Campingplatz-Empfehlungen in Deutschland und näherer Umgebung

Campingplatz-Empfehlungen in Deutschland und näherer Umgebung

In diesem Sommer 2020 wissen wir nicht, ob wir problemlos im Ausland Urlaub machen können, in Deutschland werden viele Unterkünfte schnell ausgebucht sein, und auch die engen Kontakte in Hotels werden einige von uns noch scheuen.  Da bietet sich ein Campingurlaub an, wir sind immer draußen und können genügend Abstand halten.

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Camping Strandterrasse, Stürzelberg

Wer ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen mieten möchte, sollte wegen der hohen Nachfrage allerdings auch schnell sein, mit dem Zelt kann man den Urlaub entspannter angehen. Dass dies nicht nur eine Notlösung sein muss, könnt ihr in meinem Artikel Urlaub mit Zelt nachlesen.

Auch die Campingplätze werden in diesen Zeiten heiß gegehrt sein, bei meinen Empfehlungen sind aber auch welche  dabei, wo ihr auch noch kurzfristig einen Platz finden solltet.

Campingplätze in Deutschland

Deutschland bietet eine Vielzahl von toll gelegenen Campingplätzen. Wir stellen euch für NRW, Mecklenburg Vorpommern und den Bodensee ein paar empfehlenswerte Übernachtungsmöglichkeiten vor.

NRW

Campingplatz Strandterrasse, Dormagen- Stürzelberg

Fangen wir mal vor der Haustür an: Wenige Kilometer von Düsseldorf entfernt gibt es den Campingplatz „Strandterrasse“. Er liegt direkt am Rhein, verfügt über helle Sandstrände und der Zeltbereich ist unparzelliert, man kann sich ein schönes Plätzchen aussuchen. Die sanitären Einrichtungen sind mobil, da sie im Winter und bei Hochwasser weggezogen werden müssen, entsprechend also recht einfach, aber ok. Es gibt einen kleinen Biergarten (nur Getränke) und der Ort Stürzelberg mit Geschäften und Restaurants ist zu Fuß zu erreichen.

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Am Rhein könnt ihr schöne Radtouren machen, die Zollfeste Zons liegt direkt nebenan (2 km), ins Düsseldorfer Zentrum sind es 13 km, zum Dormagener Bahnhof 5 km. Von dort seid ihr mit der Regio in einer Viertelstunde am Kölner Hauptbahnhof ( und damit am Dom).
Der Platz ist auch bei Leuten aus der Umgebung (v.a. eben Düsseldorfer und Kölner ) beliebt, die einfach mal ein Wochenende mit Freunden und/oder Kindern campieren wollen.

Campingplatz Lörick, Düsseldorf

Der Campingplatz im linksrheinischen Düsseldorfer Stadtteil Lörick ist nur 5 km von der Altstadt entfernt, liegt in unmittelbarer Rheinnähe und ist von den sanitären Einrichtungen auch recht einfach bestückt. Aber: Lage, Lage, Lage.

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Zur Altstadt fährst du mit dem Rad immer am Rhein entlang und schließlich über die Oberkasseler Brücke darüber hinweg. Das schönste Düsseldorfer Freibad und einige chillige Lokalitäten sind fußläufig erreichbar, direkt nebenan befindet sich ein kleiner Yachthafen, davor erstrecken sich schöne Sandstrände.

Waldcamping Speetenkath, Xanten

Eine schöne Kurzreise kann ins niederrheinische Xanten unternommen werden. Neben einer netten, kleinen Altstadt lockt hier der Archäologische Park mit Amphitheater und anderen Rekonstruktionen bzw. Nachbauten einer römischen Siedlung. In der Xantener Südsee werden verschiedene Wassersport-Möglichkeiten angeboten, auch ein Strandbad gibt es.
Der Campingplatz „Speetenkath“ liegt idyllisch mitten im Wald, es gibt auch einen kleinen See, Gastronomie vorhanden. Nach Xanten sind es zwei km, mit dem Rad bist du schnell dort, die gesamte Gegend verfügt über ein gut ausgebautes Radwegenetz.

MECKLENBURG-VORPOMMERN

Camping auf dem Darß

Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst verfügt über acht Campingplätze, drei in Dierhagen (Fischland), zwei in Zingst, drei auf dem Darß, der für mich der interessanteste Teil der Halbinsel ist, auch weil hier mit dem unbebauten, zum Naturschutzgebiet gehörenden Weststrand einer der schönsten Strände Europas liegt.

