Ich schaue auf die Anzeige am Bahnsteig in Düsseldorf. Unser Zug Richtung Holland hat 60 Minuten Verspätung. Ja. Ich schwöre sonst auf die Bahn. Aber an diesem Tag, an dem es kalt und zugig am Bahnhof ist, hätte ich mir diese Wartezeit gerne erspart.
Wir kommen gut 1 1/2 Stunden später in Amersfoort an. Zugegeben – bisher kannte ich diesen Ort weder von der Landkarte noch durch irgendwelche Erwähnungen. Als die Einladung kam und mein Terminplan noch ganz unschuldig weiß wirkte, sagte ich dem Termin zu. Wohlweislich, das ich im vergangen Winter auf einer Tour im Gelderland gefühlt ganztägig im Regen stand.
Diesmal hatten wir Glück. Dunkel war es – als wir endlich den Bahnhof von Amersfoort erreichten. Und aus dem Bahnhof herauszukommen war für uns an diesem Abend gar nicht so einfach. Dazu braucht man als Reisegast einen QR-Code. Kennt ihr die ausgedruckten Tickets der Bahn? Da ist nix mit Code. Dank einer verständnisvollen Schaffnerin schafften wir es kurze Zeit später.
Sanne schrieb schon „Wo seid ihr?“ während wir ins NH Hotel unweit des Bahnhofes flitzten. Gerade noch im Gehen begriffen konnten wir die Gruppe Blogger im Stadscafé de Observant abfangen. Den Abend verbrachten wir anschließend im Stadscafé in den Grooten Slock. Schnell konnte ich feststellen – Amersfoort ist ein Hotspot für Genuss.
5 kulinarische Highlights in Amersfoort
Holländische Küche ist jetzt ja nicht so meines. Kroketten und Pommes erzeugen bei mir noch keinen Freudenschrei und auch die eine oder andere Süßigkeit ist für meinen Gaumen ein wenig befremdlich. Und doch hat mich Amersfoort vom Gegenteil überzeugt. Die Niederländer können nicht nur Frühstück (im Gelderland und in Kessel war das der absolute Hammer) sondern sie können auch Mittagssnacks.
Son of a Croque: Sandwiches klingen auf den ersten Blick ja erst mal öde. Die Croque-Sandwiches in diesem Laden unweit des Onze Lieve Vrouwetoren (Turm) sind ein Mittagssnackmuss auf jedem Amersfoort Besuch. Mein knuspriges Brot hatte eine dünne scheibe Wurst und obendrauf Pommes. Klingt seltsam, ist jedoch wirklich lecker und bezahlbar.
Van Gogh Frites: Hab ich euch vorhin erzählt, das ich die Holländischen „Kroketten“ so überhaupt nicht mag? Ich nehme es zurück. Bei Van Gogh (die Geschichte zum Namen solltet ihr euch mal vor Ort erzählen lassen) gibt es nicht nur selbstgemachte Pommes, sondern eben auch spezielle und selbstgemachte Kroketten. Uns wurde verraten – wer die nicht probiert hat, der war nicht in Amersfoort. Ein wenig Schlange stehen mussten wir hier schon, die Frites sind sehr begehrt!
SEM (Sla en Meer): Abendessen in einem veganen Restaurant? Ich? No Way. Wer mich kennt, kann sich meine Begeisterung vorstellen, als es hieß, dass wir dieses Restaurant besuchen. Und doch haben mir der Salat mit Nüssen und einer ganz speziellen Vinaigrette und die Paprikasuppe geschmeckt. Womit ich ganz überzeugt war? Das Nachtisch-Angebot. Ohne Milch und Gluten super leckeren veganen Kuchen zaubern, das muss wahre Kunst sein.
Weinbar Zuster Margaux: abends ein gutes Glas Wein trinken? Haben wir gemacht. Besonders beeindruckt haben uns die entspannte Atmosphäre und das tolle Ambiente. Und ja: Der Weißwein war auch wirklich gut und lecker. Fragt mich jetzt aber bitte nicht, welcher es war.
Juffrouw Jacoba: Ihr seid wie ich eher die süßen? Und ihr sucht ein Café mit der leckersten trinkbaren Schokolade der Niederlande? Dann solltet ihr einen Besuch hier nicht verpassen. Die Trinkschokolade bereitet ihr euch selbst zu. Eine warme Milch und Schokoladenstücken – Ein Träumchen, sag ich da nur! Auch die Spezialität – Zwieback mit Zimt und Zucker – kann man probieren und in dem gemütlichen kleinen Stübchen vernaschen.
5 verrückte Dinge in Amersfoort
Jetzt seid ihr bei einem Trip in die holländische Stadt zumindest schon mal satt. Doch was lohnt es sich denn anzuschauen? Einige der besonderen Sehenswürdigkeiten habe ich euch schon in dem Bericht über die Amersfoort-Card beschrieben, die ich euch auf jeden Fall ans Herz legen will. Die klassischen Sehenswürdigkeiten könnt ihr damit auf jeden Fall erleben. Doch ich verrate euch ein paar Tipps, die wirklich „anders“ sind.
