Es war irgendwann Anfang Februar. Wir waren gerade aus dem Urlaub in Portugal wiedergekommen. Schon im Flieger zurück stand das nächste große Reiseziel fest. Wales. Neuland – zumindest für mich. Doch wie kommen wir am besten in den Südwesten von Großbritannien? Schnell war mir klar – unser Weg führt über Bristol!
Inhaltsverzeichnis
Bristol
Die Stadt im Südwesten von England hat nicht nur eine spannende eigene Geschichte und viele Sehenswürdigkeiten – sie ist auch der ideale Startpunkt für einen Road/Bahn-Trip nach Wales. Nur 40 Minuten brauchen wir von hier nach Cardiff – mit der Bahn.
Von Düsseldorf ging es für uns mit BMI (British Midland Airways) in gut 1 1/2 Stunden nach Bristol und mit dem Bus noch mal in einer halben Stunde ins Stadtzentrum.
Zum „nur übernachten“ ist Bristol jedoch viel zu schade. Mindestens einen Tag sollte man in der Stadt am Avon einplanen. Warum? Bristol ist spannend. Und hat viel Sehenswertes zu bieten. Doch fangen wir von vorne an. Für die Übersicht lohnt sich ein Blick in die Infobox am Ende des Beitrages – dort findet ihr alle Hinweise inkl. Übernachtungsempfehlungen noch einmal in der Übersicht.
Ein Abend in Bristol
Es ist Freitagabend. Irgendwo hinter den zahlreichen Wolken ist gerade die Sonne untergegangen. Der Shuttlebus vom Flughafen hat uns am Bahnhof ausgespuckt und auf dem Weg zum Hotel entdecken wir so ein wenig den Stadtteil Temple Meads. Hier – so scheint es – entsteht gerade ein neuer Stadtteil – zahlreiche Häuser und auch die Brücken scheinen neu zu sein.
Auch wenn es viele nette Restaurants in der Ecke gibt, uns zieht es ins Stadtzentrum. Am Innenhafen (der Waterfront) befinden sich einige Bars und Restaurant in denen drinnen wie draußen die Post abgebt.
An Feierlaune hapert es den Britten ja nicht!
Auch wir gesellen uns dazu, suchen uns eine ruhige Ecke und trinken ein Bier. Und weil ich das mal so gar nicht gewöhnt bin, habe ich kurze Zeit später leicht einen sitzen. Das verpackt in Müdigkeit ist keine gute Basis für mehr Nachtleben. Zeit um zurück ins Hotel zu gehen. Aber wo bitte müssen wir lang? Bristol hat derzeit einige Baustellen die den Fußgängern das Leben nicht wirklich einfach machen. War es 1 Uhr, als wir endlich im Bett lagen?
Am nächsten Morgen habe ich ein wenig Mühe wach zu werden. Und doch quäle ich mich aus dem Bett. Für Bristol haben wir nur ein paar Stunden und es gibt so viel zu entdecken!
Eine Fähre in die Stadt!
Der Zufall spielt uns eine Fähre in die Hände, die just zu dem Zeitpunkt abfahren will, als wir uns Richtung Innenstadt auf den Weg machen. Mit der „Ferry“ geht es für uns ganz entspannt ins Stadtzentrum. Ein Zwischenstopp am Castle Park lassen wir aus – wir wollen ins Stadtzentrum.
Straßenkunst in Bristol
Dort war ich 2013 schon einmal und habe unweit der Einkaufsstraße das erste Mal in meinem Leben bewusst Streetart entdeckt. Damals war das für mich noch was ganz Neues – obwohl gerade Bristol schon von jeher eine Wiege der britischen Street-Art-Kultur darstellte.
In Bristol selbst werden auch zahlreiche Streetart-Touren angeboten. Für heute müssen wir das verschieben – denn in Bristol gibt es so viel zu entdecken! Die „Christmas Steps“ zum Beispiel, die sich in einer Seitengasse befinden und eigentlich nur ein paar Treppen mit kleinen Pubs und Läden sind. Aber hier – abseits der Touristenströme kommt man zur Ruhe – auch hier entdeckt man immer mal wieder nette Straßenkunst.
