Es gibt viele Berichte über Leipzig. Viele davon spielen jedoch im Sommer. Und ja, nach einigen kurzen Stopps in der Sommerzeit kann ich guten Gewissens behaupten – da macht ein Besuch bei vielen Events in und um Leipzig einfach richtig Laune. Was jedoch, wenn der Winter in Leipzig Einkehr gehalten hat?
Inhaltsverzeichnis
Winterzeit in Leipzig
Ich war für einen Tag unterwegs und verrate euch meine Reisetipps für Leipzig im Winter. Und da gibt es wirklich viel zu erleben! Leipzig hat eine Vielzahl an Museen, netten Cafés und Restaurants, zahlreichen überdachte Passagen und Shoppingzentren und einen der coolsten Bahnhöfe Deutschlands.
Und wenn das Wetter nach draußen lockt, dann gibt es zahlreiche Anlagen und Sehenswürdigkeiten, die sich auch im Winter gut bestaunen lassen.
Etwas andere Sehenswürdigkeiten in Leipzig
Die besten Reisetipps für Leipzig? Ich muss zugeben – ich war zwar schon häufig in Leipzig, dennoch habe ich einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten schon lange nicht mehr gesehen. Der Zoo in Leipzig ist sehr bekannt und vor allem in Sachsen sehr beliebt. Auch das Panometer in Leipzig soll mit wechselnden Ausstellungen ein spannendes Ausflugsziel im Winter sein, aber auch das steht noch auf meiner To-Do-Liste. Für das Ägyptische Museum war ich leider immer am falschen Tag da – aber es ist definitiv vorgemerkt. Auch der Bayrische Bahnhof steht noch auf meiner Wunschliste, dann jedoch im Sommer, damit ich den Biergarten vor Ort mal ausprobieren kann.
Ich stell euch hier meine persönlichen Highlights vor. Da ich sehr Geschichts-Interessiert bin, wird es auch ein bissl auf Zeitreise gehen, ich hoffe ihr könnt mir verzeihen!
Völkerschlachtdenkmal
Das Völkerschlachtdenkmal ist wohl das berühmteste der Leipzig Sehenswürdigkeiten. Das Bauwerk wurde zum Gedenken an die Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1813 errichtet, welche mit knapp 600.000 beteiligten Soldaten eine der größten Schlachten der Geschichte war. Etwa 90 Jahre später kam die Idee für ein Denkmal für die tausenden Gefallenen auf – das heutige Völkerschlachtdenkmal – es wurde 100 Jahre nach der Schlacht eingeweiht. Es ist mit 91 Metern Höhe das höchste Denkmal Europas. Soviel zu den Fakten, der Besuch ist durchaus empfehlenswert.
Was ich vorher nicht wusste: Nur für den Eintritt in das Völkerschlachtdenkmal müsst ihr Eintritt zahlen. Ein Rundgang um den See vor dem Denkmal und die Nutzung der Treppen im Außenbereich des Bauwerkes ist kostenfrei. Wer mal in das Gebäude hineinschauen will, oder oben auf der Aussichtsplattform einen Blick auf Leipzig erhaschen will, der muss ein paar Euro investieren. Auch eine Ausstellung zur Geschichte gehört zum Museumsprogramm dazu.
Einen Besuch im Völkerschlachtdenkmal kann ich euch empfehlen, für einen Aufstieg über 500 Stufen in luftige Höhen solltet ihr aber etwas Kondition und für die letzten Meter einen nicht allzu breiten Popo haben. Die Treppen von der Etage der Sängergalerie hinauf zur Aussichtsplattform ist ziemlich eng. Beeindruckend ist definitiv die Krypta und in der Ruhmeshalle mit den riesigen Figuren und der Blick von Oben auf die Stadt und das Umland. Sehr spannend fand ich auch den Film zur Entstehung, der im Fundamentbereich des Monumentes zu sehen ist und für den ihr euch 15 Minuten Zeit nehmen solltet. Es gibt auch Führungen sowie ein Museum außerhalb des Denkmals, welches ich euch definitiv ans Herz legen möchte.
