Das mit den Museen und mir ist so eine Sache. Ich bin sehr schnell mal gelangweilt und Texte, die länger als 5 Sätze lang sind, lese ich mir nur sehr selten durch. Nicht das es mich nicht interessiert, aber das Schlimme daran ist, das ich es sofort wieder vergesse. Kann ich aber auf einen Button drücken und da trötet ein Lila Elefant lustige Lieder, so bleibt das sofort bei mir hängen. Es ist jetzt nicht so, das ich in Museen im Ruhrgebiet einen Lila Elefant gefunden hätte.
Dennoch hab ich dort wirklich Spaß gehabt und so einiges ausprobiert. Was jedoch das wichtigste ist… Ich habe wieder Spaß am „Ins Museum gehen“ gefunden…
Inhaltsverzeichnis
Camera Obscura im Broicher Wasserturm Mülheim
Eine Kamera Obscura kennen die meisten von uns noch aus dem Physikunterricht. Optik – hab ich schon gesagt, das ich gegen Formeln und Co ne Aversion hatte ? Was ich damals nicht wirklich wusste: Physik kann man prima zeigen und mit ein wenig Information und selber probieren kann das ganze wirklich spannend sein. Wusstet ihr beispielsweise woher der Begriff Kamera stammt ? Ich habs im Museum zur Vorgeschichte des Films erfahren. Wie man zum Beispiel als kleines Baby sieht (selbst ausprobiert!). Nebenbei hab ich erfahren, wie die Filme laufen lernten und was für verrückte Bewegtbild-Ideen die Zeitgeschichte hervorgebracht hat…
Gemeinsam mit Tanja habe ich gestaunt, gedreht, geschoben, gezogen und war jedes mal wieder erstaunt, was passiert. Als uns dann Herr Schmitz vom Museum auch noch von den tollen Kunst und Kreativkursen für Schulklassen erzählte, wünschte ich mich noch mal in die Schulzeit zurück. Ich hab einfach mal spontan angeregt, das auch für Erwachsene anzubieten. Wer übrigens hier als Erwachsener was besonderes erleben will… hier kann man heiraten!
Wenn ihr vor Ort seid, auf keinen Fall die Vorführung der Camera Obscura verpassen. Im Zeitraffer bekommt ihr hier nicht nur einen Überblick über Mülheim und die Region, sondern könnt auch die akustischen Besonderheiten der Wasserkuppel erleben.
Wichtige Tipps: Wer eine Trinkflasche dabei hat – vor Ort könnt ihr kostenfrei Trinkwasser nachfüllen.
Eintritt: Erwachsene zahlen 4,50 Euro, Kinder und Ermäßigt 3,50 Euro, Ruhrtopcardbesitzer einmalig kostenfrei.
Infos zu Öffnungszeiten und Ausstellungen findet ihr unter camera-obscura-muelheim.de
Hier müsst ihr hin: Camera Obscura/Museum zur Vorgeschichte des Films, Am Schloß Broich 42, 45479 Mülheim an der Ruhr
Deutsches Bergbaumuseum in Bochum
Mit Bergbau hatte ich bisher nicht so wirklich viel am Hut. Gut ich wusste, das im Pott früher mal sehr viel gegraben wurde, aber mit dem wer, was, wo und wann hab ich mich eigentlich so noch gar nicht beschäftigt. Auf einer typischen Pott-Tour, zu der ich im Oktober noch mal ausführlich zurückkomme, gehört es jedoch auch, sich mit diesem elementaren Thema zu befassen. Also auf nach Bochum ins Deutsche Bergbaumuseum.
Hier gibt es viel Geschichte und sehr viel Informationen (wie entsteht Kohle, wie hat sich der Bergbau entwickelt), aber mir als Frau fällt natürlich im Eingangsbereich erst mal der nackerte Männerhintern auf . Klar, wer schmutzig ist, der muss ich auch waschen… Aber gleich im Eingangsbereich ? Die Dame am Einlass fragt und dann gleich noch… Wollen sie ins Besucherbergwerk ? „Der Förderturm hat heute leider geschlossen, und wenn sie noch hinunter wollen, dann sollten sie sich beeilen, es schließt bald.“ Jessi und ich ließen uns das nicht zwei mal sagen und begeben uns in das besagte Bergwerk.
Das besondere am Bergwerk im Bergbaumuseum in Bochum?
