Ein sommerliches Mädelswochenende in Wolfenbüttel

Ein sommerliches Mädelswochenende in Wolfenbüttel

Auf der Suche nach spannenden Touren für eine Mädelsauszeit mache ich es mir nicht leicht. Ich will etwas was nicht „Standard“ ist. Und ich will Erlebnisse, die nicht unbedingt typisch für einen Kurzurlaub mit guten Freundinnen sind. Gemeinsam mit Monique habe ich ein Mädelswochenende in Wolfenbüttel verbracht. Warum Wolfenbüttel? Und was kann man hier denn so entdecken? Dazu berichte ich euch in diesem Artikel.

Ein sommerliches Mädelswochenende in Wolfenbüttel

Warum ein Mädelswochenende in Wolfenbüttel?

Das ist eine lange Geschichte. Vor ein paar Jahren gab es ein Reisebloggertreffen in der Stadt im Harzvorland. Die Bilder waren sehr ansprechend – Wolfenbüttel hat viel Fachwerk und schöne Gebäude aus verschiedenen Epochen. Die Stadt ist mit knapp 60.000 Einwohnern ein idealer und nicht allzu überlaufener Ort. Und hier gibt es kulinarisch einiges zu entdecken. Ein weiterer Aspekt: Monique wohnt im Südharz und Wolfenbüttel lässt sich via Magdeburg oder Braunschweig auch sehr gut aus dem Rheinland mit der Bahn erreichen.

Ein sommerliches Mädelswochenende in Wolfenbüttel

Für uns war also klar: Die Stadt eignet sich hervorragend für ein gemeinsames Wochenende. Was noch für ein Wochenende hier spricht? Es gibt recht viel Stops zum „klönen“, die Stadt lässt sich auch gut ohne Auto entdecken und sie bietet auch für einen Shoppingbummel ein passendes Angebot. Auch Kulturfans oder Wanderfreunde werden sich hier wohlfühlen.

Sightseeing beim Mädelswochenende

Allzu viel Sehenswürdigkeiten-Hopping haben wir in Wolfenbüttel bisher nicht gemacht – wir haben jedoch ein paar der wichtigsten Dinge gesehen. Ich kann euch die folgende Broschüre ans Herz legen: Stadtrundgang Wolfenbüttel. Diese gibts für 2 Euro in der Touristinfo oder kostenlos zum Herunterladen hier. Dort sind die wichtigsten Attraktionen der Stadt aufgeführt und ihr bekommt einen kleinen Einblick in die Geschichte der Stadt.

Ein sommerliches Mädelswochenende in Wolfenbüttel

Einen guten ersten Einblick bekommt ihr bei einer Stadtführung, wir haben eine wirklich nette „Genussmanufaktour“ mit Wolfgang Heinzel gemacht. Er hat uns sehr kurzweilig ein paar spannende und lustige Annekdoten aus dem Wolfenbüttler Stadtleben berichtet und wusste auch von Goethe zu berichten, der zwar nie in Wolfenbüttel war, aber ohne die Lessingstadt wohl nie berühmt geworden wäre.

Ein sommerliches Mädelswochenende in Wolfenbüttel

Mich hat besonders die Hauptkirche Beatae Mariae Virginis beeindruckt. Sie wurde von 1608 – 1624 erbaut und ist der erste bedeutende protestantische Großkirchenbau der Welt. Für eine evangelische Kirche wirkt die Kirche sehr prunkvoll – vor allem die Orgel ist wirklich beeindruckend. Wir hatten das Glück zu einer Chorprobe zu kommen. Was ein wundervoller Sound!

Ein sommerliches Mädelswochenende in Wolfenbüttel
Beatae Mariae Virginis Kirche Wolfenbüttel

Für eine nächste Tour habe ich mir einen Besuch im Wolfenbüttler Schloss vorgemerkt, eine Tour durch die Kasematten und auch einen Abstecher in die bekannte Bibliotheca Augusta, die zur Zeit wegen Baumaßnahmen leider geschlossen haben. Auch auf dem Plan steht ein Rundgang an den Wasserwegen von Wolfenbüttel – die sind durch Tafeln in der ganzen Stadt ausgeschrieben.

