Als ich circa 9 Jahre alt war, gingen wir in einen Zirkus. Dort gab es damals die Möglichkeit, auf einem Pferd zu sitzen. Ich war noch sehr klein, weshalb ich nur kurz auf einem Pony Platz nehmen durfte. Das wiederum hatte keine Lust mit mir im Kreis zu traben – und so musste ich den anderen Kindern zuschauen.
Ich schwor ich mir damals, irgendwann bin ich nicht mehr klein und irgendwann sitze ich auch auf dem Rücken eines Pferdes! Knapp 24 Jahre gingen seitdem ins Land… Sollte mein Traum denn doch noch wahr werden ? Fangen wir von vorne an…
Unser Trip beginnt in einem Taxi. Es ist kurz vor 22 Uhr, als uns ein netter Herr mit einem Schild vorm Bahnhof Rosenheim erwartet.
Sie wollen zum Gut Ising ?
Ulli nickt und so landet unser Gepäck im Kofferraum. Keine 2 Minuten später sind wir schon on Tour. Unser Taxifahrer ist total begeistert vom Chiemsee und erzählt uns, das er schon mehrere Gäste mir Fahrradschäden am See abholen hat müssen. Wir fragen ihn ob die Wege so schlecht sind. „Neeein – Die Leute schauen nur immer aufs tolle Bergpanorama und achten nicht auf die anderen oder Bäume oder den See“ erzählt uns der Fahrer. Wir können uns das noch nicht vorstellen, so dunkel ist es. Nach knapp 40 Minuten erreichen wir das Gut. Nicht direkt am See, aber in Fußnähe wirkt das Gut wie ein kleines Dorf.
Eine Überraschung bei Ankunft
Müde von der langen Anreise wollen wir einfach nur noch ins Bett. Wir kommen im Haus Florian unter, das Zimmer mit Blick auf den Innenhof ist herrlich gemütlich im Landhausstil eingerichtet. Interessant ist auch die Verwendung von alten Interieur, welches geschickt in das moderne Ambiente eingefügt wurde. Als Überraschung des Abends wartete auf uns dann noch eine tolle Vesperplatte mit Obazda und lecker Wurst und eine Kostenfreie Minibar (die übrigens bei jedem Gast einmal täglich aufgefüllt wird). Satt und müde plumpsen wir anschließend nur noch ins Bett.
Der nächste Morgen beginnt mit Sonnenschein.
Und Frühstück auf der Terrasse. Knapp 20 Grad und das Ende März… Das muss wir dann natürlich auch draußen zelebrieren. Mit einem leckeren O-Saft, frischen Obst und einem Brot mit Lachs war ich anschließend der glücklichste Mensch auf Erden.
Bei einem anschließenden Rundgang bekommen wir einen Einblick in die Geschichte des Gutes, erfahren etwas mehr zum Golfen, zum Reiten, zu verschiedenen Veranstaltungen und zu Wellness. Dieser Pool ! Ich weiss, das ich da unbedingt hin muss. Aber für mich gilt an diesem Tag: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“.
Meine erste Reitstunde
Während Ulli sich das Radel schnappte und den Chiemsee erkundete, bereitete ich mich auf meine erste Reitstunde vor. Mit „LADY“, meinem Schulpferd, hatte ich um die Mittagszeit schon Bekanntschaft geschlossen. An ein paar Stiefel hatte ich extra schon beim Einpacken gedacht… Nur die Nervosität konnte mir keiner nehmen.
Eine Reitstunde beginnt immer mit der Pflege des Pferdes. Und man kann sagen was man will, aber so ein Pferd zu stiegeln kann herrlich entspannend sein. Während Lady mich neugierig beäugte und beschnupperte, bemühte ich mich darum, das sie auch eine ganz schicke alte Lady ist. Mein Schulpferd ist knapp 25 Jahre alt und meine Reitlehrerin erläutert mir, das nicht jedes Pferd als solches geeignet ist.
Erst mal mit dem Pferd „Gassi“ gehen
Man muss bei den verschiedenen Reitschüler-Charakteren schon ein genügsames Pferdegemüt haben. Und so gibt Lady auch keinen Mucks von sich, als ich sie langsam aus ihren Stallungen in Richtung Reitstall führe. Die Leine soll ich kurz halten, dann folgt mir die Pferdedame überallhin. Ich bin überrascht, und hab Spaß am „Pferde-Gassi-Gehen“. Der Weg jedoch ist nur knapp 100 Meter, so das wir schnell in der Halle sind. Meine Reitlehrerin fackelt dann auch nicht lange rum und stellt einen Hocker vor das Pferd: „Soooo dann wollen wir mal aufs Pferd – Bitte auf den Hocker und dann mit viel Schwung aufs Pferd!“
Ich auf dem Rücken eines Pferdes
Oookaay. Ich… Miss Ungelenk… Ein großes Pferd – ein Kleiner Hocker und eine Reitlehrerin, die mich erwartungsvoll anlächelt. Da muss ich wohl jetzt durch. Lady steht ganz ruhig und so versuche ich mein Glück. Linker Fuß in den Reitbügel und mit Schwuuung…. Und schwupps sitze ich oben. „Wie fühlen Sie sich ?“ fragt mich meine Lehrerin. Tja wie fühle ich mich… Gut. Perfekt. Es macht Spaß.
