Ist euch eigentlich mal aufgefallen, dass ich viel zu wenig über Köln schreibe? Dabei – und das ist nicht von der Hand zu weisen – wohne ich ja quasi nebenan. Eine Freundin fragte letztens: Kannst du mir ein paar Geheimtipps für Köln empfehlen? Gleich hinterher kamen dann aber natürlich noch ein paar Anforderungen: Es sollten nicht die klassischen Köln-Sehenswürdigkeiten wie ein Besuch im Dom, eine Bootstour auf dem Rhein, eine Einkehr in ein Brauhaus oder ein Abstecher ins Schokoladenmuseum sein. Und nein – auch die Hohenzollernbrücke mit ihren tausenden Schlössern lassen wir in diesem Artikel außen vor!
Ich habe die Herausforderung angenommen und verrate euch meine Geheimtipps für Köln aus den letzten Jahren, in denen ich viele Wochenenden bei meinem Freund in Köln verbracht habe. Und ja – für Kölner Ureinwohner werden die meisten Tipps wohl schon bekannt sein!
Inhaltsverzeichnis
Ein Blick auf die Kranhäuser von den Poller Wiesen genießen
Die Kranhäuser sind vor allem in Bezug auf moderne Architektur das Nonplusultra in Köln. Das letzte wurde 2010 eröffnet – in zwei der modernen Bauwerken sind Büros und in einem weiteren (das mit den Balkonen) sind Wohnungen und Penthäuser untergebracht. Den schönsten Blick habt ihr, wenn ihr euch zu den Poller Wiesen begebt – dort lässt es sich auch in den trockenen Tagen herrlich am Rhein in der Natur flanieren. Mein Tipp: Nehmt euch eine Picknickdecke mit! Übrigens: In die Kranhäuser kommst du nur, wenn du dort jemanden persönlich kennst.
Kölns Unterwelt entdecken.
Köln hat eine ziemlich spannende Unterwelt. Und damit meine ich nicht nur die Spuren der Römer (Ubiermonument) oder den Kronleuchtersaal, den man auf spannenden Unterwelten-Führungen erleben kann. Auch ohne Tour kann man jedoch einige wirklich coole Räume entdecken. So zum Beispiel die „neuen“ U-Bahnstationen wie zum Beispiel am Heumarkt oder Breslauer Platz, die fast spacig daher kommen. Wer nur mal schauen möchte kann dies natürlich auch tun ohne ein Ticket zu ziehen.
Den höchsten Punkt von Köln erklimmen – Monte Troodelöh
Der höchste Punkt von Köln ist der Monte Troodelöh, der mit einer Höhe von 118,04 Meter im Königsforst liegt und nach einer kurzen Wanderung durch den Wald erreicht werden kann. Wirklich steile Abschnitte müssen nicht bewältigt werden – dafür kann es hier vor allem am Wochenende schon mal etwas voller sein. Wer Glück hat, kann sich hier vor Ort sogar in ein Gipfelbuch eintragen. Und wer noch mehr wandern will – der Königsforst bietet viele Waldwege und Schatten im Sommer.
Ein Besuch in der Flora, der schon 1864 gegründete botanische Garten von Köln, ist in den letzten Jahren für mich zu einer Tradition geworden. Ob im Winter im Gewächshaus, ob im Frühjahr wenn die Wiesen plötzlich lila sind oder ob im Sommer, wenn der Springbrunnen Wasser in die Höhe wirft, wenn im Dank Augusta Menschen entspannt bei Kaffee und Kuchen sitzen oder ob im Herbst, wenn all die exotischen Bäume ihre Blätter abwerfen. Übrigens – der Park ist auch ein beliebter Ort für Fotomotive! Meine Lieblingszeit ist der Winter
Gut zu wissen!
Der Eintritt in die Flora ist frei, ihr könnt jedoch den Verein zur Erhaltung der Flora unterstützen oder eine der regelmäßig stattfindenden Führungen begleiten.
Im Zentrum der Flora befindet sich das Restaurant/Café „Dank Augusta“ mit einem sehr leckeren und guten Angebot.
