Amsterdam und ich – das war wahrlich keine Liebe auf den ersten Blick. Damals – auf einer Konferenz am Rande der Stadt habe ich nicht wirklich die besten Erfahrungen gemacht. Oft ist es dann so das ich die Stadt meide – und doch treffen Amsterdam und ich immer wieder aufeinander. Und ja – mittlerweile besteht zwischen uns so etwas wie Hassliebe. In den letzten Jahren habe ich so einige nette Ecken entdeckt und vor allem das Umland der niederländischen Hauptstadt erkundet. Zeit genug euch von meinen Reisetipps rund um Amsterdam zu berichten.
Inhaltsverzeichnis
Wetter – Roulette in Amsterdam
Bevor ich euch allerhand Tipps aufschreibe solltet ihr wissen das Amsterdam nur knapp 40 Kilometer von der Küste liegt und aufgrund dieser Tatsache ständig das Wetter wechselt. Da es dabei auch noch etwas windig ist, empfehle ich auf jeden Fall eine Regenjacke einzupacken.
Zwar hatte ich auf meinen letzten Reisen Glück und der Wettergott war mir hold – aber ich habe auch schon Aprilwetter mit Schauer/Sonne oder einfach nur eine dicke Regenwolke über der niederländischen Haupstadt erlebt. Ich bin gespannt was mich bei meiner nächsten Reise erwartet.
Meine Lieblingshotels in Amsterdam
Bisher habe ich in Amsterdam immer total schräge Hotels gehabt. Auf einer Dienstreise habe ich auf einem Hausboot (Botel) direkt hinter dem Hauptbahnhof geschlafen (schon ein wenig abgehalftert, aber zumindest ruhig), vor ein paar Jahren war ich im Hampshire Hotel – The Manor Amsterdam in einem Zimmer mit Klobild übernachtet, vor drei Jahren war ich im kreisrunden Fletcher Hotel Amsterdam am Autobahnkreuz zu Nacht und bei meiner letzten Reise habe ich in einer Art „Streetart-Hostel“ im Dreibettzimmer übernachtet. Auch rund um die Stadt gibt es spannende Unterkünfte – bis zum „Amsterdam-Hotel-Guide“ ist es also nicht mehr allzu lange hin.
Grundsätzlich ist Amsterdam vom Thema „Overtourismus“ auch betroffen – es herrscht vor allem im Sommer eine hohe Nachfrage an Hotelzimmern. Das treibt die Preise in die Höhe. Rund 120 Euro solltet ihr in der Saison, rund 90 Euro außerhalb der Saison investieren um einigermaßen gute Zimmer zu bekommen.
Wie komme ich entspannt nach Amsterdam?
In den letzten Jahren habe ich mehrere Optionen ausprobiert. Ich bin mit dem Auto nach Amsterdam gefahren (Parksuche und Rushhour ist meganervig), habe einen Fernbus ausprobiert (ist Kostengünstig, dauert aber vor allem am Sonntag nachmittag zurück etwas länger) und bin schon häufiger mit dem ICE von Düsseldorf nach Amsterdam gefahren.
Wenn ich da früh genug buche komme ich entspannt für 35 Euro Hin und Zurück. Einziges Manko? Am Freitag nachmittag hat man schon mal eine Junggesellen-Party im Abteil.
Lohnt sich die Amsterdam Card?
Ich habe die Amsterdam Card schon häufiger ausprobiert und damit Orte entdeckt, die ich ohne diese Karte wohl nicht ausprobiert habe. Für Amsterdam Reisende kommt es halt immer auf verschiedene Faktoren an ob sich die Karte lohnt. Bei einem ersten Besuch in Amsterdam würde ich die Karte wohl nur dann kaufen, wenn ich auch mehrere Tage vor Ort bin.
Vor allem zahlreiche Museen sind in der Karte inkludiert – so das sich das Ausprobieren an „Schlechtwettertagen“ umso mehr lohnt. Insgesamt 37 Museen sind inklusive – vom Science Museum bis zum Rijksmuseum findet ihr in Amsterdam eine große Vielfalt. Für Schlenderer oder Kulinarikfans ohne große Museumsambitionen würde ich die Karte nur bedingt empfehlen.
Amsterdam – Stadt am und im Wasser
Amsterdam und seine Kanäle sind bekannt – für mich war es daher nur eine Frage der Zeit bis ich mich auch in eines dieser kleinen Böötchen setze und mich über die Kanäle schippern lasse. Ja – es ist unglaublich touristisch. Umgekehrt gibt es jedoch keine schönere und entspanntere Art das Stadtzentrum von Amsterdam zu entdecken.
Die Canal-Busse fahren wichtige Haltestellen entlang der Kanäle an (ähnlich wie Hop On – Hop Off Busse) und bieten an Bord auch Schutz vor Wasser von oben (Regen). Die Fenster lassen sich aufschieben – praktisch für Fotos und Frischluft.
Die Königsfamilie der Niederlande besuchen
Ich persönlich fand ja auch den Besuch im Königlichen Palast ganz nett – der befindet sich nur ca. 10 Gehminuten vom Bahnhof entfernt am Dam (so eine Art Palast-Vorplatz auf dem immer was los ist !!) und bietet nicht nur einen netten Einblick und Ausblick auf das Hab und Gut der Königsfamilie – sondern auch tolle architektonische Eindrücke. Ich würd ja gerne den Innenarchitekten dort engagieren ;)
Kontrastprogramm. Auf zum A´DAM!
Amsterdam North zeigt einen ganz anderen modernen und architektonisch beeindruckenden Teil der Stadt, der noch längst nicht fertig ist. Der Lookout auf dem A.DAM – Tower ist eine recht junge Sehenswürdigkeit in der holländischen Hauptstadt, die man sich vor allem in den Abendstunden nicht entgehen lassen soll.
