Auf Geschäftsreisen bleibt extrem wenig freie Zeit. Nach so manchem Meeting reizt oftmals nur das Hotelzimmer und lockt mit Entspannung für den nächsten Jobtag. Allerdings wäre es doch zu schade, ohne Reiseerlebnis die Hauptstadt wieder zu verlassen. Hier meine Tipps für einen kurzen Trip nach Berlin mit wenig Zeit:
Wo übernachten?
Berlin bietet eine Fülle von Hotels für jeden Geldbeutel. Wir haben in unseren Hotel-Guide für Berlin alle von uns besuchten Hotels auch mal vorgestellt.
Wohin zum Ausgehen?
Ausgehen ist ein dehnbarer Begriff. Berlin ist eine Stadt, die niemals schläft. Sicherlich gibt es in Berlin ausreichend Szenelokalitäten, bei denen man sich prima die Nacht um die Ohren schlagen könnte. Doch bin ich wohl schon inzwischen zu alt dafür. Auch sind auf Geschäftsreisen meine – sagen wir mal Ressourcen – begrenzt. Ich bevorzuge dann schon eher ein leckeres Abendessen nach einem anstrengenden Tag und lasse so ruhig den Abend ausklingen.
In unmittelbarer Nähe des Hotels Adele liegt der Goldapfel (leider geschlossen) – ein Café und Restaurant mit loungeartiger Atmosphäre. Der Service ist freundlich, leichtere Clubsound im Hintergrund und eine abwechslungsreiche Karte. Als Berlin-Tourist mochte ich besonders gern die „Geflügelleber Berliner Art“. Aber auch den „Burger Katrin“ (Original Tennessee Burger aus eigener Herstellung mit 100% Rind, dazu Ziegenkäse und Walnusspesto) war äußerst köstlich. Katrin hatte also einen sehr guten Geschmack ;-)
Wer es noch etwas szenig-traditionell mag, sollte in dem Pratergarten vorbei schauen. Ebenfalls Prenzlauer Berg gelegen, gibt es hier Berliner Hausmannskost zünftig im Gasthaus von 1837 – oder im Biergarten. Leider war ich bisher nur im Winter da, dass ich bisher nur in der urigen Holz-Gaststätte zu Gast war.
Im Tapas y mas solltet Ihr einkehren, wenn Ihr frische Tapas mögt. Hier gibt es eine große Auswahl leckerer, spanischer Vorspeisen in Berlin-Mitte. Da ich mich nicht entscheiden konnte und wir zu mehreren hier waren, haben wir uns für die opulenten Vorspeisenplatten entschieden. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Mit gutem Rotwein dabei und hier und da ein Häppchen bei einem netten Plausch, lässt sich perfekt der Abend genießen.
Das beste Frühstück der Stadt
Abschließend noch ein Einkehrtipp zum Frühstück, denn das kennt Ihr vielleicht auch: Um 3.30 Uhr aufstehen, um 6 Uhr den ersten Flieger nehmen, sich mit teurem Flughafenkaffee über Wasser halten, um 7 Uhr in Tegel landen und erst jetzt Hunger auf ein gutes Frühstück verspüren. Wenn Euch noch etwas Zeit zum Meeting bleibt, solltet Ihr genau dann ins Café Einstein Unter den Linden einkehren. Ich kenne kein Café in Berlin, wo das Frühstück besser schmeckt. Leckerer Kaffee mit fast künstlerisch drapierter Latte, warme Brötchen und fruchtige Marmelade. Dazu eine frische Tageszeitung und langsam in den Tag starten. Probiert hier unbedingt dazu das Ei im Glas – köstlich! Durch die zentrale Lage des Café Einsteins ist man mit dem Bus oder Taxi nach einem gutem Frühstück auch schnell da, wo man anschließend hin muss.
Kurze Shoppingtour?
Ich bin weniger die Frau, die auf Dienstreisen shoppen geht. Meistens sind es Spontankäufe, die mir quasi über den Weg laufen (Tassen zum Beispiel, da komme ich nie vorbei!). Einmal jedoch „musste“ ich in Berlin einkaufen. Weihnachten kam auf einmal so plötzlich. Zentral gelegen, direkt beim Alexanderplatz ist das Alexa. Ein Einkaufszentrum mit 180 Geschäften. Hier wurde ich fündig, raste durch fünf Ebenen und kaufte Geschenke, die ich mir zwar bisher im Kopf bereit gelegt hatte, aber irgendwie nicht dazu kam, sie einzukaufen. Nachträglich herzlichen Dank an Airberlin, dass bei der Rückreise bei der Handgepäckbeschränkung wohl nicht ganz so genau geschaut wurde ;-)
Praktisch auf Businessreise in Berlin sind im Alexa die langen Öffnungszeiten – je nach Geschäft bis 21-22 Uhr. Fotografieren dürft Ihr Eure Shoppingausbeute hier allerdings nicht, das ist im Alexa verboten. Mal schnell Preise vergleichen ist dagegen möglich – Freies WLAN ist im Alexa auf allen Etagen verfügbar. Diese Shoppingmöglichkeit ist zwar riesig, doch auch nicht wirklich etwas Besonderes wenn man im Rheinland, Nähe Ruhrgebiet, Köln und Düsseldorf wohnt.
