Wenn es einen Ort auf dieser Welt gibt, auf dem ich absolut zur Ruhe kommen kann, dann ist es Hiddensee. Die „kleine“ Schwester von Rügen ist für mich der Inbegriff von Entspannung, und das ganze ohne viel Wellness und mit recht viel Laufkraft. Wer die Insel in Ruhe genießen will – der sollte Hiddensee im Winter genießen. Ich nehme euch mit auf eine entspannte Reise auf die Ostseeinsel, die ich vor einigen Jahren so selbst erlebt habe.
Mit dem Zug und dem Schiff im Winter nach Hiddensee
Hiddensee ist eine Insel und lässt sich daher nur mit dem Schiff erreichen. Das ist im Winter etwas komplizierter als in den Sommermonaten. Es gibt eine Fährverbindung in den Feiertagswochen von Stralsund – ist jedoch der Bodden zugefroren dann kann es gut sein das der Eisfahrplan gilt. So hatten wir ähnliches Glück und mussten mit Bus und Bahn in Windeseile nach Schaprode – denn von dort fahren regelmäßiger Fähren über den Bodden.
Wir sind damals mit dem Zug von Düsseldorf nach Stralsund gefahren. Der IC zum Ostseebad Binz hält auch hier und ist in knapp 7 Stunden vom Rheinland an der Ostsee. Ich kann euch aus Erfahrung verraten: Mit dem Auto seid ihr auch nicht wirklich viel schneller. Von Stralsund aus könnt ihr weiter nach Rügen, wer die Bahnverbindung wählt kann dies mit Bussen und Bahnen erledigen (Zeit einplanen). Ab Bergen auf Rügen fährt der Bus Linie 35 auch vor Feiertagen regelmäßig.. Ende Dezember lässt sich jedoch auch eine Verbindung von Stralsund auswählen. Für alle Autofahrer: Euch empfehle ich direkt eine Fahrt nach Schaprode. Dort gibt es zwei Parkplätze (bezahlt), je nach Standort und Dauer des Aufenthaltes zahlt ihr zwischen 2,50 Euro und 5 Euro am Tag pro PKW.
- Eine Überfahrt (Hin- und Rückfahrt) kostet ab 19,20 € (Tagesfahrt) und 23 € für Mehrtagesfahrten.
- Die Überfahrt dauert von Schaprode circa eine Stunde.
- Hunde, Bollerwagen oder auch Fahrräder kosten extra.
- Zusätzlich wird bei Überfahrt auf die Insel eine Kurtaxe fällig. Im Winter beträgt diese 1,50 € pro Erwachsener und Tag.
- Es gibt auch Wassertaxis – diese sind teurer aber unabhängig von den Abfahrtzeiten der Fähre.
- Alle Infos zu den Fähren findest du unter reederei-hiddensee.de
Hiddensee ist auch im Winter autofrei.
Nun ja – nicht ganz – es gibt einen Bus. Und auch ein paar andere wenige Autos, die man aber nur für „Handwerksarbeiten“ auf der Insel hat. In den Sommermonaten wird die Insel häufig von zahlreichen Radfahrern bevölkert, im Winter jedoch hat man die Straßen oft für sich allein. Aber gut, was heißt hier Straßen.
In meiner Erinnerung haben einige der Wege noch in „Ostmanier“ aus einzelnen Betonblocks bestanden. Warum auch sollte man das ausbessern? Autos sind hier Mangelware.
Bis auf eine Radeltour haben wir Hiddensee immer nur per Pedes erforscht. Und bisher hatten wir auch im Bezug auf das Wetter (Oktober und Dezember) immer viel Glück – zwar liegt die Insel oft im Nebel, aber Regen gab es hier wenig….
Empfehlenswerte Unterkünfte für den Winter in Hiddensee
Vor allem in der Vorweihnachtszeit sind die Unterkünfte recht günstig und die Insel entspannend leer. Als Unterkunft können wir euch das Hotel Enddorn in Grieben oder das Appartement „AM BODDEN 1“ in Vitte empfehlen.
Das Hotel Enddorn blieb mir vor allem wegen seiner Nähe zum Bodden – und damit zum Wasser – und mit einem beeindruckenden Blick auf die Milchstrasse in Erinnerung. Nie zuvor habe ich die Sterne so klar gesehen wie an diesen milden Oktober-Tagen in Grieben. Da das Hotel etwas abseits von Kloster und schon fast auf dem „Berg“ liegt, ist es empfehlenswert, bei Wanderungen eine Taschenlampe mitzunehmen. Hier wird es so dunkel, dass man die Hand vor Augen nicht sieht.