Shopping in Wolfenbüttel

Ich muss zugeben – ich bin aktuell gar nicht so oft in Innenstädten zum Shoppen unterwegs. Das ist nicht nur Corona geschuldet sondern schlichtweg der Tatsache, das mich beim Einkaufen zu viele Menschen stressen. In Wolfenbüttel gab es in der Stadt viele Modeketten und Geschäfte, wir hatten jedoch nicht den Eindruck dass es sehr überlaufen war. Monique und ich mögen es im Urlaub entspannt bummeln zu gehen.  Neben den Standard-Geschäften, die es überall gibt, hat Wolfenbüttel natürlich auch ein paar besondere Geschäfte.

Ein sommerliches Mädelswochenende in Wolfenbüttel

Für einen Besuch in der Wundertüte bin ich sogar einen knappen Kilometer raus aus der Stadt gelaufen. In der Wundertüte können sich Kreative ein Fach mieten und dort ihre Produkte ausstellen und verkaufen – ein Real-Life-Etsy sozusagen. Den Laden gibt es schon seit 10 Jahren, hätte ich etwas mehr Zeit gehabt hätte ich diesen wohl leergekauft!

Ein sommerliches Mädelswochenende in Wolfenbüttel

Monique ist im Barrique eskaliert – dort gibt es Weine, Essige, Öle, Käse, Gewürze und das alles mit einer wirklich tollen Beratung. Wenn ihr Lust habt, hier werden auch immer mal wieder offene Verkostungen als Mädelsabende am Abend organisiert. Aktuell könnt ihr den Laden übrigens nicht übersehen, davor steht ein „mobiler“ Weinberg.

Ein sommerliches Mädelswochenende in Wolfenbüttel

Für alle die besonderes Porzellan oder schöne Gläser suchen lohnt sich der Besuch in der Vitrine. Nicht von dem Schild „Weihnachtsladen“ irritieren lassen! Auch einige Trödelläden haben wir entdecken können, die hatten jedoch (noch) nicht geöffnet. Leider standen auch einige Geschäfte leer – aber das ist ja aktuell in vielen Städten so. Bin gespannt – ob sich das bei meinem nächsten Besuch in Wolfenbüttel ändern wird.

Zusammen kreativ

Für mich sind gemeinsame Kreativprojekte immer eine schöne Abwechslung für ein Mädelswochenende. So hab ich mich gefreut als wir auch in Wolfenbüttel gemeinsam kreativ unterwegs sein konnten. Auch wenn Kurse in 2021 noch eingeschränkt verfügbar sind – wenn ihr auf sowas Lust habt dann solltet ihr euch die folgenden Anbieter merken!

Im Blütenzauber hatten wir leider nur kurz Zeit für einen kreativen Ausflug. Dort haben wir in 15 Minuten mit etwas Hilfe einen Blumenkranz für die Hand (und in meinem Fall fürs Haar) selbst machen können. Unter Anleitung durften wir Rosen und Grün mit dünnem Draht so zusammenbasteln, das daraus ein schöner Kranz wurde. Die Kurse die dort angeboten werden sind normalerweise etwas länger und sehr beliebt für Jungesellinnenabschiede. Hier gibts auch Kaffee, Limonade und sehr leckere Waffeln.

Einen sehr heißen Nachmittag haben wir bei der BonApp‘ Koch- und Patisserieschule verbracht. Dort haben wir gemeinsam mit Katrin Beddies ein leckeres drei Gänge Menü mit vielen regionalen Zutaten gezaubert. Auch wenn dies bei 30 Grad am Herd eine Herausforderung war, wir haben viel gelernt und hatten einen lustigen Nachmittag, welcher mit leckerer Salted Caramel Eiscreme (selbst gemacht) endete.

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Eigentlich wär ich ja noch gerne ins Aha Erlebnismuseum gegangen, dort dürfen aber eher Kinder und Jugendliche aktiv werden. Paah! Ich fühle mich diskriminiert!

Orte zum Klönen

Monique und ich haben uns knapp 8 Monate nicht mehr gesehen. Auch wenn wir ab und an mal videofonieren – bei einem entspannten Frühstück oder einer netten Umgebung lässt es sich doch viel besser quatschen, oder? Vor allem die Altstadt von Wolfenbüttel eignet sich dafür hervorragend, es gibt die wohl größte Dichte an Sitzgelegenheiten in einer deutschen Stadt die ich je gesehen habe – noch dazu gibt es nette Parks und vor allem süße Cafés.

