Frankenwald mal anders: Ausflugsziele für Schlechtwettertage

Dieser Beitrag enthält Werbung für den Frankenwald

Der Frankenwald ist eine wunderschöne Wanderregion im Südosten von Deutschland. Doch was ist, wenn das Wetter mal so gar nicht zu Wandertouren einlädt? Wenn der Wind um die Dächer pfeift und der Regen auf die Straßen prasselt?

Ich habe die Städte Kulmbach, Hof und Kronach auf der Suche nach spannenden Ausflugszielen für Schlechtwettertage im Herbst und Winter besucht und dabei so einige interessante Orte entdeckt. Ich kann euch versprechen: Es ist für jeden etwas dabei!

Was ist der Frankenwald?

Zwischen den drei Städten Kulmbach, Hof und Kronach erstreckt sich der Frankenwald. Mit über 1200 km² erstreckt sich die Region zwischen Main und dem Grünen Band, welches sich am Grenzverlauf der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze befindet. Der Frankenwald ist vor allem bei Wanderern beliebt – abseits vom Massentourismus lässt es sich im Naturpark Frankenwald entspannt wandern.

Auch in Sachen Genuss gibt es in dieser Region viel zu entdecken. Die Genussregion Oberfranken, zu welcher der Frankenwald gehört, hat deutschlandweit die größte Brauerei-, Bäckerei- und Metzgereidichte der Welt. Genuss wird groß geschrieben!

Gerade in der dunklen Jahreszeit kann es jedoch schnell mal passieren, dass ein Urlaubstag so richtig ins Wasser fällt. Oder es ist stürmisch, so das in der bewaldeten Region ein Spaziergang durch die Natur eher ungeeignet scheint. Ich will euch deshalb hier ein paar spannende Alternativen für Regentage vorstellen. Im Frankenwald gibt es an die 40 Museen – ein paar davon habe ich besucht und will sie euch heute präsentieren!

Ausflugsziele für Regentage in Kulmbach

Unsere Reise beginnen wir in Kulmbach. Und als ob das Wetter sich passend zu unserem Thema „verkleiden“ wollte, wurde es herbstlich stürmig. Perfekt, um nach einer spannenden Führung durch die Altstadt von Kulmbach (von der ich euch demnächst noch berichte) ins Trockene zu flüchten.

Mit dem Bus kommt man vom Marktplatz von Kulmbach ganz entspannt zur Plassenburg – allein das Durchfahren durch die engen Torbögen ist ein besonderes Ereignis!

Plassenburg

Die Plassenburg Kulmbach ist ja an sich schon eine beeindruckendes Festung. 2021 war ich hier schon mal und habe eine Tour um die Festungsmauern gemacht – diesmal führte mich der Weg in das alte Gemäuer.

Ganze vier Museen sind hier vor Ort: Das Museum Hohenzollern in Franken, das Armeemuseum Friedrich der Große, das Landschaftsmuseum Obermain sowie das Deutsche Zinnfigurenmuseum mit der weltweit größten Sammlung an Zinnfiguren.

Hier könnt ihr nicht nur bei schlechtem Wetter mehrere Stunden verbringen und auf verschiedene Entdeckungsreisen gehen.

Ganz besonders möchte ich euch das Deutsche Zinnfigurenmuseum ans Herz legen. Hab ich zuerst gedacht: „Joaar Zinnfiguren – sind die wirklich spannend?“ wurde ich schnell eines besseren belehrt. Hier gibt es nicht nur einen Einblick in die Geschichte der Zinnfiguren, hier werden in zahlreichen Dioramen auch spannende Geschichten mit Figuren nachgestellt. Das Diorama: „Die Zerstörung Kulmbachs am Konraditage 1553“ wurde vom Guinessbuch der Rekorde als größtes Zinnfigurendiorama weltweit ausgezeichnet.

Spannend ist der Besuch jedoch nicht nur für Zeitreisende – auch der Blick in die Zukunft ist hier möglich. Die Tabletopgamer haben Zinnfiguren für sich entdeckt und so entstehen mittlerweile mystische Landschaften mit unglaublich beeindruckenden Figuren. In der dritten Etage des Zinnfigurenmuseums könnt ihr einige der Tabletopfiguren bestaunen. Übrigens: Auch ein Blick aus dem Fenster lohnt sich, vom Museum aus habt ihr einen tollen Blick auf die schöne Landschaft rund um Kulmbach.