Dieses Bergwerk gab es hier niemals. Das alles ist ein Museum, künstlich erschaffen und wirkt dennoch so täuschend echt. Klar fährt man nicht in 1000ende Meter Tiefe und dennoch glaubt man mittendrin zu sein. Wer Tiefenfeeling haben will, sollte seinen Rundgang mit dem Simulator starten.
Der fährt mal schnell in die Tiefe und macht gespannt auf das folgende. Beim Rundgang entdecken wir alte Telefone, Fahrräder, Brechstangen, riesige Bohrmaschinen und den Fortschritt der Bergbautechnisch. Bis auf die großen Maschinen, die man nicht hinaufsteigen sollte, kann man alles anfassen und ausprobieren, ein echtes Bergbauerlebnis erleben.
Und immer wieder entdeckt man Dinge, die an das Leben hier unten erinnern… Einen alten Grubenwagen mit echten Teilen, eine Schutzpatronin und alte Helme, die scheinbar irgendwer vergessen hat. Irgendwann wird die Luft hier unten eng, also laufen wir wieder nach oben und schauen uns die Ausstellungen da an. Es gibt eine Sammlung von 1000enden Grubenlampen, eine Karte mit all den „Pott-Gruben“, einen Souvenirshop und auch eine Cafeteria. Wer hier vorbeikommt, kann gut und gerne 4 – 5 Stunden Zeit einplanen – spannend und dennoch sehr lehrreich. Übrigens gibts auch hier Workshops, diesmal aber für Erwachsene!
Eintritt: 10 Euro für Erwachsene (inkl. Besucherbergwerk und Förderturm). Inhaber der Ruhrtopcard bekommen einmalig freien Eintritt.
Infos zu Öffnungszeiten und Ausstellungen findet ihr unter bergbaumuseum.de
Hier müsst ihr hin: Deutsches Bergbau-Museum Bochum, 44791 Bochum
Ruhrmuseum auf der Zeche Zollverein in Essen
Wer im Pott unterwegs ist muss mal zur Zeche Zollverein. Das ist KULT! Nicht nur wegen der Architektur (wer mal die Zeit hat, sollte dazu eine Führung machen – hochinteressant!) sondern auch wegen des Ruhrmuseums, was im Haupthaus zu finden ist. Zwischen den alten Fördermaschinen findet sich das ganze Ruhrgebiet in mehreren Zeitepochen wieder. Geschichte, Gegenwart und Gedächtnis – zahlreiche Sonderausstellungen, eines der genialsten Treppenhäuser, welches ich je gesehen habe und eine tolle Aussichtsplattform knapp neben dem Förderturm. Knapp eine halbe Stunde war ich dort oben mit Anja, die von hier aus fast bis nach Hause – nach Marl schauen konnte…
Für jeden ist was dabei. Ein „Riechautomat“ für alle, die mal wissen wollen, wie das Ruhrgebiet riecht, zahlreiche Kuriositäten rund um den Pott, Fußball, Büdchen, Mundart, aber auch ganz trockene Museums-Ausstellungstücke. Innerhalb von 4 Minuten ist man in einer anderen Welt. Immer wieder jedoch kommt auch der Charakter des Hauses durch und man entsinnt, wo man eigentlich ist.
Mein Lieblingsraum ist die Gegenwart. Sie zeigt genau das, was die Region ausmacht und präsentiert etwas weiter hinten sogar indivduelle Geschichten. Ein gut durchdachtes und interessantes Konzept und ein tolles Ausflugsziel im Pott. In der Zeche kann man gut und gerne einen Tag verbringen, es gibt im Sommer ein Schwimmbad, im Winter eine Schlittschuhbahn, zahlreiche Ausstellungen, interessante Führungen und für alle Geocacher unter euch auch zahlreiche gut versteckte Caches.
Wichtige Tipps: Kamera nicht vergessen. Die Garderobe hier kostenlos! Toller Souvenirshop.
