Mehrbettzimmer liegen mir nicht. Und doch – will man günstig in die bedeutenden Städte Europas reisen, so kommt man um Hostels nicht drumherum. Klar ist es billig – aber ich bin mit Mitte Dreizig einfach mal aus dem Alter raus, bei dem ich mir laut grölende Schulausflügler anhören muss oder das Schnarchen meiner Mitbewohner mich bis tief in die Nacht von Schlafen abhält. Und ein eignes Bad muss irgendwie auch schon sein. Und sei es noch so klein.
Jetzt jedoch geb ich euch eine Aufgabe. Geht auf bekannte Buchungsmaschinen und sucht mir bitte in Städten wie Frankfurt, Amsterdam und Brüssel bezahlbare Hotels raus.
Bedingung: Doppelzimmer mit Bad. Zentral soll es sein. Preis: bis max. 50 Euro. Und ? Was gefunden? Sicherlich nicht viel. Das ist auch mein Problem. Mit einem Halbtagsjob und einem relavativ geringen Budget, aber meinem Anspruchsdenken bin ich häufig stundenlang auf der Suche nach dem ultimativen Schnäppchen unterwegs, nur um nicht wieder in einem Mehrbettzimmer eines Hotels zu landen.
Und dann kam da so ein Newsletter. EasyJet (das ist eine Billigflug-Airline) hat neben seinem Hotel in Berlin in Deutschland ganz aktuell noch ein weiteres Hotel in Frankfurt am Main eröffnet. EasyHotel. Außer das Senna von Monrose dieses Hotel mit einer großen Party eröffnet hat, wusste ich bis zu diesem Zeitpunkt weder etwas zum Konzept noch zu Preisen, Örtlichkeit und Qualität dieser Häuser. Ein Zimmer ab 33 Euro – was kann das denn bitte schon sein?
Auf einer Blogger-Dienstreise Anfang November wollte ich deshalb eine Probe aufs Exempel machen. Zwei Nächte. Im EasyHotel Frankfurt. Schon bei der Anreise bin ich überrascht. Vom Bahnhof bin ich zu Fuß in drei Minuten am Hotel, welches quasi auf dem Fußweg zur Messe liegt. Unscheinbar zwischen einem Bäcker und einem Kaffee liegt der Eingang, der durch ein orangenes Logo seine Zugehörigkeit zu der „EasyMarke“ deutlich macht. In der kleinen Lobby sitzen zwei Mitarbeiter und überreichen mir am Check Inn zwei Karten für mein Zimmer. Internet kostet 12 Euro, das leihen der Fernbedienung für den Fernseher kostet ebenfalls extra.
„Gibt es Frühstück hier im Hotel?“ frage ich an der Rezeption. Auch diese Frage wird verneint, es gibts jedoch in der näheren Umgebung für jeden Geldbeutel das passende kulinarische Konzept. So fahre ich in die siebente Etage und laufe bis zum Flurende – um endlich mein Zimmer zu sehen.
Viel zu sehen gibt es in dem Zimmer nicht. Ein 160 cm großes Bett, frisch bezogen mit zwei guten Kissen, ein Badebereich mit einer Dusche und einer Toilette und einem schmalen Waschbecken. An der Wand hängt ein Spiegel, und die Fenster können durch Holzpaneelen abgedunkelt werden. Für den TV Genuss – sollte man ihn bezahlt haben, gibt es einen Fernseher und einen Sessel.
Ich habe ein Businesszimmer in der 7ten Etage. Aus dem Fenster schaue ich auf einen Teil von Mainhattan – den Wolkenkratzer an der Westendstrasse. Kein schlechter Ausblick, auch wenn ich in der Nacht erschrocken aufwache und mich frage, warum der Mond so nah ist, da der Stahlkranz an der Spitze beleuchtet im Halbschlaf so wirkt.
In der ersten Nacht habe ich ein wenig unruhig geschlafen, was wohl eher an meiner Nervosität rund um den Vortrag des nächsten Tages als am Bett gelegen hat. Das Bett war durchaus gemütlich und hatte für das Notebook oder andere Dinge eine Art Kissentablett.
Am kommenden Morgen nach der Dusche hatte ich einen weiteren Überraschungsmoment – auch der Föhn ist nur gegen Zusatzgebühr an der Rezeption zu bekommen. Und nun? Was mache ich mit halbtrockenen Haaren? Daran hätte ich auch vorher denken können. An diesem Tag müssen meine Haare auf einen Föhn verzichten…
Wer wie ich frühmorgens den kleinen Hunger bekommt, sollte sich in der ersten Etage umschauen. Dort gibt es einen Snackautomaten, welcher euch für Hotelpreise mit Cola und Schokoriegeln versorgt.
Mein Tag beginnt mit einem netten Rundgang durch die anderen Zimmer. Das kleine Zimmer bietet ausreichend Platz, ist für mich jedoch ziemlich klein, das Drei/Vierbettzimmer ist ideal für Familien oder Freunde, die für einen günstigen Preis Frankfurt sehen wollen.
Als am Abend des gleichen Tages um halb 12 ins Hotel komme, ist die Rezeption immer noch besetzt und hellwach. Ich beneide die beiden und schlurfe gerade noch so in mein Bett, der Wecker klingelt am kommenden Tag schon um 05:42.
Das Basisangebot überzeugt vor allem vom Preis. Ab 33 Euro ein Zimmer, mitten in Frankfurt? Da verzichte ich schon mal gerne au den einen oder anderen Komfort. Nicht nur für Businessgäste ist dieses Konzept interessant, durch die Nähe zum Hauptbahnhof war für mich als Stopovergast alles wichtige gegeben.
