Egal ob Bus oder Bahn – bisher hatte ich auf meinen Reisen durch Europa immer recht viel Glück. Mal abgesehen von einigen Verspätungen und der einen oder anderen Stunde auf einem zu kalten (Bus)Bahnhof sind mir die wirklich Chaos-Abenteuer eigentlich erspart geblieben. Auch über die Preise konnte ich mich bisher nicht beschweren, dank geschickter Sparkombinationen habe ich in den letzten Jahren für eine Reise selten mehr als 50 Euro bezahlt. Erstmalig bin ich mit dem IC Bus von Prag nach Nürnberg gefahren. Das hat zwar ewig gedauert – war aber günstig und recht pünktlich.
Eine Fahrt im IC-Bus war eigentlich längst überfällig.
Mein Ziel diesmal? Antwerpen. Und das mit der Deutschen Bahn beziehungsweise seinem Bus-Baby: IC BUS. Die Busse der deutschen Bahn sind in den meisten Fällen doppelstöckig und aufgrund ihrer Farbgebung eindeutig dem roten Bahnriesen zuzuordnen.
Die Strecke Düsseldorf – Eindhoven – Antwerpen – Lille ist seit einigen Jahren im Programm. Genau genommen gab es zwei Gründe, warum ich mich in den Bus nach Antwerpen gesetzt habe.
Mein erstes Argument für den IC-Bus war der Preis.
Für knapp 21 Euro konnte ich (dank dem Euro Spezial IC BUS Tarif) Hin- und Rückfahrt quasi für nen Apfel und ein Ei bestreiten. Und das ohne Buswechsel! Ein zweites Argument war die Ankündigung, das es auf der ganzen Strecke freies Internet gibt – und das muss mir bei zwei Länderübertritten (Deutschland/Niederlande/Belgien) erst einmal bewiesen werden.
Nicht den falschen Bus nehmen!
Ich war natürlich prompt eine Stunde zu früh am Busbahnhof in Düsseldorf. Da stand ein IC Bus. Ich dachte „Oaah wie geil – mein Bus ist schon da!“ und wäre beinahe in den Bus nach Brüssel eingestiegen. „Sie haben kein Ticket für diesen Bus“ sagte mir ein junger Holländer, der die Ticketkontrolle übernahm. Peinlich, Peinlich!
So hieß es warten. Und andere Fernbusfahrgäste beobachten. Auch unser Bus kam von einem niederländischen Busunternehmen und war sogar recht pünktlich. Mit einer Verzögerung von knapp 10 Minuten verließen wir Düsseldorf Richtung Eindhoven.
Meine Sitzreservierung bescherte mir einen Platz „oben“ im IC-Bus.
Der ist am Fenster – bietet meinen Beinen ausreichend Freiheit und in jeder Sitzreihe ein Steckdose. Ansonsten sieht der Bus aus wie Doppelstock-Reisebusse nun mal so aussehen. Eine enge Wendeltreppe, eine Toilette und einen Getränkeautomaten unten und – was ich hier im Bus sehr besonders hervorheben will – einen Platz für Rollstuhlfahrer!
Auf meiner Reise nach Antwerpen war der Bus ab Eindhoven recht leer, so das ich mich sogar in die erste Reihe schleichen konnte. Ein toller Platz, wenngleich die Scheibe schon einige Steinschläge hat abhalten müssen.
Da eine Fahrt über die Autobahn jetzt aber auch nicht so besonderlich spannend war, probierte ich gleich mal das angepriesene kostenlose WIFI aus. Fast durchgängig hatte ich eine so gute Verbindung, das sogar Apps wie Periscope (eine Videoapp mit hohem Datenverbrauch) reibungslos und ohne Probleme funktionierten. Einzig im Grenzbereich von Deutschland zu den Niederlande und von den Niederlande zu Belgien kam es zu kurzen Aussetzern. Wirklich entspannt arbeiten konnte ich aufgrund der wackeligen Fahrt jedoch nicht so ganz.
Der IC-Bus hält in Antwerpen direkt vor dem schönsten Bahnhof Europas.
Und der ist wirklich Hammer. Zu beeindruckend, um einfach nur durch zu laufen. Und doch – mein Zug nach St. Niklaas ruft. Und ist längst nicht so komfortabel wie die Fahrt im Bus.
Auf der Rückfahrt war der Bus ein wenig voller, aber noch komfortabel.
Mit Sitznachbarn wird es sicherlich etwas enger, aber das ist ja in Bussen nicht zu vermeiden.
Übrigens – auf beiden Strecken kamen wir pünktlich an, was sicherlich auch dem Wochentag zu verdanken ist. Ich bin Sonntags angereist und Montag nachmittag abgereist. Für mich ist derzeit der Bus eine gute Variante und ich bin versucht, im Winter für den Weihnachtsmarkt und den Besuch einiger HotSpots in Antwerpen (Tagestrip) diesen Bus nochmals zu nutzen.
