Es ist fünf Uhr morgens und mein Wecker klingelt. Von wegen Relaxmoment – diese leckeren Mixgetränke von gestern Abend fühlen sich gerade nicht so dolle an. Und müde bin ich auch noch. Soll ich mich einfach noch mal im Bett umdrehen und den Wecker zum Schweigen bringen? Hier in unserem Ferienhaus ist es gerade so unglaublich ruhig, das Bett noch so warm und der Wunsch nach Schlaf so übermächtig.
Inhaltsverzeichnis
Mein Relaxmoment
Genau fünf Minuten gebe ich mich diesem Wunsch hin – bis mein „Sonnenaufgangs-Herz“ siegt. Schnell ziehe ich mir eine Jacke über, schlüpfe in eine Jogginghose und die Schuhe und versuche möglichst lautlos die Treppen hinunter zu gehen. Hinter unserer Terrasse führt ein Weg hinunter zum See und ich muss achtgeben, das ich an diesem Morgen nicht stolpere. Immer schöner werden die Farben am Himmel – nur die Sonne lässt auf sich warten.
Wir haben einen eigenen Steg – einzig zum Schwimmen ist das Wasser zu kalt. Die Magie des zweitgrößten finnischen Sees fängt mich an diesem Morgen ein. Schwarz wirkt das Wasser und die Wälder. Die Luft ist klar, der Himmel bunt und nur das gelegentliche Platschen des Wassers gibt mir das Gefühl, das ich nicht träume. Ich atme tief ein und spüre ihn! Den Relaxmoment.
Seit gut 20 Stunden bin ich auf der Suche nach Entspannung. Und was ich nicht alles versucht habe!
Ein Spaziergang mit Meditation
Hatte ich euch eigentlich von meinem kleinen Spaziergang in der Eifel erzählt? Wenn ich mich schon mal in Bewegung versuche – dann läuft es sicherlich schief. Ein Bänderriss habe ich zwar nicht mitgebraucht, dafür aber einen angeschwollenen Knöchel und noch mehr Respekt vor Waldspaziergängen. Kirsi, die bei unserem Besuch im Lehmonkärki Resort für den aktiven Part sorgte, entführte uns in die Wälder rund um den Päijänne-See in Asikkala.
Ihr Spruch „Gleich laufen wir Off-Road“ sorgte bei mir für eine leichte Panik. Der finnische Wald ist voller Beeren und so hab ich bis dahin gar nicht gemerkt, wie tief wir schon im Wald sind. Der moosbewachsene Boden macht mir das laufen jedoch einfach. Ein paar Mal muss ich aufpassen und doch gewinne ich langsam wieder an Zuversicht – das Wandern vielleicht doch etwas für mich ist.
Kirsi bleib auf einer Lichtung stehen. „Verteilt euch und sucht euch einen Platz zum Meditieren!“. Schnell finde ich eine Kuhle und freue mich auf die anschließenden ruhigen Minuten. Wie entspannend das Rauschen von Bäumen sein kann, habe ich schon im Nationalpark Hainich erlebt.
Ich schließe meine Augen und folge Kirsis Worten. Hach ist das entspannend! Bis mich ein Monsterinsekt in den Nacken sticht. „Ignoriert die Mücken“ Tja – das ist für mich an diesen Tag nicht so einfach – denn scheinbar habe ich mich mitten in ein Mückennest gesetzt. Während um mich herum alle wie Bäume im Wald entspannt schwingen – benötige ich ein paar Minuten um wieder zur Ruhe zu kommen.
Ich setze mich und versuche meinen Rhythmus zu finden. Einen kleinen Moment der Ruhe kann ich noch genießen, dann ist die Meditation leider schon vorbei. All die anderen um mich herum wirken wie nach 3 Stunden Tiefschlaf. Ach Menno!
Ein Open-Air-Spa
Unser Spa ist heute den ganzen Nachmittag für euch geöffnet. Der Chef des Resorts zeigt uns sein Schmuckstück – einen Open-Air-Spa! Das Highlight für mich ist die Sauna mit Blick auf den See und der Jacuzzi, auch die Rauchsauna ist ein besonderes Erlebnis, was nicht überall möglich ist. Zu schade nur, dass mein Knöchel die heiße Luft nur minder toll findet.
