Ich bin ja gerne mal in den USA und Kanada. Aber diese verdammte Fliegerei ist für mich echt die Hölle. Nicht weil ich es nicht grundsätzlich toll finde, im Flieger über zerklüftete Landschaften und den Atlantik zu fliegen, oder einen Blick auf Grönland zu werfen. Es ist eher diese Zeitzonen-Geschichte – besser bekannt unter Jetlag
Dieser Biorhythmus-Killer bringt mich dazu, mich zwei – drei Tage wie ein Zombie zu fühlen. Das ist vor allem dann doof, wenn ich am nächsten Tag arbeiten muss. Und da mein Urlaub in den letzten Jahren immer knapp ist, kann das häufiger mal passieren.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Jetlag-Symptome?
Einen Jetlag (Fachbegriff: circadiane Rhythmik) tritt am häufigsten mit Müdigkeit auf. Die meisten weiteren Symptome sind Ergebnisse von Schlafstörungen, welche sich durch die Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus entwickeln. So kann es zu depressiven Verstimmungen, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Gereiztheit – aber auch zur Schwankung der Herzfrequenz kommen. Häufiger treten die Symptome bei Flügen gen Osten auf – also bei Rückflügen aus den USA oder bei Flügen nach Asien.
Wie lange dauert ein Jetlag?
Mein längster Jet Lag hat knapp drei Tage gedauert. Damals bin ich von Las Vegas zurückgeflogen. Am gleichen Abend (in Deutschland) ging es noch, auch das Aufstehen morgens hat geklappt – aber immer wenn es in den USA Nacht war habe ich für die kommenden 2 – 3 Tage einen ziemlichen Durchhänger bekommen.
Meine Methoden gegen einen Jetlag
Natürlich habe ich einiges versucht, um den Jetlag ein Schnippchen zu schlagen. Ob und was überhaupt funktioniert hat und was ich gerne noch ausprobieren würde – davon erzähle ich euch in diesem Bericht, den ich übrigens völlig übermüdet nach einem Vancouver-Rückflug und 35 Stunden wach sein schreibe.
Schon im Flieger bei Abflug die Zeit umstellen.
Ein Tipp den ich im Internet gelesen habe? Sobald du im Flieger sitzt stellst du die Uhrzeit um. Dadurch hat dein Körper angeblich während des ganzen Rückfluges Zeit sich auf die neue (alte) Zeitzone einzurichten.
Ganz ehrlich? Es ist zwar ganz nett, wenn man schon an der Westküste der USA schon weiß, wie spät es in Deutschland ist, aber einen wirklichen Effekt auf meine „Zeitumstellung“ hatte es nicht. Diese Methode kann ich daher nur bedingt empfehlen.
Viel Trinken.
Ein Jetlag wirkt sich schlimmer aus, wenn man zu wenig trinkt. Und ja, da kann was dran sein: Ich habe auf meinen vergangenen Reisen Richtung USA immer zu wenig getrunken. Eine Sache, die ich bei der aktuellen Kanada-Tour geändert habe.
Tatsächlich ist es so, dass ich länger durchhalte und auch die sonst nach knapp 24 Stunden auftauchende Müdigkeitsübelkeit ist weniger schlimm als auf meinen bisherigen Flügen. Kann man also machen! Nachteil: Im Flieger muss ich häufiger aufs Klo.
Eine Schlafmaske & (Noise-Cancelling)Kopfhörer für die Flugreise
Ein wichtiger Punkt ist die Ruhe während des Fluges. Bei Überseeflügen bin ich meist über Nacht unterwegs – eigentlich perfekt um zu Schlafen. Das ist jedoch oft nicht möglich, vor allem dann wenn es aktive Nachbarn in einem engen Flieger gibt. Ich habe deshalm die Schlafmaske und auch ein paar Kopfhörer mitgenommen und wollte so meine Umgebung ausschalten. Die Schlafmaske hat gute Dienste geleistet, die Kopfhörer jedoch nicht. Es waren zu viele Umgebungsgeräusche (das Flugzeug, Husten) und Bewegungen der Nachbarn spürbar (Economy-Class).