- Das Standardzimmer ist ab 33, das Businesszimmer ab 39 Euro pro Nacht erhältlich. Bei hoher Nachfrage oder Messen steigen die Preise.
- Handtücher, Bettwäsche und Duschgel sind im Zimmerpreis inklusive.
- Als Zusatzleistungen können TV, Internet, Föhn, Zimmerreinigung bei mehrtägigen Aufenthalt, Late Check Out (ansonsten müsst ihr um 10 Uhr raus), Wecker, Schließfach und für Ausflüge auch ein Fahrrad zu buchen. Eine Liste der Preise für die EasyHotel – Leistungen findet ihr hier.
- Die Fenster sind zumindest in Richtung Straße nicht zu öffnen, die Zimmer werden durch Klimaanlage temperiert.
- Ein Snackautomat befindet sich in der ersten Etage, im näheren Umfeld des Hotels gibt es jedoch auch Bäcker und Cafes für ein gutes Frühstück.
- Das Bad in den Zimmern ist recht eng. Interessant: Die Duschtür ist gleichzeitig auch Badezimmer-Tür.
- Für das Abendessen empfiehlt sich die Kaiserstrasse. Von klassischer deutscher bis asiatischer bis australischer Kochkunst findet ihr hier alles, was das kulinarische Herz begehrt.
Wer unbedingt mit dem Auto anreist, kann im Parkhaus beim Bahnhof unterkommen. Bei diesem Hotel empfiehlt sich jedoch die Anreise mit dem Zug, der Hauptbahnhof ist nur 3 Gehminuten oder eine Straßenbahnstation (Richtung Messe, Traml 11, 16, 17, 21) entfernt.
- Inspirationen für einen Frankfurt-Trip gefällig?
- Du willst wissen, was es leckeres im Frankfurter Bahnhofsviertel gibt? Nicole verrät es dir!
Offenlegung: Ich wurde eingeladen, im easyHotel zwei Nächte zu verbringen.
Ich finde, das kommt voll darauf an. Ich bin immer in Hotels für Seminare. Da finde ich einen Schreibtisch wichtig. Wäre ich privat da fände ich es nicht wichtig!
Vielen Dank für die Schilderung der persönlichen Erfahrungen. Ich finde es toll zu sehen, dass man gut und günstig in Frankfurt in einem Hotel schlafen kann. Solche Erfahrungsberichte nutze ich gerne bei anstehenden Aufenthalten in einer Stadt.
Ich suche gerade ein Tagungshotel für mein Unternehmen. Dabei bin ich schon stundenlang auf der Suche und finde nicht wirklich etwas Preiswertes. Ich hoffe, ich finde noch das passende so wie du.
Als begeisterter Reisender hat mir dieser Beitrag besonders gut gefallen. Ich stimme vollkommen zu, dass ein eigenes Bad im Hotelzimmer ein wichtiger Faktor ist, der den Komfort erhöht. Es ist wirklich erstaunlich zu sehen, wie viele kostengünstige Optionen es mittlerweile gibt, um auch mit kleinem Budget komfortabel zu reisen.
Ich persönlich mag es, wenn das Hotel Fenster zur Straßenrichtung hat, aber das ist für jede Person anders. Ich möchte mir in Frankfurt aktuell ein Hotel für eine unabsehbare Zeit suchen. Die Tage suche ich mir intensiv ein geeignetes Longstay Hotel.
Mein Bruder ist derzeit für sein Geschäft auf der Suche nach einem Seminarhotel. In diesem Zusammenhang ist es interessant zu erfahren, was alles ein gutes Hotelzimmer enthalten sollte. Ich hoffe, dass er ein solches finden wird.
Ich mag es auch nicht, Zimmer zu teilen. Ich habe immer lieber meine eigene. Jetzt steht eine Reise bevor, also versuche ich, ein Zimmer in einem Hotel zu buchen. Mein Cousin wird auch sein eigenes Zimmer haben.
Ich finde Mehrbettzimmer auch unerträglich. Ich habe das einmal gemacht und das hat gereicht. Meistens gibt es doch die Option, ein günstiges Hotel zu buchen.
Ich bin momentan selber auf der Suche nach einem geeigneten Hotelzimmer für mich. Denn ich möchte ein paar Tage wegfahren um etwas Zeit für mich selbst zu haben. Die Tipps und Hotelzimmer sehen super aus, das hilft mir sehr.
Habe mich auch schon öfters gefragt, was EasyHotel bedeutet. Jetzt bin ich gut informiert. Vielen Dank für Deine Informationen. EIne sehr gute Beschreibung. :-)
Liebe Janett,
vielen Dank für den Hoteltipp. Ich habe gerade geschaut was ein Zimmer im Oktober zur Messezeit kostet, leider steigen dort die Preise, wie überall, enorm an. Daher kommt es leider nicht infrage, aber wenn ich mal privat in FF weile, wäre es eine günstige Alternative, da mich kleine Zimmer nicht stören, schließlich bin ich nur zum schlafen dort.
Liebe Grüße aus Leipzig
Myriam
[…] habe zwei Nächte in dem Budgethotel in Frankfurt […]
Ach wie cool. Ich bin auf Dienstreisen schon so oft hier vorbeigefahren und hab mich immer gefragt, wie es drinnen aussieht. Danke für den Einblick ;-)