Und so entspannte ich bei den ersten Runden und auch dem Pferd scheint es nichts auszumachen. Immer im Kreis wurde von der Lehrerin longiert und ich gewöhnte mich an das entspannte Hin und Her. Dann aber kam ein weiterer Schritt dazu. Leichttraben.. Gar nicht so einfach sich da so aus dem Sitz zu heben. Und auch das trabende Pferd unter mir tut mir ja so ein wenig leid, weil ich jetzt plötzlich so gar nicht mehr im Takt bin.
Nichtsdestotrotz habe ich einen enorm sicheren Halt. Und auch meine Reitlehrerin ist nach der Reitstunde erstaunt. „Sie haben sich richtig gut für die erste Reitstunde gehalten“ – bekomme ich zu hören. Und so bringe ich stolz wie Oskar die liebe Lady zurück in den Stall. Auch den Sattel darf ich selbst abnehmen und wegbringen. Ich bin mir sicher, ich bin nicht das letzte mal Reiten gewesen!
Übrigens, wenn ihr das auch mal ausprobieren wollt, auf Gut Ising bekommt ihr auch Reitkappen zur Verfügung gestellt. Eine bequeme Jeans und ein paar Stiefel mit einem leichten Absatz reichen für die erste Reitstunde und das Hereinschnuppern völlig aus.
Endlich Entspannung!
Nach der Reitstunde brauchte ich jedoch erst mal Ruhe. Und so verbrachte ich meinen Nachmittag im Außenwhirlpool. Wunderschöne Mosaiksteine in blau, Sprudel und angenehme badewannenwarme Temperatur wecken den Wunsch nicht wieder wegzugehen. Erst als sich Schwimmhäute zwischen meinen Zehen bildeten, verließ ich das Wasser, schnappte mir mein Buch und lasse die Stunden nur so dahinplätschern.
Ein Spaziergang zum See
Als kurz vor 6 dann auch Uli tiefen-entspannt von ihrer Massage kam, schlug ich ihr vor, doch den Sonnenuntergang unten am See zu erleben. Beeilung war angesagt, knapp 30 Minuten und einen Fußweg von 1 1/2 Kilometern hatten wir vor uns. Recht schnell erreichten wir dann das Holzhaus am See und ich verliebte mich sofort in dieses tolle Stück Erde. Einzig ein Partyvölkchen im Haus störte ein wenig die Ruhe. Der Anblick des Sees und der Berge und des letzten Sonnenlichts und der Flora und Fauna ließen mich verstehen, was der Taxifahrer am Vortag meinte – es ist traumhaft hier!
Kulinarische Reise durch Bayern
Es war schon Dunkel, als wir den Weg nach oben zurück ins Hotel erarbeiteten. Mittlerweile hatten wir beide richtig Kohldampf, und freuten uns auf das Essen im Goldenen Pflug. Als Vorspeise gönnte ich mir Gnocchi mit Leber (was lecker) und als Hauptspeise ganz typisch Ente mit Klößen. Der Nachtisch war Kaiserschmarrn, der mir persönlich zwar etwas zu viel Butter abgekommen hatte, aber so insgesamt und mit den Weinen: Richtig lecker !
Ausklang mit Wellness pur
In der folgenden Nacht hätte ein Elefant neben uns Party feiern können, wir schliefen wie Babys. Und kurz vor Abreise habe ich mir dann auch noch eine herrliche Massage und eine Gesichtsanwendung mit den Produkten von St. Barth gegönnt. So ein Wellnessvormittag kann ja schon ziemlich aufregend sein! Übrigens gibts hier im Haus auch Day Spa und tolle Special Events auch für Münchner und Anreiner. Wer also mal spontan auf ein bissl Wellness Lust hat, sollte hier unbedingt mal vorbeischauen !
Zu schade, das nur wenige Minuten danach schon unser Taxi wartete.. Ich hätte mich hier sicherlich noch für Tage einnisten können..
- Wer jetzt auch mal so ein Aktiv- und Wellnesswochenende erleben will, kann sich auf der Homepage von Gut Ising über aktuelle Arrangements und Aktionen informieren.
- Neben dem Reitstall könnt ihr in der Region auch herrlich Wandern oder Radeln und auch einen riesigen Golfplatz sowie Tennisplätze nennt Gut Ising seinen eigenen.
- In Sachen Kulinarik gibts noch das Usinga mit Gourmetküche und den Biergarten St. Georgsklause, dort werden im Sommer regelmäßig Barbecues veranstaltet.
- Eine Direktbuchung beim Hotel lohnt sich – 10 Euro Rabatt beim Zimmerpreis und eine Überraschung bei Ankunft erwarten euch.
- Das Hotel bietet sich aufgrund eines recht großen Tagungsbereiches und zahlreicher Incentives auch für Businessreisende an.
Da es keine direkte Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gibt, empfiehlt sich eine Anreise mit dem Auto. Es kann jedoch im Hotel auch ein Shuttle/Taxi angefragt werden.
- Im Gut Ising ist es auch im Winter ganz schön, wie Christine beweist.
- Welche Plätze man am Chiemsee gesehen haben muss, verrät Anke in einem Interview
- Sabine hat die Chiemsee – Inseln besucht und darüber berichtet.
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[…] P.S. Ob Janett das Wochenende genauso toll fand, könnt ihr hier nachlesen: Ein Wochenende auf Gut Ising. […]
So ein wunderbarer Eintrag, der macht sofort Lust auf Urlaub, und zwar genau dort. Zwar bin ich eigentlich kein Fan von Luxus und Hotels, aber ach…. Da wäre ich auch gerne….
Alles Liebe,
Kivi
von kivi.dreamwidth.org
Ich wollt beim Schreiben dieser Zeilen am liebsten auch wieder meine Sachen packen und zum Chiemsee fahren!