Vom kleinen Venedig - Chioggia - und unentdeckten Touristengebieten

Vom kleinen Venedig – Chioggia – und unentdeckten Touristengebieten

Der erste spannende Tag war vorbei und nach einer erholsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück wurden wir von einem Reiseführer durch Sottomarina nach Chioggia geführt und lauschten dabei den spannenden und sehr interessanten Erzählungen.

Von Sottomarina nach Chioggia

Nach einem kurzen Spaziergang durch die hübsche Altstadt von Sottomarina führte uns unser Weg zu einer langen Brücke, über die man leicht Chioggia erreicht.

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Brücke von Sottomarina nach Chioggia

Unsere Kameras standen ebenso wenig still, wie unsere Stifte, die über das Papier flitzten, um ja kein Detail zu verpassen. Es gab aber auch so viel zu sehen und zu bestaunen. Schiffe und Boote in allen Farben und Größen. Alte und Neue. Für Jeden gibt es hier etwas zu entdecken, wenn man ein ganz klein wenig die Augen offen hält.

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Auf dem Weg nach Chioggia

Unser Reiseführer erzählte dabei Vieles über die Geschichte aber auch zum Beispiel, dass ab und an sogar Delfine vor der Küste Sottomarina´s zu beobachten sind. Diese kommen nämlich zur Laichzeit der Fische in die Lagune, um ein reichhaltiges Festmahl einzunehmen!

Endlich in Chioggia

Ich wünschte nur, meine Familie wäre mit dabei gewesen! Chioggia würde ihnen gefallen! Nicht umsonst hat der Ort den Namen „kleines Venedig“.

Viele Brücken, noch mehr Wasser. Alte, kleine Häuser und noch ein ursprüngliches, verträumtes Flair – und das Beste: kaum Touristen. Selbst am Wochenende ist es wundervoll „einheimisch“. Bummeln über den Markt oder einen kurzen Abstecher im Fischmarkt: die Zeit lässt sich auch in dieser kleinen Stadt durchaus gemütlich verbringen.

Ich könnte glatt mein Herz verlieren, wenn es nicht schon Venedig gehören würde.

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Wasserwege in Chioggia – links der Fischmarkt

Von der Vergangenheit lernen

Wasser und alte Häuser – irgendwie meins. Wenn ich an Wiedergeburt glauben würde, wäre meine Vermutung, daß ich irgendwo dort einmal sehr glücklich war.

Vielleicht war ich ja eine der kinderreichen Fischer-Frauen, dessen Mann sie irgendwann mit einer Schar Stiefkindern konfrontierte. Ich hätte gerne die Sentimentalität, dies ohne Murren anzunehmen und auch diese Kinder wie meine eigenen zu lieben. Ohne diese außergewöhnlichen Situationen damals hätte sich das Blut nicht vermischt und die Menschen hier wären heute nicht so, wie sie sind.

Aber leider verlieren sich solche Geschichten im Laufe der Zeit und der Mensch setzt seine Prioritäten durchaus an anderer/falscher Stelle.

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Chioggia

Faszinierend: das angepasste Leben der Menschen in Chioggia und Sottomarina.

Auch heute noch richtet sich hier alles nach Ebbe und Flut, nach dem Meer und dem Wind. Da wird entsprechend gearbeitet und natürlich geruht.

In den frühen Morgenstunden ist es angenehm kühl und die arbeit geht zügig von der Hand. Doch zur Mittagszeit muss einfach eine Pause sein. Zu warm und anstrengend wäre es sonst. Dafür wird dann die anfallende Arbeit eventuell am wieder kühleren Abend fortgesetzt.

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Chioggia in der Mittagszeit

Und nun hofft diese Region auf Touristen.

Zu wünschen wäre es Ihnen: die Hotels am Strand von Sottomarina bestehen und warten auf Gäste. Sicher: in den Ferienhochzeiten mag es in Sottomarina wirklich, also wirklich, voll sein. Schließlich stehen hier jede Menge Hotels, dicht an dicht mit direktem Meerzugang. Sottomarina ist halt ausgelegt auf preiswerten Urlaub.

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Sottomarina mit Blick auf Hotels

Doch Chioggio ist zu Fuß gut zu erreichen und sicher interessiert sich die Mehrzahl der Besucher für die zahlreichen Angebote am Strand auf den jeweiligen Hotelplätzen. Es ist Chioggia auf jeden Fall zu wünschen, dass dort „nur“ Touristen wie ich einfallen: die diese Ruhe und Stille lieben und zu schätzen wissen.

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Fischer bei der Arbeit

Es ist einfach nur phantastisch: dieses Ursprüngliche! Dabei haben Sottomarina und Chioggia es im Laufe der Jahre wirklich nicht einfach gehabt: Kriege nur wegen der fischreichen Gewässer und dem Salzabbau. Übernahme und Unterdrückung durch Venedig. Vom Fischfang in die Landwirtschaft gedrängt und den 2. Weltkrieg überstanden. Und nun also die Touristen. Aber auch die wird die Region meistern.

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Gasse in Chioggia

Fischessen auf dem Meer

Dann stand unser Highlight des Tages auf dem Plan: eine Kutterfahrt von Chioggia aus auf´s offene Meer. Dort stand das Mittagessen im Fischrestaurant „Ai Casoni“ (das es so leider nicht mehr gibt), einem typischen Fischerhaus inmitten der bezaubernden Laguna Sud in Chioggia, auf dem Plan.

