Dieser Beitrag enthält Werbung für den Bayrischen Wald
Das Reisen wird sich in Zukunft verändern. Weg von schnellen Trips nach Barcelona und Rom hin zu mehr Regionalität. Zeit also, um die eigene Heimat ein wenig genauer kennenzulernen. Für Fans der Glaskunst und der Glasbläserei ist der bayrische Wald ein wahres Mekka. Wir nehmen euch mit auf einen ganz besonderen Roadtrip auf der Glasstraße. Um es gleich vorab zu verraten – aus Glas sind die 250 Kilometer zwischen Waldsassen und Passau im Bayrischen Wald nicht. Die Mischung zwischen Natur und Handwerkskunst jedoch ist wirklich sehenswert!
Inhaltsverzeichnis
Was ist die Glasstraße?
Um zu wissen, wie sich die Glaskunst im Bayrischen Wald niedergelassen hat – müssen wir eine kleine Zeitreise machen. Schon im 14ten Jahrhundert gibt es Nachweise für Glashandwerk im Bayrischen Wald. Hier gab es ausreichend Holz zum Brennen des Glases und auch Quarz als Hauptbestandteil von Glas gab es ausreichend. Selbst Pottasche wurde aus Buchenholz gewonnen.
Nur wenige Sachen mussten von außerhalb erworben werden – die Grundlage für eine Erfolgsgeschichte der Glashütten im bayerischen Wald. Früher wurden Glas-Perlen produziert – später auch das allzu bekannte Bleikristall für Gläser und Deckenleuchter. Heute gibt es insgesamt 48 Orte im gesamten Bayrischen Wald, an denen man das 700 Jahre alte Handwerk Glaskunst entdecken, erleben und natürlich auch kaufen kann. Wir starten ganz im Süden – in Passau und zeigen euch in diesem Bericht den kleinen Ausschnitt der Glasstraße von Passau bis Bodenmais.
Passau – Der Wilde Mann und das böhmische Glas
Ich habe gelesen – in Passau befindet sich das schönste Glashaus der Welt. Von außen, so viel sei euch verraten – ist dies nicht zu erkennen. Im Hotel Wilder Mann – dem wohl bekanntesten Hotel der Stadt Passau (hier hat schon Neil Armstrong, Sissi und auch Michael Gorbatschow genächtigt – befindet sich das Glasmuseum Passau.
30.000 Gläser vom 17ten bis ins 19te Jahrhundert – vor allem aber ein spannender Einblick in die Geschichte der böhmischen Glaskunst bieten einen idealen Startpunkt für eine Tour über die Glasstraße. Übrigens – nur 300 Meter vom Wilden Mann entfernt könnt ihr das Dreiflüsseck bestaunen. Für mich eines der Highlights in Passau.
Tittling – Eine Zeitreise auf der Glasstraße
Wir fahren raus aus der Stadt. Rund 25 Kilometer nordöstlich von Passau passieren wir das Orts-Eingangsschild von Tittling. Tittling selbst ist ein Markt und bekannt als Erholungsort. Meine Ausflugsempfehlung für den circa 4200 Einwohner großen Ort liegt jedoch etwas außerhalb der Stadt. Es handelt sich um das Museumsdorf Bayrischer Wald – eines der größten Freilichtmuseen Europas.
Hier lässt es sich gut auf eine authentische Zeitreise gehen – bei der auch das Thema „Glas“ zur Sprache kommt. Für Kinder werden in diesem Museum Sonntags sogar Kurse in Hinterglasmalerei angeboten. Für das Museumsdorf solltet ihr euch auf jeden Fall etwas mehr Zeit nehmen!
Spiegelau – von einer gläsernen Arche mitten im Wald
Nach so viel Kultur ist es jetzt Zeit für etwas Natur. Und Kunst. In der bayrisch böhmischen Grenzregion befindet sich mitten im Wald die Glasarche. Das Glas-Kunstwerk – zusammengesetzt aus 480 Glasccheiben von Ronald Fischer und Hubert Stern und die hölzerne Hand von den tschechischen Holzbildhauern Tomás Indra und Libor Kuzdas hat schon eine bewegte Vergangenheit hinter sich.
