Litauen und ich. Das ist eine Happyfizierte Liebe. Ihr kennt doch dieses Lied „Happy“ was vor einiger Zeit über alle Kanäle schwirrte? Die Stadt Klaipeda hat mit einem Video auf Youtube hier natürlich mitgemacht. Geboren war mein Liebe zu Klaipeda. Obwohl ich nichts anderes als dieses Video gesehen hab. Als ich dann im Sommer endlich vor Ort war – war es nicht (nur) Klaipeda, was mich davon überzeugte.
Inhaltsverzeichnis
Litauen – Immer wieder.
Eigentlich ist dieser Bericht längs überfällig. Sieben Gründe – warum ihr Litauen besuchen müsst. Und das nicht nur, weil Litauen laut Lonely Planet zu einer der Top – Urlaubsorte 2015 zählt.
Vilnius hat eine magische Fliese
Die Stadt Vilnius ist die knuffigste Hauptstadt, die ich bisher auf der Welt erlebt habe. Alles wirkt so „kleinstädtisch“, alles wirkt so leicht erreichbar. Es gibt natürlich die klassischen Sehenswürdigkeiten – wie z.b. das Nationalmuseum und die Kathedrale von Vilnius.
Und es gibt so besondere Geschichten. Wie die der „Stebuklas“ – Fließe (Stebuklas steht für Wunder) auf dem Vorplatz der Kathedrale.
Wenn ihr euch auf diese stellt und drei mal im Uhrzeigersinn (mit geschlossenen Augen) dreht, könnt ihr euch etwas wünschen.
Diese Fließe ist nicht nur für Wunder zuständig, sondern markiert auch das Ende der Vilnius-Tallinn-Menschenkette, welche 1989 den Beginn der Abspaltung Litauens von der Sowjetunion markierte. In Vilnius gibt es aber noch mehr zu entdecken. Užupis zum Beispiel. Ein besonderer Stadtteil in einer besonderen Stadt.
Die Ostsee ist in Litauen eine wahre Schatztruhe
Wer Bernsteinschmuck mag, der sollte sich unbedingt im Winter an die Ostsee begeben. In der Region zwischen Klaipeda und Palanga gibt es viele Strandabschnitte, die in den Monaten ab November zahlreiche kleine Bern-Steine anschwemmen.
Wer sich mit dem Fischen dieser Steine noch nicht auskennt, sollte sich auf jeden Fall meinen Artikel über das Bernsteinfischen mit wichtigen Informationen anschauen. Für alle, die weniger Lust darauf haben, sich im November an der Küste alle Gliedmaßen zu erfrieren, es gibt in der Region natürlich auch zahlreiche gute Händler. Aber auch hier hilft – Bernstein immer auf Echtheit checken.
In Litauen schmeckt das Essen gut
Die baltische Küche ist speziell. Klar, einige Dinge erinnern auch an typisch russische Speisen und dennoch – wer hier im Land ist, sollte es sich kulinarisch mal richtig gut gehen lassen. Wer gerade in Vilnius ist, sollte einen Zwischenstopp im „Senamiescio Krautuve“ einplanen – Ein kleiner Laden mit zahlreichen einheimischen Produkten.
Hier könnt ihr euch ein Juoda ruginė duona (ein typisch litauisches Schwarzbrot) kaufen oder einen typischen Baumkuchen. Auch einheimische Biersorten sind hier zu finden.
Wenn ihr dir litauische Nationalspeise probieren wollt: Sie nennt sich „Zepelinas“. Es handelt sich dabei um eine Art Kloßteig mit Hackfleisch gefüllt. Ich fand sie richtig gut, mein Favorit ist jedoch die geeiste Rote-Bete-Suppe. An der Küste bekommt ihr auch ziemlich leckeren Fisch, dessen Name mir jetzt jedoch entfallen ist….
Ich merke schon gerade, ich schweife ab. Ich bin mir sicher, das ich darüber ausführlich im Thememonat „Kulinarik“ berichten werde.
Litauen ist ein Mekka für Segelsportler
Litauen hat 99 km Küste – sagt zumindest die Statistik. Das klingt auf den ersten Blick nicht wirklich viel. Was viele dabei vergessen ist die Kurische Nehrung. Ähnlich wie das IJsselmeer in Holland wird durch die Kurische Nehrung das Kurische Haff von der Ostsee getrennt. Es entsteht quasi ein Binnenmeer, was die Kurische Nehrung zu einer schmalen Halbinsel macht, die sich von Klaipeda bis zur Litauisch-Russischen Grenze in Sarkuva erstreckt.
