Ach, was soll ich sagen: Als Janett mich fragte, ob ich Sie auf eine ihrer Reisen begleiten möchte, habe ich selbstverständlich gleich „JA!“ gesagt. Zumal es in die Niederlande – mit verschiedenen Stationen – gehen sollte, ein bisher weißer Fleck auf meiner Reisekarte. Erfahrungsgemäß sind solche Tage mit ihr immer spannend und man (Frau) hat endlich mal Zeit ausgiebig zu quatschen.
Wie sehr unsere Freundschaft geprüft werden sollte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ;-).
Das „Gevangenis Hotel Hoorn“ war die zweite Station unserer Reise und nach zwei extra-Runden mit dem Auto durch die Altstadt von Hoorn, fanden wir endlich zum Parkplatz auf dem „Oostereiland“, unmittelbar vor dem Hotel. Ich war optimistisch, schließlich hatte ich mich bereits im Internet über die Unterkunft informiert und ich freute mich auf eine Mords-Gaudi.
Der Name des Hotels ist Programm, dem ist erst einmal nichts weiter hinzuzufügen: Aus einem ehemaliges Gefängnis wurde ein Kulturzentrum geschaffen, mit Ausstellungsräumen, einem Programmkino, einer Bar / einem Restaurant („Brasserie“) und einer Übernachtungsmöglichkeit. Eben diese Schlafunterkunft durften wir ausprobieren.
Beim Betreten der uns zugewiesenen Zelle, waren wir dann doch ziemlich verblüfft, wie sehr „Zelle“ unser Hotelzimmer war: Die Anzahl der verfügbaren Quadratmeter war auf das Nötigste begrenzt, man konnte gerade eben so um das Doppelbett herum gehen, in einer Ecke stand ein Mini-Tisch mit einem kleinen Fernseher sowie einem Stuhl. Für Koffer und Taschen eher weniger Platz. Naja, zumindest hatten wir die Toilette und Dusche direkt im Zimmer. ACHTUNG, beachtet meine Wortwahl „… direkt im Zimmer.“! Türen werden oder wurden in Gefängnissen offensichtlich überbewertet und mal eben geflissentlich weg gelassen. DAS MUSS MAN MÖGEN!
Die gute Nachricht ist, Janetts und meiner Freundschaft hat die Übernachtung im „Gevangenis Hotel Hoorn“ keinen Abbruch getan :-). Ja, es war eng, aber auch irgendwie cool. Am Morgen vor dem Frühstück habe ich mich als „Freigängerin“ kurz aus dem Gefängnis selbst entlassen – natürlich wegen guter Führung – und die tolle Morgenstimmung auf dem Ooostereiland genossen. Stadt und Yachthafen lagen still vor mir und es war eine traumhafte Ruhe, so lässt es sich als „Teilzeitknasti“ leben. Beim Frühstück war man zum Glück nicht mehr so sehr auf Authentizität bedacht, es gab reichlich leckeres Brot, frischen Kaffee, frisch gepressten Orangensaft und einen gut gelaunten „Gefängniswärter“ (Kellner) dazu…
Fazit: Das „Gevangenis Hotel Hoorn“ ist auf jeden Fall etwas Besonderes. Der „Gefängnisgedanke“ wird hier konsequent umgesetzt, das „Zellengefühl“ ist sehr authentisch. Falls Ihr zu zweit reist und gemeinsam eine Zelle bewohnen möchtet: Ihr solltet Euch wirklich guuuuuut kennen, alles, was Ihr bis dahin noch nicht über Eure Reisebegleitung wusstet, werdet Ihr danach wahrscheinlich wissen (Achtung: Überinformation!). Wenn Ihr glaubt, Eure Beziehung / Freundschaft sei noch nicht reif für eine derartige Prüfung, so könntet Ihr vielleicht auch jeweils eine Einzelzelle buchen. Menschen, die unter Klaustrophobie sind hier nicht so gut aufgehoben. Die Morgenstimmung mit Blick auf den Yachthafen und auf Hoorn ist unvergleichlich schön! Die Lage des „Oostereilands“ ist klasse, um das sehenswerte Städtchen Hoorn zu erkunden. Gut und in einem gemütlichen Ambiente könnt ihr in der Bar & Boos Essen in der „Bierkade“ Essen gehen.
Weitere Informationen unter gevangenishotelhoorn.nl
Bei Niederlandeblog interessanten Bericht zu den Sehenswürdigkeiten von Hoorn.
Offenlegung: Ich wurde zu einer Rundreise durch Nordholland vom NBTC (Niederländisches Büro für Tourismus & Convention) in Zusammenarbeit mit Amsterdam Marketing eingeladen.
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