Ein sommerliches Mädelswochenende in Wolfenbüttel
Selbst Männerparkplätze ;) gibt es in Wolfenbüttel. Dies ist nur ein Standort an dem ihr verweilen könnt.

Unser absoluter Favorit war das „Kaffeezeit“. Dort haben wir wirklich toll gefrühstückt und einen total netten Sonntag vormittag verbracht. Und das Frühstück war wirklich gut! Schade das ich schon so satt war, die Kuchen sehen dort auch sehr lecker aus – das beste übrigens: Die Inhaberin achtet sehr auf Nachhaltigkeit.

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Wenn ihr eure Füße lieber in die erfrischende Oker stellen wollt empfiehlt sich die Brücke beim Okerpirat. Dort gibts ein paar flache Stellen. Mit kühlen Kopf – ähm Füßen – lassen sich die hitzigen Themen besser besprechen.

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Abends ausgehen

Cocktails trinken? Kontakte knüpfen und die sommerlichen Tage draußen genießen? Auch wenn ich Wolfenbüttel nicht unbedingt als „Partystadt“ einschätze, so haben wir doch ein paar nette Orte gefunden an denen wir gut den Abend verbringen konnten. Wenn ihr neben einem Glas guten Wein oder einem Cocktail auch wirklich gut essen gehen wollt dann empfehlen wir euch die Zimmerhof13 Bar direkt an der Oker. Das Restaurant im denkmalgeschützten Haus bietet zwar nur eine kleine Karte, die jedoch ist wirklich auserlesen.

Um mal nett was trinken zu gehen kann ich euch gleich drei Orte empfehlen. Zum einen ist da das „Zum Glück“ direkt im Stadtzentrum und mit Ausblick zum Schloss. Hier ist Platz für viele Leute und die Cocktails und Selfmade Lemonades sind wirklich gut!

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Als zweites kann ich euch Pöhligs Gemüsescheune empfehlen. Tagsüber wird hier frisches Gemüse vom Bauern verkauft, abends gibts hier Erdbeerbowle, Wein, Bier und auch mal ein Wasser für unglaublich günstige Preise. Auf Bierbänken kann dann auf nem Uraltfernseher Fußball geschaut werden, am Imbiss eine Pommes oder eine Wurst gekauft werden und gemeinsam mit Freunden unter Bäumen entspannt der Abend genossen werden. Für Pöhligs solltet ihr einen Fahrer haben oder ein paar Kilometer in Kauf nehmen.

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In Pöhligs Gemüsescheune gibt es leckere Erdbeerbowle (in der Saison)

Ebenfalls sehr empfehlenswert ist KOMM Beach. Direkt am Stadtgraben gelegen lädt der Komm Beach Club zum Chillen am Strand, zum Dinieren oder auch zum Fußballschauen in der Lounge ein.

Wir haben hier einen Biercocktail probiert. Der war zwar recht süß, bei vielen Gästen war er jedoch sehr beliebt. Hier ist aufgrund der Location immer viel los – am besten reservieren oder früh da sein!

Mädels-Fotoshooting in Wolfenbüttel. Eine Motivsuche

Mittlerweile ist es bei einem Treffen mit Monique normal geworden das es jede Menge Fotos gibt. Auch von uns. Wenn man schon mal jemand an der Hand hat der gute Fotos machen kann dann sollte man das ausnutzen, oder? An Fotomotiven mangelt es in Wolfenbüttel nicht. Ein sommerliches Mädelswochenende in WolfenbüttelVor allem die schönen Fachwerkhäuser und zahlreiche liebevoll gestaltete Eingangstüren sind ein lohnendes Fotomotiv. Ein paar sehr schöne Orte gibt es rund um den Marktplatz. Dort parken oft keine Autos und zudem hat Wolfenbüttel selbst auch einen coolen Selfiepoint aufgestellt.

Ein wenig überbewertet fanden wir übrigens den Fotohotspot „Wolfenbüttler Klein-Venedig“. Klar ist es nett mit den Blümchen und dem Fachwerk, aber irgendwie hat er uns nicht überzeugt.

Ein sommerliches Mädelswochenende in Wolfenbüttel

Das Gärtnerpaar vor der St.-Trinitatis-Kirche fanden wir sehr passend für ein Foto. Was meint ihr? Und natürlich das Schloss. Am besten geht ihr dort am Sonntag hin – am Samstag findet auf dem Platz vor dem Schloss Markt statt. Mein Lieblingsmotiv ist übrigens das Schattenspiel im Seeliger Park. Was meint ihr?