Die beiden Campingplätze in Prerow liegen direkt am Meer, der kleine am Ortsrand hat nur wenige recht enge Plätze, das Regenbogencamp Prerow ist dagegen riesig, verfügt über Geschäfte, diverse gastronomische Betriebe, Kino etc. und ihr könnt sogar in den Dünen euer Zelt aufschlagen. Das Auto muss jedoch weit entfernt vom Campingareal abgestellt werden, was für Zelter ungünstig ist, da diese doch gerne einige Dinge im Auto verstauen.

Der schönste Campingplatz auf der gesamten Halbinsel ist das Regenbogencamp Born, er liegt allerdings am Bodden und nicht am Meer, nicht weit entfernt vom pittoresken Dorf Born mit seinen reetgedeckten Häusern und den verzierten Haustüren. Auch in den Sommerferien findet ihr hier immer einen frei wählbaren, schattigen Platz mit genügend Abstand zum Nachbarn, eine Reservierung ist nicht nötig (zumindest war das bisher so). Es gibt eine (Kite-)Surfschule und eine chillige Bar direkt am Wasser.
Einige Sanitärgebäude sind etwas in die Jahre gekommen (Stand August 2018), dafür sind die Übernachtungspreise recht hoch, aber immer noch günstiger als bei dem gleichen Betreiber in Prerow.
Zum Weststrand oder nach Ahrenshoop sind es mit dem Rad 6 km.

Camping Ecktannen, Waren a.d.Müritz

Zu der Mecklenburgischen Seenplatte gehören über 2000 Seen, der größte ist die Müritz. Der Campingplatz Ecktannen liegt ideal zwischen Waren, der größten und reizvollsten Stadt an der Müritz, und dem Nationalpark. Der Platz ist groß, aber dennoch sympathisch, abgetrenntes Zeltareal, Gastronomie. Badestelle und Wassersportmöglichkeiten am See direkt vor dem Campingplatz. Nach Waren sind es 2km.
Wer zum Kanu fahren an die Müritz kommt, für den sind die Campingplätze an der südlichen Müritz besser geeignet, da hier die Kleinseenplatte beginnt.

Der Campingplatz Bolter Ufer (mit angeschlossener Surfschule), das daneben liegende Naturcamping oder der Campingplatz Boek (ebenfalls mit Surfschule ) stehen zur Auswahl.

Campingplätze in der Feldberger Seenlandschaft

Ein besonders idyllischer Teil der Mecklenburgischen Seenplatte ist die Feldberger Seenlandschaft an der brandenburgischen Grenze.

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Campingplatz Feldberg

Es gibt drei Campingplätze: Camping Am Bauernhof bei Feldberg, Camping am Carwitzer See direkt im Dorf Carwitz und der Campingplatz Am Dreetzsee.

Nähere Informationen findet ihr in meinem Artikel „Von Türkis bis Smaragdgrün-Die Feldberger Seenlandschaft“.

BODENSEE

Am Bodensee ein Häuschen direkt am Wasser zu mieten wird sehr schwierig sein, mit dem Zelt ist das kein Problem, wie hier auf dem Campingplatz in Arbon.

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Haus am See

Den Bodensee kann man mit dem Rad, dem Boot oder-wenn es sein muss- mit dem Auto erkunden. Vor einigen Jahren sind wir mit meinen Kindern samt Campingausrüstung mit dem Rad um den gesamten See gefahren, dabei waren wir auf den Campingplätzen in Wasserburg (Bayern), Arbon (Schweiz) und in Hegne am Untersee, 8 km vor Konstanz.

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Zelt am See

Bei Mitnahme auf dem Rad ist die Ausrüstung natürlich sehr minimalistisch, ihr könnt aber auch von nur zwei Standorten jeden Punkt des Bodensees auf Tagestouren ohne viel Gepäck erreichen und abends wieder am Startpunkt sein. Dafür bieten sich die -obendrein sehr attraktiven -Städte Konstanz und Lindau an. Konstanz liegt wie eine Insel mitten in den verschiedenen Teilen des Bodensees: Ober-, Unter- und Überlinger See. Auch die Inseln Reichenau und Mainau liegen in der Nähe, den Teil des Obersees, der von Konstanz nicht erreichbar ist (wenn man abends wieder in Konstanz sein will), lässt sich von Lindau gut erreichen.

DKV-Campingplatz und Camping Bruderhofer, Konstanz-Staad

Die beiden Plätze (DKV + Bruderhofer) liegen direkt nebeneinander und haben den gleichen Zugang zum See. Sie sind einfach ausgestattet, bestechen vor allem durch die Lage.

