Es ist ein Uhr nachts. Gemeinsam mit Anne und Antje sitze ich auf den Treppen des Hotel Victory, als uns der Barkeeper bittet, die letzte Runde zu bestellen. Jetzt schon? Irgendwie wollen wir diesen Abend so nicht enden lassen. Viel zu angenehm sind die 30 Grad Außentemperatur, die in der „Wellenhalle“ der Therme Erding herrschen, viel zu lecker die Cocktails, die uns der Barkeeper als Eigenkreationen präsentiert. Die Musik ist schon vor zwanzig Minuten ausgegangen – und die ganze riesige Halle gehört „uns“.
Müde sind wir so gar nicht. Viel zu aufgekratzt von dem Rutschenmarathon – der so viel Adrenalin in unsere Körper geschleudert hat. Der Blick fällt auf das Schiff, das zu unserer linken ankert. Die Lichter im Hotelkomplex sind alle aus – wir sind gefühlt die einzigen Hotelgäste, die noch wach sind. Ich bestelle zum „Finale“ einen Sex on the Beach. Am „Himmel“ spiegelt sich das Wellenspiel, als wir uns über Reisen austauschen. Über verrückt Geschichten unterwegs, über besondere Begegnungen und über Pläne.
Kennt ihr das, wenn ihr euch wünscht, ein Abend würde nie zu Ende gehen? Unser Abend auf der „Treppe“ vor der „Victory“ endet. Um halb zwei. Unser Cocktail ist alle, der Reinigungstrupp nun im Schwimmbad unterwegs. Die Mädelsrunde jedoch wird nur verlagert. In eines unserer Yachtzimmer. Das Konzept der Einrichtung erinnert auch hier stark an ein Schiff. Eine ovale Form, ein durchdachtes Lichtkonzept und ein Balkon in Form einer Bootspitze lässt das Gefühl aufkommen, wir würden uns auf einem Schiff befinden. In der Dunkelheit wirkte das Rauschen der Bäume in der Ferne tatsächlich ein wenig wie „Meer“. Erst gegen kurz vor vier werden wir müde. Wer hatte eigentlich die Idee, am Sonntag morgen um 7:30 aufzustehen?
Ich bin nicht das erste mal „hier“. Hier bedeutet: In der Therme Erding. Die befindet sich rund 35 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums von München in den kleinen Ort „Erding“. Den meisten wird sicherlich „Erdinger Weißbräu“ etwas sagen, ein Bier, was in ganz Deutschland und der Welt ziemlich bekannt ist. Die Therme gibt es seit 2000. Damals – im Eröffnungsjahr, war ich dort. Damals schon entdeckte ich viele Innovationen, die mittlerweile auch in anderen Thermen Einzug gehalten haben. Salzgrotten, Sinnenreisen, Brunnen – an Ideen hat es dem Firmengründer Josef Wund schon damals nicht gemangelt.
Unscheinbar von außen wirkt es immer noch. Und preislich spielt der Eintritt auch auf einem recht hohen Niveau. Für einen Tagesbesuch werden mal schnell knapp 40 Euro für Erwachsene fällig. Dafür jedoch bietet sich im inneren ein „Wasser-Erlebnispark“. Wer es ruhig mag, der besucht die riesige Sauna-Landschaft oder mietet sich einen der exklusiven Bereiche im Bad an. Wer Abenteuer mag, der bekommt im Bereich „Galaxy“ eine riesige Auswahl an Rutschen geboten.
Und dazwischen? Gibt es ein Wellenbad, zwei große Außenbereiche, eine Sinnesreise, eine klassische Therme, ein Terassenbad, kleinere Becken und Dampfsaunen im Textilbereich und einen kleinen Massagebereich. Die Massagen sind echt gut, ich hoffe, das sich der Massagebereich wie so vieles hier vor Ort noch in den nächsten Jahren ein wenig „herausputzt“.
Den Samstag nachmittag verbringe ich nicht in der Therme. Nach meiner Massage ist mir eher nach Ruhe. In der zu gut besuchten Therme ist davon aber nichts zu spüren. Ich mache mich trotz „Mistwetter“ nach Erding – ein süßer bayrischer Ort, der auch am Samstag zum Bummeln einlädt. Es gibt eine direkte Busverbindung von der Therme in die Innenstadt, die jedoch am Wochenende nur stündlich fährt. Zwei – Drei mal die Stunde fährt die S-Bahn von Altenerding nach Erding oder nach München. Von der Terme sind das rund 15 Minuten Fußmarsch.
