Es ist 16:45, als ich in Heidelberg ankomme. Sonntag. Und der Blick auf meinen Plan verrät mir – Ausflüge kann ich mir vollends sparen. Es ist Oktober und viele Sehenswürdigkeiten fahren/öffnen nur nach dem Winterplan. Keine Bootstour, keine Bergbahn zum Schloss und auch kein Museum werde ich an diesem Tag besuchen können.
Inhaltsverzeichnis
Eine Geschichte ohne Ausflugstipps?
Und so stand ich da – extra einen Tag früher angereist und neugierig auf die Stadt am Neckar, die ich bisher nur von einem Tretboottrip irgendwann vor 10 Jahren kenne. Für ein Taxi vom Hotel zum Schloss war ich zu geizig – 10 Euro sind mir dann doch etwas viel.
Und so schnapp ich mir meine Kamera und jage quer durch die gesamte Stadt zur Bergbahn – vielleicht habe ich ja bei solch tollem Wetter noch Glück?
Einmal quer durch die Altstadt
Keine 15 Minuten später – ich war inzwischen am Rathaus vorbei und über den Kronplatz zur Bergbahn gesprintet – ist es bereits zu spät. Keine Bergbahn (aufgrund der Winterzeit) und eine kurze Info, das es zwei Wege zum Schloss gibt. Die Altstadt liegt schon im Schatten und mich kribbelts in den Finger – ich will hoch zur wohl schönsten Ruine Deutschlands. Und wie überall – auch hier gibt es die Qual der Wahl. Treppen oder Weg.
Ich entscheide mich für den Weg – wohl wissend, genauso lange zu brauchen. Nach 5 Minuten muss ich pausieren. Verdammt, warum sitze ich nicht gerade in einem der netten Restaurants und schaue mir das Ganze von unten an? Wenige Minuten später weiß ich warum. Auf einem Gerüst stehend, auf das Schloss und die Stadt blickend – bietet sich mir einer der schönsten Stadtausblicke, die ich in meinem Leben sehen durfte.
Auf zur schönsten Ruine von Deutschland
Immer höher steige ich und habe teilweise das Gefühl, hier oben alleine zu sein. Wo sind die ganzen Menschenmassen aus der Stadt plötzlich hin? Werde ich gleich hier eingesperrt? All solche Gedanken gehen mir durch den Kopf. Ständig stoppe ich und mach noch ein Foto und noch ein Foto. Und bleibe zwischendurch einfach nur stehen und genieße das Schauspiel.
Wie ich später erfahre, schließen zwar die Museen auf dem Schloss recht früh, eine Gastronomie und die Schlossruine sind jedoch noch gut zu besichtigen. Und gerade im Herbst – diese Stimmung. Ich will gar nicht mehr weg! Ich durchquere das Schlossgelände, welches an sich sehenswert ist und sicherlich einer Führung bedarf.
In den Infos habe ich euch die Seite des Schlosses verlinkt – dort gibt es immer wieder tolle Events, die man nicht verpassen sollte! Und hier entdecke ich sie – Menschen. Mit Fotoapparaten, zusammengekuschelt und der Ruine abgewandt.
Die letzten Sonnenstrahlen auf der alten Brücke?
Ich blicke hinunter ins Tal und entdecke die Karl-Theodor-Brücke. Ich fasse einen Plan, der ebenso typisch für mich ist. In 15 Minuten ist Sonnenuntergang – warum diesen nicht auf dem Neckar erleben?
Und so laufe ich nun die Treppen hinunter, über den Kronplatz, am Rathaus vorbei, durch das Brückentor und sehe… dass die Sonne hinter Dunst verschwunden ist.
Der Himmel färbt sich lila – rot und gelb und ich bin ein wenig getröstet – Dieses Farbenspiel ist wieder mehr als ein Foto wert. Eine Dame singt sich durch die die Rock-CDs der letzten 25 Jahre und immer noch strömen Menschen auf die Brücke.
Ich bin fertig und vor allem ziemlich müde und hungrig. Jetzt noch in einem der zahlreichen Brauhäuser absteigen? Nein, darauf habe ich heute keine Lust. Der Weg ins Hotel scheint ewig und doch finde ich dort einen entspannten Ort zum dinieren – die Kurfürstenstube. Eine Dame spielt am Klavier, ich esse an diesem Abend vorzüglich (wenngleich etwas teuer) und falle kurz darauf in mein gemütliches 5 Sterne Bett – welches zuvor sogar aufgedeckt wurde.
Drei Tage später…
Die PlacetoBW – Tour ist für mich fast zu Ende und erneut diniere ich im Europäischen Hof. Bevor halb 12 nachts meine Bahn nach Berlin fährt entdecke ich an diesem Abend noch einen weiteren Platz für ganz besondere Sonnenuntergänge und Lichtspiele.