Der kleine Hafen Staad ist fußläufig erreichbar, dort legt auch die Fähre nach Meersburg ab, in die Altstadt von Konstanz sind es 3 km. Einen eigenen Badestrand haben die Plätze allerdings nicht, wem dies wichtig ist, der muss ins je 8 km von Konstanz entfernte Litzelstetten am Überlinger See oder nach Hegne am Untersee ausweichen. Der Campingplatz in Hegne hat nach Umbau und Besitzerwechsel vor ein paar Jahren jetzt zwar moderne sanitäre Einrichtungen, aber leider viel von seinem ursprünglichen Charme verloren- bei deutlich höheren Preisen. Das gleiche Schicksal droht dem Platz in Litzelstetten, der in diesem Jahr umgebaut wird und den Besitzer wechselt.

Park-Camping Lindau am See

Schöner Platz mit eigenem Badestrand 5 km von Lindau-Zentrum in der Nähe der österreichischen Grenze gelegen. Neben der Erkundung von Lindau könnt ihr einen Tagesausflug nach Friedrichshafen und nach Österreich (u.a. Bregenz) machen.

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Blick vom Park-Camping auf Lindau

Das Park-Camping Lindau ist recht hochpreisig, das gilt aber eigentlich für alle Campingplätze am Bodensee.

Campingplatz-Empfehlungen für Dänemark

Sølystgård Camping, Knebel-Mols

Die Campingplätze in Dänemark sind immer sauber und hervorragend ausgestattet, manchmal ist es sogar des Guten fast schon zu viel. Recht locker geht es auf dem Sølystgård Camping Mols in der Bucht von Ebeltoft (Ostsee) zu. Auch hier können die Gäste im Küchengebäude kochen oder im Fischhaus den selbst geangelten Fisch ausnehmen, es ist aber auch kein Problem, mal ein Feuerchen am Strand zu machen.

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Ich war schon dreimal dort, immer im August und auch ohne Reservierung bekam ich immer einen schönen Platz mit Meerblick und genügend Abstand zum Nachbarn.

Die leicht hügelige Umgebung lässt sich gut mit dem Rad erkunden, mit dem Auto seid ihr in 20 min. im hübschen Städtchen Ebeltoft, in einer knappen Stunde in Århus, der zweitgrößten Stadt Dänemarks. Von Hamburg sind es 400 km bis zu diesem netten Urlaubsort.

Campen in Holland – Welche Plätze sind empfehlenswert?

Campingplätze gibt es in Holland (fast) wie Sand am Meer und davon gibt es viel. Viele davon sind aber vollgestellt mit Mobilheimen, die verbleibenden Stellplätze machen dann Wohnwagen mit holländisch akkurat aufgebauten Vorzelten und ein paar überdimensionierte Wohnmobile aus.

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Terschelling

Mit einem Zelt fühlt man sich dort nicht so richtig wohl. Eine gute Adresse zum Zelten sind dagegen die Naturcampingplätze, die ihr auf natuurkampeerterreinen.nl finden könnt und von denen es in Holland (und auch in Frankreich) 146 gibt, vier davon auf meiner Lieblings-Nordseeinsel Terschelling.

Kampeerterrein Staatsbosbeheer, Terschelling-West

Ideal gelegen ist für mich der Campingplatz bei Terschelling-West. Nur einen Kilometer vom Hauptort der Insel entfernt und dennoch im Wald gelegen. So kann man abends ausgehen und ist mit dem Rad dennoch schnell „zu Hause“. Es gibt ordentliche Waschhäuser, eine Tiefkühltruhe für Cold-Pacs (oder um ein Bier schnell zu kühlen) und eine Grillhütte mit Holzvorrat. Betreiber ist nämlich der staatliche Forstbetrieb.

Auch in den Sommerferien oder der Oerol-Festivalwoche ist immer ein Platz vorhanden, Buchung übers Internet oder vor Ort an einem Automaten (als ich dort war allerdings nur auf holländisch), eine Rezeption gibt es nicht.

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Terschelling- West

Es lohnt sich kaum mit dem Auto nach Terschelling überzusetzen, dennoch ist es möglich viel Gepäck mitzunehmen. Direkt am Hafen könnt ihr euch Räder leihen, der „Fietsverhuurer“ fährt das Gepäck der Kunden mit dem Wagen zu den einzelnen Unterkünften. Übrigens gilt das gleiche für Schiermonnikoog, hier fährt vom Fähranleger ein Bus in den Ort und auch direkt zum Campingplatz.

