Es muss das Jahr 2012 gewesen sein, als ich das erste Mal in Oberhausen abseits des Centro unterwegs war. Im Rahmen der Extraschicht entdeckte ich damals nicht nur die Kultur rund um das Schloss Oberhausen sondern auch die Slinky Springs of Fame Brücke. Doch nicht nur das! Ein paar Meter entfernt schaute ich mir eine spannende Ausstellung über den „Baum“ im Gasometer Oberhausen an. Es mussten gut 8 Jahre ins Land gehen bis ich mich ein wenig weiter am Rhein – Herne – Kanal entlang wagte. Dort habe ich nicht nur viele weitere coole Brücken entdeckt, sondern auch mit dem Zauberlehrling getanzt.
Inhaltsverzeichnis
Wir starten am Schloss Oberhausen
Rund um das Schloss Oberhausen gibt es zwar einige Parkplätze, bisher hatte ich bei meinen Besuchen jedoch wenig Glück. Okay – das lag vielleicht daran, dass ich zur Extraschicht oder zu anderen Großereignissen vor Ort war. Diesmal jedoch konnten wir direkt an der Straße auf einem bezahlbaren Parkplatz mit Blick aufs Schloss parken.
Im Schloss selbst befindet sich die Ludwiggalerie, in der auch jetzt eine Ausstellung stattgefunden hat. Wir jedoch wollten das schöne Wetter nutzen und begaben uns deshalb auf direktem Wege zu einer ganz besonderen Brücke.
Die Slinky Springs to Fame – Brücke
Bist du ein Kind der 90er? Nun, dann hast du vermutlich auch mit der „Magischen Spirale (Slinky)“ gespielt. Bei dem einen oder anderen befinden Sie sich noch jetzt in der Spielzeugkiste. Tobias Rehberger, der Künstler hinter dem Projekt der Spiralbrücke , wurde durch das Spielzeug inspiriert.
Die Brücke ist knapp 106 Meter lang. Davon „schwingen“ circa 65 Meter frei über dem Rhein-Herne-Kanal und verbinden den Kaisergarten mit der Emscher-Insel. Seit 2011 ist sie für Fußgänger geöffnet und ist Teil des Emscherkunstweg, der sich aus permanenten Kunstwerken der Emscherkunst 2010, 2013 und 2016 zusammensetzt.
Der Übergang ist ein Erlebnis. Während sich über den Köpfen die Reifenförmigen Eisenstangen erstrecken, beginnt alle paar Meter am Boden eine neue Farbe. Ab 20 Uhr wird die Brücke in verschiedenen Farben beleuchtet. Wer wie wir den Weg wagt sollte sich nicht erschrecken wenn es vor allem über dem Rhein-Herne-Kanal etwas „schwingt“. Das ist vollkommen normal.
Ein Spaziergang am Rhein-Herne-Kanal
Schon kurz hinter der Brücke werden wir durch ein ganz besonderes Schauspiel gestoppt. Ein riesiger Kahn quetscht sich unter einer Brücke durch – das Schiff bewegt sich nur noch minimal. Es handelt sich um eine Autobrücke, die sowohl über Kanal als auch den Fluss Emscher führt.
Der Weg den wir gewählt haben wird auch recht viel von Radfahrern frequentiert – Ein Biergarten und wenig später auch ein Radrastplatz laden zum halten ein. Wir jedoch laufen weiter und werden nach einem kurzen Abstecher weg vom Kanal dorthin vom Weg wieder zurückgeführt. Ein zwei Mal mussten Radfahrer etwas bremsen – insgesamt kamen wir jedoch gut zurecht.
Eine Radbrücke mit unklarem Ausgang
Nach einer klassischen Bahnbrücke, unter der wir entlang wanderten erwartete uns eine – sagen wir mal recht abenteuerliche – Brückenkonstruktion der besonderen Art. Auf den ersten Blick recht unscheinbar stellte ich schnell fest – hier ist irgendwas komisch.
Auf dem Foto seht ihr hoffentlich was ich meine. Die untere Brücke (für Radfahrer und Fußgänger) wir durch die obere Brücke (eine alte Bahntrasse) quasi durchschnitten. Keine Sorge – normalgroße Radfahrer kommen hier auf jeden Fall durch – ein wenig seltsam sieht diese Konstruktion dennoch aus. Gleich daneben solltet ihr auf einen alten Brückenpfeiler-Rest linker Hand schauen. Dort befindet sich eine metallene kaum sichtbare Sonne.
Tausenfüßlerbrücke
Rund 600 Meter vom Gasometer entfernt befindet sich die Tausendfüßlerbrücke. Auch hier handelt es sich um eine Fußgänger und Radfahrerbrücke. Sie wurde 1999 gebaut und ist insgesamt 230 Meter lang. Dabei überquert sie den Rhein-Herne-Kanal, den Emscher-Kanal und die Autobahn A42 und führt vom OLGA-Park in die neue Mitte Oberhausen (Wo sich Centro und König Pilsener Arena befinden).
Die Brücke hat ihren Namen aufgrund der zahlreichen Stelzen die jedoch notwendig sind, da auf einer solchen Strecke Absenkungen passieren können. Um das zu vermeiden wurden teilweise bis zu 15 Meter hohen Pfähle für die Brücke eingelassen.
Fußgängerbrücke Riphorst
Über die Fußgängerbrücke Riphorst gelangen wir auf die andere Seite des Rhein-Herne-Kanals. Sie wurde 1997 auf den Fundamenten einer alten Brücke gebaut und wirkt durch ihren „Schwung“ sehr modern. Ein wenig erinnert sie mich an die Milleniumbridge in Newcastle – auch wenn die Riphorster Brücke keine Aufklappfunktion besitzt.
