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Was ? Schloss Wallhausen?
Ein solcher Geschichtsort – unmittelbar vor den Toren meiner Geburtsstadt Sangerhausen? Auf der Suche nach interessanten Burgen und Schlössern stieß ich im vergangenen Oktober durch Zufall drauf. Unweit des Kyffhäusers, nur wenige Kilometer von der A38 und inmitten einer kleinen Ortschaft namens Wallhausen liegt – von mir bisher unbemerkt – Schloss Wallhausen. Geburtsort von Otto dem Großen, ehemalige Schule und nun im Besitz einer Schweizer Familie, die Wallhausen nun als Hotel, Ausstellungsort und Standesamt der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Aber fangen wir von vorne an. Es war ein nebeliger Tag Anfang November. Meine Oma hatte mich vorher mit leckeren Kuchen abgefüllt und so war ich dementsprechend müde, als ich in Wallhausen ankam.
Es ist still auf Schloss Wallhausen im November
So ruhig, das ich schon glaube, ich bin der einzige Gast hier. Und wahrlich – im Winter ist hier immer herrlich wenig los. Anders als im Sommer, wo an fast allen Wochenenden eine Hochzeit oder Familienfeierlichkeit stattfindet, wie mir Herr Betschart verrät. Der schweizer Bildhauer lebt mit seiner Familie seit einigen Jahren hier und macht das Schloss dadurch auch zu einem Treffpunkt für Künstler und Kunstinteressierte. Hier kann man sich im Rahmen von Kreativwochen ausleben oder als Aktiver Künstler seine Kunstwerke ausstellen.
Mit Herrn Betschart esse ich zu Abend und lerne hierbei gleich die gute Küche des Hauses kennen. Ich bin überrascht, wie gut es doch schmeckt – ob das auch etwas mit dem Ambiente zu tun hat ? Im Gewölbe Cafe sind ganz wie in alten Zeiten Kerzen angezündet und durch alterwürdige Türen wirkt das ganze wie aus einer anderen Zeit.
Auf Zeitreise im und um das Schloss Wallhausen
Ich erfahre mehr von Wallhausen, von der Geschichte zu Zeiten Otto des Großen, der Deutschland wie kein anderer vor ihm prägte. Ich höre interessiert zu, das dieses Haus noch vor Jahren eine Schule war und bekomme einen Einblick in all die Projekte, die vor Ort laufen. Bis zum letzten Jahr gab es eine interessante Ausstellung zu Otto dem Großen und auch in diesem Jahr werden ein paar Räume für Kunst und/oder Kultur genutzt.
Ich schaue mir mein Zimmer an – eine der Suiten vor Ort – und bin einfach nur Baff. Ein solch riesiges Hotelzimmer hatte ich vorher noch nie. Ein ehemaliges Klassenzimmer, wie man schnell beim Blick an die Decke entdeckt. Ich schließe meine Augen und stelle mir den Trubel vor, der noch vor 10 Jahren durch diese Räumlichkeiten tobte.
Nun steht in der Ecke ein Bett mit einem Baldachin, auf der anderen Seite ein alter Schrank und ein Sekretär, der sicherlich auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Ein wenig bunt dazu gemischt wirkt dann eine Ledercouch mit Glastisch, doch irgendwie hat es auch was heimeliges, das hier nicht alles bewusst und unbedingt auf alt gemacht wurde.
Aus dem Fenster kann ich in der Ferne den Kyffhäuser erkennen.
Und den Rest vom Schloss. Die Heizung fängt langsam an zu bollern und in einem kleinen modernen Bad mach ich mich für die Nacht fertig. Dann dauert es nicht mehr lange, bis ich in einen tiefen Schlaf falle. Am anderen Morgen werde ich wieder bei Kerzenschein willkommen geheißen. Ein Buffett stärkt mich für den Tag und tatsächlich, ein paar Gäste sind wohl auch noch da.
Ich mache mich auf, das Schloss zu erforschen. Ich entdecke die Ausstellung über Otto den Großen, werde in den Kaisersaal geführt und stelle überrascht fest, das der Raum, der für die Trauungszeremonien des hiesigen Standesamt genutzt wird, sogar einen „Notausgang“ hat.
Der umliegende Garten wird im Sommer traumhaft sein – ich nehme mir vor, das Schloss auf jeden Fall in der warmen Jahreszeit noch einmal zu besuchen.
Am Abend dann hab ich den Eindruck, allein im Schloss zu sein. Die Stufen, die immer noch an die Schulzeit hier erinnern, führen in große und weite Gänge und rote Teppiche säumen den Weg. So ein wenig komm ich mir vor wie eine Prinzessin. Ich liebe die unperfekt perfekte Mischung aus Ostcharme, Geschichte und Kunst. Und genieße die Ruhe, die an diesem kalten Novemberabend hier vor Ort herrscht.
- Wer all das auch einmal gerne erleben will, der kann sich auf der Homepage von Schloss Wallhausen gerne über das Hotel, Gastronomie, Ausstellungs und Kulturangebot informieren.
- Im Schloss Wallhausen sind ständig spannende Ausstellungen zu sehen.
- Als Ausflugsziele empfehlen sich der Kyffhäuser, der Südharz, aber auch das Rosarium in Sangerhausen
Wallhausen ist sehr gut über die A38 (Abfahrt Sangerhausen West) erreichbar. Mit der Bahn und dem Bus lässt sich Wallhausen auch mit öffentlichen Verkehrsmittel erreichen.
Da müsst ihr hin: Schloss Wallhausen, Schlossgasse, 06528 Wallhausen
Die Nacht im Schloss kostet ab 70 Euro (Einzelzimmer) bis 140 Euro (Suite). Frühstück ist inklusive.
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