Campingplätze in Frankreich

Frankreich ist zum Campen wunderbar geeignet, die Übernachtungspreise sind -zumindest außerhalb der Hochsaison (Mitte Juli bis Ende August) sehr moderat und es gibt viele schöne Plätze. Für Südfrankreich oder Korsika sollte man für einen Campingurlaub wenigstens zwei Wochen einplanen, in der Normandie lohnt sich auch schon eine kürzere Zeitspanne.

Camping Municipal, Etretat

Etretat mit seiner berühmten Felsküste ist von Düsseldorf oder Köln knapp 600 km entfernt. Im Ort, gut 1 km vom Zentrum und vom Meer entfernt, befindet sich der einfache, städtische Campingplatz.

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Etretat

Gastronomie und auch Hotelpreise sind in Etretat noch etwas gehobener als andernorts, für die Camping-Übernachtung haben wir jedoch zu zweit samt Zelt und Auto 14 € bezahlt. Der Platz ist auch in der Vor- und Nachsaison häufig ausgebucht, im 10 km entfernten Yport gibt es einen Campingplatz mit schönem Blick auf das Meer (Aire Naturelle Camping La Pâture), vielleicht grundsätzlich auch eine gute Alternative.

Camping de L’Ermitage, Granville-Donville

Weiter westlich zieht sich die Küste des Departments Calvados mit vielen Badeorten entlang, ich möchte aber noch die Halbinsel Cotentin im äußersten Westen der Normandie empfehlen. Im Südwesten der Halbinsel liegt Granville, eine etwas düstere Stadt, die aber zwei große Vorteile bietet: der neben den Felsbögen von Etretat zweite große Publikumsmagnet der Normandie, der Mont St. Michel, ist von hier mit dem Auto gut erreichbar. Und direkt vom Hafen in Granville könnt ihr mit dem Boot einen Tagesausflug zu den Îles de Chausey machen, wo ihr auf der idyllischen Hauptinsel wunderbar verweilen könnt und den Gezeitenwechsel beobachten könnt. Nirgendwo ist er extremer als in der Gegend um Granville und dem Mont St. Michel, der Unterschied zwischen Ebbe und Flut beträgt im Extremfall (Springtide) bis zu 15 Meter Meeresspiegel. Aus 52 Inseln bestehen die Îles de Chausey bei Flut, bei Ebbe sind es 365!

Der Campingplatz in Donville liegt nahe an einem schönen Strand, in einem einstündigen Spaziergang am Meer entlang erreicht ihr das Zentrum von Granville. Die Parzellen sind großzügig und begrünt, die Waschhäuser in Ordnung und es gibt ein nettes Restaurant mit Bar und Terrasse.

Camping La Ferme du Bord de Mer, Gatteville-le-Phare

Am entgegengesetzten Punkt des Cotentin, im Nordosten,liegt das hübsche, verschlafene Städtchen Barfleur. Südlich davon gibt es einige schöne Sandstrände, im Norden einen interessanten, steinigen Küstenabschnitt. Hier könnt ihr wunderbar die Seele baumeln lassen, aber auch ein paar nette Radtouren in der eher flachen Landschaft machen.

1,5 km nördlich von Barfleur liegt der schon zum Dorf Gatteville-le-Phare gehörende oben genannte Campingplatz. Das Dorf hat seinen Beinamen vom höchsten Leuchtturm Frankreichs, der auch bestiegen werden kann. Neben ein paar anderen Campern teilt man sich den Platz mit einigen Hühnern, Ziegen und einem Esel. Der Platz hat eine einfache Ausstattung, aber viel Charme.

An der davor liegenden Bucht könnt ihr ein paar Meter die Küste entlang spazieren und auf den von der Sonne erwärmten Felsen ein abendliches Picknick machen. Das Foto unten zeigt von dort den Blick auf den Campingplatz und der über dem Land untergehenden Sonne und bildet einen schönen Abschluss dieses Artikels.

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Andreas

Ich reise gerne, lieber auf eigene Faust als geführt, häufiger mit dem Rucksack als mit Koffer, eher aufs Land als in die Stadt, mit Lust auf Neues Und Abenteuerliches statt auf Altbewährtes, öfter in den Süden als in den Norden, am liebsten mit meiner Frau an der Seite.
Über einige Reisen mit meinen Töchtern könnt ihr auf meinem neuen Blog lesen: Reisen mit Teenagern

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