Eigentlich handelt der Artikel vom Fußballmuseum in Dortmund. Ich verrate euch jetzt aber ein Geheimnis, welches so geheim eigentlich nicht ist. Die deutsche Nationalmannschaft hat die WM 2014 nur gewonnen, weil ich kein einziges der Spiele live im TV gesehen habe. Um das zu erklären muss ich länger ausführen. Vielleicht nur kurz – immer wenn ich schaue, verlieren die Deutschen oder spielen unentschieden. Um das zu vermeiden – hab ich bei der letzten Fußball-Weltmeisterschaft keines der Spiele gesehen und bin stattdessen nach Litauen gefahren. Und was ist passiert? Die haben den Pokal nach Hause geholt!
Ich muss auch ehrlich zugeben, das mich die Faszination Fußball noch nicht wirklich eingefangen hat. Erst ein Spiel (Fortuna Düsseldorf gegen Karlsruher SC) habe ich live im Stadion gesehen, ich raffe diese ganzen Regeln mit Abseits und Co. auch nach der x-ten Erläuterung nicht und ich kriege bei Spielen immer leichte Herzrhythmusstörungen. Ich muss auch nicht sagen wie schlimm es ist, in einer Familie aufzuwachsen, die durch die Generationen hinweg nur aus Bayern München Fans besteht. Grausam. Wirklich! Deshalb hab ich mich lieber dem Motorsport zugewandt.
Nun aber genug des Vorgeplänkels – es begab sich an einem wirklich regnerischen Samstag während der EM 2016, das ich gemeinsam mit Jessica in die Fußballstadt Dortmund reiste. Dortmund hat eine der bekanntesten Mannschaften Deutschlands (BVB) und seit letztem Jahr auch ein Fußballmuseum. Das befindet sich gegenüber des Hauptbahnhofes und eignet sich daher für einen kurzen Ausflug in die Ruhrmetropole.
Schon von weitem erkennt man einen Minibolzplatz vor dem Eingang – der aufgrund des Wetters nicht wirklich gut besucht war. Wir wollten nur schnell ins trockene – und haben uns dem Außenbereich gar nicht näher angeschaut. Kauft ihr ein Ticket vor Ort, werden mal schnell 17,50 Euro fällig. Mein Tipp – online buchen. Hier spart ihr 2,50 Euro. Mehr Infos dazu unten in der Infobox.
Ein erster Blick ins Fußballmuseum
Eure Rucksäcke und Jacken dürft ihr übrigens gleich mal in den Keller bringen. Dort gibt es Schließfächer und eine Garderobe, die jedoch außerhalb von Events unbewacht ist. Hier unten solltet ihr ein besonderes Augenmerk auf die Schließfächer legen, die euch einen Einblick in die Kindheit der aktuellen Nationalmannschaft bietet.
Weiter geht es über eine Rolltreppe in die oberste Etage. Obwohl wir auf der Rolltreppe alleine unterwegs waren, herrscht hier eine Geräuschkulisse wie im Stadion. Sogar die Bundeskanzlerin winkt uns zu. Die übrigens treffe ich noch das eine oder andere mal an diesem Tag.
Wir starten mit der Nationalhymne. Und dem Wunder von Bern. Uns begegnet ein Herr mittleren Alters und erzählt uns – das er 1954 geboren ist. „Guter Jahrgang!“ wirft jemand im Raum ein. Wir lassen uns einfangen von der Stimmung, die in diesem sonst so dunkel gehaltenen Raum zu finden ist. Der Fußball tritt in den Vordergrund und unsere Reise geht weiter durch die Zeit.
Fußball – Weltmeisterschaften
Wir erfahren, das die Engländer den Fußball erfunden haben und wie Fußballübertragungen in den 50er Jahren funktionierten. Wir stellen fest, das wir ja doch einiges über Fußball wissen und das die Frauen viel mehr Pokale als die Männer mit nach Hause gebracht haben. Und die Sache mit dem Saarland – damals vor der WM in Bern – das überrascht mich ja immer noch ;)
Auf meinem Weg durchs Museum wurde ich dann auch gerügt. Fotos machen ist erlaubt – Videos sind aufgrund der Videoinstallationen nicht erlaubt. Also – ihr seit vor gewarnt!
In der dritten Etage ist alles rund um die Nationalmannschaft zu finden. Wusstet ihr, das bis 1994 fast jede Nationalmannschaft einen WM – Song eingespielt hat? Mit Udo Jürgens, mit den Village People oder einfach nur so. Ein bissl grausam sind manche Gesangs-Versuche schon – aber die Videos dazu definitiv einen Besuch in der kleinen und versteckten Kabine wert.
Ein besonderen Gänsehautmoment bewirkt dann jedoch ein Raum mit einem riesigen digitalisierten Ball in der Mitte. Auf ebendiesem und auf der Leinwand dahinter werden die besonderen Momente der Weltmeisterschaft 2014 illuminiert. Jetzt werdet ihr sicherlich lachen – aber viele der eingespielten Sequenzen sehe ich zum ersten Mal.