Kreativ werden auf der Plassenburg

Wer etwas mehr Zeit hat – im Zinnfigurenmuseum gibt es auch kreative Workshops. So können „kleine Dioramen“ erstellt oder Zinnfiguren bemalt werden. Vor allem für Kinder ist das noch einmal eine ganz besondere Möglichkeit, dem Thema Zinnfiguren näher zu kommen!

Mehr Infos dazu findet ihr auf der Homepage der Museen auf der Plassenburg! Die Angebote finden häufig in den Ferien oder zu Kindergeburtstagen statt.

Das Mönchshof – Areal

Von der Plassenburg gehts hinunter zum nächsten Museumsareal – dem Mönchshof. In ehemaligen Brauereiräumen befindet sich nicht nur ein Brauhaus mit Biergarten, sondern auch das Bayerische Brauerei- und Bäckereimuseum. Seit ein paar Jahren ergänzt das Deutsche Gewürzmuseum das Angebot der Kulinarischen Museen.

Ich war vor zwei Jahren im Brauerei- und Bäckereimuseum, allein dafür haben wir schon 3 Stunden gebraucht (mit Bier und Brotverkostung und dem Bierdiplom).

Damals war ich sehr traurig, dass sich ein Besuch im Gewürzmuseum nicht ergeben hat. Das habe ich dieses Jahr nachgeholt und sogar im Rahmen einer Führung einen spannenden Einblick ins Gewürzmuseum bekommen.

Oder nein – ich muss sagen – ich habe eine Reise in die Gewürzwelt unternommen. Vom Orient über die Seidenstraße, auf hohe See in die Hansestädte und dann weiter nach Nürnberg und Kulmbach, ich habe in der gut 1 1/2 stündigen Führung so einiges über Gewürze gelernt. Auch ohne Führung sind die Museen richtig spannend. Es gibt an jeder Ecke etwas auszuprobieren, anzufassen, zu erarbeiten und natürlich auch auszuprobieren.

Kreativ werden im Mönchshof

Teil der Museumslandschaft im Mönchshof ist das MupäZ (Oder auch Museumspädagogisches Zentrum). Hier gibt es nicht nur eine riesige Kochbuchsammlung, sondern auch eine große Küche! In dieser finden regelmäßig Workshops und Kochkurse statt.

Barbara hat hier schon mal einen Kloßkurs gemacht, es kann aber auch Brot gebacken oder Bier verkostet werden. Auch Vorträge stehen hier regelmäßig auf dem Programm. Ich seh schon – dafür muss ich unbedingt mal wiederkommen! Das aktuelle Programm findet ihr übrigens auf der Homepage vom Mönchshof.

Deutsches Dampflokomotiv Museum Neuenmarkt

Auf dem Weg von Kulmbach nach Hof wartete auf uns noch ein ganz besonderer Ort. Neuenmarkt ist auch als Eisenbahnerdorf bekannt, hier befindet sich das Deutsche Dampflokomotiv Museum.

Als ich Jacky erzählte, das wir auf unserer Reise in den Frankenwald dem Deutschen Dampflokomotiv Museum einen Besuch abstatten werden, kam ein eher weniger begeistertes „Okay.“. Ich bin ja fast schon ein Nerd was Bahnmuseen und Geschichte der Bahn angeht und freute mich auf ein neues „Fachgebiet“.

Das Museum in Neuenmarkt übertraf jedoch meine Erwartungen – war es doch ganz anders als ich mir es vorgestellt hatte. Selten zuvor habe ich eine so interaktive Ausstellung zum Thema Bahn gesehen. Mit Außengelände sollte man hier gut 3-4 Stunden einplanen und selbst dann hat man noch nicht alles im Detail entdeckt.

Am Eingang bekommen wir eine Chipkarte ausgehändigt, mit der wir uns an den zahlreichen Stationen interaktiv kennenlernen können. Und noch besser – wir erfahren im Rahmen einer Führung die Geheimnisse der „Schiefen Ebene“. Die Streckenführung durch den Frankenwald/Thüringer Wald wird in diesem Jahr 175! Jahre alt und ermöglichte lange Zeit die Verbindung Stuttgart – Leipzig. Heute kann man an der Strecke wandern und ab und an auch mit der Dampflok hinauffahren.

