Nach einer eher verregneten Zeit in der Oberpfalz begrüßte uns die Sonne nun endlich auf unserem Weg in die Oberlausitz. Wenn auch nicht ganz so bergig, ist das Fahren hier dennoch sehr entspannend und kleine verführerische Straßen bereiten einen ganz besonderen Spaß.
Inhaltsverzeichnis
Schloss Weesenstein
Einige Schlösser und Burgen haben wir uns in Sachsen bereits angesehen und wollten diese gerne mit einigen in der Nähe unseres Hotels ergänzen. Auf uns üben die alten Gemäuer immer einen ganz besonders romantischen Hauch aus. Warum auch immer. Daher führte uns unser Weg am ersten Tag direkt zum Schloss Weesenstein und danach weiter zur Burg Stolpen, zu den Richard-Wagner-Stätten Graupa und zum Barockschloss Rammenau. Preiswert sind mehrere Besuche nicht, doch mit der Schlösserkarte Sachsen ist das zu schaffen und mit der Jahreskarte haben wir nun sogar ein Jahr Zeit, uns die anderen Bauwerke in Sachsen auch noch anzusehen.
Hier möchte ich nur auf das Schloss Weesenstein eingehen, da es mich durch „Kleinigkeiten“ überzeugt hat: noch bevor der Besucher sein Eintrittsticket erwirbt gibt es die Möglichkeit, ein WC aufzusuchen. Finde ich schon sehr wichtig. Oft mussten wir erst anstehen für ein Ticket und dann durch die halbe Anlage, bevor wir ein stilles Örtchen gefunden haben. Gerade als Tourist hat man aber meistens einen längeren Anfahrtsweg und eigentlich keine Ruhe, bis bestimmte Dinge erledigt sind. Daher: tausend Pluspunkte für das Schloss an dieser Stelle.
Direkt vor den Toiletten besteht auch die Möglichkeiten, sein Hab und Gut in Schließfächern sicher zu verstauen. Der eine Euro ist es allemal wert. So braucht Frau nur Ausweis, Taschentücher und Kamera mitschleppen. Auch das ist bei einem eventuellen stundenlangen treppauf und treppab sehr angenehm.
Das Schloss thront sicher auf einem Felsen und dadurch fiel uns die wunderschöne Gartenlandschaft ins Auge noch bevor wir den ersten Schritt in einen der Ausstellungsräume wagten. Bei schönstem Sonnenschein flanierten Brautpaare und Besucher und wir hätten noch ewig zuschauen können. Doch eigentlich waren wir eher wegen dem Schlossinnere hierher gefahren.
Wir lernten sehr viel über das Leben in diesem Schloss, seine damaligen Bewohner und staunten nicht schlecht, wie lange hier schon ein Wasserklosett (natürlich hinter einer versteckten Tür, die auf den ersten Blick nicht erkennbar ist) existiert. Selbstverständlich mussten dies die Bediensteten immer sofort leeren (nachdem sie per Nachtklingel herbeigerufen wurden). Aber die Schlossdame konnte durchaus ihr Nachtgeschäft mit Wasser verdünnen (oder so).
Wir übten uns im Lanzenkampf und ließen uns immer wieder von liebevoll gestalteten Ausstellungsstücken speziell für Kinder verzaubern. Dieses Schloss ist auf jeden Fall für einen Familienausflug geeignet, da sehr abwechslungsreich gestaltet.
Burg und Kloster Oybin
Auch, wenn ca. 50 km von unserem Hotel entfernt, ließen wir es uns nicht nehmen, an unserem zweiten Tag eine Tagesausflug in das Zittauer Gebirge nach Oybin zu machen. Der Name Oybin umfasst dabei nicht nur den Kurort, sondern auch den 514 Meter hohe Berg (ein gewaltiges Sandsteinmassiv), der mitten in einem von Vulkanen wie dem Hochwald (749 m) umschlossenen Talkessel gelegen ist.
Ganz oben finden sich die romantischen Ruinen von Burg und Kloster Oybin.
