Düsseldorf: Meine Reisetipps für einen Wintertag in der Landeshauptstadt

Düsseldorf: Meine Reisetipps für einen Wintertag in der Landeshauptstadt

Jeden Morgen das gleiche Spiel. Auf in den Bus und ab nach Düsseldorf. Weit habe ich es nicht, in gut 15 Minuten bin ich an meinem Arbeitsplatz an der Universität. Und nach Feierabend? Da bin ich immer mal wieder unterwegs in der Landeshauptstadt Düsseldorf, um das eine oder andere Highlight zu entdecken. Hier kenn ich mich aus, hier weiss ich, wo die „Einheimischen“ hingehen.

Düsseldorf: Meine Reisetipps für einen Wintertag in der Landeshauptstadt
Düsseldorf ist auch im Winter schön.

Im Sommer ist Düsseldorf eine sehr lebhafte Stadt. Der Rhein ist Lebensmittelpunkt, auf den Rheinwiesen und am Paradiesstrand wird gechillt oder auf der Kirmes der schwer verdiente Lohn ausgegeben. Aber im Winter? Kurze Tage, wenig Schnee und oft feuchkaltes Wetter – rheinisches Wetter –  da ist eine bunte Mischung an- In und Outdooraktivitäten gefragt. Und vor allem in Düsseldorf zahlreiche Schlechtwetteralternativen. Das beste daran? Einige davon sind sogar kostenlos!

Lesungen im Geburtshaus von Heinrich Heine

Der wohl bekannteste Einwohner der Stadt ist Heinrich Heine. Jeder „Neu-Doktor“ an meiner Universität macht beim Bestehen seiner Prüfung erst einmal ein Foto mit dem Heinrich. Und wohl kaum einer weiss, das Düsseldorf eine Kultur als „Literaturstadt“ hat. Im Geburtshaus von Heinrich Heine, welches ihr bei einem Besuch der Altstadt nicht verpassen könnt, befindet sich ein Zentrum für Literatur, in dem nicht nur über Herr Heine berichtet wird. Regelmäßig finden hier Lesungen statt. Wer auf Literaturcafés steht – auch dies ist Teil des Heine-Hauses.

Eine Zeitreise in der Classic Remise

Ich liebe Oldtimer. Und ich liebe schöne Gebäude aus der Jugendstilepoche. Und gute Waffeln. All das vereint sich in Düssedorf nur an einem Ort. Der Classic Remise. Hier gibt es alte Autos aus allen Epochen. Der Eintritt in die Classic Remise ist frei und vor allem an Tagen mit nicht so gutem Wetter eine ideale Abwechslung. Und wer es sich wirklich gut gehen lassen will, sollte die Waffeln im Café vor Ort probieren. Die sind wirklich gut!

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Bahn fahren in Düsseldorf und Geschichte erleben

Die Stadtgeschichte von Düsseldorf kann mit der von Köln natürlich nicht mithalten. Erst 1288 gibt es urkundliche Bescheinigungen, die der Ansiedlung an der Düssel das Stadtrecht sichert. Seitdem wächst die Stadt und trotzt mehreren Bränden und Kriegen. Achtsam durch die Stadt gehen lohnt sich, so gibt es etwas abseits in Kaiserswerth die Ruine eines alten Klosters, die auf das Jahr 700 datiert wird. Auch Schloss Benrath im Süden von Düsseldorf ist schon seine gut 300 Jahre alt und wurde anstelle einer Burg errichtet, die zuvor in Benrath stand.

Ich könnte hier ja stundenlang weitererzählen und doch will ich euch nicht mit irgendwelchen Jahreszahlen nerven. Im Düsseldorfer Stadtmuseum erfahrt ihr so einiges zur Geschichte und ein ganz besondere Ausstellung will ich euch nicht vorenthalten, denn hier könnt ihr ein Stück Stadtgeschichte kostenlos und quasi unterwegs erleben.

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Die Kö hat seit dem letzten Jahr auf der Wehrhahnlinie einen Ausgang (der Heinrich-Heine-Allee heisst, was ziemlich irritiert). Wenn ihr euch dort nicht direkt zum Bahngleis begebt. wird euch eine kleine Ausstellung auffallen, die jeden Tag bis 18 Uhr geöffnet ist. Schon häufig bin ich nach 18 Uhr dort entlang gelaufen und habe mich gefragt, was dort zu finden ist. Also habe ich früher Feierabend gemacht und bin auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt schnell auch mal hier vorbeigefahren.