Ein Michael Schumacher Museum in Köln
Wer Motorsportfan ist, kommt an der Legende Michael Schumacher in Deutschland nicht vorbei. Vor Jahren habe ich zufällig eine umfangreiche Ausstellung um den Ausnahmesportler entdeckt. Sie befindet sich in der Motorworld in Köln, welcher sich auf dem ehemaligen Flughafen der Stadt am Butzweilerhof befindet. Hier gibt es nicht nur zahlreiche Trikots und Fahrzeuge zu bestaunen – es gibt im Audio/Videoraum auch Videos und Onboard Aufnahmen zu entdecken. Und das beste: Der Eintritt ist frei!
Gut zu wissen!
Der Eintritt in das Schuhmacher-Museum ist frei und täglich bis 22 Uhr zugänglich.
In der Motorworld Köln sind auch zahlreiche Oldtimer und besondere Fahrzeuge zu bestaunen, es gibt vor Ort auch ein Hotel und Gastronomie. Ein Abstecher lohnt sich also!
Versteckte Oase im Agnesviertel
Unter Einheimischen zählt das Fort X im Agnesviertel längst nicht mehr als Geheimtipp für Köln, aber wir haben den Rosengarten inmitten der massiven Mauern des Forts vor allem im Sommer und Herbst geliebt. Hier ist es ruhig, hier findet sich ein schattiges Plätzchen und der Weg zur Flora und dem Zoo ist von hier nur noch ein Katzensprung. Die Auswahl der Rosen wurde so getroffen, das selbst im Herbst noch ein Duft nach Rosen in der Luft liegt. Romantisch hoch drei! Von April bis November bis 20 Uhr offen.
Mit der Seilbahn von der Schäl Sick
Wer im Sommer eine Fahrt mit der Seilbahn wagen will, der muss vor allem an der Haltestelle beim Zoo viel Geduld haben. Hier kann die Schlange schon einmal gerne 50 Meter lang sein, so das es bis zu einer halben Stunde dauert bis man endlich in die Gondeln darf. Weniger lang (bis gar nicht) müsst ihr anstehen, wenn ihr von der Schäl Sick, also von Deutz aus startet. Bezahlen müsst ihr dann auf der Zoo-Seite. Übrigens gibts unter der Zoobrücke auch noch nen coolen Minigolfplatz. Auch der Rheinpark ist einen Spaziergang wert.
Gut zu wissen!
Eine Fahrt mit der Seilbahn kostet 5 Euro (Stand 2023), eine Hin- und Rückfahrt kostet 9 Euro.
Es gibt mehrere Kombiticket und Rabattmöglichkeiten.
Die Deutzer Seite der Seilbahn erreicht ihr, wenn ihr nach Deutz Bahnhof fahrt und dann durch den Rheinpark in Richtung Seilbahn flaniert.
Du erlebst gerade einen richtig usseligen oder kalten Tag in Köln? Du hast Bock auf eine wärmende Auszeit? Dann kann ich dir das Neptunbad empfehlen. Ja, es ist ein Sauna, Spa und Wellnessbad und ist textilfrei – aber es ist auch ein besonderer Ort, der 1912 mit zahlreichen Jugendstilelementen eröffnet wurde. Seit 2002 ist hier das Neptunbad zu Hause. Meine Empfehlung? Nutzt es am besten unter der Woche und oder in den Morgenstunden. Durch das besondere Ambiente ist es vor allem bei Kölnern sehr beliebt!
Gut zu wissen!
Alle Eintrittsoptionen sowie Öffnungszeiten findest du auf der Homepage des Neptunbads. Ein früher Besuch lohnt sich doppelt – da günstiger!
Das Restaurant BadenBaden direkt daneben kann ich ebenfalls empfehlen – wirklich gute Küche!
Grünes Köln erleben
Köln ist unglaublich grün! Abseits des Stadtzentrums (und selbst da) gibt es eine Vielzahl von Grünanlagen, Weiher und kleine Parks. Ich liebe den Decksteiner Weiher und genieße die Ruhe im Dünnwald und den Rhein an der Groov. Ein besonderes Abenteuer für alle Neukölner ist die Runde durch den Grüngürtel. 63 Kilometer führen euch einmal rund um den grünen Stadtring. Für den Kölner Grüngürtel gibt es auch eine App, die euch durch die 63 km Wald- und Wiesenfläche führt. Und hier meine Wandertipps in und um Köln!
