Ein Besuch in Zons. Von hohen Örtchen, Nachtwächtern und einer besonderen Windmühle

Ein Besuch in Zons. Von hohen Örtchen, Nachtwächtern und einer besonderen Windmühle

Zons ist so viel mehr als eine perfekte Kulisse für ein Mittelalterspektakel. Ich bin ein klein wenig verliebt in diesen Ort. Und auch wenn es für mich als „Stürzelberger“ eigentlich ein Frevel ist, mich dem Zonser Leben zuzuwenden, bin ich ständig in dem kleinen Städtchen mit der noch so gut erhaltenen Stadtmauer.

Was es ist, was mich in die alte Zollstadt zieht? Ich kann es gar nicht so genau beschreiben. Und eigentlich ist es auch egal. Ich habe mir vorgenommen, euch einen meiner Lieblingsorte einmal so gut es geht vorzustellen. Und vielleicht kommt ihr ja selbst einmal vorbei?!

Die alte Zonser Mühle

Ein Besuch in Zons. Von hohen Örtchen, Nachtwächtern und einer besonderen Windmühle

Ich liebe Windmühlen. In Zons steht ein ganz besonderes Exemplar mit einem kleinen Bruder. Die Geschichte der Mühle ist – wie ich erfahren habe – eine ganz besondere. Denn die Mühle wurde beim Bau der Stadtmauer schon mit eingeplant. Besonders hoch sollte sie sein um auch als Windmühle betrieben zu werden. In knapp 600 Jahren Mühlengeschichte gab es auch einige baulichen Veränderungen. Als echte Mühle wird das Bauwerk schon seit einigen Jahren nicht mehr genutzt und dennoch zieht es mich dort immer wieder und vor allem mit Gästen hin.

Ein Besuch in Zons. Von hohen Örtchen, Nachtwächtern und einer besonderen Windmühle

Um Müller zu werden braucht es in Zons heute gerade einmal 50 Cent.  (aktuell funktioniert es leider nicht :( )

Klingt komisch? Ist aber so! Auch euch empfehle ich ein passendes Geldstück in der Hosentasche zu haben. Vorkenntnisse im Mühlenhandwerk braucht man nicht, die größte Herausforderung ist das Auffinden eines weißen Kastens. Dort könnt ihr 50 Cent einwerfen (die der Erhaltung der Mühle zugutekommt) und wie von Zauberhand dreht sich das Windrad der Mühle.

Gemeinsam mit Jessica war ich letztes Jahr sogar einmal in der Mühle – das ist am Wochenende ab dem Frühling für einen Euro möglich und recht interessant. Nur mutig und gut zu Fuß solltet ihr sein, es geht doch schon hoch hinaus.

Ach ja. Der kleine Bruder? Der steht direkt vor dem Eingang der Mühle. Warum? Das habe ich bis zum heutigen Tage nicht wirklich herausfinden können

Die Stadtmauer

Zons hat eine fast intakte Stadtmauer, die in großen Teilen aus dem 15ten Jahrhundert stammt. Immer mal wieder, wenn mir zuhause die Decke auf den Kopf fällt, wenn ich keine Ideen mehr zum Schreiben habe – mach ich einen kurzen Besuch in Zons und wandere dann immer auch entlang der Stadtmauer (und esse eine Waffel, aber das ist eine andere Geschichte)

Ein Besuch in Zons. Von hohen Örtchen, Nachtwächtern und einer besonderen Windmühle

Letztens habe ich realisiert, dass selbst ich bestimmte Teile der Mauer noch nie gesehen habe, aber so habe ich auch immer wieder einen Grund – nochmal nach Zons zu fahren.

Wenn im Sommer die Touristen die Stadt bevölkern, ist innerhalb von Zons richtig viel los. Doch auch um die Stadtmauer herum lässt es sich gut und entspannt laufen.

Die Nachtwächter der Mittelalterstadt

Wer übrigens mehr über Zons und seine Geschichte erfahren möchte, der sollte sich in der warmen Jahreszeit unbedingt die Nachtwächterführungen vormerken. Die Nachtwächter berichten mit lockerer Zunge von der Geschichte der Stadt, für jedes Alter geeignet und sehr spannend.

Ausgehen von der Stadtinformation, die sich im Zentrum der Altstadt von Zons befindet, wandert man von einem Tor zum nächsten, lauscht den Geschichten rund um die letzten 1000 Jahre und ist das eine und andere Mal ziemlich verwundert, was es unterwegs alles zu entdecken gibt.

Ein Besuch in Zons. Von hohen Örtchen, Nachtwächtern und einer besonderen Windmühle

Die Burg Friedestrom zum Beispiel, die auch heute noch sehr imposant ist und vor allem am Tag des Denkmals auch für Besucher die Türen für einen Zutritt in die Burg geöffnet hat.

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Auch den Juddeturm, einst Gefängnis der Stadt, war mir bis zu unserer Führung nicht bekannt. Was da für schaurige Geschichten bekannt sind.

Oder der Rheinturm, der auch Teil meines Titelbildes ist und zusammen mit dem Zollhaus das am häufigsten fotografierte Motiv in Zons ist.

Einmal quer durch den kleinen Ort in gut 1 1/2 bis 2 Stunden wurde es zumindest mir nicht langweilig.