Demnächst wird es hier auch eine ganz besondere Riesenschaukel über den Dächern von Amsterdam geben – aber das ist noch Zukunftsmusik. Mit dem Aufzug geht es in die Höhe – und wir befanden uns im Restaurant. Wer hier direkt zur Aussichtsplattform hinaufwandert, verpasst etwas. So zum Beispiel den „Blick nach unten“ oder das kleine interaktive Museum welches auf Bildschirmen besondere Persönlichkeiten der Stadt präsentiert.
Oder die leckeren Pommes aus dem Restaurant, welches sich hier oben befindet. Und die Klos. Verzeihung – WCs, die beim Händewaschen einen Ausblick auf das nicht so bekannte Amsterdam bietet.
Wenn ihr euch hier genug informiert habt, sollte es die letzten Treppen hinauf zur Aussichtsplattform gehen. Dort gibt es zahlreiche Ferngläser und Aussichtsplattformen und eine „steife Brise“ – das tollste jedoch: einen 360 Grad Blick über ganz Amsterdam. Und das stell ich mir besonders toll zum Sonnenuntergang vor.
Mit dem Rad durch Amsterdam
Amsterdam hat unglaublich viele Fahrräder. S0 viele das gefühlt der halbe Bahnhofsvorplatz voll davon ist und du in der Innenstadt schon das eine oder andere Mal wegen Unachtsamkeit von einem schnell radelnden Niederländer weggeklingelt wirst. Eine Radtour im Stadtzentrum würde ich deshalb nur bedingt empfehlen – hier ist einfach zu viel los und zu wenig Platz für entspanntes Radeln.
Das Stadtzentrum jedoch ist nicht allzu groß – dahinter wird es wesentlich entspannter und „Radtauglicher“. Es gibt schöne Parks, romantische Cafes an Grachten und herrliche Brücken. Übrigens – als Deutscher outests du dich dann, wenn du einen Helm trägst. Ich habe Radfahren im Amsterdamer Umland (in Zaandam) und am Meer ausprobiert und nach anfänglichen Unsicherheiten viel Spaß an der Radtour gehabt. Übrigens – einen Mangel an Radverleihen gibt es in Amsterdam nicht. Über 25 Fahrradverleihe vermittelt allein schon die Touristeninformation. Die befindet sich in Amsterdam übrigens gegenüber vom Bahnhof
Amsterdam entspannt
Amsterdam kann wirklich trubelig sein. Leider ist die Stadt in den Niederlande ebenso wie viele andere europäische Metropolen von „Overtourismus“ betroffen. Vor allem in den Sommermonaten stapeln sich die Menschen (im Stadtzentrum) – Spaß macht so ein Urlaub nur wenig.
Doch es gibt auch Orte an denen nicht so viel los ist. Der Hortus Botanicus – der Botanische Garten der Stadt war für mich eine Oase der Ruhe. Umgeben von Bäumen und Pflanzen habe ich mich hier „ausruhen“ können und ganz nebenbei einen der ältesten botanischen Gärten Europas entdeckt.
Allgemein sind die Parks in Amsterdam eine kleine Ruheoase. Wunderschön – wenngleich in der Nähe einiger großer Museen ist auch der Vondelpark. Mit zahlreichen Kanälen ist er wirklich sehenswert!
In 30 Minuten von Amsterdam aus am Meer sein!
Den schönsten Sonnenuntergang in den Niederlande kann man in Zandvoort erleben. In nur 30 Minuten komme ich vom Amsterdam Hauptbahnhof mit der Bahn nach Zandvoort. Vom Bahnhof sind es zum Meer nur noch knapp 10 Minuten Fußweg.
Am Strand selbst gibt es vor allem im Sommer coole Beachpartys und wie gesagt – die schönsten Sonnenuntergänge der Niederlande. Klar, auch in Amsterdam gibt es viel Wasser und coole Clubs. Sand und Meer erlebst du aber nur hier.
Windmühlen bestaunen in Zaanse Schans
In knapp 40 Minuten bist du von Amsterdam aus in einer wieder ganz anderen Welt: Zaanse Schans. Ich habe dort sogar übernachtet – in einem wunderschönen Zimmer in einem alten niederländischen Haus. Spannend war auch die Zeitreise durch die verschiedenen Mühlen und kleinen Lädchen. Ich war gefühlt nur damit beschäftigt Windmühlenselfies nach Hause senden und Käse sowie Schokolade probieren.
Wirklich faszinierend ist übrigens, das fast alle Mühlen noch in Betrieb sind und einen Einblick in das Leben der Niederländer im 18ten und 19ten Jahrhundert bieten. Übrigens ist die Tour nach Zaanse Schans auch perfekt für eine Radtour. Da das kleine „Museumsdorf“ ein sehr beliebtes Fotomotiv ist – solltet ihr ganz früh oder in den Nachmittagsstunden hier vorbei schauen!
Eine Radtour zum Wasserschloss!
Mit dem Rad kannst du von Amsterdam auch ganz gut zum Muiderslot fahren. Das Schloss ist verwinkelt, alt und lädt, wie in niederländischen Sehenswürdigkeiten so üblich, zum „Miterleben“ ein. Doch nicht nur für Spielkinder ist eine Tour hierher ganz spannend.
Das Schloss bietet ebenfalls eine wunderbare Zeitreise an – und liegt unweit des IJsselmeeres. Ganz wichtig! Vergesst den Irrgarten im Schlossgarten nicht. Im kleinen Ort Muiden könnt ihr übrigens wunderbar entspannt am Kanal essen und dabei unter anderen spannende Schleusenvorgänge beobachten!
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