Doch eines habe ich in Finnland gelernt – es schaut keiner doof, wenn man nicht die volle Zeit in der Sauna verbringt. Und kalte Seen nach einer warmen Sauna sind wirklich angenehm. Auch wenn es mir zum Schwimmen wirklich etwas zu kalt war.
Was für mich ziemlich ungewohnt ist – wenn die Finnen öffentlich saunen – dann sind Frauen und Männer bekleidet. Nur in Familien oder nur unter Frauen oder Männern bleibt man nackig. Wir verbringen gut 4 Stunden im Spa. Die milde finnische Luft tut uns richtig gut. Wir erfahren, dass dieser Spa auch im Winter genutzt wird und die Gäste dann auch mal spontan auf der Eisdecke des Päijänne-See herumlaufen. Ich würde mich das wohl nicht trauen. Aber saunen – wenn es bitter kalt ist? Gerne!
Eine ganz besondere Wellness-Anwendung
Zu einem Spa gehören auch Wellnessanwendungen – hier im Resort ist jedoch alles ein wenig anders. Maaria – die hier für Wellness zuständig ist, begrüßt uns in der Indoorsauna. Auf dem Kopf trägt sie einen Filzhut und um sie herum befinden sich Blätter von zahlreichen Laubbäumen. Birkenzweige, Himbeerzweige, Ahorn – im Halbdunkel des Raumes erkenne ich es nicht so wirklich. Maaria wirkt wie eine Waldfee – auch wenn sie mitten in einer Sauna sitzt. Ich liege auf einer Bank und sie fragt mich, ob ich irgendwelche Beschwerden habe. Ich erzähle ihr von meinem Knöchel und sie lässt ihre Magie walten. Ein gekühlter Zwei landet auf meinen Knöchel – welche eine Wohltat.
Und auch das Birkenzweigen-Zelt über meinem Kopf fühlt sich herrlich an. Ein Schwall heiße Luft umwabert meinen Körper. Und dann, ein Zweig. Leicht peitschend – angenehm. Wieder warme Luft. Wieder ein Zweig. Mir ist nicht heiß, obwohl ich in einer Sauna liege, ich fühle mich leicht, obwohl mein Körper voller Zweige und Blätter liegt. Als mich Maaria darum bittet, mich umzudrehen – legt sie mir einen Büschel Himbeerblätter auf die Brust (für die weibliche Psyche, sagt sie).
Das Ritual mit den Zweigen führt sie fort und plötzlich kommt ein Schwall kühlendes Wasser über meinen Körper. Ehrlich? Ich habe selten eine angenehmere Anwendung erlebt. Zu schade nur, das nach 15 Minuten dieses Ritual für mich vorbei ist. Interessant ist die Geschichte dieses Saunarituals. Maaria ist eine von 5 Finnen, die diesen finnischen Brauch beherrschen. Ich hoffe, dass sich das bald ändert.
Kulinarische Köstlichkeiten
Zu einem entspannten Tag gehört auch leckeres Essen. Und eines muss man den Finnen lassen, das können sie. Eine Fischsuppe und danach Erdbeerkuchen? Geht nicht? Geht doch! und ist so lecker, dass ich mir von beiden einen Nachschlag hole. Hier im Resort hat natürlich jedes Haus auch eine Küche – beim dem Koch lohnt es sich jedoch, sich einen Abend von seinem Essen verwöhnen zu lassen. Am Abend essen wir in einer Wanderhütte – und zwar richtig gut. Wie in Finnland üblich schauen uns allerhand ausgestopfte Tiere an. Fisch und Fleisch habe ich dennoch gegessen – einfach zu lecker!
Ein entspannter Ausklang im eigenen Jacuzzi
Habt ihr schon mal ein Haus mit eigener Sauna und eigenem Whirlpool gehabt? Mitten im Wald und doch mit Blick auf den See? In Finnland ist so etwas in vielen Ferienparks normal. Bei einem Land, in dem es mehr als 3 Millionen Saunen gibt – gehört diese schon zur Standardeinrichtung.