Dem Dom auf das Dach steigen
Natürlich kommen wir nicht ohne das Wahrzeichen der Stadt Köln aus – dem Kölner Dom. Tagtäglich kann man ihn von Innen und Außen bestaunen oder aber auch die Treppen auf dem Südturm hinaufsteigen. Eine ganz besondere Art um „Hinter die Kulissen“ zu schauen, ist die Dachführung auf dem Dom. Auf der ganz besonderen Führung geht es nicht nur ins Dach des UNESCO Weltkulturerbes, sondern auch darauf. Aber keine Sorge – balancieren müsst ihr nicht, es ist selbst mit etwas Höhenangst zu bewältigen.
Gut zu wissen!
20 Euro pro Person bei öffentlichen Führungen
Sehr begehrte Führung, 3 – 4 Monate Wartezeit.
Infos und Anmeldung gibt es unter https://www.domfuehrungen-koeln.de/dach
Chillen am Kölner Beach
Auch mit einem weiteren Vorurteil muss ich aufräumen: In Köln gibt es keinen Strand. Gibt es wohl. Und sogar eine Strandbar. Zahlreiche Liegen und auch Strandbetten (nennt man die so?) – eine Bar mit Bier, Cocktails und dem einen oder anderen alkoholfreien Erfrischungsgetränk und hinten dran gleich der Tanzbrunnen – an dem fast jedes Sommerwochenende ein Event mit Musik stattfindet. Ein kleiner Eintritt ist notwendig und ja – auch hier gibt es wie an jedem Strand ein paar „Poser“ – und doch genieße ich die Zeit im Liegestuhl!
Der Eintritt ist frei, für Sonnenschirme oder Beachbetten musst du eine kleine Gebühr zahlen!
Aussicht vom Kölner Triangle
Ihr möchtet einen Rundumblick über Köln genießen? Das könnt ihr auf dem Kölner Triangle! Das Bürogebäude hat schon seit seiner Fertigstellung 2005 eine Aussichtsplattform, von der ihr einen richtig tollen Blick auf Köln und die nähere Umgebung habt. 360 Grad – mit tollen Beschreibungen und einen Blick auf den Kölner Dom bei Sonnenuntergang. Von Oben. Ein Ausflug lohnt sich jedoch nur, wenn es nicht wie dieser Tage stürmt oder gewittert. Dann bleibt die Aussichtsplattform aus Sicherheitsgründen geschlossen.
Gut zu wissen!
Tanja hat in ihrem Artikel super ausführlich über das Triangle Köln geschrieben.
Köln ist voller Streetart. Schon wenn man mit dem Zug fährt, fallen zahlreiche besondere Murals auf. Am bekanntesten ist der Stadtteil Ehrenfeld und das Belgische Viertel für Straßenkunst (hier gibt es auch zahlreiche Führungen) – Nippes und Mühlheim ziehen jedoch mit sehr beeindruckenden Murals nach.
Wir haben in unserem Artikel über Straßenkunst in Köln einige Lieblingsorte gesammelt, eine Karte mit Straßenkunst findest du hier.
Hier findet ihr einige Streetarttouren in Köln Werbung Getyourguide
Auf zum tiefsten Punkt von Köln
Wenn wir euch den höchsten Punkt von Köln verraten, dann müsst ihr natürlich auch wissen wo der tiefste Punkt von Köln ist. Das ist der Worringer Bruch, der nicht nur der tiefste Punkt Kölns mit 37,5 Metern über dem Meerespiegel ist, sondern auch eine spannende Geschichte inne hat. Vielleicht habt ihr schon mal von der Schlacht von Worringen gehört, die bis heute die Grundlage für das Verhältnis von Köln und Düsseldorf ist: Die hat hier stattgefunden. Aber auch in Sachen Natur lässt sich hier einiges entdecken – wie unsere Tour verrät!