Das hohe Örtchen von Zons

Eigentlich ist „Hohes Örtchen“ nur ein Straßenname. Nichts Besonderes – sollte man glauben. Doch hier an dieser Stelle zeigt sich der rheinische Humor sehr stark!

hohes Örtchen Zons
Hohes Örtchen Zons

Auf dem Straßenschild befindet sich die wohl kleinste und lustigste Sehenswürdigkeit von Zons. Ein Miniaturörtchen. Ein Scheisshaus. Bei einem meiner Rundgänge habe ich diese besondere „Sehenswürdigkeit“ entdeckt und zeig sie immer wieder gerne vor.

Mauerblümchen – Der Schlossgarten

Hinter der Stadtinformation gelegen und für viele erstmal nicht einsehbar, ist für mich der kleine Schlossgarten von Zons ein Ort der Ruhe. Im Sommer lauf ich hier das eine oder andere Mal hinein um den ganz besonderen Duft und das Grün zu genießen.

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Und wenn ich gleich auch noch einen Tipp geben darf? Im Schloss Café gleich nebenan gibt es super leckere Waffeln! Selbst im Winter kann man an schönen Tagen auf dem Markt von Zons mit einer Decke und einem Tee bewaffnet vor Café sitzen und die Menschen beobachten!

Zons hat jedoch noch eine weitere Besonderheit. Im Sommer wie im Winter kann man hier auch am Wochenende in den Stadtmauern „einkaufen“ gehen. Viele Deko- und Geschenkeartikel, die jedoch ausgesucht und liebevoll präsentiert. Auch da liegt mein Lieblingsladen direkt am Markt. Und verkauft neben Karten, Deko und Geschenken auch noch Tee!

Ein Besuch in Zons. Von hohen Örtchen, Nachtwächtern und einer besonderen Windmühle

Wanderwege rund um Zons

Ihr mögt die Natur? Dann empfiehlt sich von Zons aus auch eine kleine Wanderung. Wenn ihr länger unterwegs sein wollt, könnt ihr in Richtung Fähre und dann zum Grind hinauslaufen. Wenn ihr nur einen kurzen Spaziergang machen wollt, empfiehlt sich ein Abstecher vom Südtor Richtung Rhein.

Unterwegs begegnet man nicht selten Schafen und kann Vögel beobachten, für mich ist jedoch auch der Ausblick auf den Rhein vom Deich aus gesehen ein Highlight. Auf der anderen Seite gibt es ebenfalls jede Menge Natur. Und Düsseldorf. Aber das ist eine andere Geschichte!

Was es sonst noch zu diesem Rheinischen Kleinod zu sagen gibt

Der kleine Ort wird ja gerne als das Rothenburg des Rheinlandes bezeichnet. Die Möglichkeit hat er, ein wenig hapert es jedoch. Da sind zum einen die orts-ältesten Häuser, die seit Jahren nicht verkauft wurden und deshalb leider leerstehen.

Ein Besuch in Zons. Von hohen Örtchen, Nachtwächtern und einer besonderen WindmühleDa sind einige Restaurants, die keinen Pächter finden, weil die Gäste oft nur während der Saison kommen. Und da sind die Autos, die zwar Anlieger sind, aber das Bild einer romantischen Altstadt etwas stören. Aber das Problem hat Rothenburg ja genauso.

Ein Besuch in Zons. Von hohen Örtchen, Nachtwächtern und einer besonderen Windmühle

Essen gehen kann man in Zons aber dennoch sehr gut. Ich habe für euch zwar kein Foto, ich jedoch bin ein großer Freund der Torschenke gleich am Rheintor. Das Essen hier ist sehr lecker und gut und das Ambiente passt zu Zons.

Na? Wann darf ich euch auf einen Rundgang durch Zons einladen?

Wichtige HinweiseAnreiseWeitere Inspirationen?
  • Über das Jahr hinweg gibt es in Zons zahlreiche kleinere und größere Events. Sehr voll ist es beim Matthäusfest und beim Schützenfest, der Weihnachtsmarkt und einige kleinere Events sind oft nicht so stark überlaufen. Die aktuellen Termine findet ihr auf der Seite des HVV Zons
  • Sehr spannend ist auch der Sturm auf Zons. Dieser ist immer im Mai!
  • Einige Geschäfte haben an Sonntagen innerhalb der Stadtmauern geöffnet.
  • Die Saison startet in Zons Anfang Mai, aber auch im Winter ist die Zollfeste einen Besuch wert. Führungen kann man auch individuell machen, ich habe im letzten Jahr 60 Euro für eine solche Führung bezahlt und fand diese sehr spannend.
  • In Zons gibt es das Kreismuseum, welches ich selbst noch nicht besucht habe. Das Museum ist in einem Teil der Burg/Schlossbereiches im Süden der Stadt
  • Es gibt übrigens spannende Kriminalromane über Zons.
Rund um die Stadt gibt es ausreichende Parkplätze, die mit 1-2 Euro pro 2 Stunden zu Buche schlagen. Nach Zons kommt ihr aber auch sehr gut mit Bus und Bahn. Dazu Dormagen HBF aussteigen und entweder den Bus 875 bis Neuss oder den 886 (Richtung Nievenheim über Zons) und dann Haltestelle Zollstraße aussteigen.
Janett

Hallo, ich bin Janett, die Gründerin des Blogs Teilzeitreisender.de
Schon immer war ich ein sehr großer Fan von Kurzreisen. Neben einer Teilzeitstelle an der Uni Düsseldorf pflege und hege ich deshalb dieses Projekt - und habe dafür schon das eine oder andere Abenteuer erlebt.

Mehr über mich erfahrt ihr unter der Rubrik Persönliches

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