Ich hab zwar kein Licht gesehen, aber dafür alles andere um mich herum umso bewusster wahrgenommen. Inzwischen habe ich ein paar recht gute und bezahlbare Noise-Cancelling-Kopfhörer, die mir mein Bruder empfohlen hat: Sennheiser HD 450BT Wireless-Over-Ear-Kopfhörer *Amazonlink. Mit denen habe ich schon im Zug sehr gute Erfahrungen gemacht – aktuell gibt es die unter 150 Euro.
Eine Traumreise anhören.
In fast jeder Mediathek der meisten Kanada/USA – Airlines gibt es eine „Traumreise“, die man sich kostenfrei anhören kann. Falls ihr nicht mit Lufthansa fliegt und diese eher in Deutsch hören wollt, so könnt ihr euch diese von div. Portalen oder bei Amazon auf euer Mobiltelefon herunterladen. Ich habe auf dieser Reise eine Traumreise aus der Lufthansa Mediathek angehört und bin tatsächlich etwas weggedöst.
Ich kann mir vorstellen, dass so eine Entspannungsmusik in Economy Plus oder Business-Class mit mehr „Gemütlichkeit“ hervorragend funktioniert – Insgesamt habe ich mir jedoch etwas mehr davon versprochen.
Einen ruhigen Platz im Flieger suchen.
Wer im Flieger schlafen will sollte auch auf die richtige Platzwahl achten. Ich sitz ja gerne am Fenster, weil man sich dort auch anlehnen kann. Dies funktioniert mit den kleinen Kissen der meisten Airlines jedoch nur minder gut. Ich muss jedoch auch zugeben, dass ich zu geizig für diese Nackenkissen bin, die ich dann beim nächsten Flug eh wieder daheim vergesse.
Meist leg ich mich auf einen Berg meiner ganzen Jacken – wobei es ja eher Sitzen und an die Wand anlehnen ist. Der Platz am Fenster ist vor allem in der Economy-Class nichts für Menschen mit Platzangst. Der Platz ist zwar in 3-4-3 Kombi der ruhigste Platz – wirklich entspannt habe ich mich jedoch auch dort bisher nicht wirklich. Das nächste Mal muss es Economy Plus oder auch mal Business werden.
Wichtig ist allerdings auch, wie warm es an diesem Platz ist. Bei meinen Flügen nach Island und New York hatte ich zwar einen gemütlichen Platz (in der ersten Reihe), dafür wurde mir bei zwei von vier Flügen nicht warm. Hier kann es helfen, ein paar warme Socke und eine Decke einzupacken, denn Schlafen ist nicht wirklich möglich, wenn man friert.
Tagesrhythmus erzwingen
Ich sitze hier gerade und schaue den letzten deutschen Sonnenstrahlen zu, wie sie am Horizont verschwinden. Müde bin ich ohne Ende, schließlich sind viele Stunden seit meinem letzten Schlaf vergangen. So lange wie möglich durchhalten ist jedoch sehr wichtig. Ich habe mich auch hier an die Empfehlungen gehalten, vor allem was „Frische Luft“, Frischmacher (Dusche, kaltes Wasser ins Gesicht, Trinken) und das Essen zu deutschen Uhrzeiten angeht. Ein – zwei Tiefs galt es zu überwinden, ich gehe jedoch davon aus, dass es nach ein/zwei Tagen wieder gut ist. Versuch Nr. 2 solltet ihr unbedingt hier beherzigen – sonst wird das nix.
Wie sind eure Erfahrungen beim Fliegen? Habt ihr noch andere Tipps ausprobiert?
- Sabine ist Vielreisende und hat ein paar Hilfreiche Tipps für Langstreckenflüge
- Du hast Flugangst? Dann haben wir vielleicht auch ein paar hilfreiche Tipps für dich.
[…] Um den Jetlag zu entkommen, habe ich schon einiges probiert. Meine Empfehlungen könnt ihr hier nachlesen! […]
Hallo Janett,
in Richtung Westen finde ich den Jetlag auch immer besonders hart. Wir versuchen immer, wenn es geht über Nacht zu fliegen und so früh wie möglich anzukommen. Dann im Hotel erstmal alles verdunkeln 1-2 Stunden schlafen und dann sofort versuchen in den richtigen Tagesrhythmus zu kommen. So ganz klappt das meist nicht, aber es ist auch gar nicht soo doof immer ziemlich früh wach zu sein und dafür etwas früher schlafen zu gehen.