Das Haus lädt mich dazu ein, hier längere Zeit verbringen zu wollen. Eine große Küche mit einem riesigen Kühlschrank, eine Terrasse mit Grill und Jacuzzi, eine Sauna und 4 Schlafzimmer – hier würde ich gerne einmal mit guten Freunden den Urlaub verbringen. Die Zimmer sind recht einfach eingerichtet und auch die Bäder wirken ein wenig altbacken. Für uns ist das jedoch an diesem Abend egal. Mit einem kleinen Absacker in der Hand lassen wir den Abend im Jacuzzi ausklingen.
Und plötzlich ist es morgens.
Entspannung und Anspannung
Nach dem Sonnenaufgang habe ich mich übrigens noch mal auf die faule Haut gelegt. Frühstück um 8 – und danach geht es für uns gleich weiter im Programm. Wir starten mit einer Mobilisierung und einer typisch finnischen Massage. Wieder begrüßt uns Mariaa und erzählt mir etwas von der Fischgräten-Massage. Mir egal was sie dort genau tut – es funktioniert. Ich fühl mich nach der Massage und der Mobilisation wie befreit.
So langsam habe ich jedoch genug relaxt und bin ganz froh über die Paddeltour über den See. Ein wenig windig ist es und ein paar Splitter habe ich mir bei meinem Glück auch eingefangen.
Als ich ein paar Stunden später im Bus sitze, werde ich schon ein wenig wehleidig. Ich fühl mich gut – aber welchen Effekt würde solch ein typisch finnischer Urlaub haben, wenn ich eine Woche Zeit hätte?
- Das Resort Lehmonkarki ist knapp 1 1/2 Stunden von Helsinki entfernt und liegt an einem der größten Seen Finnlands
- Der See friert im Winter zu, im Sommer können unempfindliche hier baden, Anfang August war das Wasser ca. 17 – 18 Grad warm
- Das Ressort ist spezialisiert auf Firmenevents und Incentives. Neben Sauna & Aktivprogrammen gibt es auch zahlreiche Räumlichkeiten für Meetings sowie wirklich coole Orte für ein originelles Brunch.
- Das Ressort bietet als kostenlose Incentives das Nutzen von Hauseigenen Booten, einen Volleyballplatz, Billiard und je nach Haus die Nutzung von Sauna und Jacuzzi
- Der Spa-Bereich kann gemietet werden – der Preis ist abhängig von der Anzahl der genutzten Saunen und Jacuzzi.
- Der Ort ist nach Waldlinden benannt, die auch heute noch rund um den See wachsen.
- Die Preise starten bei ca. 180 Euro pro Nacht für ein Zimmer bis 650 Euro für eine große Villa pro Nacht zur Verfügung. Günstiger ist hier das Buchen eines Wochenendes oder einer Woche. Ihr mietet pro Haus, in das in unserem Fall 8 Personen gepasst hätten. Unter der Woche und für verlängerte Wochenende solltet ihr anfragen, hier könnte es günstige Preise geben. Bei einer Kurzmiete ist der Whirlpool vorm Haus nicht inklusive
- Bettwäsche, Frühstück und Wellness sowie Aktivangebot kann entgeltlich hinzugebucht werden.
- Auf der Homepage des Resort Lehmonkarki findet ihr alle weiteren Infos.
Die Anreise ist am einfachsten mit dem Auto machbar. Die Anschrift lautet: Lehmonkärjentie 260, 17320 Asikkala, Suomi. Ein Bus fährt nach Asikkala, da das Ressort jedoch auswärts liegt, solltet ihr vorher anfragen, ob es eine Möglichkeit der Anreise gibt.
- Weitere Finnland-Inspirationen
- Madlen erzählt die Geschichte rund um das finnische Resort aus ihrem Blickwinkel.
Offenlegung: Ich wurde von Finnlines und dem Resort Lehmonkarki auf eine Finnrelax-Reise eingeladen.
[…] habe natürlich auch über den Relaxmoment in Finnland im Wald […]
[…] der Fähre von Finnlines nach Finnland? Und Wellness im Norden? Klar, dass ich da dabei […]
[…] In Finnland könnt ihr auch entspannen. […]