Zwischen Juni 2003 bis Oktober 2005 machte die Glasarche an insgesamt 20 Orten im Station in Bayern und im tschechischem Böhmen Halt. Seit 2005 steht sie an ihrem jetzigen Stammplatz an der Wanderstrecke zum Berggipfel des Lusen. Unterwegs hier hinauf könnt ihr noch viel mehr entdecken – den Baumwipfelpfad Bayrischen Wald zum Beispiel! Oder ein besonderer Tipp – Glasscherben Köck. Dort gibt es Hüttenzangl – bei Kaffee und Kuchen bekommt ihr einen Einblick in das Leben der Glasbläser.
Frauenau – unterwegs im gläsernen Garten
Übrigens – wer nicht den Weg in den bayrischen Wald wagen will – vor dem Glasmuseum in Frauenau steht eine zweite Arche – eine Kopie des Originals. Der Abstecher nach Frauenau entlang der Glassstraße lohnt sich nicht nur wegen der Arche. Vor Ort befindet sich der gläserne Garten mit 20 Skulpturen verschiedener Glaskünstler. Vielleicht habt ihr aber auch Lust auf eine Gedankenzeitreise im Museum?
Frauenau bietet jedoch noch viel mehr. In der Freiherr-von-Poschinger-Glasmanufaktur könnt ihr nicht nur wirklich schöne Glasanfertigungen kaufen sondern auch auch selbst an der Glasherstellung versuchen. Wer auf den Geschmack kommt – in der Sommerakademie des Bildwerks Frauenau gibt es sogar die Möglichkeit noch intensiver in das Thema Glaskunst einzusteigen. Und wer doch nur für einen Tag hier vorbeschaut – bei Poschingers gibts auch einen edlen Obstbrand. Nicht aus Glas!
Zwiesel und die Pyramide
Nur sieben Kilometer von Frauenau entfernt befindet sich Zwiesel. Das wohl sehenswerteste Bauwerk ist eine riesige Kristallglas-Pyramide, bei der sich 93.665 Kristallgläser auf 65 Ebenen stapeln. Von Zwiesel hab ich auch Gläser daheim – sie bestechen durch schlichte Eleganz und hochwertige Verarbeitung. In dem Ort Zwiesel ist es möglich, eine Führung durch das Werk zu machen und im Anschluss den ganzen Shop leer zu kaufen. Auch in Zwiesel gibt es einen Glaspark und für all diejenigen die das Glasfach zum Beruf machen möchten die Glasfachschule Zwiesel.
Auch wenn Schott-Zwiesel der größte Kristallglas-Unternehmer im Ort ist – es gibt auch weitere Manufakturen und Glasbläsereien. Schaut euch ruhig um!
Bodenmais und das Mekka der Glaskunst
Wer auf der Glassstrasse unterwegs war und keinen Stopp in Bodenmais eingeplant hat – der hat wirklich was verpasst. Bodenmais ist so etwas wie das Mekka der Glaskunst. Hier sind Rekorde rund um das Thema Glas an der Tagesordnung – so gibt es hier das größte Weißbierglas und die größte mundgeblasene Christbaumkugel (das Teil wiegt 5 kg!) sowie die größte mundgeblasene Murmel.
Im Joska Glasparadies gibt es eine riesige Erlebniswelt. Wer will kann seine eigene Glaskugel erstellen oder den Profis dabei zuschauen. Übrigens – einen ausführlichen Erlebnisbericht über die Joska Erlebniswelt hat Yvonne vor ein paar Jahren geschrieben.
Entlang der Glasstraße gibts noch so viel mehr zu entdecken
Langsam muss ich zu Schluss meines Berichtes kommen. Von so vielen Orten habe ich euch noch nicht berichtet – aber vielleicht führt ja euer Weg zu den folgenden Ausflugstipps:
- Neustadt hat ein Glas- und Stadtmuseum, hier erfahrt ihr mehr über die gläserne Geschichte der Stadt (Neustadt gilt als das europäische Zentrum für Bleikristall)
- In Plößberg gibt es einen Nachbau einer Glasschmelzofenbau-Hütte, die ihr dort besuchen könnt
- Sehenswert in Viechtach ist die gläserne Scheune, die auf über 200 Quadratmetern bemalter Glasfläche die Geschichten des Propheten Mühlhiasl erzählt.
Natürlich kann ich nicht über all die spannenden Sehenswürdigkeiten entlang dieser spannenden Straße im bayrischen Wald berichten – ihr könnt euch jedoch auch gerne selbst informieren. Zum Beispiel auf der Homepage des Bayrischen Waldes zum Thema Glasstraße.
Offenlegung: Der Artikel entstand im Rahmen einer bezahlten Kampagne für den Bayrischen Wald. Vielen Dank an Yvonne und Sylvia für die Bilder!
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