Nach 2 Stunden spazierengehen bei Schneesturm und Temperaturen um den Gefrierpunkt musste ich jedoch einsehen, das ein Besuch in der Therme doch eine sehr gute Idee ist. Zum Aufwärmen ging es später am Nachmittag dann ins Außenbecken der Therme. Ich liebe das Gefühl, bei kaltem Wind das warme Wasser um mich herum zu spüren. Nur mit den Sprudeldüsen scheine ich am Wochenende so gar kein Glück zu haben. Egal wo ich am Samstag oder Sonntag hinkomme – es hört auf zu sprudeln. Ob es an mir lag?
Lange hatte ich nicht Zeit. Zum Abendessen wurde ins Empire geladen. So ganz schick mit vielerlei Besteck, passenden Ambiente, einem französischen Kellner und einem leckeren Menü.
Nach dem offiziellen Teil des Abends hieß es dann: Schnell umziehen. Schließlich hatte die Therme bis ein Uhr nachts geöffnet. Um 21 Uhr sind die meisten Kinder im Bett und so haben wir das Galaxy Rutschenparadies für uns. Ich rutsche, bis mir in der längsten Rutsche schwindelig wird. Anschließend ist mir warm. Zu warm um jetzt noch in den Thermenbereich oder gar in die Sauna zu gehen. Wir verbringen noch ein wenig Zeit im Außenbecken – und landen im Laufe des Abends auf besagter Treppe. Den Rest. Nun, den kennt ihr ja.
Übrigens, den Sonntag hab ich in einer weniger vollen Therme entspannt mit meiner Cousine verbracht. Der Saunabereich ist wirklich empfehlenswert – vor allem „Stone Hedge“ ist wirklich cool!
- Je nachdem welcher Bereich genutzt wird und zu welcher Zeit man die Therme besucht, sind die Preise unterschiedlich. Hier findet ihr eine Übersicht über alle Sparmöglichkeiten, Preise und Bedingungen in der Therme Erding
- In der Therme könnt ihr euch auch Tagsüber gut versorgen. Es gibt mehrere Standorte für Imbiss und Getränke.
- Fotos dürfen in der Therme übrigens nicht gemacht werden. Das wird auch streng kontrolliert. Für die Fotos die ihr im Bericht seht, musste ich recht früh aufstehen – um noch vor den ersten Gästen durch die Therme zu laufen.
- Samstag ist der Tag, an dem die meisten Besucher vor Ort sind. Es gibt einen Außenbereich, der im Winter geschlossen ist, für den es sich aber definitiv lohnt, auch mal im Sommer vorbei zu schauen. Meine Empfehlung für eine nicht so überfüllte Therme: Sonntag und auch unter der Woche ist weniger los. Für alle Rutschfans unter euch ist die lange Nacht der Therme wirklich empfehlens
- Im Hotel kann man auch mit dem Bademantel zum Frühstück gehen.
Erding ist sehr gut mit dem Auto erreichbar, bietet jedoch auch eine Anbindung an das öffentliche Netz. Von München Hauptbahnhof seit ihr in knapp 50 Minuten in Erding. Es gibt einen Bus ab Altenerding, der Fußweg, ca. 1,3 km lässt sich jedoch auch gut laufen. Parkplätze sind vor der Therme und dem Hotel vorhanden. (Aktuell teilweise Schotterweg.)
Das an der Therme angeschlossene Hotel Victory bietet eine perfekte Kombination. Im Preis für die Übernachtung ist ein Aufenthalt in der Therme schon inklusive. Zudem gibt es auch in der Therme selbst Angebote und Bereiche, die nur Hotelgästen vorenthalten sind.
Alle Zimmer sind wandelbar und für bis zu vier Personen zu nutzen. (2 Erwachsene und zwei Kinder). Preislich liegt eine Nacht bei 250 Euro pro Zimmer. Das lohnt sich vor allem für Familien. Das Hotel ist vor allem von Freitag auf Sonntag sehr gut besucht.
Die verschiedenen Themenzimmer sind sehr gut isoliert und können auch thematisch gebucht werden.
- Interessante Geschichten rund um die Therme findet ihr auf dem Thermenblog
- Antje hat über ein Schiff auf dem Acker und 30 Grad im Februar berichtet.
- Anne hat die Karibik in Bayern erlebt.
- Tanja hat die Therme Erding einen 48 Stunden Check unterzogen.
Offenlegung: Wir wurden von der Therme Erding und dem Hotel Victory für ein Wochenende nach Erding eingeladen.
[…] Die Therme Erding bietet nicht nur ein großes Rutschenparadies sondern verfügt zudem noch über einen großen Saunabereich sowie einige ruhige Ecken zum Entspannten quatschen. Auch Massagen sind hier vor Ort möglich. […]
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Wirklich sehr empfehlenswert!!! Ist wie Urlaub! !!!