Eine Unterkunft in Vitte ist vor allem in den Wintermonaten praktisch, da es im Ort einen Supermarkt und vor allem den am häufigsten angefahrenen Hafen gibt.
Verhungert wird man auf der Insel jedoch nicht, denn es gibt viele Restaurant-Highlights. Unbedingt besuchen müsst ihr das Gasthaus zum Enddorn in Grieben. Super leckere Suppen, frisch gefangener Fisch und ein echt kultiges Ambiente. Nach der Ankunft mit der Fähre kann man auch gut in Vitte am Hafen speisen. Ich habe in der Fischgaststätte Rennhack (mittlerweile leider geschlossen) einen super leckeren Hering mit Bratkartoffeln gegessen… Soo lecker. Ebenfalls ganz kultig und ganz in der Nähe der Vitter Unterkunft ist das Hiddenseer. Preislich ein klein wenig teurer, aber nicht minder leckerer…
Unser wichtigster Begleiter auf der Insel war jedoch ein Wägelchen. So eines, was früher einmal die Omas durch die Ortschaften zogen. Super um Einkäufe zu transportieren oder um das Gepäck „nach Haus“ zu bringen. Wer will kann sich bei einigen Destinationen auch von der Kutsche fahren lassen (das Taxi der Insel). Allgemein ist das Thema Pferd auf der Insel sehr beliebt. Zumindest hab ich einige Reiter, Pferdeäpfel und einen Reitstall in Kloster gefunden.
In Kloster gibt es übrigens eine nette kleine Inselkirche und einige Kreativateliers. Uns hat es aber den Weg hinauf zum Dornbusch gezogen. Von dort aus kann man super die letzten paar Meter bis zum Schluckswiekberg laufen, auf dem der Hiddenseer „Leuchtturm Dornbusch“ steht. Wenn man Glück hat, kann man diesen auch besichtigen (Kostenpunkt: ca. 3 Euro) . Und hat von oben bei klaren Wetter einen Blick über die gesamte Insel bis hin nach Stralsund.
Den Rückweg sind wir über die Wanderwege entlang des Kliffs gegangen, dort gibt es einen genialen Blick hinunter zur Ostsee. Vorbei an zahlreichen Sanddorn-Sträuchern gelangten wir am Ende der Kliffs auch noch an eine Naturschutzzone „Enddorn“ – ideal zum Vögel-Beobachten und Steintürme bauen.
In den Morgenstunden empfehlen wir eine Tour nach Neuendorf. Ich würde es mal als das „Neubaugebiet“ auf Hiddensee beschreiben, weil die Häuser doch alle recht „modern“ wirken. Die könnt ihr aber getrost links liegen lassen und den Weg zum Strand wagen. Am Strand entlang lässt es sich wunderbar bis zum anderen Leuchtfeuer der Insel wandern, in den Morgenstunden (des Winters) liegt die Umgebung noch wunderschön im Nebel.
Auf dem Rückweg sahen wir viele nach Bernstein in den angeschwemmten Algen suchen… Uns war es dazu zu kalt. Aber vielleicht habt ihr ja Glück ?
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Ohhh, wunderbare Landschaftssaufnahmen. Ich war noch nie auf einem Leuchtturm, würde ich aber zu gerne einmal machen. lg Gabi ;)
Puh… den ganzen Schnee kannst du mir ja gerne einpacken, aber an die Ostsee würde ich wahnsinnig gerne mal. Als Österreicher, der schneller an der Adria ist als dort ooooooben ganz im Norden ist das nämlich wirklich weit weg, aber von den hübschen Leuchttürmen und Strandkörben (Haaaach) träum ich immer wieder mal. :-)
Liebe Grüße
Christina
Ja die Ostsee hat ihre Vor und Nachteile. Ich mag halt die Einsamkeit im Winter… weiss jetzt nicht ob das in der Adria da genauso ist ?
Ich kann die Insel auch nur empfehlen. Ich komme zwar aus Mecklenburg, aber Dank der vielen Arbeit bleibt selbst für solche kurzen Strecken kaum Zeit.