Aber kommen wir zurück zum Dampflokomotiv Museum. Knapp 2 Stunden waren für den Besuch viel zu knapp bemessen, nicht einmal die Halle habe ich vollständig entdecken können. Für das nächste mal muss ich mir unbedingt auch den Außenbereich vornehmen und hoffentlich auch eine Fahrt mit der Dampflok-Parkeisenbahn erleben.

Wandertouren & Spaziertouren rund ums Museum

Wenn das Wetter etwas besser ist, wurden mir gleich zwei Touren empfohlen. Zum einen die Wandertour hinauf zur Schiefen Ebene, welche 8 Kilometer lang ist und auf dem einiges über die Geschichte und die Besonderheiten der Strecke erzählt wird.

Und zum anderen ein Spaziergang durch das Eisenbahnerdorf Neuenmarkt, wo mit zahlreichen Tafeln auf die Geschichte des Ortes eingegangen wird. Zu beiden Touren gibts auch Infos auf der Homepage vom Dampflokomotivmuseum.

Ausflugsziele für Regentage in Hof

Hof hat nicht nur einen sehr wichtigen Ruf in der Kinoszene, hier gibt es auch ein recht spannendes Museum.

Museum Bayerisches Vogtland

Im Vogtlandmuseum wollte ich mit meinem Wissen über das Vogtland trumpfen. Um mich dann gleich mal kräftig in die Nesseln zu setzen. Wie ich von unserer Führerin berichtet bekomme, war Hof gar nicht mal so lange klassisches Vogtland (also das, was ich kenne). Um mich vollends in Verwirrung zu stürzen: Ich erfahre, das Hof viele Jahrhunderte später dem Bayerischen Vogtland zugeordnet wurde. Warum? Und was das für ein Vogtland ist? Nun das ist eine andere Geschichte, der ich erst auf den Grund gehen muss.

Im Museum erfahren wir etwas über die Stadtgründung, über Stadtbrände und die daraus hervorgehenden Änderungen in der Stadt, über die Biedermeierzeit und über die Wirtschaftszweige in Hof. Auch ein kleines Naturkundemuseum befindet sich im ehemaligen Hospital.

Wirklich begeistert war ich von der 2012 eröffneten Abteilung: Flüchtlinge und Vertriebene in Hof. Die Ausstellung dort geht auf das Thema Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlung nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Und das ziemlich eindrucksvoll. Im Hofer Stadtteil Moschendorf befand sich damals das größte bayerische Flüchtlingslager. So erzählen viele Details die Geschichte der Flüchtlinge, vom Weg nach Deutschland über die Besonderheiten für Geflüchtete. Eindrucksvoll und super aufbereitet.

Auch hier im Museum hätte ich gut noch 2-3 Stunden bleiben können. Es gibt viel zu entdecken!

Yoga im Museum?

Als ich in der Nachbearbeitung geschaut habe, was im Museum noch angeboten wird, hab ich ein ganz besonderes Museumsevent entdeckt. Im Museum – zwischen Biedermeier und Kultur – wird in regelmäßigen Abständen Yin Yoga angeboten.

Anmelden kann man sich vorab im Museum – die nächsten Events werden in den News bekannt gegeben!

Kino in Hof

Jedes Jahr im Spätherbst findet in Hof ein ganz besonderes Event statt: Die Hofer Filmtage! Dann kann es schnell mal vorkommen, das ein deutscher Filmstar tiefenentspannt neben euch an der Würstlebude steht, oder ihr verliebt euch in einen Film, den ihr sonst wohl nicht unbedingt angeschaut hättet, weil es eigentlich sonst gar nicht euer Filmgenre ist. So geschehen bei mir.

Ich habe „Gondola“ gesehen. Ein Film, der komplett ohne Worte auskommt und der von zwei ganz besonderen Frauen und zwei Gondeln handelt. Der Film wird erst im Frühjahr 2024 in den Kinos zu sehen sein und ist einer von vielen Filmen, die hier zu sehen sind. Jacky fand Gonzo, die Heavymetalschnecke sehr schräg und wir waren auch vom Drumherum ziemlich beeindruckt.