LG Annika
Seit etwas über einem Jahr fliegen wir, eine fünfköpfige Familie, häufiger als uns lieb ist Frankfurt – Shanghai (10 Stunden Flug, Zeitunterschied +6/7 h). Und wir bekommen viel Besuch über dieselbe Strecke. Gesammelte Erfahrungen, die vielleicht hilfreich sein können:
***Sehr wenige Jetlag-Empfindliche brauchen drei bis fünf Tage für die komplette Umstellung, Rossnaturen wie ich spüren kaum etwas bis nichts, und die allermeisten sind nach ein bis zwei Tagen umgestellt. Und zwar ganz wurscht, welche Maßnahmen jeweils ergriffen wurden, inklusive Punkt 6 und inklusive Business Class mit Nachtflug.
***Wir haben bis auf die First alle Flugklassen erleben dürfen. Sich langmachen können ist die deftigen Preise der Business Class nicht wert, es sei denn, es schliesst sich ein normaler Arbeitstag an den Flug an und/oder der Arbeitgeber übernimmt die Kosten. Economy ist je nach Fluggesellschaft und Wochentag eine echte Strapaze, für Kleinkinder und Senioren oder Menschen mit Handicap (auch starkes Übergewicht zählt dazu) eine Tortur. Da hilft Economy Plus / Comfort o.ä., sehr günstig bei KLM zu bekommen. Die angenehmsten Flüge und auch die besten vom Preis-Leistungsverhältnis her hatten wir bislang mit der guten alten Lufthansa. Die freundlichsten Stewardessen haben Aeroflot und KLM, letztere sind aufrichtig herzlich und sehr gastfreundlich.
***Zu empfehlen im einzelnen:
*Fenster- oder Gangplatz – der Mittelplatz ist wirklich unbequem!
*Akkupack (Handy, Windows Rechner), eigene Kopfhörer mit Noise Reduction / Cancelling
*für Nachtflüge: warme Jacke, dicke Socken, Snacks, Getränke
*für Tagflüge: Schlafmaske
*je nach Airline / Abflugort: entweder Aufpreis für höherwertige Mahlzeiten zahlen (lohnt sich) oder eigene Snacks mitnehmen. Das Essen mancher Airlines ist für manch einen gewöhnungsbedürftig – einer unserer Söhne isst auf Flügen von Asien noch Europa lieber gar nichts mehr von dem, was angeboten wird…
All diese Bequemlichkeiten erleichtern den Flug und mildern den Jetlag. Wie gesagt: Je nach individueller Disposition ist er unserer Erfahrung und der unserer Besucher nach nicht vermeidbar, mit welchen ausgebufften Maßnahmen auch immer.
Geht mir wie Dir. Nichts hilft wirklich außer Punkt 6. So hart der Tag ist, ich komm schneller durch den Jetlag und er hängt mir nicht mehr drei Tgae nach.
Hi Jeanett
Ich fühle mit dir. Wir fliegen mindestens 1 mal im Jahr Langstrecke Schweiz – Philippinen und zurück. Das sind von Tür zu Tür mehr als 30 Stunden. Schlafen fehlanzeige, egal was ich mache. Die Chemiekeule habe ich auch schon versucht. Resultat: Migräne nach dem Aufwachen (schönen Gruss an die Nebenwirkungen).
Aber es hat auch eine gute Seite, ich kann sämtliche aktuellen Hollywood Blokbuster ohne Kinoeintritt geniessen ;)
VG, Urs
Hallo Janett,
ich bin lange nicht mehr intercontinental geflogen. Aber früher hat mir Melatonin geholfen, ein hormonbasiertes Produkt. Das war übrigens das einzige, was überhaupt geholfen hat. Probier’s doch mal aus.
Hallo Sabine,
Siehst du das hab ich vergessen. Ich habe das bei meiner ersten Reise von Florida zurück auch probiert – da es das in den USA rezeptfrei gibt. Irgendwie hat es aber bei mir nicht so wirklich gefruchtet. Aber ich denke das ist eine Sache, die von Körper zu Körper unterschiedlich ist.