Eine Tour mit dem Touristen-Bus
Im Jahr 2013 habe ich eine Tour mit dem Touristenbus quer durch Bristol und seine Vororte gemacht. In knapp 1 1/2 Stunden fuhren wir an wunderschönen Häusern und Parks vorbei, entdeckten die Vororte von Bristol und bekamen einen Einblick in das Leben abseits des Stadtzentrums. Und ganz ehrlich – auch bei trüben Wetter ist oben sitzen einfach cool!
Ein Stopp an der Clifton Suspension Bridge
Bei jedem Besuch in Bristol sollte man zumindest einmal einen Blick auf die Suspension Bridge werfen. Diese wunderschöne Brücke ist eine meiner Lieblingsbrücken. Einen ausführlichen Artikel über das Bauwerk „Clifton Suspension Bridge“ und die Führung, die dort regelmäßig am Wochenende stattfindet, habe ich natürlich geschrieben.
Besonders spannend ist der Blick von oben, wenn im Fluss Avon nur noch ein kleines Schlammgerinsel ist – die Tide ist hier im Südwesten von England extrem. Bei unserem letzten Stopp habe ich diese tolle Brücke nur kurz vom Bus aus gesehen – aber immerhin!
Parks, Squares und Geschichte
Bristol hat eine Vielzahl von kleinen Parks und Alleen, an denen man sich entspannt zurücklehnen kann. Mein liebster Park war „Castle Park“ im Zentrum der Stadt. Hier steht eine Ruine der St Mary-le-Port Kirche – hier ist es ruhig und hier entdeckt man vor allem im Simmer wunderschöne Blumenwiesen. Nehmt euch die Zeit – und entspannt. Auch bei einem „Stopover“
Schlechtwetteralternativen für Bristol
Ich habe in Bristol noch keinen Regen erlebt – aber an solchen Tagen hätte ich zumindest keine Lust um zur Brücke zu fahren, im offenen Doppeldecker durch die Vororte zu cruisen oder mir Streetart anzugucken. Gut also – dass es ausreichend Schlechtwetteralternativen im Ort gibt.
Wie wäre es mit ein wenig Geschichte?
Die Brunel ss Great Britain – ein Eisen-Dampf-Schiff. Das kann man von Innen und von außen betrachten und zwar ohne nass zu werden! Wie das geht? Nur der Bug des Schiffes liegt in einem Trockendock.
Was habe ich bei diesem Schiff für einen Spaß gehabt! Ich habe mich verkleidet, bin durch die Gänge geschlendert, habe Geschichten der Besatzung und von den Gästen gehört und wirklich viel gelernt.
Auch Wissenschaft ist recht spannend!
Im „We The Curious“ (früher auch als AtBristol) bekannt lässt es sich auch gut aushalten. Das Museum bietet spannende Entdeckungsreisen an, die auch für mich als ewiges Kind sehr aufschlussreich sind. Wenn ihr etwas Zeit mitbringt – hier gibt es immer mal wieder coole Workshops von den Aardman Animations – Studios (Wallace & Grommit, Shawn das Schaf) , die übrigens auch in Bristol sitzen.
Ich find allein den Eingang schon richtig cool und bin mir sicher, dass es ein beliebtes Fotomotiv ist. Ganz in der Nähe befindet sich übrigens auch ein Aquarium – was ich leider nicht besucht habe.
Doch eher Shopping?
Bristol hat ein riesiges Einkaufszentrum – Cabot Circus. Hier kann man wirklich stundenlang in allen bekannten Geschäften bummeln und sicherlich das eine oder andere Schnäppchen mit nach Hause nehmen. In Bristol (und vor allem auch im Stadtzentrum) gibt es jedoch auch zahlreiche kleine und besondere Geschäfte – meine spezielle Empfehlung für „wenig Zeit“ ist ein Bummel durch den St. Niklas Market. Hier bekommt ihr zwar keine Marken – dafür viele regionale Produkte und an einigen Tagen auch Street Food.
Kurz zusammengefasst!
- Am Innenhafen gibt es zahlreiche Restaurants und Bars – in denen man in Bristol das Nachtleben genießen kann. Die Stadt ist vor allem am Wochenende beliebt für Junggesellenabschiede.
