5 Tage Trøndelag – Eine Region an der Norwegisch – Schwedischen Grenze wo sich Bär und Elch gute Nacht sagen… Bevor es demnächst etwas auf Teilzeitreisender.de darüber zu lesen gibt, hier ein paar nette Bild-Impressionen, die unser Autor Jens von unterwegs mitgebracht hat…
Na… Lust auf mehr ?
Mein Blick ist auf die „Hinterlassenschaft“ eines Braunbären gerichtet. Seltsame Einleitung? Richtig, doch ihr könnt mir glauben, in diesem Moment ist der Berufsalltag und das Büro eines Teilzeitreisenden in weiter Ferne. Manchmal kann es halt so einfach sein. Ich befinde mich in der Region Mittelnorwegen, genauer gesagt nördlich von Trondheim, in der Region Nord-Trøndelag.
Trondheim als Stadt sagt vielen Norwegenfans vielleicht schon etwas, die Region Trondelag ist touristisch noch nicht weit erschlossen und daher recht unbekannt. Dabei ist man hier als Naturliebhaber genau richtig. Vom Flughafen in Trondhheim braucht man auf der E6, der Straße, die Norwegen von Süden nach Norden durchläuft gute drei Stunden, bis man in Lierne landet.
Und schon befindet man sich in „bäriger“ Gesellschaft.
Zugegeben, in freier Wildbahn habe ich keinen entdeckt. Im Rahmen einer Bären-Safari ging es aber auf Spurensuche. Vorbei an zahlreichen Bäumen, wo der fellige Waldbewohner seine Spuren hinterlassen hat. Der norwegische Bär ist aber schüchtern – das ist vielleicht auch besser so – und hat gelernt, sich vom Menschen fernzuhalten. Die Bären-Safari führt uns querfeldein, quer durch Waldstücke und hohes Gestrüpp, und auch wenn wir die Bären nicht zu Gesicht bekommen, zahlreiche Hinweise erinnern uns jederzeit daran, dass dieses Gebiet von Bären bewohnt wird.
Für den Bären ist „fernbleiben“ sicher eine mehr als weise Entscheidung – denn mancherorts wird hier das Fleisch des Bären zu Burgern verarbeitet. In Lierne gibt es an einer Tankstelle, die nebenher auch als Supermarkt und Imbiss dient, einen „Bären-Burger“. Ich habe mir das „probieren“ verkniffen, bei der Vorstellung, das dafür ein Bär erlegt wurde, verging mir doch irgendwie der Appetit. Im Liverten wird man auf jeden Fall fündig, wenn man mal regionstypisch essen will.
Achso: Wer jetzt meint, dass die Norweger wie wild Jagd auf die Bären machen, der irrt. Streng geregelt ist diese „Quote“ in Norwegen. In dem nicht allzu weit entfernten Schweden sieht das ganze ein wenig anders aus, daher ist der Bär gut beraten, im norwegischen Landesteil zu verweilen.
Lierne Kommune – der Bär zwischen Schweden und Norwegen
Wir bleiben über Nacht in Lierne. Ein kleiner Ort mit knapp 1.400 Einwohnern und schlafen im „Lierne Gjestegård“ .Das liegt nur unweit eines Sees und bietet sowohl Hotelzimmer als auch kleine Ferienhäuser für Familien.
Wer übrigens in dieser Region 5-Sterne Hotels und Luxus erwartet, wird vergeblich suchen. Die wenigen Gasthäuser sind zweckmäßig mit allem notwendigen eingerichtet. Wer hier Urlaub macht, liebt „Natur pur“ und das 24h am Tag.
Der Anreiseweg ist sicher etwas länger – Ohne (Miet)Auto wird man dieses Gebiet schwerlich erreichen, doch wer selbst nur für ein paar Tage mal aus allem seinem Büroalltag entfliehen will, der ist hier sicher nicht verkehrt.
Startpunkt für Wanderungen, Informationen und Abenteuer in der norwegischen Wildnis in Lierne ist das dortige Nationalparkzentrum. Hier kann man sich über das Angebot informieren und auch diverse Touren buchen, dem Bär kann man nicht nur zu Fuß folgen, sondern auch per Fahrrad. Diese Tour kostet beispielsweise 900 Norwegische Kronen, was so ungefähr 110 € entspricht, für Familien wird das Ganze etwas günstiger.
