Deutschland macht mir den Abschied einfach: dunkle Wolken und leichter Regen begleiten mich auf dem Weg zum Flughafen. Einzig der Gedanke, meine Familie die nächsten vier Tage nicht zu sehen, schmerzt. Doch gleichzeitig ist da die Neugierde auf Norwegen. Ein mir noch völlig unbekanntes Land. Und auf einen Kurztrip, um eben dieses kennenzulernen.
Der anderhalb stündige Flug ist ruhig und die Ausstattung der Maschine von Norwegian so, dass die Zeit schnell und bequem vergeht. Die Orientierung auf dem Osloer Flughafen war zuerst etwas ungewohnt, da hier fleißig gebaut wird. Überall standen Bauwände und Baumaterialien. Hätte ich gewußt, dass sich dieses Bild in der Stadt fortführt, wäre ich sicher nicht so erstaunt gewesen.
Eine Pressereise macht man selten alleine und so habe ich mich zum vereinbarten Zeitpunkt mit weiteren Mitreisenden getroffen und auf ging es in unser Hotel. Auf dem Spaziergang dorthin konnte ich schon die ersten Eindrücke von Oslo auffangen: kleine gemütliche Altstadt. Nur leider viel zu viele Baustellen.
Das First Maritim Hotel präsentierte sich freundlich und durchaus komfortabel. Aber viel Zeit zum Umschauen war nicht: schließlich wollten wir so schnell wie möglich die Stadt erobern.
Und so ging es auch ziemlich zügig durch die Straßen Oslos. Als Hauptstadt des Königreiches Norwegen ist eine Erkundung an einem Nachmittag nicht möglich. Viel zu viele prächtige alte und neue Gebäude gibt es zu entdecken und zu erkunden. Wir beschränkten uns auf Einige davon und begannen unsere Tour mit der Besteigung der
Inhaltsverzeichnis
Festung Akershus
Was für ein phantastischer Blick über den Osloer Hafen!
Wer Oslo besucht, sollte sich auf jeden Fall die Zeit nehmen und die wenigen Stufen und leicht ansteigenden Wege erklimmen um ebendiesen zu genießen. Die Festung schützte seinerzeit nicht nur die Stadt, sondern war auch als Gefängnis gefürchtet und berüchtigt. Das vorhandene Verteidigungs- und Widerstandsmuseum haben wir uns leider nicht angesehen, aber nach dem Zustand der Festung zu urteilen, ist dies sicher ein Extrabesuch wert. Bereits auf dem Außengelände ist die Liebe zum Detail deutlich erkennbar.
Auf die Festung selbst hat man vom gegenüberliegenden Ufer einen wunderschönen Blick und kann dann erst recht erfassen, wie groß sich die Anlage darstellt.
Doch sehr bald zogen wir weiter zum nächsten Wahrzeichen von Oslo: dem
Rathaus von Oslo
Weithin sichtbar, kann man das monumentale Gebäude fast immer an seiner einzigartigen Bauart und roten Farbe erkennen. Da hier alljährlich die Verleihung des Friedensnobelpreises stattfindet, mussten wir diesem Haus natürlich auch einen Besuch abstatten.
Ich gebe zu: der Verleihungsraum ist schon beeindruckend. Doch aufgrund der schlechten Luft im Rathaus habe ich es nach kurzer Zeit wieder verlassen und mir lieber die Sonne auf die Nase scheinen lassen. Außerdem zog es mich schon magisch ans Wasser und ich konnte kaum erwarten, dass meine Mitreisenden endlich aus dem, Rathaus kommen würden. Meine Wünsche wurden erhört und wir flaniertem bei schönstem Sonnenschein am
Hafen von Oslo
Während wir im Rücken die Altstadt zu liegen hatten, präsentierte sich die Stadt nun mit jedem Schritt moderner. Mir persönlich gefällt ja der alte Teil besser, aber auch das ist eben Bestandteil des Ortes und eine Stadt soll ja wachsen, blühen und gedeihen. Diese ständige Veränderung wäre allerdings nicht so meins. Aber den Osloern gefällt es und das ist die Hauptsache.