- Die Personenfähre von Bristol fährt insgesamt 17 Stopps in Bristol an, unter anderem Temple Meads Station, City Centre, Brunel’s s.s.Great Britain and Hotwells. Die Fahrt von Temple Meads zum Stadtzentrum hat 2,50 Pfund gekostet – die nur bar vor Ort bezahlt werden können.
- In Bristol selbst gibt es einige beeindruckende Kirchen zu sehen.
- Für die Bustour durch Bristol kostet das Ticket im Internet 15,- Pfund vor Ort und 13,- Pfund für Online. Das Ticket ist den ganzen Tag gültig, da es ein Hop On, Hop Of Bus ist – könnt ihr auch an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten aussteigen.
- Das We The Curious Museum liegt im Stadtzentrum. Für Erwachsene kostet der Eintritt knapp 16 Euro. Alle Infos (auch zu Workshops) findest du auf der Homepage des Wissenschaftsmuseums.
- Wenn dich Street-Art in Bristol interessiert – werden hier Touren angeboten.
- wichtige Infos, wenn ihr den St. Nicholas Market besuchen wollt.
- Der Eintritt auf dem Schiff kostet aktuell 16,50 Pfund für Erwachsene (Online). Mehr Infos zur SS GreatBritain findet ihr hier.
- Eine Übersicht der Geschäfte vom Cabot Circus findest du hier.
Von Düsseldorf, Brüssel, Frankfurt, Hamburg und München fliegt BMI regelmäßig Bristol an. Die Flugzeuge sind nicht groß, aber sehr zuverlässig. Ab 100 Euro könnt ihr beispielsweise von Düsseldorf aus fliegen.
Vom Flughafen Bristol fährt ein Shuttlebus bis tief in die Nacht ins Zentrum von Bristol (Bahnhof Temple Meads). Die Fahrt kostet 7 Pfund. Eine Zugverbindung gibt es nicht, jedoch können am Flughafen auch Autos angemietet werden.
In Bristol habe ich zwei Hotels getestet. Je nachdem ob ihr eher zentral wohnen wollt oder morgens möglichst unkompliziert weiterreisen wollt, empfehlen sich unterschiedliche Hotels.
Zentral ist das Radisson Blu Bristol. Das Hotel liegt direkt im Zentrum am Broad Quay und bietet große und gemütliche Zimmer mit recht tollen Ausblick. Auch das Frühstück ist lecker und wirklich empfehlenswert. Zimmer gibts abhängig vom Wochentag ab 80 Euro, an Wochenenden ist es hier immer teurer, weil das Hotel auch von vielen Partygästen genutzt wird. Dennoch sind die Zimmer recht ruhig.
In der Nähe des Bahnhofes Temple Meads befindet sich das Hotel Ibis Bristol Temple Meads Quay. Das Hotel ist in 5 Minuten fußläufig vom Bahnhof erreichbar und bietet ein sauberes Zimmer zu einem guten Preis. Zimmer gibt es hier ab 50 Euro je nach Zeitpunkt.
- Unsere Artikel über Bristol
Offenlegung: Der Flug von Düsseldorf nach Bristol wurde uns ermöglicht durch BMI Regional. Die Übernachtung im Radisson Blu in 2013 wurde vom Hotel übernommen. Alles weitere haben wir selbst bezahlt.
[…] Bristol dagegen kann mit ganz anderen Qualitäten glänzen. Hier geht der Britte gerne aus und kommt für einen spannenden Kurzurlaub mal schnell aus London. Mein Lieblingsziel ist die Clifton Suspension Bridge. Eine der schönsten Brücken die ich kenne. Bristol eignet sich jedoch auch hervorragend für eine Zeitreise. Am meisten beeindruckt hat mich der Besuch auf dem ersten Stahlschiff von Isambard Kingdom Brunel, der „Great Britain„, ein ganz besonderes Museum! […]
[…] so anders sein als im Rest von Großbritannien? 10 Tage würde ich Wales mit der Bahn bereisen. Von Bristol aus starteten wir mit Bahn und Bus zur Hauptstadt von Wales – Cardiff. In meinem Artikel […]