Die Dachterrasse des Spa-Bereichs bietet nicht nur zahlreiche Sonnenplätze für die schönen Tage im Jahr, sondern auch einen tollen Blick auf den Sonnenuntergang. Wir jedoch entspannen ein wenig im Pool – bevor wir 5 Gänge mit besten Weinen genießen können. Das Leben ist schön – auch ohne Sightseeing.
Wo genießt ihr die schönsten Sonnenuntergänge?
- Vor allem im Winter empfehle ich für Museumsbesucher eine frühe Anreise. Wer auf jeden Fall ins Schloss und in die Museen will und zudem auch die Bergbahn nutzen will, für den lohnt sich die Heidelberg Card.
- Alle Infos zum Heidelberger Schloss (Events und Öffnungszeiten) findet ihr hier. Wenn ihr zum Schloss hochlaufen wollt, rechnet rund 10 – 15 Minuten ein. Der Weg lohnt sich, denn von dort oben habt ihr bei gutem Wetter einer der schönsten Ausblicke auf Heidelberg.
- In den Abendstunden ist die Stadt noch gut belebt, aber vor allem in den Seitenstraßen wenig überlaufen.
- Die Kurfürstenstube bietet gehobene Küche in netten Ambiente an und ist vor allem für Hotelgäste des Europäischen Hofes recht praktisch. Beim Check Inn bekommen Gäste einen Verzehrgutschein in Höhe von 10 Euro für das Restaurant.
- In einer Seitengasse des Marktplatzes gibt es einen besonderen Laden für alle Reisefans. Ein sogenannter Reisebuchladen. Leider hatte er auch schon geschlossen, die Auslage sah jedoch recht interessant aus und die Bewertungen online sprechen von fachkundigen Personal. Dieser Laden sowie die Bonbonmanufaktur kurz vor der alten Brücke stehen neben der Bergbahnfahrt und Schifffahrt für meinen nächsten Trip nach Heidelberg auf dem Programm.
- Den Spa-Bereich des Hotels könnt ihr auch als Externe Gäste nutzen. Schon ab 20 Euro ist ein Besuch im Panorama Spa des Hotels möglich. Handtücher und Wärmflasche werden zur Verfügung gestellt. Die Dachterasse ist für alle Sonnenanbeter empfehlenswert – der Pool ist recht klein, aber für ein paar Bahnen vollkommen okay.
- Jutta hat sich in Heidelberg sofort verliebt. Ist ja auch eine schöne Stadt!
- Christina hat noch einen tollen Heidelberger Aussichtspunkt entdeckt und in der besten Mensa Deutschlands diniert.
- Einen etwas anderen Tipp für Heidelberg hat Markus verraten.
Offenlegung: Ich wurde im Rahmen der #PlacetoBW Kampagne nach Heidelberg eingeladen. Vielen Dank an das Hotel Europäischer Hof und das Stadtmarketing für die Heidelberg Card.
[…] Über die schönsten Sonnenuntergänge in Heidelberg von Teilzeitreisender […]
[…] Heidelberg ist ganz in der Nähe. Auch mal vorbeischauen? […]
sehr interessanter Artikel.
Danke auch für die schönen Bilder. Ich war als Jugendlicher mal im Ferienlager in Heidelberg und habe heute noch positive Erinnerungen im Kopf.
Ich finde echt schön, wie ruhig es dort sein kann. Mal eine willkommene Abwechslung zum Stadtleben. (:
Wieder mal ein sehr schöner Beitrag, habe ihn richtig genossen zu lesen :) Wir wollten letztens auch ein Stopp in Heidelberg machen, haben uns aber für Nürnberg entschieden :) Heidelberg steht aber immer noch auf unsere Liste, gut zu wissen, dass in Herbst/Winter dort viel geschlossen hat.
Sehr schöne Fotos übrigens! Ich finde wenn man gegen die Sonne fotografiert schreit es immer nach Sonnensterne, aber das ist ja auch Geschmackssache.. Falls du noch nichts davon gehört hast, hier ist mein Beitrag dazu:
http://ausm-revier.de/nach/sonnenstern-fotografieren/
Ich wollte jetzt keine Werbung machen :) Aber schau mal rein.. es ist ein bisschen schwierig und benötigt Übung, ist aber eine feine Sache! :)
Ich freue mich schon auf die nächsten Artikel :)
Danke für den Hinweis- ist keine Werbung… find ich hilfreich. Es hat vieles auch im Winter offen aber früher geschlossen- das sollte man einplanen. Lg janett