Eisgenuss auf Kölsch
Wir haben uns in Sachen Eis schon durch Köln probiert. Immer wieder hängen geblieben sind wir bei der Eisdiele Schmelzpunkt, die es einmal im Norden und einmal im Süden der Stadt gibt. Dort ist die Eisreise (kleine Probierkugeln) wirklich mega! Ebenfalls empfehlenswert ist die Eisdielerin in Ehrenfeld einen Besuch abstatten. Gutes Eis, nettes Ambiente und leckere Waffeln!
Letztes Jahr war ich mit zwei Kolleginnen auf den Spuren des Weins durch das Kölner Agnesviertel unterwegs. Mit einer „Weinsocke“ ging es kulinarisch und mit viel Wein durchs Viertel. Unterwegs waren wir auch in der Weinbank. Auch das Weinmuseum wurde uns ans Herz gelegt – hier wächst sogar ein ganzer Weinberg auf dem Dach des Museums. Wer übrigens richtig guten Köln/Pfälzer – Wein probieren will, sollte sich das Angebot der Ehrenfelder Imi – Winery anschauen. Richtig gut und lecker – und Verkostungen gibt es auch!
Gut zu wissen!
Die 3,5 Stunden – Touren mit der Weinsocke durchs Agnesviertel kosten 42 Euro inkl. Wein und kleinen Leckerbissen
Der Eintritt ins Weinmuseum und ein Besuch auf dem Kölner Weinberg kostet 7 Euro.
Die Winebank Köln ist ein besonderer Keller mit edlen Weinen. Hier kommt man im Rahmen von Führungen oder mit einer teuren Mitgliedschaft hinein.
Auf den Rhein mit der Alten Liebe
Wer für einen Besuch auf dem Rhein nicht unbedingt an Bord eines Ausflugsschiffes gehen will, dem empfehle ich einen Besuch im Bootshaus Alte Liebe.
Das Restaurantschiff bietet zwar keine Sterneküche, der Ort an der „kölnischen Rivera“ ist jedoch eine besondere Location. Von hier aus kann man nicht nur toll Schiffe gucken, sondern auch ein wenig „Kreuzfahrtfeeling“ genießen – und das ohne sich nur einen Zentimeter von der Stelle zu bewegen.
Geheime Konzerte an ganz besonderen Orten
Als mit mein Bruder etwas von den Kopfhöhrerkonzerten von Mühlen Kölsch erzählte (die es schon seit einigen Jahren gibt), war ich noch der festen Meinung, dass die doch eher etwas für Studenten und die Jugend ist. Dann hab ich mich 2022 mal zu einem Konzert überreden lassen, welches in einem alten Fort stattfand. Einen Tag vor dem Konzert wird ein Treffpunkt bekannt gegeben, bei dem Ein Rucksack mit Mühlenkölsch und ein paar Kopfhörer abgeholt werden können. Hier erfahrt ihr dann auch den Konzertort. Es ist megachillig – nur schnell sein solltet ihr – die Anzahl der Rucksäcke ist begrenzt.
Noch mehr Geheimtipps für Köln?
Nach 18 tollen Tipps hast du noch nicht genug?
Dann hab ich hier noch ein paar coole Geheimtipps für Köln, die ich vielleicht bald mal ausführlicher beschreibe.
Hallo, ich bin Janett, die Gründerin des Blogs Teilzeitreisender.de
Schon immer war ich ein sehr großer Fan von Kurzreisen. Neben einer Teilzeitstelle an der Uni Düsseldorf pflege und hege ich deshalb dieses Projekt - und habe dafür schon das eine oder andere Abenteuer erlebt.
Mehr über mich erfahrt ihr unter der Rubrik Persönliches
Gibt es hier…
Gibt es rund um das 25hours Hotel zu entdecken.
könnt ihr in Ehrenfeld, im Belgischen Viertel, in Mühlheim oder Nippes
Wir als Bonner sind eigentlich viel zu selten in Köln unterwegs…dein Post bietet echt einige Gründe das mal zu ändern! :)