Spannende Eisenbahnmuseen und Museumsbahnen in Europa

Das es in Nürnberg (der Geburtsstadt des deutschen Bahnverkehrs) ein Museum der Deutschen Bahn gibt, wissen recht viele. Dort wo 1835 die erste Bahn „on Tour“ war, passt ein Museum auch gut hin.

Die Ausstellung? Anders als ich erwartet hatte, jedoch nicht minder gut. Die Geschichte der deutschen Bahn von ihren Anfängen bis hin zur Aufteilung während des kalten Krieges bis zur Neuzeit ist sehr anschaulich aufbereitet. Gut 2 Stunden habe ich hier verbracht, bin im ICE eingestiegen und habe dabei auf den Nachbau der ersten Bahn in Deutschland geschaut.

Eher durch Zufall entdeckt haben wir die Museumsbahn der Mannsfelder Bergwerksbahn im Südharz. Wir haben an einer viertstündigen Infofahrt teilgenommen, bei der nicht nur eine Fahrt auf der ehemaligen Bergwerksstrecke inkludiert war, sondern auch so einige spannende Geschichten aus der aktiven Zeit der Bahn.

Die Touren werden häufig am Wochenende und an Feiertagen angeboten und sind vor allem bei Bahnfans sehr beliebt. Auch für Kulinarikfans gibt es spezielle Touren auf der 11 Kilometer langen Strecke. Wer dabei sein will, sollte sich früh genug anmelden!

Vor ein paar Jahren habe ich eine Rundreise mit der Bahn in der Schweiz gemacht. Es war toll, keine Frage, am meisten jedoch habe ich mich auf meinen Besuch im Locorama gefreut. Eigentlich hat das nur am Wochenende geöffnet – da dort aber just an dem Tag gebastelt wurde, an dem ich dort war, durfte ich einen Blick in die heiligen Hallen werfen. Und ja, auch wenn im DB Museum sicher sehr viel mehr zu lesen ist – für alle Fans von alten Loks ist hier ein Eldorado.

Ich habe damals mit dem Swiss Pass die Schweiz entdeckt und auch Romanshorn vorgestellt.

Bei einem Besuch der Kokerei Hansa habe ich das Nahverkehrsmuseum Mooskamp entdeckt. Von dort aus wurden damals auch Pendelfahrten zum Nahverkehrsmuseum am Bahnhof Mooskamp angeboten – für mich als Eisenbahnmuseums-Fan natürlich eine tolle Möglichkeit auch einmal einen Blick in ein „Nahverkehrsmuseum“ zu werfen. Das Museum stellt ein paar alte Bahnen aus Dortmund aus, in fast alle Exponate konnte ich mich auch setzen.Besonders toll fand ich auch die Möglichkeit der „Probefahrt“. Diese werden hier häufiger angeboten. Eine Zeitreise auf Rädern. Bin ich bei! Immer! Da das Museum privat durch einen Verein betrieben wird ist nicht ständig geöffnet. Ein Blick auf die Internetseite lohnt sich daher!

Eines der interaktivsten Bahnmuseen in Deutschland ist meiner Meinung nach das Deutsche Dampflokomotivenmuseum in Neuenmarkt (Frankenwald). Da qualt auch mal die Dampflok in der Halle, da wird am Bildschirm für alle erklärt wie denn das System Dampflok funktioniert und es wird erläutert welcher Personal und Kraftaufwand früher einmal für Dampflokfahrten genutzt wurden. Kombinieren lässt sich der Besuch mit einer Tour durch das Bahndörfchen und einer Wanderung entlang der schiefen Ebene – eine der ersten Bahnstrecken in Deutschland mit Anstieg. Auch das wird im Museum ausführlich erklärt.

Die Bäderbahn Molli, die von Bad Doberan durch den Ort nach Kühlungsborn fährt, kennen wahrscheinlich so einige von euch. Die Bäderbahn ist jedoch keine Museumsbahn – was viele jedoch nicht wissen – es gibt auch ein kleines „Molli-Museum“. Das befindet sich an der Endhaltestelle in Kühlungsborn West und ist direkt neben dem Restaurant. Es gibt zwar nicht viel zu sehen – in Kombination mit einer Fahrt mit der Bäderbahn kann ich einen Besuch jedoch nur empfehlen. In gut 20 Minuten seit ihr auch durch – aber in Sachen Molli um einiges schlauer! Der Eintritt ist kostenlos – am besten im Restaurant vor Ort mal nachfragen!

Nur wenige Minuten von meinem Heimatort entfernt entdeckten wir vor gut zwei Jahren das Feldbahnmuseum Rommerskirchen-Oekhoven. In den Sommermonaten lassen sich dort vor allem an den Wochenenden alte Feld- und Werkseisenbahnen bestaunen. Was ich sehr cool fand – bei unserem Besuch konnten wir auch eine Tour mit einer der Feldeisenbahnen machen und anschließend mit der Parkbahn eine Runde genießen. Die obligatorische Currywurst vor Ort muss natürlich auch sein – und lasst euch die Chance nicht entgehen mit den Experten vor Ort einen kurzen Plausch zu halten. Das Museum ist klein aber fein und liebevoll aufgearbeitet.