Wichtiges rund um den IC-BUS der DB
- Die Fernbus-Tickets der Deutschen Bahn könnt ihr über www.bahn.de kaufen. Auf der Strecke Düsseldorf – Antwerpen werden aktuell drei Busse eingesetzt (8:50, 13 und 17 Uhr ab Düsseldorf).
- Ich habe mit Bahncard 25 für Hin und Rückreise knapp 21 Euro bezahlt. Aktuell werden mir für die Strecke und Buchung online (einen Tag vorher) Sparpreise von 33 Euro angezeigt, aber auch ein Spontantrip ist für Businessreisende mit 85 Euro durchaus bezahlbar.
- Das Wifi im Bus ist kostenlos nutzbar – auch eine Mediaseite der DB wird angeboten (Filme, Musik)
- Die Busse waren zwar nicht die neuesten, aber sauber und gepflegt.
- Es handelt sich um zweistöckige Busse, Personen mit Handicap empfehle ich Plätze im Untergeschoss zu reservieren. Eine Platzauswahl-Möglichkeit hatte ich online nicht – jedoch ist die Reservierung im Fahrpreis schon inklusive.
- Auch Spontanreisen sind möglich, eine Fahrkarte kann beim Busfahrer erworben werden.
- Der Busbahnhof in Düsseldorf ist vom Hauptbahnhof Düsseldorf rechter Hand in knapp 5 Minuten zu erreichen, in Antwerpen werdet ihr direkt am Hauptbahnhofsplatz raus gelassen. Dort gibt es übrigens einen Supermarkt, der auch am Sonntag geöffnet hat – falls ihr noch günstige Getränke braucht!
- Es bringt nichts, sich mit Gepäck vor die Eingangstür des Busses zu stellen, da zuerst Gepäck eingeladen wird. Am hinteren Eingang wird an Startbahnhof eingestiegen, beim Zwischenstop (Eindhoven) vorne.
- Die Toilette ist recht eng, deshalb empfehle ich: Kein Gepäck aufs Stille Örtchen mitnehmen.
Der Bus hat während seiner Tour nach Antwerpen nur einen Haltstop in Eindhoven (in der Nähe des Bahnhofs). Die Fahrtzeit von Düsseldorf nach Antwerpen beträgt je nach Verkehr 2 3/4 bis 3 1/2 Stunden. Die Strecke eignet sich ideal für einen Tagestrip.
- Nicole gibt ein paar Tipps für Sightseeing in Antwerpen
- Gerhard berichtet über die besten Flandern-Biersorten
- Elke erlebt Antwerpen von seiner kulinarischen Seite
Offenlegung: Die Tour mit dem Bus habe ich aufgrund einer individuellen Recherchereise nach Flandern gemacht.
[…] war und dunkel im Bus, sind meine Fotos nichts geworden, aber der Bus sah aus, wie der mit dem Janett von Teilzeitreisender gefahren ist. Die Beinfreiheit ist ausreichend, der Sitz lässt sich weit nach hinten lehnen. Und […]
[…] war und dunkel im Bus, sind meine Fotos nichts geworden, aber der Bus sah aus, wie der mit dem Janett von Teilzeitreisender gefahren ist. Die Beinfreiheit ist ausreichend, der Sitz lässt sich weit nach hinten lehnen. Und […]
[…] dem Thalys von Düsseldorf in gut 3 Stunden in Paris, mit dem ICE in gut 3 Stunden in Amsterdam und via IC Bus in circa 2 Stunden in Antwerpen. Auch Hamburg und Berlin sind in gut 4 Stunden mit dem Zug […]
[…] immer mehr internationale Städte fährt inzwischen der IC – Bus, so könnt ihr von Düsseldorf bis Antwerpen oder von Nürnberg nach Prag reisen und dabei noch Bahnbonus-Punkte sammeln. Die Busverbindungen […]
Hallo Janett,
Ich kann deine positiven Erfahrungen nur bestätigen. Ich habe dieselbe Busverbindung auf der Strecke Eindhoven-Düsseldorf-Eindhoven genutzt und war von Komfort und Pünktlichkeit begeistert. Es war im heißen August und sogar die Klimaanlage hat gut funktioniert.
Ich würde den IC Bus jederzeit wieder nutzen.
Viele Grüße, Sabine
Danke für Deinen Erfahrungsbericht!
Ich bin mit dem IC Bus von München nach Prag und zurück gefahren. War eine pünktliche und preiswerte Sache, würde es jederzeit wieder tun und kann es jedem nur empfehlen.
Viele Grüße
Mathias – underwaygs.com
Danke fürs Erwähnen, liebe Janett!
Hast du eigentlich ein Plugin für diesen Reiter mit Infos etc.?
Liebe Grüße aus dem Norden,
Elke