Unser Auto schlängelt sich eine schmale Straße den Berg hinauf. Im Rückspiegel sehe ich noch die Marksburg und vor mir auf der linken Seite die ersten Ausläufer eines Golfplatzes. Rechter Hand sorgt ein junger Wald für Schatten. Noch hänge ich meinen Gedanken nach, ob ich am Wochenende denn auch Abstecher zu Burgen und Schlössern der Umgebung machen soll, als unser Auto stoppt. Wir sind da. Oben auf dem Jakobsberg.
Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte des Jakobsberges
Als „Zeitreisende“ bin ich natürlich interessiert an der Geschichte dieses Ortes. Ob Babarossa der erste ist, der hier oben „Leben“ ansiedelt ist zwar nicht klar – es ist jedoch die erste urkundliche Erwähnung des Jakobsberges als Wirtschaftsgut – die aus dem Jahre 1157 stammt. Aber auch die Römer waren in den Bergen an der Rheinschleife aktiv.
Am Osthang des Jakobsberges wurde in den vergangenen Jahren zahlreiche römische Wasserleitungen aus dem ersten Jahrhundert nach Christus entdeckt. Auch Eisenzeitliche Hügelgräber gibt es auf dem Jakobsberg. Wer auf Zeitreise gehen will, dem empfehle ich den Kulturweg Brey-Spay-Jakobsberg. Das Wirtschaftsgut blieb bis 1773 in der Hand der Kirche – war anschließend kurzzeitig Schule und verlor im 19ten Jahrhundert in Besitz einer Verwaltungsgemeinschaft an Bedeutung und Substanz.
Erst Johannes Peter „Hans“ Riegel (Sohn des Haribo-Gründers) holte das ehemalige Klostergut aus dem „Dornröschenschlaf“. Er eröffnet 1964 hier ein Hotel. Anfang der 90er kam dann auch noch das Golfresort dazu. Im und um das Hotel selbst konnte ich gut auf Entdeckungsreise durch das Leben von Hans Riegel gehen. Die Tontaubenschießbahn und die ausgestellten Tiere im Hotel zeigen den passionierten Jäger, einige Badmintonfiguren auf dem Gelände erzählen über die Erfolge Riegels als mehrfacher Badmintonmeister.
Auch der hoteleigene Hubschrauberlandeplatz und die zahlreichen Kunstwerke einschließlich der Bar zum Thema Montgolfiade zeigen Riegels Begeisterung für die Luftfahrt. In und um das Hotel gibt es jede Menge alte und neue Geschichte zu entdecken. Eine kleine Kapelle ist übrigens heute noch für Hochzeiten und kleine Gottesdienste vorhanden und sorgt so wieder für einen Bezug zur kirchlichen Vergangenheit.
Die Gegenwart auf dem Jakobsberg
Nun haben wir aber genug über die Geschichte geredet. Ich will euch natürlich auch über meine „Gegenwart“ im Hotel & Resort Jakobsberg erzählen. Von einem Wochenende mit gutem Wein und Essen, ein wenig Golf und tollen Wanderungen rund um Boppard.
Und vor allem von viel Ruhe. Ach und natürlich auch Gummibärchen. Gemeinsam mit meinem Freund war ich für gut 48 Stunden vor Ort. Ein Wochenende voller Entspannung und Abenteuer.
Ein Picknick mit Rheinblick
Begonnen hat alles am Freitag Abend mit einem Picknick. Auch wenn das Hotel von vielen Orten einen tollen Blick auf Weinberge, Boppard und Rhein hat – der Grillplatz gefällt mir persönlich am meisten. Auf Holzstämmen sitzen, einen regionalen (richtig guten) Weißwein genießen und es sich dabei mit den Köstlichkeiten aus der Küche gut gehen lassen.
Ich hätte hier gerne noch stundenlang sitzen können – allein das Wetter hatte etwas dagegen – denn ein Gewitter mit starken Windböen vertrieb uns. Die Flasche Wein haben wir aus unserem Picknickkorb gerettet – als das Unwetter vorbei war, haben wir hier die letzten Sonnenstrahlen des Tages genossen. Auch wenn wir vom Picknick naschen konnten – ein wenig Hunger hatten wir etwas später dann doch – gut das für uns im Kaminzimmer des Restaurants noch ein Platz frei war. Dort hab ich auch das erste mal einen „Golfer“ getrunken – wisst ihr was das ist??