Unser Guide war Gunn-Anita, die schon lange auf Bären-Safaris unterwegs ist. Ein Trost: Auch ihr ist ein Bär noch nicht direkt begegnet (für weitere Information über ihre Safaris könnt ihr euch auf ihrer Website schlau machen). Ach ja, um die Bären beobachten zu können, hat man hier im Wald die ein oder andere Kamera angebracht, der sich zu später oder auch ganz früherer Stunde am Tag dann auch mal der Bär nähert, selbige Vorrichtung bringt aber nun auch Einheimische gern dazu, sich verkleidet davor zu zeigen, am besten mal auf der entsprechenden Facebook-Seite vorbeischauen, dann wisst ihr, was ich meine…
Wenn man schon den Bären in Person nicht gesehen hat (die Spuren verdeutlichen einem aber unterwegs schon, dass man diese Begegnung nicht unbedingt haben muss), wie wäre es dann mit einem Elch? Auch hier wird man im touristischen Angebot fündig – und ehe man sich versieht, ist man abermals querfeldein entweder im dichten Wald oder in Sumpfgebiet unterwegs, wenn möglich natürlich leise. Sogar einen deutschen „Elchexperten“ gibt es hier. Jens Hartmann nimmt uns auf diese ganz besondere Wandertour mit. Der gebürtige Thüringer lebt mit seiner Familie seit 2005 in der Region Trøndelag in Norwegen. Der Elch hat aber ebenso wie der Bär an diesem Tag wenig Lust auf Zuschauer und hält sich mehr als bedeckt, will heißen, auch ihn bekam ich nicht zu Gesicht. Auf unseren Guide war aber zumindest navigationstechnisch Verlass, das war auch gut so, denn meine Orientierung in der norwegischen Wildnis hatte sich längst komplett verabschiedet.
Was trotzdem nachhaltig bleibt: der Eindruck der Natur. So weit das Auge reicht – bleibt hier das Gefühl, dass hier die Welt noch in Ordnung ist. Und wer auf dem Weg Vitamine braucht, kann ständig an den norwegischen Multebeeren naschen, die man hier allerorts auch in Form von leckeren Desserts wiederfindet.
Was aber tun, wenn einem der Blick auf Bär und Elch in freier Wildbahn verwehrt wurde?
Da hilft nur ein Abstecher zum Namskogan Familienpark. Im Park findet man von Luchs über Polarfuchs bis hin zum Elch und Bär noch vieles mehr. Allerdings fallen die Eintrittspreise mit um die 30 € auch nicht gerade günstig aus, so dass man sich am besten schon einen Tag dort aufhalten sollte.
Wer allerdings in ein paar Tagen in Norwegen eher die Ruhe und Wildnis sucht, wird sicher bei ein wenig mehr Zeit, als ich es jetzt hatte, vielleicht doch den ein oder anderen tierischen Gefährten entdecken können. Demnächst dann noch ein paar andere Tipps für die Region Trøndelag – dort wo norwegische Bären und Elche noch schüchtern sind…
- Infos zur Region bekommt ihr auf Homepage der Region Trøndelag Mittelnorwegen bei Facebook
- Mehr Infos zum „Bärenburger„.
- Meine Empfehlung für die Safaris: Feste Schuhe und geeignete Wanderkleidung. Es geht querfeldein.
- In den Sommermonaten auch Mückenspray und Sonnencreme nicht vergessen
- Über Safaris und die Umgebung im Lierne National Park Center informieren
- Braunbärsafari und mehr
- Namskogan Familienpark – wenn es in der Wildnis nicht mit Bären und Elchbegegnungen klappt
Die Reise empfiehlt sich mit dem Auto.
- Auch Elke hat über das Abenteuer in Norwegen berichtet.
- Sandra fand die Bierkneipe in der Einöde ziemlich spannend
- Norwegen – Instagram – Reisetagebuch
Offenlegung: Wir wurden von der Region Trøndelag auf eine Naturreise eingeladen. Vielen Dank hierfür.
[…] – genauer gesagt in der Region Trøndelag – könnte man abgesehen von der Suche nach Bär und Elch nichts unternehmen, der irrt gewaltig. Ich gebe euch in diesem Blogbeitrag noch 5 weitere Tipps, […]
Hört sich spannend an. Ich war leider noch nie in Skandinavien unterwegs. Vermutlich weil ich das Gefühl hatte, als Student ist es einfach zu teuer, wenn man einiges sehen will.
Jetzt gibts aber keine Ausrede mehr. ;)
Ein toller Bericht, tolle Bilder und einfach nur zum träumen.
Ein Trip nach Norwegen sollten wir nun auch endlich auf unsere Reiseliste setzen :-)
Großartig! Ihr habt Euch quasi in der Heimat meiner Großmutter befunden. Ich selber bin leider nie nördlicher als Trondheim gewesen, aber es wird glaub ich dringend mal Zeit. Nem Bären müsste ich allerdings nicht wirklich begegnen. LG/ Nadine