Beschaulicher und wesentlich kultiger dagegen ist der Hackesche Markt. Hier macht die Weltstadt Berlin ihren Ruf alle Ehre. Designer und Kreativläden sind hier zu Hause, kleine Läden mit Flair sind hier noch zu finden. Da macht das Flanieren richtig Spaß. Nachteil auf Dienstreise: Die Öffnungszeiten sind nicht allzu lang. Dafür kann man hier aber gleich zu den Hackeschen Höfen weiter wandeln und im Deutschlands größten Hofareal in tolle Restaurants und Cafés einkehren.
175 Museen bietet Berlin. Einer kulturellen Abendveranstaltung steht nichts im Weg. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ans Herz legen kann ich Euch das DDR-Museum. Bis 20 Uhr täglich geöffnet, eignet sich es auch prima für einen Besuch nach dem Meeting oder Tagung. Am besten bucht Ihr ein Ticket online, wahlweise als Zeitfenster- oder VIP-Ticket. Bei diesen Tickets muss man nicht anstehen und für rund 5 € taucht man ein in die Zeitreise des Ostens.
Ebenfalls bis 20 Uhr geöffnet hat das Computerspielemuseum auf der Karl-Marx-Allee. Ich gestehe, wäre das Museum nicht mal mit einem Business-Abend-Event verbunden gewesen, hätte ich mir das Museum nicht gerade unter den 175 Museen in Berlin ausgesucht. Das wäre schade gewesen, denn es war wirklich sehr interessant und zugleich eine Zeitreise in die eigene Vergangenheit. Fast andächtig blieben wir beim C64 und erstem Mac stehen und raunten uns zu: „…weißt Du noch? Damals…“
Sightseeing-Quickie: Was lohnt sich mit wenig Zeit?
Wenn es Eure Zeit zulässt, solltet Ihr in Berlin unbedingt den Panoramapunkt besuchen. Direkt in der City, am Potsdamer Platz 1 liegt der für mich ultimative Sightseeing-Quickie in Berlin. Hier gibt es gleich drei Highlights auf einmal: Ausstellung, Aussicht und ein Café mit Sonnenterrasse. On top gibt es eine Fahrt mit dem schnellsten Aufzug Europas. Die Aussicht ist bei schönem Wetter phänomenal. Während ich die Aussicht in Berlins Höhen genieße, laufe ich ebenso an der Ausstellung Berliner Blicke auf den Potsdamer Platz vorbei. Auf der Freiluftausstellung zwischen alten Mauerresten erfahre ich viel zur Geschichte und genieße den Blick auf Berlin unter mir.
Unterwegs: Wie ist am besten die Stadt zu erobern?
Kaum eine andere Stadt bietet so ein dichtes Nahverkehrsnetz: Mit Bussen, U- und S-Bahnen oder Straßenbahnen ist der öffentliche Nahverkehr mit einem weiten Liniennetz ausgebaut. Ab 1,60 € bekommt Ihr ein Ticket. Je nach dem, was man erkunden möchte, lohnt auch ein Tagesticket ab 6,70 €. Selbst Fähren sind in Berlin im Nahverkehr möglich, konnte ich leider bisher aber noch nicht selbst ausprobieren.
Abends im Dunkeln bin ich allerdings kein Fan davon, mich auf Bahnhöfen herumzutreiben und bevorzuge ein Taxi. Bisher hatte ich in Berlin immer schnell eines gefunden und auch die Preise sind für eine Großstadt human.
Doch etwas mehr Zeit? Hier weitere Tipps, was Ihr in Berlin noch erleben könnt:
Will demnächst nach Berlin. Hab super tolle Tipps erhalten, wohin man gehen kann zum Essen und Trinken.
Danke hat mir toll geholfen.
[…] Hilfreiche Tipps für Businessreisende in Berlin […]
[…] verbinden wollen, ein paar Tipps an die Hand geben. Im letzten Jahr haben wir Berlin, Hamburg und Düsseldorf vorgestellt, in diesem Jahr werden wir euch coole Tipps für Wien, […]
[…] mit wenig Zeit im Gepäck. Wie man mit wenig Stunden die Hauptstadt entdecken kann, habe ich im Gastartikel bei Teilzeitreisender.de beschrieben. Besonders gut hat mir der Panoramapunkt mit seinem Ausblick […]
[…] Business-Kurztrip nach Berlin (Gastartikel bei Teilzeitreisender) […]
Das Café Einstein hört sich total lecker an – das wird beim nächsten Berlintrip unbedingt ausprobiert!
Um alle kulinarische Must-Sees zu entdecken, muss man sich mindestens 3 Wochen Urlaub nehmen :-D
Bei Hotels hat man in Berlin ja die Auswahl aus etwa drölf Dutzend Möglichkeiten, je nach dem in welchem Teil Berlins man sich aufhalten möchte. Tageskarten für den ÖPNV sind meist schon ab 3 Fahren günstiger und für jemanden der mehrere Tage vor Ort ist lohnt sich ggf. auch ein Touristenticket.(spart auch noch ein paar Cent bei verschiedenen Eintritten). Den Panoramapunkt kann ich auch empfehlen (auch wenn ich dieses Jahr nicht dort oben war), dafür mal wieder auf dem Fernsehturm (der aber i.d.R. voller und teurer ist).
LG
Michael