Frühstück auf dem Zimmer
„Bis wann gibt es denn Frühstück?“ war wohl eine meiner ersten Fragen im Hotel. Irgendwie bin ich in den letzten Jahren zum Langschläfer mutiert und so muss ich wohl ein breites Grinsen auf dem Gesicht gehabt haben, als die Antwort „bis 11 Uhr“ kam. Und es kommt noch besser! Frühstück kann sich ganz leicht und unkompliziert und aktuell auch ohne Zusatzkosten aufs Zimmer bestellt werden. Im Picknickkorb wird dann frischer Kaffee, Brötchen, Croissants, Saft, Käste, Wurst und viel mehr geliefert und auch wieder abgeholt.
Für 10 Uhr haben wir das Frühstück bestellt und die Ruhe in unserer Suite genossen. Frühstück im Hotel im Schlafzeug – das geht halt nur auf dem Zimmer. Und weil wir es konnten haben wir uns im Anschluss noch mal ne halbe Stunde ins gemütliche Bett verkrochen. Das ist perfekter Kurzurlaub!
Eine Schnupper-Golfstunde mit Mike McFadden
Wenn ich schon in einem Golfresort zu Gast bin, will ich mir eine Schnupperstunde Golf natürlich nicht entgehen lassen. Der Golfplatz ist direkt ans Hotel angebunden und bietet einen 18-Loch-Platz sowie das Flights End, einem Ort an dem sich in den letzten Jahren nicht nur Golfer, sondern auch zahlreiche Prominente den Golfschläger in die Hand gegeben haben. In dem gläsernen Restaurant kann jeder einkehren – und der Flights End Burger ist auch richtig gut! (selbst ausprobiert).
Kommen wir aber zurück zu unserer Schnupperstunde Golf.
Die hatten wir mit keinem geringeren als Mike Mc Fadden – dem Mann der im Golfclub des Hotel Jakobsberg seit einigen Jahren die Zügel in der Hand hält und in Sachen Golf aus 59 Jahren Erfahrung berichten kann. Mike kommt gebürtig aus Kalifornien – das Golfen wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Ob er es schafft in zwei Stunden einen Golfer aus mir zu machen?
Den Zahn zieht er mir recht schnell. „In Deutschland brauchst du eine Platzreife um Golf zu spielen (Anm.: Dauer ca. 3 Monate)“. Bei regelmäßig angebotenen „Schnupperstunden für Nicht-Golfer“ bekommt ein jeder Interessierte jedoch einen ersten Eindruck vom Golfsport. So starten wir mit „Putten“ auf einem perfekt getrimmten Rasen. Und ja, da stell ich mich wohl auch gar nicht so schlecht an.
Beschwingt folge ich Mike auf die „Driving Range“.
Er verrät mir, das keiner so genau weiss warum das so heißt – im Endeffekt ist es ein Ort an dem Golfspieler ihren Schwung üben können. Es gibt Abschlagshütten und auch einige Abschlag-Plätze im Freien. „Wir üben jetzt den Abschlag“ erzählt uns Mike und zeigt uns seine Künste. Zugegeben – so manchen seiner Bälle vermute ich im Wald hinter dem Golfplatz.
Ich muss anfangen. Mit der richtigen Handhaltung. Und der richtigen Beinhaltung. Und dem richtigen Schwung. Und dennoch braucht es ungefähr 40 Minuten bis ich den ersten Ball treffe. Dafür habe ich den Korb für die Bälle ins Feld geschleudert und den Rasen rund um die Abschlagsstelle ziemlich zerstört. Aber ich hab es geschafft. Und zwar ziemlich formvollendet, oder?
Mittlerweile weiß ich auch – Golfen macht Muskelkater. In den Armen. Und im Gesäß. Und dabei sieht es doch so einfach aus! Übrigens – auch im Winter ist der Golfplatz auf dem Jakobsberg geöffnet und auch bei Regen kann hier gegolft werden. Ob ich mich wohl nochmals dran versuche? Mit einem Lehrer wie Mike sicher. Das hat wirklich Spaß gemacht.