Je weiter man Richtung Fjord auf der lebhaften Promenade von Aker Brygge geht, um so ausgefallener die Wohn- und Geschäftshäuser. Beeindruckend war jedoch, dass auf kleinstem Raum individuelle Gebäude erbaut wurden, deren Balkons (fast) immer zum Sonne tanken geeignet sind (so weit wir das gesehen haben).
Kleine Geschäfte, Restaurants und Museen laden zum bummeln und verweilen ein.
Der Blick auf den Oslofjord
Und wieder ein Blick, der mich ziemlich geflasht hat: der Blick aus dem Hafen in den Fjord. Sehnsucht pur. Wer Zeit mitbringt, kann hier auf einer der vielen Bänke die Sonne und Fernträume genießen. So schön!
Durch die Altstadt zurück
Der Tag ging zur Neige und unsere Füße trugen uns schon mehr als freiwillig Richtung Hotel. Voller positiver Eindrücke schafften wir es aber dann doch noch, uns das Schloss, die Universität und das eine oder andere berühmte Hotel der Stadt anzusehen.
Davon gibt es in Oslo aber auch jede Menge. Wirklich schade, dass wir nur ein paar Stunden Zeit zum Erkunden hatten. So viel Interessantes gab es noch zu entdecken. Nach einer kurzen Verschnaufpause trieben uns unsere leeren Bäuche dann aber doch noch einmal hinaus.
Nachts auf den Holmenkollen
Der Holmenkollen ist ein 371 Meter (moh) hoher Berg nordwestlich von Oslo. Wir befuhren diesen beeindruckenden Kerl mit der NSB (Bahn) und wurden mit einer Schneedecke nach dem Aussteigen überrascht. Hier mitten im Wald sollten wir zu Abendessen? Nicht ganz: zuerst schlitterten wir unter Gekicher noch einen Weg nach unten. Dann endlich standen wir vor einer wunderschönen alten Blockhütte – dem Frognerseteren – Restaurant Finstua – in der wir unseren Abend verbringen wollten.
Wie beschreibe ich am Besten, was uns hier erwartete? Schwer ohne dabei einfach nur in Schwärmerei zu geraten. Da ist auf einer Seite der unbeschreibliche Blick über Oslo – auch im Schnee und im Dunkeln einfach nur „Wow!“. Auf der anderen das anheimelnde Ambiente des Hauses, das zum Verweilen einlädt und die Zeit vergessen lässt. Hier bekommt man ganz einfache norwegische Gerichte, aber auch Exklusives, wie zum Beispiel Rentierfilet (sehr empfehlenswert).
Der Küchenchef präsentierte uns stolz sein Haus und unterhielt uns mit einigen Anekdoten, die die sehr abwechslungsreiche Geschichte prägen. Da war von alten Königen die Rede und von Geheimfächern in Holzbänken, damit Versammlungsmitglieder heimlich den verbotenen Schnaps trinken konnten.
Das Haus ist so groß, dass Jeder seinen Platz findet: größere Gruppen ebenso, wie verliebte Pärchen, die die Ruhe und den Blick über die Stadt genießen wollen.
Natürlich sind wir auf dem Rückweg in die Stadt auch an der
Holmenkollbakken
vorbei gekommen. Holmenkollbackken ist eine Skisprungschanze und gilt als älteste Sprungschanze der Welt. Dafür sieht sie aber noch richtig gut aus. Sogar im Dunkeln. Oder vielleicht gerade dann. Mit Flutlicht und weiß glitzerndem Schnee im Hintergrund einfach nur beeindruckend. Ich stell mir lieber nicht vor, da runter springen zu wollen bzw. zu müssen.