Infos zu Öffnungszeiten und Ausstellungen findet ihr unter ruhrmuseum.de
Eintritt: Kompletteintritt 10 Euro, mit Ruhrtopcard bekommt ihr Eintritt in Dauerausstellung. Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt
Hier müsst ihr hin: Ruhr Museum, Zollverein A 14 (Schacht XII, Kohlenwäsche), Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen
Deutsches Fußballmuseum in Dortmund
Wichtige Tipps:
Eintritt:
Hier müsst ihr hin:
Gasometer in Oberhausen
Wichtige Tipps:
Eintritt:
Hier müsst ihr hin:
LVL Schiffshebewerk Henrichenburg
Wichtige Tipps:
Eintritt:
Hier müsst ihr hin:
Freilichtmuseum Hagen
Wichtige Tipps:
Eintritt:
Hier müsst ihr hin:
Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen
Wichtige Tipps:
Eintritt:
Hier müsst ihr hin:
Zeche Nachtigall
Wichtige Tipps:
Eintritt:
Hier müsst ihr hin:
Binnenschifffahrtsmuseum, Duisburg
Wichtige Tipps:
Eintritt:
Hier müsst ihr hin:
Archeologischer Park Xanten
Wichtige Tipps:
Eintritt:
Hier müsst ihr hin:
Spannende Museen in Deutschland & Europa
Wir haben natürlich noch mehr Empfehlung für Museen.
- Spannende Museen in Deutschland
- Buchvorstellung: 111 Museen, die man in NRW gesehen haben muss
- Spannende Eisenbahnmuseen in Europa
- Sehenswerte Museen in Europa
- Fünf interessante Indoor-Aktivitäten mit Kindern
Alternativen für Schlechtwettertage
Manchmal möchte man nicht nur ins Museum, weshalb wir uns auch mal umgeschaut haben, was es für Ausflugstipps für Schlechtwettertage sonst noch so gibt.
Offenlegung: Der Besuch wurde uns durch die Ruhrtopcard ermöglicht, die wir von Ruhrtourismus zur Verfügung gestellt bekommen haben.
[…] Auffe Maloche und nachher allet auf dem Püngel – Pflicht für jeden Ruhrpottler (und Besucher) – Bergbaumuseum Bochum […]
[…] ich hoffe, dass ich euch in Zukunft noch einige richtig interessante Museen – wie diese Museen im Ruhrgebiet – vorstellen kann. Auch hier kommt es auf das Budget an. Im Haus der Geschichte in Bonn zahlt […]
[…] viel getan – Und ich hoffe, das ich euch noch einige richtig interessante – wie diese Museen im Ruhrgebiet – diesen Monat vorstellen […]
[…] 3 coole Erlebnismuseen im Ruhrgebiet […]
[…] klar erkennbar. Ein lohnenswerter Museumsbesuch, findet auch Janett, die Ihren besuch unter den Top 3 der Erlebnismuseen in NRW zusammengefasst […]
[…] Auffe Maloche und nachher allet auf dem Püngel – Pflicht für jeden Ruhrpottler (und Besucher) – Bergbaumuseum Bochum […]
Museen sind normal nur mein absoluter Notfallplan bei Regen. Kommt aber sicher auch daher, dass ich bei Museen meist an verstaubte Bilder denke, die ich mir lieber über die google Bildersuche anschauen. Aber mit so einem Bergwerk könnte man mich auch hinter dem Ofen hervorlocken. :-)
Ist auf jeden Fall lohnenswert. Gott sei dank werden die Museen immer interaktiver und moderner!
Sehr schöner Bericht. Das mit dem Museum (schnell mal gelangweilt) geht mir nämlich manchmal auch so. Der nackerte Männerhintern ist mir allerdings neu (oder ich habe ihn als Mann irgendwie nicht so beachtet) :-). Und das Treppenhaus im Ruhrmuseum hat mich beim ersten Mal gleich ’ne 1/2 Std. festgehalten. Zeche Zollverein ist sowieso (fast) immer eine Reise wert (redDotDisign Museum, Oldtimertreffen, Zechenfest, z.Zt. die Ausstellung 1914 oder eben ’ne 1/2 Stunde auf de Dach stehen).
LG
Michael
Das redDot muss ich mir auch noch mal ansehen… Ein Oldtimertreffen ? Wann ?
Toller Souvenirshop? Ohje, da werde ich bestimmt dann wieder mit einer neuen Tasse nach Hause gehen ;-)
(mein liebstes Sammelstück auf Reisen)
Weit oben auf meiner Liste der Museen ist dies auf Zeche Zollverein. Hier war ich schon ewig nicht mehr…
Es war wie immer nett mit Dir und ich freue mich auf unsere nächste gemeinsame Tour.
LG Tanja
Ich muss ja eh noch in das Museum, was der Michael genannt hat.. Also dann – im Oktober auf zur Zeche :D