Der Zauberlehrling
Strommasten gibt es im Ruhrgebiet viele. Alle stehen brav in Reih und Glied und machen das, für was sie gebaut wurden – Strom von A nach B leiten. Alle? Nun nicht ganz. Im Rahmen der Emscherkunst 2013 entstand der Zauberlehrling auf einer Wiese im „Nichts“ – so scheint es jedenfalls. Ohne die schweren Stromleitungen wirkt er beschwingt und tanzt. 35 Meter hoch ist das Kunstwerk und sein Wipfel ist von der A 42 und auch vom Rad- und Wanderweg am Kanal gut zu sehen. Seine volle Wirkung jedoch entfaltete er meiner Meinung nach direkt beim „Davorstehen“.
Rund um den freien Platz, auf dem der Zauberlehrling tanzen kann gibt es ein paar Bänke zum Verweilen. Spannend ist auch der Wald hinter dem Zauberlehrling. Hier gibt es Kunst und Informationen zur Emscherkunst zu entdecken. Ich habe übrigens gemeinsam mit dem Kunstwerk getanzt. Glaubt ihr nicht? Hier der Beweis!
Der kleine Yachthafen von Oberhausen
Als wir auf dem Rückweg vom Zauberlehrling zum Schloss Oberhausen an einem kleinen Hafen vorbeikamen, war ich ziemlich überrascht. Zwischen Attraktionen wie dem Sealife und 7th Space Oberhausen (Einer Virtual-Reality-Erlebniswelt) befindet sich ein kleiner aber feiner Yachthafen. Fast geht er aufgrund der Attraktionen ein wenig unter – dennoch haben hier einige Schiffe angedockt.
Zu den weiteren Attraktionen wie dem Sealife Oberhausen Blogbericht von unaufschiebbar.de und dem nahegelegenen LEGOLAND® Discovery Centre Oberhausen Blogbericht von elischiba.de und dem Centro kann ich nicht viel sagen, da wir diese nicht besucht haben. Wer Kinder hat, wird an beiden wohl nicht vorbeikommen! Die Schlange an dem Samstag unseres Spaziergangs vorm Sealife hat uns von einem Besuch abgehalten.
Weiter ging es einen schmalen aber bewaldeten Weg Richtung Schloss. Unterwegs entdeckten wir noch alte Pfeiler von längst verschwundenen Brücken. Ob es eine Auto. oder Bahnbrücke war? Wir konnten es nicht herausfinden.
Das Gasometer Oberhausen
Im Jahre 1927 wurde das Gasometer in Oberhausen eröffnet. Bis 1988 war es als „Gasspeicher“ in Betrieb, anschließend stand es lange leer und sollte ursprünglich abgerissen werden. Seit 1994 dient es als besondere Ausstellungsfläche, zuletzt mit „Der Berg ruft“. 2020 wird die „Tonne“ aufwendig restauriert und bekommt einen neuen Anstrich. Der soll grau werden.
Aktuell und noch bis 2021 gibt es deshalb nur ein „verhülltes“ Gasometer zu sehen, es ist jedoch zu hören das fleißig gewerkelt wird. Ich bin schon gespannt was es dort als nächstes zu sehen gibt!
Ein Stück Kuchen am Schloss Oberhausen
Neben dem Gasometer befindet sich ein Waldstück mit Hochseilgarten. Auch an diesem Tag hangeln sich so einige wagemutige durch die Bäume, ein Grund warum ich euch davon kein Foto gemacht habe. Ich war von unserer kleinen Wanderung jetzt vor allem durstig.
Gleich neben dem Schloss (unserem Start- und Endpunkt) befindet sich sowohl ein kleiner Biergarten als auch ein riesiger Spielplatz und eine Schloss-Gastronomie. Neben lecker Kaffee und Kuchen gibts hier auch deftiges – für alle die diese Wanderung lieber in die Abendstunden verlegen wollen. Übrigens – wenn ihr bis jetzt noch nicht genug gesehen habt, im Schlossgarten befindet sich auch noch ein kleines aber feines Tiergehege.
- Schon mal was von der Henkelmannbrücke in Oberhausen gehört? Michael berichtet darüber.
- Max hat das Hostel Veritas in Oberhausen ausprobiert.
- Meike schreibt ausführlich über den Zauberlehrling in Oberhausen
Ich kenne das Centro gut. Es gibt dort viele Erlebnisse. Ein Sealife oder den Hochseilgarten. Trampoline gibt es auch. Dann natürlich noch das Shoppingcenter mit Kino und Restaurants.
[…] Slinky Springs to Fame, Oberhausen […]
[…] unseren 6 Tagen im Ruhrgebiet natürlich nicht immer nur in Bochum. Wir haben zum Beispiel einen Ausflug nach Oberhausen gemacht, waren am Schiffshebewerk auf Entdeckungsreise und haben uns ein paar Halden im Ruhrgebiet […]
Huhu,
das ist einfach eine schöne Ecke da in Oberhausen. Ich fahre da aktuell oft mit dem Rad lang und geniesse die vielen schönen Eindrücke.
LG Thomas
[…] jedenfalls hat viel zu bieten. Mein Liebling ist die Slinky Springs Brücke und das Gasometer. Ich war aber auch völlig überrascht, als ich Luxus a la Ruhrpott erleben […]
[…] Infos zu Slinky Springs, Grusellabyrinth und anderen tollen Ausflugszielen des […]
[…] diese Brücke solltet Ihr gehen… Wenn man mit Janett unterwegs ist, kommt man an keiner Brücke vorbei. Janett liebt Brücken. Kaum hatte ich am […]
Dem gibt’s nur eins hinzuzufügen … „JA, die Brücke sollte man gesehen haben“ :-).
LG
Michael