Einmal Boppard und zurück durch die Weinberge
Zwischen Golfstunde und Abendessen hatten wir noch gut 4 Stunden Zeit. Perfekt für eine etwas größere Wanderrunde also. Meine Idee? Vom Hotel zum Vierseenblick, mit der Seilbahn hinunter nach Boppard und anschließend durch die Weinberge wieder zurück. Die Strecke? Sehr vielfältig. Am Start laufen wir an einem noch sehr kargen Zauberwald (für Kinder) vorbei, mitten im Wald entdecken wir eine riesige Mountainbike und Skaterbahn sowie ein Köhlerhaus. Nach gut 3 Kilometern erreichen wir den Vierseenblick, bei dem sich der Rhein in vier Seen aufteilt. Für eine Rast im Café reicht die Zeit leider nicht – denn schon um 18 Uhr fährt die letzte Seilbahn hinunter ins Tal.
Und das (obwohl es fast 20 Minuten dauert) wollte ich mir nicht entgehen lassen. Die Ausblicke sind traumhaft! Unten belohnt mich mein Freund für den ersten Teil der Wanderung mit einem Batman-Eis. Am Rhein entlang, vorbei an der Bopparder Kläranlage gelangen wir anschließend in die Weinberge. Die Sonne verschwindet fast hinter den Bergen und hüllt alles in ein sanftes Licht. Wie es wohl im Herbst hier sein muss, wenn der Wein fertig ist? Auch eine Weinverkostung hier oben stell ich mir toll vor!
Auf den letzten Meter hinauf zum Jakobsberg hab ich zu kämpfen. Immerhin sind rund 280 Höhenmeter zu überwinden. Der Burger im Flights End war an diesem Tag also mehr als verdient.
Eine kleine Auszeit im Wellnessbereich
Ein klein wenig Muskelkater merkte ich schon am Sonntag. „Unser Pool ist geöffnet“ erfuhr ich an der Rezeption. „Brauchen sie einen Bademantel?“ wurde ich noch gefragt. Der liegt in diesen Zeiten nicht auf dem Zimmer. Auch umziehen geht nicht im Wellnessbereich. Das nehme ich alles in Kauf und merke wie wohltuend das Wasser für meine matten Glieder ist. Das Wetter spielt leider nicht mit, zu gerne hätte ich mich auf eine der Ruheliegen im Außenbereich gelegt.
Auch der Saunabereich ist leider noch geschlossen. Aber ja – ich kann halt nicht alles haben. Beim nächsten Mal gönn ich mir sicher auch eine Wellnessbehandlung.
Ein etwas anderer Sonntagsspaziergang auf den Hunsrückbahnweg
Auf der Homepage von Jakobsberg entdeckte ich per Zufall ein „Ausflugsziel“ welches sofort meine Aufmerksamkeit erhaschte. Die „Hunsrückbahn“. Diese startet in Boppard und fährt nach Emmelshausen. Wirklich interessant ist jedoch das Teilstück zwischen Boppard und Boppard Buchholz. Der Zug muss auf dieser Strecke 328,5 Meter Höhenunterschied überwinden.
Durch fünf Tunnel, über zwei Viadukte und über eine Steilstrecke schlängelt sich der Zug in gut 10 Minuten den Berg hinauf. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen! Für alle die das auch ausprobieren wollen – rechts habt ihr den besseren Blick. Unser Plan sah aber noch ein weiteres Highlight vor. Wir wollten die gesamte Strecke wieder zurück wandern.
Der Hunsrückbahn-Wanderweg ist eine wirklich schöne und vor allem aussichtsreiche Strecke durch den Bopparder Wald. Gestartet sind wir in Buchholz, haben zu Fuß die A61 überquert und sind dann an den drei Eichen vorbei bis zu Liesenfelds Hütte gewandert. Meiner Meinung nach ist dies auch der schönste Aussichtspunkt der Strecke, denn von hier aus bekommt ihr einen tollen Blick auf das Viadukt.
Von hier an wird es steil – denn durch den Wald geht es hinunter zum Viadukt und hindurch. Bei der Strecke wurde an allen Aussichtspunkten mitgedacht – dort finden sich „Fahrpläne“ für die Hunsrückbahn, die anzeigen wann die Bahn in einen Tunnel einfährt oder über den Viadukt schleicht.
Je näher wir Boppard kamen, desto enger wurden die Wege. Nach gut 8 Kilometern ist der Rhein zu sehen – und das Abenteuer ist fast vorbei.