Fußball in Deutschland
In einem 3D Kino machen wir dann nähere Bekanntschaft mit den Gewinnern – bevor unsere Reise erst in der Schatzkammer und dann im nationalen Fußball-Sport weitergeht. Wundert es euch, das ich eine BVB – Ruhmeshalle erwartet hatte? Doch weit gefehlt – den BVB habe ich in diesem Museum kaum entdecken können.
Dafür um so häufiger Schalke und Bayern. Eine Ruhmeshalle handelt von Strategien, von besonderen Trainern der letzten Jahre und von den Änderungen im Fußball seit Beginn des 19ten Jahrhunderts. Achtet vor allem in diesem Raum auch mal auf die Deckeninstallation.
Ich ziehe weiter und wandere durch die Zeit. Ich erfahre, das der Deutsche Fußball-Club Prag 1903 der erste deutsche Vizemeister war – und das obwohl er in Ungarn spielte. Und von Pokalen, die während der Ostblockzeit verschwunden waren. Und ich fühle mich plötzlich, als hätte ich Ahnung von Fußball.
Einmal Fußball-Moderator
Und weil das nun mal so ist, wollte ich mich natürlich ausprobieren.
Erst als Moderator, dann mit einem Fallrückzieher und später als Fan in einer kleinen Arena. Zu ersterem – stelle ich schnell fest – habe ich überhaupt kein Talent – beim Fallrückzieher sieht das schon viel besser aus. Als Fan bin ich dann doch am ehesten zu gebrauchen!
In der Ruhmeshalle dann kann man die Gallionsfiguren des Fußballes ehren – bevor es wieder zurück in die Wirklichkeit geht. Wir jedoch machen noch einen Abstecher in den Teambus des DFB und lassen es es uns gut gehen. Auch wenn ich mir den Bus immer ein wenig luxuriöser vorgestellt habe – es macht schon Eindruck auf dem gleichen Platz zu sitzen, auf dem wohl vorher Lahm, Podolski und Co. gesessen haben.
In der Multifunktionsarena, die aktuell für die Übertragung von Europa-Meister-Spielen genutzt wird, treffen wir dann auch noch auf Paule, der gerade eine kleine Party mit jungen Fußballfreunden spielt. Währenddessen wird neben uns das Spiel Polen gegen die Schweiz angepfiffen. Fußball ist halt überall.
Kleiner Tipp für all diejenigen, die während eines WM – Spieles Wartezeit am Dortmunder Bahnhof haben. Auf einem kleinen Bildschirm am Museum werden die Spiele übertragen – mit einer Currywurst und einem Bier lässt sich so die Pause gut aushalten.
- Der Eintritt ins Museum kostet 17,50 Euro, falls ihr das Ticket vor Ort kauft. Es gibt zahlreiche Vergünstigungen, z.B. für Studenten oder Mitglieder, Happy Hour oder aber auch, wenn ihr das Ticket vorab online bucht. Eine Übersicht der Preise fürs Deutsche Fußballmuseum findet ihr hier. Wenn ihr online bucht, müsst ihr beachten, die angegebenen „Zutrittszeiten“ auch zu beachten.
- Im Preis für das Ticket ist im übrigen auch ein Ticket für das gesamte VRR – Gebiet inklusive. Das heißt die Anreise von Düsseldorf ist ohne Aufpreis möglich.
- Das Museum oder auch die Multifunktionsarena kann individuell für Events gemietet werden, auch könnt ihr für junge und alte Fußballkinder hier Geburtstage oder Feierlichkeiten organisieren lassen.
- Es gibt einen Shop, den ihr auch ohne Eintritt besuchen könnt. Hier bekommt ihr vor allem Fußballtrikots des DFB und zahlreiche andere Fußballgimmicks.
- Für 5 Euro könnt ihr in der Multifunktionsarena Fußballspiele der EM live erleben. Auch außerhalb der Weltmeisterschaften gibt es zahlreiche Events wie z.b. Fußballkino, Expertenrunden und kleine Indoor-Pokale. Die Events rund um den Fußball findet ihr hier.
- Ihr wollt noch mehr erfahren? Dienstag 11 Uhr, Mittwoch 15 Uhr, Donnerstag 11 Uhr, Freitag 15 Uhr, Samstag und Sonntag jeweils 11, 13 und 15 Uhr findet eine öffentliche Führung statt, die ihr für 5 Euro Aufpreis buchen könnt.
- Die Stadiontouren beim BVB kannst du hier buchen.
- Kennt ihr die Fußballroute durch NRW?
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[…] gibt eine recht große Bandbreite an Museen. Spannend und recht neu ist das Fußballmuseum in Dortmund und das Odysseum in Köln. Eine Zeitreise könnt ihr im Neanderthalmuseum und im […]
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[…] und doch habe ich gemeinsam mit Jessica einen tollen Tag in Dortmund verbracht. Ein Blick ins Deutsche Fußballmuseum, ein Ausflug in die Kokerei Hansa und in ein ganz besonderes […]
[…] Janetts Bericht findet ihr hier. […]
Ciao Janett,
Dortmund liegt nur einen Katzensprung von uns entfernt und dennoch haben wir es noch nicht ins Museum geschafft obwohl wir doch sehr oft in Museen gehen!
Ich fand den Eintritt ein wenig hoch, doch ich finde, es lohnt sich!
Danke für deinen Bericht!
Liebe Grüße,
Alex.