Übernachten im Kloster: Das ich jedoch ausgerechnet in Holland mal im Kloster landen würde, war nach einer Nacht im Knast und einer Nacht im Rathaus eigentlich irgendwie abzusehen. Das Leerhotel Het Kloster ist ein ehemaliges Kloster das als Ausbildungsbetrieb nun der Fortbildung der Hotelzöglinge in den Niederlanden dient. Dem Komfort und der Qualität dieser Unterkunft tut das jedoch keinen Abbruch. Bett und Bad sind riesig, das Frühstück umfangreich und auch an schlechten Tagen finden sich in den Klostergängen gemütliche Ecken, um auch mal ein gutes Buch entspannt zu lesen.
Eine Bank mit Steinkissen & andere coole Kunstwerke: Wer in Amersfoort einmal rechts und links schaut, wir viele coole Kunstwerke entdecken. Allein auf dem Weg vom Bahnhof in die Innenstadt sind mir schon 4 kreative Werke aufgefallen. Da ist zum einen die coole Sonnenuhr direkt vor dem Bahnhof, der man einen zweiten Blick gönnen sollte.
Zum anderen gibt es eine Bank unterwegs, die eher aussieht, als wäre sie mit Warnbändern beklebt. Und dann gibt es – recht versteckt – auch noch eine coole Bank mit Steinkissen, die jedoch nicht wirklich gemütlich sind. Doch das ist nicht alles. Vom Bahnhof gesehen könnt ihr durch den Bollebruggang laufen. Die Häuser sind modern – doch schaut sie euch ruhig genauer an. Die Architektur ist einem Stadttor nachempfunden, welches hier viele Jahre stand.
Im Winter bietet die Stadt eine wunderschöne Beleuchtung, entlang der Grachten sind Kunstwerke ausgestellt – und wer hier mit einem offenen Auge durch die Stadt geht, wird so einiges cooles und fotogenes entdecken.
Tuk Tuk Fahrten in und um Amersfoort: Eine Tour mit Tuk Tuks ist ziemlich bekloppt, wenn die durchschnittliche Außentemperatur bei 4 Grad unter null liegt.
Warm angezogen ist die Reise mit den offenen Fahrzeugen jedoch eine Mordsgaudi und vor allem für Fotografen recht spannend. Da es keine Fenster gibt und das Gefährt maximal 50 km/h fährt, bleibt genug Zeit, um unterwegs das eine oder andere Foto zu machen.
Die Touren werden nicht nur im Winter angeboten – und daher spannend für alle, die sich in und um die Stadt individuell bewegen wollen. Leider kann man die Tuk Tuks nicht selbst fahren – aber einen Guide dabei zu haben schadet ja auch nicht.
Ein Kirchturm ohne Kirche: Vom Turm „Onze Lieve Vrouwetoren“ hab ich euch ja auch schon berichtet – der Turm, der zwar ein Kirchturm ist, aber ohne Kirche auskommen muss.
Was ich beim letzten Mal nicht verraten habe: Auf der Tour könnt ihr euch auch am Glockenläuten und Orgelspielen versuchen. Auch die Melodien, die regelmäßig erklingen, erinnern oft an moderne Musikstücke.
Das ihr nebenbei noch den kadastrischen Mittelpunkt der Niederlande entdeckt, wird dabei fast zur Nebensache.
Ein Miniaturwunderland zur Winterzeit: Die letzte besondere Sehenswürdigkeit habe ich bei unserer Stadtführung in einer der schmalen Gassen rund um den Marktplatz entdeckt. Eine Frau schmückt dort jedes Jahr ihr Fenster wie eine kleine eigene Welt. Ein Blick in die Stube des Hauses von außen lohnt sich jedes Jahr und wurde mittlerweile zu einem kleinen Geheimtipp unter Einheimischen.
- Sehr gut erfassen könnt ihr die Stadt bei einer Stadtführung, die Stadtinfo und der Startpunkt befindet sich am Turm.
- Die Tuk Tuks könnt ihr bei City Tuk mieten, pro Stunde kostet ein Tuk Tuk 60 Euro und es können bis zu 4 Personen mitreisen.
- Auf der Karte findet ihr alle Sehenswürdigkeiten eingezeichnet.
- Christina hat einen umfangreichen Guide zu Amersfoort erstellt.
- Ein Video zu Amersfoort? Findet ihr bei Sabine.
- Mit Kind in Amersfoort unterwegs? Dann solltet ihr euch Alexandras Bericht anschauen.
- Simone nimmt euch mit auf einen Stadtrundgang durch Amersfoort
- Jana hat eine ganz besondere Stimmung in Amersfoort eingefangen. Lasst euch mitnehmen!
Offenlegung: Wir wurden von Amersfoort und zahlreichen Partnern für ein Wochenende in die Stadt eingeladen.
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