Endlich schlafen
Total ausgepowert, aber mit einem mehr als gut gefüllten Bauch bin ich dann am Ende eines langen und aufregenden Tages in mein Hotelbett gefallen. Den Wecker für den nächsten Morgen habe ich gerade so noch stellen können. Leider zeigte er mir aber nur wenige Stunden Schlaf an. Nun gut, dafür würde es aber sicher wieder ein aufregender Tag in Norwegen werden.
Was ihr für einen Kurztrip nach Oslo wissen solltet!
Festung Akershus
- ganzjährig geöffnet von 7:00 – 21:00 Uhr
- grandioser Blick über den Hafen von Oslo
- Eintritt frei zu den Außenanlagen
- Im Sommer tägliche Führungen im Freien, Start ab Informationszentrum (hier auch Ausstellung über die Geschichte der Festung). Führungen durch die Ausstellungen, auf dem Außengelände, in den Kasematten und dem Kerker.
- erreichbar mit der Straßenbahn No.12 – Haltestelle „Christiania torv“
- Wichtige Informationen: visitoslo.com (Seite auf deutsch verfügbar)
Rathaus
- Besichtigung zwischen 9:00 und 16:00 Uhr möglich (Feiertage Schließtage)
- freier Eintritt
- erreichbar mit der Straßenbahn No.12 – Haltestelle „Rådhusplassen“
- Kostenlose Führungen werden im Juni, Juli und August täglich um 10, 12 und 14 Uhr angeboten, und eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Mehrheit der Führungen findet auf Englisch statt, aber je nachdem, welche Fremdenführer verfügbar sind, werden auch Führungen auf Norwegisch, Spanisch, Französisch und Deutsch angeboten.
- Stadtverwaltung und Sitz des Stadtrats. Eröffnet 1950 anlässlich der 900-Jahrfeier Oslos.
- Ausgeschmückt von den besten norwegischen Künstlern aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit Motiven norwegischer Geschichte, Kultur und Arbeitsleben.
Schloss
- Wachablösung tägl. 13.30 Uhr. Vorführungen der königlichen Garde an einzelnen Tagen in den Sommermonaten.
- Das Schloss ist für Besucher von Ende Juni bis Mitte August geöffnet.
- Regelmäßige Führungen (in engl. Sprache) Tägl. um 12 Uhr, 14 Uhr, 14.20 und 16 Uhr. Dauer der Führung ca. 60 Min. Eintrittskarten sind auf Postämtern erhältlich.
Holmenkollen und Holmenkollbakken
- Der Holmenkollen ist ein 371 Meter hoher Berg, der sehr gut mit dem Auto, zu Fuß oder der Bahn (Oslo Metro) erreichbar ist.
- Hier befindet sich die älteste Sprungschanze der Welt, die Holmenkollbakken.
Das Skimuseum am Holmenkollen befindet sich direkt an der Sprungschanze. Es wurde 1923 gegründet und ist das älteste Skimuseum der Welt. - Sehr empfehlenswert: das Restaurant Finstua, in dem man nicht nur sehr gute norwegische Küche findet, sondern von dessen Terasse man auch einen grandiosen Blick über Oslo hat
- Direktflug mit Norwegian von Berlin nach Oslo in 1,5 Stunden
- Direktfahrt mit dem Fernbus von Berlin nach Oslo in 16,5 Stunden
- mit eigenem Auto: verschiedene Fährmöglichkeiten
- in Oslo selbst: gute Verbindungen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (hier bei geplanter häufiger Nutzung empfehlenswert: der Oslo-Pass)
Empfehlenswert: das First Maritim Hotel Oslo (Webseite nicht in deutsch, aber in englisch verfügbar)
Preise: ab ca. 800 NOK/Nacht (ca. 100 EUR/Nacht)
Das Hotel liegt sehr zentral, ist fußläufig vom Bahnhof innerhalb von ca. 15 Minuten zu erreichen.
Helle, gut ausgestattete Zimmer mit WC und Dusche. Frühstück und WiFi im Zimmerpreis enthalten. Sehr freundliches, englisch sprechendes Personal.
Höhere Etagen über Aufzug erreichbar.
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