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In einem kleinen Raum sind allerhand Zeitdokumente ausgestellt, die beim Bau der U-Bahn-Linie gefunden wurden. Alte Gemäuer und auch Stoßzähne eines Mammuts. Ich fand es wirklich spannend und werde mir beim nächsten Mal mehr Zeit für diese Ausstellung nehmen – denn hier gibts recht viel zu entdecken. Die Ausstellung ist übrigens kostenlos.

Wie auf Wolken laufen im K21

Düsseldorf ist eine Kunst und Modestadt. Kein Wunder also, das es hier gleich mehrere Museen mit Schwerpunkt „Kunst“ gibt. Das K20 und K21, das Museum Kunstpalast oder das KIT, welches moderne Kunst in einem „Tunnelrestraum“ unterhalb der Rheinuferpromenade präsentiert. Kunst trifft man in Düsseldorf an fast jeder Ecke an. Und dafür muss man sich nicht an Öffnungszeiten halten, die meisten Kunststätten schließen in der Landeshauptstadt leider schon um 18 Uhr. Aktuell solltet ihr einen Besuch der Kunstinstallation „in orbit“: von Tomás Saraceno im K21 nicht verpassen, bei dem ihr euch wie eine Spinne auf einem Netz fühlen könnt.

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Bild von J. Katzer

Ich liebe vor allem die Streetart in Düsseldorf.

Während es in anderen Städten häufig Stadtteile gibt, in denen sich Straßenkünstler ausleben können, gibt es in Düsseldorf einige Straßen, die wirklich empfehlenswert sind. Mein Lieblingswerk befindet sich in der Kiefernstrasse in Flingern, eine Straße, die jeder Streetart-Fan lieben würde. Schon immer ist in dieser Straße alles anders und auch heute spürt man den alternativen Wind, der durch diese Straße weht. Das „Kreuzworträtselhaus“ fotografiere ich auf jeder meiner Touren durch die Straße, denn immer wenn Freunde mich besuchen, zeige ich Ihnen diesen wirklich besonderen Ort.

Ebenfalls spannend, wenngleich hier nicht ganz so viel Streetart zu finden ist, sind die Ackerstrasse in Flingern (vom Bahnhof rund 5 Gehminuten entfernt) und die Brunnenstrasse in Bilk. Inspirationen und die passenden Adressen findet ihr übrigens auf der Facebookseite der Galerie Prettyportal, die in Bilk auch eine Ausstellung zu Streetart anbietet.

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Bild von E. Paschinger (Creativelena). Zu finden in der Ackerstrasse.

Für eine Streetarttour empfehle ich euch jedoch Tageslicht, da viele der wirklich genialen Werke leider nicht angeleuchtet werden.

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Auch Nachts gibt es jedoch in Sachen Kunst jede Menge zu entdecken. Dafür müsst ihr noch nicht einmal viel gehen, denn die neue „Wehrhahnlinie“ bietet auf ihren 6 unterirdischen Stationen jede Menge Kunst, für die ihr nur einmal kurz aussteigen müsst. An der bekanntesten Haltestelle, der Heinrich – Heine – Allee habe ich erst gedacht, das ich mich verhört habe. Dort gibt es eine Soundinstallation, die auf dem weiten Weg nach unten schnell überhört werden kann.

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Am Graf Adolf Platz sieht man eine grüne Wand und an einer anderen Station eine Videoinstallation. Einige Kunstwerke sind schwer zu verstehen, andere bieten einen Aha – Effekt und gerade deshalb gefällt mir das ganze Projekt auch sehr gut.

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Litfasssäulenkunst.

