Düsseldorf ist bekannt für sein Schlösser. Nein, dies ist jetzt kein Schreibfehler, denn wer den Begriff „Schlösser“ in der Hauptstadt von NRW in den Mund nimmt, wird wohl zuallerst auf das Altbier angesprochen. Das solltet ihr zwar auch probieren – wir jedoch wollen uns eher auf eine Zeitreise begeben und die echten Schlösser in Düsseldorf entdecken. Oder das was von den prunkvollen Schlössern und auch Burgen übrig geblieben ist.
Inhaltsverzeichnis
Schlösser in Düsseldorf
Düsseldorf hat einige schöne Schlösser zu bieten. Hier vier (fünf) der bekanntesten:
Schloss Benrath – das Vorzeigeschloss
Schloss Benrath ist schick. Es ist altehrwürdig, es hat einen wunderschönen englischen Garten „hinter dem Haus“ und bietet neben klassischen Führungen auch zahlreiche Events und Konzerte an. In einem kleinen Café sind wir schon häufiger zu Kaffee und Kuchen eingekehrt und eine Bekannte von mir hat im Standesamt des Schlosses ihrem liebsten das Ja-Wort gegeben.
Schloss Mickeln – das Herrenhaus
Das wohl unbekannteste Schloss in Düsseldorf ist wohl Schloss Mickeln. Ich selbst kenne es sehr wohl, bin ich dort durch meine Arbeit an der Universität bedingt mindestens einmal im Jahr. Schloss Mickeln ist seit vielen Jahren Gästehaus und Tagungszentrum der Heinrich – Heine – Universität. Als Privatperson ist jedoch zumindest der kleine Garten und die tolle Einfahrt zu bestaunen.
1842 wurde das aktuelle Schloss gebaut – von Innen ist es jedoch heute recht modern anzusehen. Warum ihr das Schloss besuchen solltet? Nun, die tolle Allee voller Linden, die zum Schloss führt ist mehr als nur ein Foto wert!
Der Schlossturm – Museum und Mahnmal
Eigentlich müsste der Burgplatz in Düsseldorf ja „Schlossplatz“ heißen, denn man wandelt auf den alten Grundmauern des Düsseldorfer Schlosses, welches früher einmal an diesem Ort gestanden hat. Durch einen Brand vor einiger Zeit wurde viel zerstört, übrig geblieben ist jedoch der Schlossturm, der heutzutage als Museum für Schifffahrt dient. Ganz oben gibt es sogar ein Restaurant, in welchem auch Frühstück serviert wird.
Der Burgplatz vor dem Turm beherbergt im Winter seit ein paar Jahren ein Riesenrad, auch an den Japan-Tagen und zu Karneval ist hier richtig was los. Im Herbst übrigens könnt ihr hier an schönen Tagen wunderschöne Sonnenuntergänge beobachten!
Schloss Jägerhof – Dem Jan sein Haus
Zurück geht es mit der U-Bahn in Richtung Sternstrasse, von welcher wir ein paar Schritte Richtung Wehrhahn gehen. Das sich hier ein Schloss befindet, habe ich lange Zeit nur anhand des Namens der Bahnhaltestelle vermutet: Schloss Jägerhof.
Von dort aus sind es nur wenige Schritte. Das Schloss hat eine bewegte Geschichte, unter anderem hat dort auch der für Düsseldorf so wichtige Kurfürst Jan Wellem gewohnt. Immer mal wieder verfiel es oder wurde zerstört und immer wieder aufgebaut. Es ist das jüngste Schloss in Düsseldorf, aber sicherlich noch eines der meistgenutzten. So ist in den Räumlichkeiten des Schlosses ein Goethe-Museum. Aber auch den Hofgarten, der gegenüber beginnt, ist einen Besuch wert!
Schloss Kalkum
Schloss Kalkum liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums und ist doch das eindrucksvollste Schloss der Stadt. Das heutige Schloss stammt aus dem 17ten Jahrhundert und ist das einzige Wasserschloss der Stadt.
Bis vor wenigen Jahren wurde es als Archiv genutzt und wurde 2019 an einen Investor verkauf. Was jetzt mit dem Schloss passieren wird, ist noch unklar – ein Blick ist aktuell nur vom ebenfalls wunderschönen Schlosspark aus möglich.
Der Schlosspark ist tagsüber geöffnet und ein Besuch beim Schloss Kalkum lässt sich sehr gut mit einem Abstecher nach Kaiserswerth und zur Kaiserpfalz kombinieren.
Die Kaiserpfalz – Ruine der Urgeschichte von Düsseldorf
Auch wenn die Kaiserpfalz kein Schloss ist, sollte Sie in der Sammlung von Schlössern in Düsseldorf nicht fehlen. Die Burgruine befindet sich ein paar 100 Meter von der U-Bahnhaltestelle Kittelbachstraße in Richtung Rhein.
