Der Vergangenheit auf der Spur: Das DDR-Museum in Berlin

Der Vergangenheit auf der Spur: Das DDR-Museum in Berlin

Als Ossimaus darf bei einer Reise in die Vergangenheit natürlich nicht nur Trabi fahren und Übernachtung im Ossi-Hotel vorhanden sein, sondern auch der Besuch im DDR-Museum.

Bis zum Rand mit Neugierde gefüllt, betrat ich die Ausstellung und sofort sprangen mir DDR-typische Slogan ins Auge, z.B. „“ und „“. Tiefes Einatmen meinerseits. Was würde der Besuch in mir auslösen? Alles schon schrecklich lange her und doch immer noch in meinen Erinnerungen vorhanden. Der erste Hingucker ist auf jeden Fall der Trabi. Und auch die erste Stelle, an dem man so richtig mitmischen kann: Einsteigen ist hier auf jeden Fall erwünscht und eine Streckensimulation an der inneren Frontscheibe gibt die Möglichkeit, die Rennpappe durch ein riesengroßes Neubaugebiet zu kutschieren. Nach einer kurzen Rundfahrt treibt mich aber die Neugierde weiter. Vorbei an einer wunderschönen blauen Simson (das ist so ein altes DDR-Mopet) geht es Richtung „Wohnen in der DDR“.

Und „Ja!“ – genauso sah es damals aus… Das Geschirr, die Schrankwand, die Matroschka in einer Reihe, das Telefon, die Lampe, das Bad, die Küche (nur, hatten wir damals keine Durchreiche)… und und und… Wichtig: Schranktüren lassen sich hier öffnen – ein Blick lohnt sich auf jeden Fall! Und weiter ging die Reise.

Das Museum bemüht sich wirklich über alle Bereiche des Lebens in der DDR zu informieren. Von der Kinderkrippe (ne eigentlich schon Schwangerschaft und Pille), Schule, Lehre, Studium oder Volksarmee bis hin zum Arbeiten im Tagebau und in der Parteizentrale. Und den Alltag damals: von Konsum-Marken, über tolle Feiertage wie 1. Mai (Internationaler Tag der Arbeiterbewegung) und 8. März (Internationaler Frauentag), Wohnungssuche, Jugendweihe, Musik und Schminke.

Und wer hart arbeitet, der hat auch Freizeit verdient. Das wurde auch in der DDR so gelebt. Und damals gab es nicht nur die FDGB-Reisen, FKK-Strände oder Ferienlager, sondern auch jede Menge Kleingärten. Wo auch immer der Ossi sich aufhielt: seine Kamera war immer dabei. Und das Entwickeln der Bilder in der hauseigenen Dunkelkammer (na gut, Küche oder Bad) konnten da schon mal zur kleinen Party ausarten (und ja – daran kann ich mich noch erinnern).

Von diesen eher entspannten Themen führt ein nebelverhangener Durchgang in den neuesten Ausstellungsbereich. Hier geht es um die Themen Bruderstaat Sowjetunion, Stasi, Überwachung, Reisebeschränkung, arbeiten auf der Trasse.

Die Zahlen und Informationen, die dem interessierten Besucher präsentiert werden, sind auch viele Jahre nach dem Mauerfall noch erschreckend.

Wer die Zeit und Muße aufbringt, kann sich in dem kleinen Kinosaal einen durchaus interessanten Beitrag zum Thema DDR anschauen. Selbstverständlich auch in verschiedenen Sprachen.

Hier wird „Geschichte zum Anfassen“ wirklich erlebt: an jeder Ecke erwartet den Besucher ein anderes spannendes, lustiges oder zum Nachdenken anregendes Detail, dass er erst erkennt, nachdem er selbst Hand angelegt hat.

Hilfreiche Tipps für einen Besuch des DDR-Mueseums:

  • Für den Besuch sollte man mindestens 2 bis 2,5 Stunden Zeit einplanen.
  • Geöffnet: Montag – Sonntag 10 – 20 Uhr, Samstag sogar bis 22 Uhr
  • Eintrittspreise: 4,00 – 7,00 EUR, online Tickets 5,00 EUR
  • Da die Spreepromenade vom Land Berlin nicht barrierefrei ausgebaut wurde, müssen Rollstuhlfahrer bitte vorher anrufen und erhalten dann Einlass über einen Nebeneingang. Die Ausstellung selbst ist – bis auf die Ebene mit dem Trabi – ebenerdig und damit barrierefrei.
  • Das DDR Museum befindet sich im City-Quartier DomAquarée. Gehen Sie an der Liebknechtbrücke, direkt gegenüber dem Berliner Dom, die Treppe zur Spreepromenade hinunter und schon stehen Sie direkt vor dem DDR Museum.
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Offenlegung: Ich wurde 2015 für einen Rundgang durch das Museum eingeladen. Vielen Dank dafür. Meine Meinung bleibt die eigene.

Kerstin & René

Kerstin und René genießen entspanntes Reisen. Hier gibt es Kurzreisetipps für Slow Travel!

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