Und was ist nun mit den Burgen und Schlössern am Rhein?
Schaut ihr euch auch eines der vielen Schlösser und Burgen am Rhein an? Diese Frage habe ich mehrfach während meiner kurzen Reise gestellt bekommen. Spannend und vielfältig sind die alten Gemäuer im Unesco Weltkulturerbe definitiv. Und die Marksburg – welche ich am Anfang erwähnt habe, habe ich mit Monique schon vor ein paar Jahren besucht. In einer der am besten erhaltenen Burgen des Mittelrheins gibt es regelmäßig Führungen die wirklich spannend sind.
Unsere gesamte Burgentour am Rhein im Jahr 2014 könnt ihr hier nachlesen. Auf jeden Fall sind Besuche auf der Marksburg, auf Schloss Rheinfels oder auch auf der Festung Ehrenbreitstein eine perfekte Alternative für Schlechtwettertage.
Lust auf ein Wochenende auf dem Jakobsberg?
- Das Hotel & Resort Jakobsberg verfügt über 101 Zimmer. Ein klassisches Doppelzimmer ist ab 152 Euro pro Zimmer zu bekommen, die Suite als teuerstes Angebot kostet 600 Euro pro Nacht. In einigen Supreme – Zimmern können Hunde mitgenommen werden – der Aufpreis pro Nacht beträgt 18 Euro.
- Im Preis für das Zimmer ist das Frühstück, Minibar, kostenlosem Parken auf dem hoteleigenen Parkplatz und der Nutzung des „Silencium Spa“, sowie des W-LAN im Hotel enthalten.
- Es lohnt sich die Arrangements anzuschauen – hier gibt es für Familien, Jagdfreunde, Golfer und auch Kurzurlauber spannende Angebote.
- Kinder bis 12 Jahre können kostenfrei im Elternschlafzimmer übernachten (Aufbettung)
- Das Hotel achtet sehr auf die Einhaltung der Corona-Schutzbestimmungen.
- Beim Check Inn habe eine Tasche mit allen Informationen, Schläppchen, Duschgel und auch Masken und Desinfektionstüchern bekommen.
- Auch Bademäntel für den Schwimmbereich können in der Lobby abgeholt werden.
- Beim Restaurant wurden wir an den Tisch geführt.
- Aktuell ist das Schwimmbad geöffnet, ein Teil der Wellnessbehandlungen ist auch möglich – die Saunen können jedoch nicht genutzt werden.
- Auch beim Frühstück ist fast alles abgepackt (Dies ist den Bestimmungen geschuldet – ansonsten achtet das Hotel auf Nachhaltigkeit)
- Im Hotel können sich Fahrräder und E-Bikes ausgeliehen werden. Des Weiteren gibt es auch die Möglichkeit Wandertouren mit einem Wanderführer zu machen. Unsere Touren „Rundwanderung vom Jakobsberg“ und „Sonntagsspaziergang auf dem Hunsrückbahnweg“ könnt ihr bei Komoot ansehen. Die Fahrt mit der Sesselbahn in Boppard kostet 5,50 € für die einfache Fahrt. Die Fahrt mit der Hunsrückbahn kostet von Boppard bis nach Buchholz 3,10 €. Bahncardbesitzer bekommen Rabatt.
- Der Golfplatz bietet aktuell einmal monatliche kostenfreie Schnupperkurse für „Noch-Nicht-Golfer“ an. Termine und Anmelderegularien findet ihr auf der Homepage vom Hotel & Resort Jakobsberg.
- Stefan hat viele Wanderungen rund um den Jakobsberg gemacht.
- Maddie hat im Jakobsberg Hotel & Resort Urlaub mit ihrem Hund gemacht.
- Elischeba war mit Kindern auf dem Jakobsberg unterwegs.
Offenlegung: Ich wurde vom Jakobsberg Hotel & Resort für ein Wochenende eingeladen.
[…] Boppard liegt ganz in der Nähe und bietet viel spannendes […]
Wir waren im Februar 2020 da es ist ein Traum wir kommen bestimmt wieder
Ein Traum war der Urlaub
Liebe Janett,
ein sehr schöner Bericht! Ich bin gedanklich nochmal so richtig mitgereist.
Viele liebe Grüße aus dem Harzvorland,
Maddie