Habt ihr schon mal etwas von Christoph Pöggeler gehört? Der Künstler selbst wird sicherlich auch den Düsseldorfern nicht unbedingt ein Begriff sein, seine Kunst schon. Es fängt schon am Bahnhof an, vor dessen Haupteingang eine Figur von einer Litfaßsäule herunterfotografiert. Von den Säulenheiligen gibt es insgesamt 10 Stück in der ganzen Stadt. Ganz ehrlich? Bisher kenn ich nur 4, aber ich mach mich demnächst mal auf die Suche nach den restlichen 6 Figuren. :)

Kulinarik

Ich muss ja ganz ehrlich zugeben, das ich nicht wirklich ein Experte in Sachen „Genuss“ bin. Ich mag versaute Sachen und Eis. Und daher kann ich euch hier auch nur zwei meiner persönlichen Highlights präsentieren. Kulinarisch gesehen hat Düsseldorf jedoch unglaublich viel zu bieten. Das Japanviertel ist für jeden Fan der asiatischen Küche ein Mekka und auch in Sachen Gasthäuser mit Braubetrieb bietet die „Längste Theke der Welt“ einige Anlaufstellen. Aber nun zu meinen Highlights.

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Ich liebe Burger. Ein bissl verrückt sollten sie sein und richtig satt machen. Es gibt in Düsseldorf einige „Burger-Restaurants“, am meisten hat mich jedoch bisher das Restaurant „Space Burger“ in der Düsseldorfer Altstadt geflasht. Die Pommes sind mega (und ich mag sonst keine Pommes) und die Burger ein Traum. Ein wenig Abstriche muss man beim Ambiente und vor allem bei der Karte machen, die ein wenig so aussieht, als hätte sich Photoshop-Philipp ausgelebt. Wer vor einem Altstadtabend eine Stärkung braucht, ist hier richtig aufgehoben.

Düsseldorf Sommer (1)

Auch wenn alle Düssedorfer auf Unbehaun als den ultimativsten Eisdealer schwören, bin ich anderer Meinung. Denn mir persönlich ist das Eis zu wässrig und mit zu wenig Geschmack. Vor etwa 2 Jahren hat in Bilk „Herrtotti“ geöffnet. Seitdem bin ich dort häufiger (Sommer wie Winter) zu einem Eis oder einer Waffel oder zu beiden anzutreffen. Und Eis geht immer – auch im Winter!

Shopping

In einer Stadt wie Düsseldorf darf ein entspannter Einkaufsbummel nicht fehlen. Wenn ihr genügend Kleingeld habt und eher auf große Marken steht, dann lohnt sich der Besuch auf der Königsallee schon und gerade in den Seitenstraßen finden sich einige Traditionsgeschäfte des alten Düsseldorfer Schlages.

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Düsseldorfers Einkaufslandschaft lässt sich jedoch vor allem für mich schwer zusammenfassen. Denn Einkaufen kann man fast an jeder Ecke. In Bilk gibt es ein großes Einkaufszentrum mit den üblichen Verdächtigen, auf der Nordstraße eine Mischung zwischen Markengeschäften, Trödelshops und Traditionsgeschäften gespickt mit dem einen oder anderen Restaurant und auch in Oberkassel gibt es einige nette Geschäfte.

Übernachten in Düsseldorf

Wisst ihr was nach so einem Weihnachtsmarktbesuch immer etwas suboptimal ist? Der Nachhauseweg. Schon häufiger habe ich mich deshalb in Düsseldorf in ein Hotel eingemietet. Falls ihr ein Hotel mit einer guten Anbindung an Bahn und Autobahn mit einem wirklich guten Frühstück braucht, kann ich euch das Mercure Hotel Düsseldorf Nord empfehlen.

Es liegt direkt am nördlichen Zubringer und nur ca. 200 Meter weit von der nächsten Haltestelle (Heinrichstrasse) entfernt. Das Publikum ist international, es gibt eine Bar, in der ihr auch recht gut speisen könnt (die geräucherte Ente war megagut). Ich hatte ein Zimmer zum Hof – und hab wirklich gut und ruhig geschlafen. Und hab mir beim Frühstück gleich zwei frischgepresste Orangensaft gegönnt. Ich liebe diese Vitaminschubs. ;). Der Preis liegt mit um die 50 – 70 Euro (außerhalb von Messezeiten) auch durchaus in meinem Budget.

Offenlegung: Ich wurde für eine Nacht in das Mercure Hotel Düsseldorf Nord eingeladen.

Janett

Hallo, ich bin Janett, die Gründerin des Blogs Teilzeitreisender.de
Schon immer war ich ein sehr großer Fan von Kurzreisen. Neben einer Teilzeitstelle an der Uni Düsseldorf pflege und hege ich deshalb dieses Projekt - und habe dafür schon das eine oder andere Abenteuer erlebt.

Mehr über mich erfahrt ihr unter der Rubrik Persönliches

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