Die Umgebung ist gut geeignet für einen Sonntagsspaziergang im Sonnenschein. In den Sommermonaten (April – Oktober) kann man sich die Ruine auch von „Innen“ anschauen, im Winter musste jedoch ein Blick auf die Außenhülle genügen.
Die Aufzeichnungen für diesen Standort gehen bis ins 7 Jahrhundert zurück. Die heutigen Überreste der Pfalz stammen aus dem 11ten Jahrhundert. Wer nach dem Spaziergang nun noch Lust auf ein Altbier oder einen Kaffee hat – gleich neben der Kaiserpfalz befindet sich ein Restaurant.
Gibt es noch weitere Schlösser in Düsseldorf?
Längst habe ich noch nicht alle Schlösser in Düsseldorf gesehen. Es gibt gerade im Süden der Stadt eine Vielzahl gut erhaltener kleiner Schlösser. Hier meine „Bucketliste“ für noch nicht besuchte Schlösser in Düsseldorf.
- Schloss Eller
- Schloss Garath
- Schloss Heltorf
- Burg Angermund (Privat)
- Schloss Elbroich
Schlösser und Burgen rund um Düsseldorf
Auch in der näheren Umgebung der Stadt Düsseldorf gibt es einige schöne Schlösser und Burgen. Die Liste ergänze ich natürlich immer mal wieder.
Schloss Dyck – das Gartenparadies
Das einzige Schloss was mir bekannt ist wo ihr für das bestaunen des Parks Eintritt bezahlen müsst ist Schloss Dyck. Der englische Garten bietet dafür wirklich ein tolles Umfeld für einen entspannten Spaziergang mit Schlossbesuch. 2018 habe ich mir das Schloss auch einmal im Rahmen des Parkleuchtens angeschaut und war begeistert von den Lichteffekten am Schloss und im Park. Empfehlenswert ist übrigens auch das Café vor Ort. Und wenn ihr schon mal dabei seid – rund um Schloss Dyck werden Äpfel geerntet und am Schloss auch verkauft – richtig gut!
Schloss Burg – mit der Seilbahn hinauf
Schloss Burg wirkt auf den ersten Blick wie eine Burg aus dem Mittelalter. Das sie im 19ten Jahrhundert wiederaufgebaut wurde glaubt so keiner der nicht im Rahmen einer Führung davon erfahren hat. Dennoch sieht man hier eine gelungene Restauration. Denn ohne die Info wäre mir das nie aufgefallen.
Auch in Schloss Burg waren wir schon zu Besuch, Bianca hat uns vor ein paar Jahren davon berichtet. Ein besonderes Highlight? Die Burg lässt sich mit einer Seilbahn besuchen und man kann die Tour sehr gut mit einer Wanderung zum Müngster Park kombinieren.
Burg Linn – Krefelds Mekka für Kreative
Auch wenn die Burg Linn nicht zu den Schlössern der Region zählt, so ist sie doch einen Besuch wert. Eine Veranstaltung kann ich euch hier ganz besonders ans Herz legen: Den Flachsmarkt. Hier gibt es nicht nur für Mittelalterfans etwas zu staunen, hier könnt ihr auch selbst ausprobieren. Ich habe dort gedreckselt, Magneten hergestellt und durfte auch ein eigenes Seil aus verschiedenen Farben kreieren.
Olivia hat in ihrem Artikel ausführlich über Burg Linn geschrieben – wenn ihr mehr über die Burg in Krefeld erfahren wollt. Und wer doch ein Schloss sehen will, direkt neben Burg Linn gibt es noch ein Barockes Jagdschlösschen.
Weitere Schlösser auf meiner To-Do-Liste
Im Umland von Düsseldorf gibts natürlich noch einige Schlösser mehr – viele davon sind im Privatbesitz und können nicht besichtigt oder dürfen nicht fotografiert werden. Mal schauen welches dieser Schlösser ich noch entdecken werde.
- Schloss Hülchrath
- Schloss Reuschenberg
- Schloss Pesch
Kennt ihr noch weitere Schlösser und Burgen im Rheinland die ich noch vergessen habe?
Ein wenig Klatsch und Spukgeschichte sei ergänzt: Im Schlossturm spukt der Geist der Jakobe von Baden oder auch „die weiße Frau“. Die wurde nach einer unglücklichen und kinderlosen Ehe mit ihrem irrsinnigen Mann Herzog Johann Wilhelm wegen Ehebruchs verhaftet und in einem Zimmer des Schlossturms eingesperrt. Der Herzog verfügte, man möge seine Frau „abschaffen“. Am Morgen des 3. September 1597 findet man Jakobe erdrosselt in dem Zimmer im Schlossturm.
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