Im Kurischen Haff ist jede Menge Platz für zahlreiche Wasseraktivitäten. Es gibt einige Fähren, die ihr nutzen könnt, es gibt Segelangebote. Gezeiten sind hier kein Problem, dafür ist das Wetter hier ein spannender Faktor – von Sturm bis Windstille kann das Wetter schnell mal umschlagen. Für Badeausflüge eignet sich das Kurische Haff nur bedingt, seid ihr auf der Kurischen Nehrung unterwegs, ist das allerdings kein Problem – die Ostsee ist immer nur ein paar Kilometer weit weg. Ihr solltet jedoch nicht kältescheu sein, denn auch in der warmen Jahreszeit wird das Wasser hier selten wärmer als 17/18 Grad.
In Litauen gibt es Elche und auch sonst viel Flora und Fauna
Ich bin vier Tage durch Südschweden gefahren, in der Hoffnung, irgendwo einem Elch zu begegnen. Aber nix. Niente. Nada. In der Kurischen Nehrung dann jedoch passierte das Wunder. In den Wäldern dort gastieren zahlreiche Elche, und zwar so nah an der Straße, dass man sie beiweilen beim vorbeifahren sehen kann. Dies ist uns passiert.
Leider waren wir so schnell vorbei, das es für ein Foto nicht gereicht hat, aber das ist doch ein Grund, noch mal hinzufahren, oder ? Auf der Tour von Vilnius nach Klaipeda ist mir dann auch aufgefallen – Litauen ist sehr viel Feld und Wald und Natur. Zu schade, das ich davon nur so wenig mitbekommen habe. Dafür haben wir aber an einer Vogelwarte halt gemacht, dort werden Vögel gefangen, gezählt und nach einer Registrierung frei gelassen.
Einen dieser Wildvögel hab ich sogar in der Hand gehalten. Leider mochte er mich nicht besonders. Ein Schnabelhieb und schwups, war er mir auch schon entflohen. Die Ventes Ragas ist eine ornithologische Station, die ganz nebenbei auch noch über einen coolen und frei begehbaren Leuchtturm verfügt und an einer Landzunge des Memel-Deltas liegt.
Litauen ist mystisch
Was bei uns in Deutschland die Gebrüder Grimm, das sind in Litauen die Sagen. Die bekannteste geht über Jurate und Kastytis, eine unglückliche Liebesgeschichte, die ich jetzt jedoch nicht in aller Ausführlichkeit erläutern will. Für alle, die in die Welt der Sagen und Geschichten eintauchen wollen, hab ich auf der Kurischen Nehrung noch einen Tipp.
Der Raganų Kalnas (deutsch Hexenberg) ist ein Waldgebiet in Juodkrante, in dem ihr euch in die Welt der Sagen entführen lassen könnt. Lohnenswert ist für den Rundgang ein kleines Infobüchlein, was ihr am Eingang des Berges käuflich erwerben könnt.
Litauen kann verrückt sein
Ich habe mir geschworen, nie in leicht angetüttelten Zustand irgendwas verrücktes zu machen.
Leider – hab ich mich in Litauen nicht ganz an meinen Schwur gehalten. Ich landete, wie sich das auf einer Partymeile so gehört, in einem Ball. Ja ihr habt richtig gehört. IN einem Ball.
Palanga gilt als das Mallorca des Ostens und hat neben einem tollen Strand eine ca. 2 Kilometer lange „Partymeile“ zu bieten, die im Sommer bis tief in die Nacht Discos, Restaurants und das eine oder andere „Kirmesspiel“ anbietet. Unser Hotel, welches nur ca. 100 Meter entfernt von der Partymeile war, ließ sich davon nichts anmerken. Nur ein Blick aus dem Fenster zeigte, das hier in Palanga doch alles ein wenig anders ist. Das Palanga aber nicht nur Party ist – darüber werde ich sicherlich noch mal später was berichten…
Auch in der Hauptstadt, in Vilnius, gibt es eine mehr oder weniger verrückte und besondere Sehenswürdigkeit. Užupis. Ein Staat, der sich aus einer Laune heraus gegründet hat, der wirklich eines der coolsten Grundgesetze der Welt hat und der jedes Jahr am 01.04 seinen Gründungstag feiert. – den jeder Litauenbesucher aber wirklich mal gesehen haben muss.
Lust bekommen auf einen Litauen-Urlaub ?
- Zwischen der Hauptstadt und dem Wasser bietet sich viel „Wald und Land“ für Wanderungen, Roadtrips und die Sichtung der einen oder anderen Wildtiere. Wölfe, Luchse, Elche, Biber – hier sind sie durchaus noch zu finden.