Wie das so ist mit einem Berg: irgendwie muss man als Besucher bis hinauf gelangen. Wir sind nun nicht die Wandersleute und freuten uns daher ganz besonders, dass in Oybin ein kleiner Zug – der Gebirgsexpress – die fußfaulen Gäste bequem an die Tore der Burg bringt. Dieser fährt Karfreitag bis Oktober täglich, einmal stündlich. Die Haltestellen sind im Ort super ausgeschildert und auch, wer sich vorab im Internet nicht erkundigt hat, findet den Zug und bei Interesse einen Platz. Für die Fahrt haben wir je 4,00 EUR pro Person gezahlt. Dafür ging diese über eine für Autos gesperrte Straße direkt den Berg hinauf und unsere Fahrerin erzählte uns auch gleich noch Einiges zur Geschichte der Burg. Allemal eine sehr gute Möglichkeit, zur Ruine zu kommen.
Eine Burgruine ist halt eine Ruine. Und doch ist an allen Ecken und Enden das damalige Leben zu spüren.
Bei Interesse kann der Besucher an verschieden geführten Rundgängen teilnehmen. Uns blieb dieses leider Corona bedingt verwehrt. Daher ließen wir auf eigene Faust das alte Gemäuer auf uns wirken und spazierten anschließend gemütlich durch den Wald wieder hinunter zum Ort. Sehr empfehlenswert dieser Weg (zumindest bergab). Nicht zu steil und immer wieder laden Bänke an romantischen Plätzen zum Verweilen ein.
Der Kurort Oybin selbst lädt schon zum Spazieren gehen ein, aber mit einem Besuch der Kloster- und Burgruiune wird ein Ausflug in diese Ecke des Zittauer Gebirges erst komplett.
Zittauer Schmalspurbahn in Oybin
Es ist Sommer, es ist warm, die Laune ist super gut. Was uns zu unserem Glück noch fehlte, war: ein Eis. Dies fanden wir nach kurzem Spaziergang durch Oybin direkt am Bahnhof. Und während wir dort die angenehme Kühle genossen haben, wurden die Besucher um uns herum immer mehr. Nach kurzer Zeit wurde uns auch klar, warum: die Schmalspurbahn aus Zittau fuhr ein. Angeführt von einer schönen alten Dampflok. Natürlich ließ ich mir diese Gelegenheit nicht nehmen, auch davon ein paar Fotos zu machen.
Mitgefahren sind wir selbst nicht, aber für wenige Euro ist dies möglich und für Eisenbahnliebhaber sicher ein großartiges Erlebnis.
Unser Landidyll Hotel in der Oberlausitz
Übernachten durften wir wieder in einem Landidyll Hotel, in dem „Land leben!“ (die Ideologie von Landidyll) auf den Punkt gebracht wird.
In einem wunderschönen, teils wild anmutenden Garten gelegen, begrüßten uns freundliche Gastgeber in familiärer Atmosphäre im Haupthaus, so dass wir uns sofort angekommen gefühlt haben. Bereits auf dem Weg in unser Zimmer blieben unsere Blicke immer wieder an vielen Kleinigkeiten hängen, die das Gesamtbild der Anlage abrunden und es sehr gemütlich erscheinen lässt.
Das Zimmer war wunderbar geräumig und bot uns nicht nur mehr als genug Platz für zwei, sondern auch einen grandiosen Blick in den Garten. Wir fanden nicht nur ein Begrüßungsgetränk, sondern auch ein Pad, dass uns alle Informationen zum Hotel und der Umgebung näher brachte. Auch an Kinder ist hierbei gedacht: zum Zeitvertreib sind einige einfache Spiele installiert. So mussten wir uns die Infos nicht mühsam im Internet selbst zusammensuchen – super Idee!
Nach einer kurzen Auszeit in unserem geräumigen und wunderschönen Apartment zog es uns dann auch gleich wieder in den Hof.
Ein erster Begrüßungscocktail auf der sonnigen Terrasse war genauso Pflicht, wie ein Spaziergang durch den Garten.
