegs in den Museen der Region
Das Montafon war längst nicht immer so nachhaltig. Schaut man nur wenige Jahrhunderte zurück, war die Region geprägt von Bergbau (Silber und Kupfer) und damit einhergehend waren die Berge der Region früher einmal auch weniger bewaldet als heute.

Aber genau diese Tatsache führte neben der Landwirtschaft zur Besiedlung der Region und nicht nur an Schlechtwettertagen lohnt sich der Besuch in einem der Monafoner Museen. Wir haben das Montafoner Heimatmuseum in Schruns besucht, welches das größte Museum im Tal ist und einen Einblick in den Altag des Montafoner Tals in den vergangenen Jahrhunderten bietet.
Ob ein alter Schulraum, ob eine Schmiede oder eine alte Gaststube, in der man auch noch heute feiern kann – der Besuch im Museum ist wirklich empfehlenswert und aufgrund regelmäßiger Sonderausstellungen auch für Wiederholungstäter interessant.
Auch zur vormals erwähnten Bergbaugeschichte gibt es ein Museum und ein Bergwerk, was ich mir definitiv für meinen nächsten Besuch vorgemerkt habe.

Was ich zudem jeden von euch empfehlen kann: Im Sommer gibt es kostenfreie Führungen, auch durch die Orte rund um die Museen. Informiert euch am besten vor Ort, an den meisten Touren könnt ihr spontan teilnehmen.
Was es sonst noch in Schruns zu entdecken gibt
Wir haben nicht nur einen Blick in das Museum geworfen und das Schrunser Münster von außen bestaunt, wir haben auch noch lecker gegessen.

Im St. Josefsheim, einem ehemaligen Armen- und Krankenhaus, befindet sich heute ein Hotel/Hostel mit einem Restaurant und einem wunderschönen Biergarten.

Ich hab dort Keesknöpfli gegessen, Spätzle mit regionalen Käse – die richtig satt gemacht haben. Und was ich sehr cool fand – am Sonntag morgen spielten Alphornbläser vor dem Gemeindeamt.
Noch mehr nachhaltige Erlebnisse in Montafon
Vor allem für Familien gibt es noch mehr nachhaltige Erlebnisse, die ich zwar auch gerne mitgemacht hätte, aber an einem verlängerten Wochenende geht natürlich nicht alles. Ich will euch diese Empfehlungen aber nicht vorenthalten und deshalb gibts hier nur kurz noch ein paar Tipps! Danke an Elena für die tollen Bilder und Eindrücke!
Darf ich verraten, das ich gerne mehr Zeit gehabt hätte um den Erlebnisberg Golm zu entdecken?
Ein idealer Ort für kleine und große Entdecker, mit einem Forschungspfad, mit einem Alpine-Coaster und was ich richtig cool finde – mit einem Waldrutschenpark!
Ich hab mir sagen lassen, das dieser sogar für Erwachsene nutzbar ist.
In Sachen Nachhaltigkeit fließt am Golm übrigens zu 100 % Ökostrom!

Wer nicht wie wir gleich 7 Kilometer hinauf und hinabwandern will, dem empfehle ich den Besuch auf der Wormser Hütte.
Von der Zamangbahn – Bergstation könnt ihr mit dem Sennigrat Sessellift den Berg hinauffahren.
Anschließend habt ihr etwa 20 Minuten Fußweg zur Wormser Hütte vor euch – wo es wohl den besten Apfelstrudel von Montafon geben soll. Anschließend könnt ihr hinunterwandern oder könnt entspannt die Seilbahn zurück nehmen.
Übrigens – hier oben seit ihr auf 2307 Meter und könnt sogar übernachten!

Mir hat die Höhe und die Wärme etwas zugesetzt, so das ich leider die coole Tour mit den Mountaincards von der Bergstation Zamang zur Mittelstation leider nicht miterleben können. Elena und Deborah samt ihren Kindern hatten auf jeden Fall einen Heidenspaß und ich muss das unbedingt auch noch mal nachholen! Die Cards können im Intersport Shop Hochjoch Berg von Juni bis Anfang September täglich ausgeliehen werden. Für eine Tour auf der 4,2 Kilometer langen Strecke zahlt du für eine Einzelfahrt knapp 20 Euro – hast dafür aber ein einmaliges Erlebnis. Ganz wichtig: Du braucht auf jeden Fall ein Ticket für die Seilbahn, weil die euch wieder nach oben bringt.

Übrigens – wenn ihr schon mal überlegt habt, welche Erlebnisräume es im Montafon so gibt, dann kann ich euch die Seite über das Alpenmosaik nur ans Herz legen. Wir haben im Tal Museen und Kulinarik erleben können, die Naturwanderung war im Erlebnisraum Verwall und die Sennertour hat uns nach Silvretta hoch hinaus geführt. Der Waldrutschenpark ist übrigens im Rätikon, dieser Erlebnisraum ist also perfekt für Familien.
Wie auch du dich im Urlaub in Montafon nachhaltig verhalten kannst
Nun habe ich über die zahlreichen nachhaltigen Aktivitäten in Montafon berichtet – aber auch du kannst so einiges tun, um nachhaltig im Montafon zu reisen.
Einer der wichtigsten Punkte: Nimm deinen Müll wieder mit ins Tal! Das bedeutet auch, das ihr nichts in der Natur oder an Rastplätzen zurücklassen solltet (und ggf. auch andere darauf hinweist).
Bring dir deine eigene (und ausreichend große) Trinkflasche mit. So vermeidest du Microplastik, welches in der Natur verbleibt.
Reist nachhaltig durch Montafon. Selbst wenn ihr mit dem Auto in Montafon seit, es ist sinnvoll, für Ausflüge auch den Bus zu nutzen. Nahezu alle Seilbahnen lassen sich mit öffentlichen Bussen ansteuern.

Kauf regional! Ja – auch in Montafon gibt es klassische Supermärkte, aber vor allem in Sachen Lebensmittel könnt ihr wirklich gute Sachen wie den Sura Kees am besten direkt beim Händler kaufen. Einige Bauern haben sowohl in den Bergen als auch im Tal Kühlschränke, an denen ihr Wurst, Fleisch und Milch für bezahlbare Preise erstehen könnt.
Achte auf nachhaltige Unterkünfte, Gastronomiebetriebe und Touristische Anbieter. In Österreich gibt es eine Zertifizierung für Nachhaltigkeit, welche vom Umweltzeichen vergeben wird. Mehr dazu erfahrt ihr hier.
Offenlegung: Wir wurden von Montafon und dem Umweltzeichen auf diese Reise eingeladen.
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