- Berge gibt es in Litauen nicht, der höchste Anstieg liegt bei knapp 300 Metern, dafür jedoch Naturschutzgebiete und vor allem im Herbst ideale Voraussetzung für Pilzwanderungen.
- Das Wasser der Ostsee ist mit 19 – 20 Grad selbst im Sommer recht frisch. Daher ist ein Bad nur für Hartgesottene zu empfehlen.
- Ihr könnt euch hier vor allem an der kurischen Nehrung an einigen Stellen auch gut auf Deutsch unterhalten.
- Nach Klaipeda könnt ihr auch mit der DFDS Fähre von Kiel (Eine Tour dauert knapp 21 Stunden)
Vilnius und Palanga haben Flughäfen, wobei Vilnius auch direkt von Frankfurt aus angeflogen wird, während man nach Palanga in Riga umsteigen muss. Es gibt auch eine Bahnverbindung in die Hauptstadt Vilnius (via Warschau). Im Land selbst empfiehlt sich ein Mietwagen, es gibt zwar auch Züge und Busse, diese fahren jedoch recht unregelmäßig.
Vilnius: Hotel Artis (Zentral gelegen mit ruhigen und großen Zimmern)
Klaipeda: Hotel Amberton (Gut erreichbar, etwas größeres Hotel mit kleineren Bädern aber tollem Ausblick)
Palanga: Hotel Amberton (Sehr schönes Hotel mit großen Zimmern, teilweise mit Küche und zentral gelegen)
- Peter hat einen Roadtrip durch Litauen gemacht
- Den Berg der Kreuze hätte ich gerne auch besucht, wie Ines
Offenlegung: Im Rahmen einer Pressereise im Sommer 2014 war ich in Litauen unterwegs.
ich will nach litauen
[…] Weitere Gründe, die für eine Reise in das unbekannte Land sprechen, erfährst du auf dem Blog Teilzeitreisende. […]
[…] „Küstennationalpark“ zwischen den beiden Städten Klaipeda und Palanga in Litauen. Ganz im Gegensatz zu den beiden Tourismusmagneten ist Karklė ein Ort quasi irgendwo im nirgendwo. […]
Hallo Janett,
toller Artikel mit wunderbaren Fotos! Besonders hat es mir das Sonnenuntergangsbild mit Vogelschwarm angetan. Das könnte ich mir sofort im Posterformat über Bett hängen. Übrigens haben wir eine Gemeinsamkeit beim Fotografieren. Wir fotografieren beide offenbar gern ein bisschen schief ;)
Außerdem bin ich sehr beeindruckt von deinem Info-Kasten unter dem Artikel! Großes Kino.
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
schön das dir der Bericht und die Infobox gefällt. Und das mit dem Schiefliegenden Bildern hat mir auch schon Hände über dem Kopf zusammenschlagende Fotoexperten beschert. „Das Meer läuft ja aus ;)“ Aber ich mags.
Ein schöner und positiver Bericht über meine Heimat! In meiner Heimatstadt Palanga gibt es nicht nur Partymeile, sondern auch ein schöner Park mit dem Bernsteinmuseum.
Stimmt. Im Bericht wirkt es so, als gäbe es da nix anderes. Ich nehm mir für dieses Jahr vor, den Park (der wirklich toll ist!) auch mal zu erwähnen :D
Wenn es um Vilnius geht, kann ich auch „Go East“, das Büchlein von Boris Alexeev, empfehlen – witzig geschrieben, wenn auch recht kurzweilig (ist aber kein Reiseführer).
Hallo Janett,
schöner Bericht mit tollen Fotos. Leider kommt bei der Übersicht aus meiner Sicht nicht nur die kurische Nehrung etwas zu kurz. Deswegen traue ich mich mal den Link einzufügen http://peterstravel.de/litauen-von-vilnius-zur-kurischen-nehrung/
BG, Peter
Hallo Peter, danke für die Hinweise. Ja auch ich musste mich zusammenreißen, denn über Litauen kann man so viel schreiben! Ich muss da auch unbedingt noch mal hin, Kaunas und den Kreuzberg kenn ich noch gar nicht! Ich danke dir für den Link!
Die Kurische Nehrung und Klaipeda gehören auf jeden Fall auf eine Litauen-Liste. Ich habe sie vor einigen Jahren im Rahmen eine Kreuzfahrt besucht (mit einem kleineren Schiff, wo die Landaufenthalte die Hauptrolle spielten, nicht so einem AidaCostaSomehtingoftheseas-Monster – Kletterwand, Riesenrutsche und Shopping Mall brauche ich wirklich nicht) und habe seitdem das Baltikum auf der Wiederbesuchsliste.