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Entdecken und Entspannen auf dem Löwenpfad

Nach so viel Erlebnissen in der Stadt war uns nach etwas Ruhe. Durch Zufall entdeckten wir in der Nähe unserer zweiten Unterkunft den Löwenpfad. Auch wenn die Temperaturen jenseits von 30 Grad nicht zu einem Spaziergang einluden, so habe ich mich dennoch auf den Weg gemacht um den knapp 3 Kilometer langen Pfad zu entdecken.

Über Holzbohlen, in Eichhörnchenbauten oder unter die Erde führte mich mein Weg – den ihr demnächst auf Teilzeitwandern nachlesen könnt. Ideal um den Trubel der Stadt mal kurz zu entkommen!

Ausflugsziele rund um Wolfenbüttel für einen Mädelsurlaub

Auch rund um Wolfenbüttel gibt es viel zu entdecken. Braunschweig zum Beispiel ist in 20 Minuten zu erreichen – im östlichen Harz seid ihr in knapp 30 Minuten. Wernigerode ist dort ziemlich ansehnlich und auch der Brocken ist ohne Probleme als Tagesziel erreichbar.

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Schloss Wolfenbüttel

An heißen Tagen wurde uns das Naturbad Fümmelsee empfohlen, welches rund 4 Kilometer vom Stadtzentrum Wolfenbüttel entfernt liegt. Wer eher im Winter unterwegs ist und etwas Wellness sucht – in Salzgitter und in Bad Harzburg gibt es Thermen.

Übernachtungsempfehlungen für Wolfenbüttel

Wir haben gleich zwei Übernachtungsempfehlungen für euch – abhängig davon wie lange ihr bleibt und vor allem wie zentral ihr übernachten wollt.

Unsere erste Empfehlung ist das Jugendgästehaus. Das klingt jetzt erst mal nach Jugendherbergsfeeling – wir haben jedoch in einem Premiumzimmer (ab 80 Euro inkl. Frühstück pro Nacht) übernachtet und kamen uns vor wie in einem ganz normalen Hotelzimmer. Die Premiumzimmer sind mit einem gemütlichen Doppelbett ausgestattet, es gibt Internet und Fernseher – was ich jedoch am coolsten fand: Das riesige Bild des Lessingstheaters hinter dem Bett. Das macht doch was her – oder?

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Das Hotel liegt nur knapp 10 Gehminuten vom Bahnhof entfernt (einfach der Oker folgen) – auch das Schloss ist von hier aus nur 5 Minuten entfernt. Zwei Hinweise gebe ich euch jedoch: Das Frühstück gibt es aktuell nur von 7 – 9 Uhr und nachts kann es vorne bei geöffneten Fenster schon mal was lauter werden. Ansonsten haben wir super geschlafen.

Die zweite Unterkunft kann ich euch für längere Reisen empfehlen. Sie ist ideal auch dann, wenn ihr Touren in den Harz und ins Harzvorland machen wollt. Wir waren in der Ferienwohnung Sonnentau im alten Gärtnerhof.

Die Wohnungen sind modern eingerichtet und mit allem wichtigen ausgestattet, ab 55 Euro die Nacht können hier zwei Personen übernachten. Unsere Unterkunft war auch an diesem warmen Sommertag angenehm kühl, es gibt ein Wohnzimmer mit Küche, ein Schlafzimmer und ein geräumiges Bad. Auch ein Parkplatz ist auf dem Gelände verfügbar – für längere Aufenthalte gibt es auch Waschmaschine und Trockner. Die Unterkunft kann ab 2 Nächten angemietet werden. Sie befindet sich etwas außerhalb des Ortes – ist daher ideal für Selbstversorger.

Empfehlenswerte Artikel über Wolfenbüttel

Offenlegung: Monique und ich wurden zu einem Wochenende nach Wolfenbüttel eingeladen. 

Janett

Hallo, ich bin Janett, die Gründerin des Blogs Teilzeitreisender.de
Schon immer war ich ein sehr großer Fan von Kurzreisen. Neben einer Teilzeitstelle an der Uni Düsseldorf pflege und hege ich deshalb dieses Projekt - und habe dafür schon das eine oder andere Abenteuer erlebt.

Mehr über mich erfahrt ihr unter der Rubrik Persönliches

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