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Abfahrt an der Vigo Brücke in Chioggia

Die Rundfahrt durch Chioggia wurde von unserem Kapitän durch witzige Sprüche und dem bootseigenen Song aufgelockert – auch wenn ich nix verstanden habe. Die aufgelockerte Stimmung war einfach nur ansteckend und die Fahrt wundervoll. Dadurch habe ich nicht einmal bemerkt, dass ich ein klein wenig seekrank wurde.

Das Schiff ankerte dann direkt im Meer vor einer Plattform. Was heisst Plattform – Mitten im Meer stand hier ein typisches Fischerhäuschen, in dem sich ein Restaurant befand. Hier erwartete uns ein liebevoll gedeckter Tisch und einige sehr freundliche Menschen.

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Fischrestaurant im Meer

Nicht nur mein erster Flug – auch meine ersten Muscheln.

Aber gekocht, nicht roh, mit Zwiebeln und so – waren sie echt lecker. Wenngleich ich auch schmulen (abschauen) mußte, welche Technik zum Verspeisen mein Tischnachbar nutzte und wie man diese kulinarische Highlight richtig verspeist ;) Eine gewisse Überwindung war schon notwendig – ich gestehe.

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Meine ersten Muscheln

Zum Glück gab´s danach Nudeln –  die kenn ich!

Und wie sich das in einem Fischrestaurant gehört, wieder mit Muschelfleisch… Wäre ja nie auf die Idee gekommen, das zu mischen. Ungewohnt, aber lecker! Und dazu Prosecco und Wasser: passt! Das ist italienisches Lebensgefühl. Allerdings hatte ich danach das Gefühl, als Einzige „einen sitzen“ zu haben. Sind die Italiener das so gewöhnt, dass sie das ohne Probleme wegstecken?

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Gemischte Fischplatte

Mittlerweile spürte ich meine Füße nicht mehr, besser gesagt: sie schmerzten so sehr, daß ich sie deshalb nicht mehr spürte. Aber das war egal: das Wetter war Spitze, die Umgebung wunderschön, das Essen lecker und die Menschen um mich rum einfach nur liebenswert nett und freundlich!

Auf der Rückfahrt zeigte uns der Kapitän noch einige der besonderen Sehenswürdigkeiten. Wir zum Beispiel die Madonna des Hafens von Chioggia, Stella Maris. Diese wurde am 8. Mai 1956 von Don Sergio Chiereghin auf einer Briccola aufgestellt.

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Madonna von Chioggia

Der Abschied naht

Nach einer kurzen Rückfahrt nach Sottomarina ließen wir den Abend in einer nahen Pizzeria mit viel zu viel Pizza bei Lachen und guter Laune ausklingen.

Meine italienischen Bloggerkollegen waren mega lieb und freundlich, haben sich um mich rührend bemüht und mich in meiner Liebe zu Italien nur noch bekräftigt. Ein wenig wehmütig mussten wir uns am nächsten Morgen verabschieden.

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Chioggia und ich

Doch Chioggia sehe ich garantiert wieder.

Warum man unbedingt nach Chioggia und Sottomarina reisen sollte:

Die Hotels in Sottomarina sind sicher eher darauf ausgelegt, Familien und jüngere Gruppen zu beherbergen. Doch für diese findet sich dafür auch alles vor Ort: Vergnügen und der sehr nahe Strand. Aber selbst, wem es nach Ruhe und purer Entspannung dürstet, ist hier richtig: der kurze Weg nach Chioggia und dessen Gelassenheit machen diesen Ort mehr als attraktiv! Nicht zu vergessen: Venedig ist in wenigen Autominuten erreicht – ob mit dem eigenen PKW oder mit der direkten Busverbindung!

1. Die Hotels in Sottomarina liegen alle in Strandnähe. Sommer, Sonne, Sonnenschein sind hier garantiert, der Weg in die Metropole nach Venedig jedoch nicht weit. Ideal für Familien und Sonnenanbeter.

2. Chioggia wird häufig das kleine Venedig genannt und so ist es auch. Hier könnt ihr entspannt durch die Straßen bummeln, alte Häuser bestaunen und auf Wasserkanäle hinabschauen, ohne von Menschenmassen überrannt zu werden. Man sollte sich Zeit nehmen und durch die Gassen und entlang des Canal Vena schlendern. Toll ist vor allem die Torre dell’Orologio (Uhr) am Turm der St Andreas Kirche, die beide eine lange Geschichte aufzuweisen haben. Drinnen gibts auch ein Museum mit allerlei Informationen zur Geschichte von Chioggia. Und Abschließend solltet ihr noch den Ausblick von der Vigo Brücke geniessen.

3. Die Region südlich von Venedig ist perfekt zum Fischessen. Hier gibt es neben einem tollen Fischmarkt (Pescheria) auch sehr gute Restaurants.

4. Die Region um Chioggia eignet sich hervorragend für einen Familienurlaub, wie der Artikel von Daniel beweisst.

Offenlegung: Wir wurden von der MMOne Group und den Orten Chioggia und Sottomarina auf eine kurzen Blogtrip eingeladen. Der Flug erfolgte mit Unterstützung von Skyscanner.

 

 

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Kerstin & René

Kerstin und René genießen entspanntes Reisen. Hier gibt es Kurzreisetipps für Slow Travel!

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