Die Verleihung von Filmpreisen, zu denen es spontan möglich ist, einfach mal gechillt bei einem Glas Wein und in tollem Ambiente zu gehen. Nur in Alltagskleidung und ohne 5 Stunden-Termine beim Frisör. Oder zum Fußballspiel, welches am Ende der Filmtage eine Art Finale darstellt. Bei der Aftershowparty waren wir leider nicht so lange – denn am nächsten Morgen mussten wir für unseren letzten Stopp ziemlich früh aufstehen.

Auch abseits der Hofer Filmtage könnt ihr in Hof in 2 wunderschönen Kinos regelmäßig Filme genießen. Und mal ehrlich – Schlechtwetter (oder auch Zu heiß) ist dafür die perfekte Ausrede, oder?

Ausflugsziele für Regentage in Kronach

Jetzt fragt ihr euch, warum wir unsere coole Aftershowparty in Hof so früh verlassen mussten. Das lag an unserem Wecker, der um 7 Uhr klingelte. Und wer jetzt sagt: Dann halt die Nacht durchmachen… Neee. Wir sind Ü30 ;) und brauchen unseren Schönheitsschlaf. Natürlich hab ich euch unsere Übernachtungsempfehlungen hier drunter geschrieben.  Wir mussten so früh raus, weil auf uns noch ein ganz besonderer Termin wartete – eine Führung auf der Festung Rosenberg in Kronach!

Festung Rosenberg

Die Festung in Rosenberg habe ich 2021 schon einmal besucht und dabei eine klassische Burg-Führung gemacht. Unsere Tour in die Geschichte von Kronach startete diesmal jedoch auf dem Marktplatz und führte uns über Teile der alten Stadtmauer, vorbei am Marktplatz hinauf zur Festung. Und ja, ein wenig nass durch Regen wurden wir dabei auch! Da wir aber über Schlechtwetter-Alternativen sprechen, will ich hier aber im Besonderen auf die trockenen Abenteuer eingehen.

Dazu gibt es in der Festung Rosenberg zwei Museen, die unterschiedlicher nicht sein können. Zum einen die Fränkische Galerie mit 220 Meisterwerken (Malerei und Skulptur aus Spätgotik und Renaissance) aus Franken und zum anderen ein Museum über Frankens Bollwerke, in dem ihr einen spannenden Einblick in die Verteidigung der Festung bekommt.

Wenn ihr die Möglichkeit habt: Lasst euch durch die Fränkische Galerie führen. Viele Dinge, die ich bei meinem ersten Besuch nicht entdeckt habe – sind mir bei unserer Führung durch die Kunstausstellung erst klar geworden. Kleine Details, versteckte Botschaften oder aber auch besondere Materialien, die verarbeitet wurden.

Die Ausstellung „Frankens Bollwerke“ ist vor allem für (Spiel)Kinder wie mich aufgebaut und lässt sich sehr gut selbst erklären. Sehr spannend – hier geht es auch um Methoden der Abwehr und nicht nur um das Bauwerk der Festung an sich.

Besondere Führungen in der Festung Rosenberg

Einen ganz besonderen Abstecher in die Tiefen der Festung haben wir auf unserer Führung jedoch auch noch gemacht. Eine Tour durch die unterirdischen Gänge der Festung. Diese dienten der Verteidigung und sind gut versteckt metertief in den Felsen gehauen.

So rosig, wie der Name der Festung verspricht, war die Zeit als Wachmann hier sicher nicht. Bei meinem nächsten Besuch in Kronach ist eine „unterirdische Festungstour“ (die individuell angefragt werden muss) fest eingeplant.

Vorenthalten habe ich euch an dieser Stelle noch die spannenden Führungen im Frankenwald. Darüber erzähle ich euch demnächst in einem weiteren Artikel!

Weitere Tipps für Schlechtwettertage im Frankenwald

Ich bin in diesem Artikel im Schwerpunkt auf die Museen der Region eingegangen. Natürlich gibt es noch mehr Tipps – was an Regentagen empfehlenswert ist. Hier ein paar Inspirationen!

• Ein Café genießen in Kulmbach
• Shopping in Hof
• Wellness im Frankenwald (zum Beispiel in Bad Steben)
• Mit Kindern ins Indoorspieleparadies
• Besucherbergwerk entdecken!

Übernachtungsempfehlungen für den Frankenwald

Offenlegung: Wir wurden von Frankenwald Tourismus für einen Kurztrip eingeladen.