Ein wirkliches Museum bietet die Dampflok BR 44 vor dem Emdener Bahnhof nicht. Wer jedoch eh mal Emden besucht, der sollte den kleinen Abstecher zurm Dampflok einplanen und sich ein wenig in die Geschichte der Kollosses einlesen. Die Lok steht schon über 40 Jahren in Emden und kann nach Rücksprache auch besichtigt werden.

Ein Verein kümmert sich darum das die Bahn soweit intakt bleibt und berichtet auf einer Tafel sowie im Internet von der Geschichte dieser massiven Dampflok. Nicht nur ein Bild ist lohnenswert – geht gerne auch mal näher und schaut mal genauer hin.

In Tywyn (Wales) startet an der Wharf-Station die Talyllyn Railway – die allererste Museumseisenbahn der Welt! Wir hatten noch ein wenig Zeit und haben uns in dem kleinen aber feinen Museum einmal umgeschaut. Knapp 1000 Objekte aus ganz Großbritannien sind hier zu finden – der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Thema Schmalspurbahnen.

Da der Eintritt in der Bahnreise inkludiert ist – schaut gerne mal vorbei.Hier erfahrt ihr einiges über die Entwicklung und auch über die Strecke. Das Museum ist nur geöffnet wenn auch Züge fahren.

In den Sommermonaten lohnt sich ein Ausflug nach Bochum Dahlhausen. Dort befindet sich ein recht großes Gelände, auf dem zahlreiche Züge und Loks ihre letzte Ruhestädte gefunden haben. Am Wochenende pendelt eine Museumsbahn vom S-Bahnhof zum Museum – die Fahrt in dem Schienenbus der 30er Jahre macht zumindest mir riesigen Spaß.

Auch die Ausstellung der verschiedenen Züge ist beeindruckend – und ich persönlich finde es auch richtig gut das man einzelne Exponate (Dampfloks) auch von Innen sieht. Am Wochenende sind einige Freiwillige auf dem Gelände, es werden kostenfreie Kurzführungen angeboten oder es gibt die Möglichkeit mit der Feldbahn übers Gelände zu fahren oder sich an der Draisine auszuprobieren.

Das Verkehrshaus in Luzern ist kein klassisches Eisenbahnmuseum. Auf dem Gelände des Museums gibt es jedoch zahlreiche Züge aus verschiedenen Epochen und aus verschiedenen Regionen. Besonders viel Spaß hatte ich in der Mitfahrereisenbahn – die über das Gelände des Museums fährt.

Für mich „Flachlandtiroler“ waren die Schneefräsen vor den Zügen ebenso beeindruckend wie Straßenbahnen, die von einem Pferd gezogen wurden. Ein paar Exponate kann man sich auch näher anschauen.

Ganz anders als das Nürnberger DB-Museum ist der „Außenstandort“ in Koblenz. Schon beim Ticketkauf reist ihr in die Zeit. Die Kartonagen, die hier als Eintrittskarten verteilt werden sind unter Fans begehrte Sammelstücke.

Drinnen erwartet mich eine Werkshalle, in der jede Menge Züge stehen. In fast alle darf ich einsteigen. Ich entdecke den Zug der Queen, steh wie ein Zugführer auf einer Dampflok, verquatsche mich mit anderen Bahnbegeisterten an gerade zu restaurierenden E-Loks und genieße die entspannte Atmosphäre inmitten zahlreicher ehrenamtlicher Helfer und Fans.

Ihr liebt Harry Potter? Dann solltet ihr eine Tour (ob zu Fuß entlang der Strecke oder mit der Bahn) der North Yorkshire Moors Railway Museumseisenbahn nicht verpassen. Auf der Strecke gibt es in Goathland auch einen aus den Potter-Filmen bekannten Bahnhof, der noch heute so aussieht als würden gleich Harry und Hermine aussteigen. 29 Kilometer ist die Strecke – umgeben von einer sehr schönen Landschaft und auch für Wanderer empfehlenswert. Auch hier gibt es begehrte kulinarische Touren mit den Oldtimerbahnen, die frühzeitig reserviert werden sollten. Wer möchte kann in den Bahnen hier auch selbst Hand anlegen und als Heizer anheuern.

Ein Bahnmuseum in einem Ort ohne Bahnanschluss? Ja, das gibt es – im Bahnmuseum Stadtlohn. Das Museum ist ein Projekt des Eisenbahn-Clubs Stadtlohn, die im ehemaligen Bahnhof ein paar regionale Besonderheiten rund um die Bahn haben retten können. Auch wenn das Museum nur geöffnet ist, wenn Vereinsmitglieder vor Ort sind, lassen sich einige der besonderen Ausstellungsstücke auch im Außenbereich bestaunen. Ganz in der Nähe ist übrigens das Lokomotel, wo ihr in einem umgebauten Bahnabteil ganz luxuriös übernachten könnt.