Immer wieder sind historische Einblicke zu sehen und lassen erahnen, wie das Erbgericht Tautewalde seit 1842 als Schlichtungsstelle und Ort des dörflichen Schiedsgerichts fungierte.
Auch, wenn vor Ort heute keine Schlichtungen mehr stattfinden müssen, wird die vererbte Erlaubnis zum Ausschank noch immer genutzt und mündet in einer exklusiven Küche, in der vorwiegend regionale Produkte und traditionelle Gerichte der Saison verarbeitet werden. Diese durften wir jeden Abend aufs Neue genießen und empfehlen jedem Gast, dies im Rahmen der Halbpension selbst auszuprobieren.
Und dann gab es da noch den Smokerabend
An unserem letzten Abend erwartete uns ein Highlight des Hauses: ein Smokerabend. Zum Glück hatten wir reserviert, denn die begrenzten Plätze sind immer ziemlich schnell ausgebucht. Dass dieser Abend mit Regen begann, war allen Anwesenden ziemlich egal und der Smoker rauchte fröhlich vor sich hin.
Pünktlich zum Anrichten hatte das Wetter dann auch ein Einsehen mit dem Gastgeber und Küchenmeister Enrico Schulz, so dass sich der Herr des Hauses noch einmal stolz an seinem Lieblingskochgerät präsentieren konnte.
Wer Grillen mag, wird das Smoken lieben und sollte nach Möglichkeit am Smokerabend hier teilnehmen. Satt wird hier garantiert jeder und der Abend verging wie im Flug.
Ihr habt auch Lust auf eine romantische Auszeit in der Oberlausitz?
- Das 4-Sterne-Hotel ist ein Motorrad freundliches Hotel und bietet geführte Motorradtouren an.
- Unsere Empfehlung: Einen Platz an einem Smokerabend buchen und die besonders schmackhaften Speisen genießen
- Eine Übernachtung im Landidyll Hotel Erbgericht Tautewalde gibt es ab 78,00 Euro pro Person inkl. Frühstück, Halbpension ist ab 21,00 EUR pro Person erhältlich.
- Es sind immer verschiedene Arrangements im Angebot.
Anschrift:
Am Schlossberg 1, 01809 Müglitztal
Öffnungszeiten:
Montag – Sonntag 10:00 – 18:00 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene: 7,50 EUR
Ermäßigter Eintritt: 6,00 EUR
Kinder 6-16 Jahre: 1,00 EUR
Der Besuch des Schloss Weesenstein ist für Besitzer der Schlösserkarte Sachsen kostenlos.
Weitere Informationen: direkt Schloss Weesenstein
Anschrift:
Fremdenverkehrsbetrieb Oybin
Hauptstraße 15
02797 Kurort Oybin
Öffnungszeiten:
November bis März 10.00 Uhr – 16.00 Uhr
April bis Oktober 9.00 – 17.00 Uhr
Eintrittspreise (je nach Saison):
Erwachsene: 5,00 – 7,00 EUR
Ermäßigter Eintritt: 4,00 – 6,00 EUR
Kinder: 1,50 – 2,50 EUR
Weitere Informationen: direkt auf den Seiten von Burg und Schloss Oybin sowie dem Gebirgsexpress
- Die Region beherbergt Kulturstädte wie Bautzen, Zittau oder Görlitz und ist immer noch ein wahrer Geheimtipp.
- John und Marc waren im Zittauer Gebirge wandern.
- Was Cornelia in der Oberlausitz erlebt hat, berichtet sie hier.
Offenlegung: wir wurden von den Landidyll Hotels & Restaurants zu mehreren Übernachtungen eingeladen. Landidyll Hotels & Restaurants sind ein freiwilliger Zusammenschluss von qualitätsaffinen, inhabergeführten Privathotels auf dem Land im 3- bis 4-Sterne-Superior Bereich. www.landidyll.com. Alles weitere haben wir selbst bezahlt.
[…] war 2020 in der Lausitz unterwegs und hat dabei die Burgruine Oybin entdeckt. Auf dem berühmtesten Berg im Zittauer Gebirge – […]