Zwei schöne Fotoperspektiven für das Monument möchte ich euch noch ans Herz legen. Der eine befindet sich auf dem dahinter liegenden Südfriedhof, dort könnt ihr das Völkerschlachtdenkmal umrahmt von schönen alten Bäumen dokumentieren. Der andere befindet sich am Eingang des Monuments vor einem künstlich angelegten See. Auch wenn sich das Denkmal bei gefrorener Fläche nicht spiegelt, sieht es „gezuckert“ auch sehr beeindruckend aus.
- Eintritt: 10 Euro (inkl. Eintritt im Forum 1813). Mit der Leipzig Card spart ihr 2 Euro.
- Anfahrt vom Bahnhof: Mit der Straßenbahn 15 bis Haltestelle Völkerschlachtdenkmal (ca. 15 Minuten)
- Zeit: Geöffnet täglich ab 10 Uhr (außer 24. und 31.12.).
- Donnerstag um 14 Uhr finden öffentliche Führungen statt – Anmeldung nötig. Der Audioguide in mehreren Sprachen ist jederzeit ausleihbar.
- Weitere Infos: Es gibt Aufzüge bis zur Sängergalerie. Auf der Homepage des Völkerschlachtdenkmals findet ihr alle aktuellen Informationen
Museum in der „Runden Ecke“
Leipzig – so modern und weltoffen es für uns „Landeier“ in der DDR immer wirkte – spielte eine große Rolle im Rahmen der Staatsicherheit. So auch in der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit am Dittrichring – heute besser bekannt als Museum in der „Runden Ecke“. Als „Zeitreisende“ mit einer Vergangenheit in der DDR wollte und konnte ich mir diesen besonderen Ort nicht entgehen lassen. Die Ausstellung ist nach heutigen Standards ziemlich „in die Jahre gekommen“ – dennoch hat es dadurch einen besonderen Charme.
Hier läuft man nicht einfach durch – hier muss man sich auf das Thema einlassen. Am Eingang wird ein Audioguide ausgegeben, mit diesem habe ich mich durch die verschiedenen Räumlichkeiten im Erdgeschoss gekämpft. Ja – ihr lest richtig, denn die Aufarbeitung hat einige für mich ziemlich überraschende Dinge offenbart. Zum Beispiel die Tatsache, das knapp 400.000 Menschen in der DDR irgendwann mal für den Staatssicherheit tätig waren. Auch wenn die DDR 18,79 Millionen Menschen beherbergte – so finde ich diese große Anzahl an Menschen dennoch schon ziemlich hoch. Auch wenn klar ist, viele haben dies nicht freiwillig gemacht.
Mit dem Audioguide kann man die Ausstellung nach eigenen Interessen erkunden und entdeckt (wie ich auch) viele interessante Fakten zur Staatssicherheitsbehörde der DDR. Wie aufwändig zum Beispiel unsere Post kontrolliert wurde oder wie Fakeidentitäten geschaffen wurden.
- Eintritt: 5 Euro (darin enthalten ist der Audioguide)
- Anfahrt vom Bahnhof: Mit der Straßenbahn 9 bis Thomaskirche, dann 250 Meter Fußweg
- Zeit: Täglich von 10 – 18 Uhr
- Weitere Infos: Es werden öffentliche Führungen angeboten, mehr Informationen hier: runde-ecke-leipzig.de
City-Hochhaus/Panoramatower
Das mit 142 Metern höchste Gebäude von Leipzig steht unweit der Unterversität und Gegenüber der Moritzbastei. In der 30. Etage befindet sich ein Restaurant was den schlichten Namen „Panorama Restaurant“ trägt.
Eigentlich wollte ich ja nur auf die Aussichtsplattform auf dem Dach des City-Hochhauses. Wie ich dann im Restaurant gelandet bin? Keine Ahnung. Und warum ich da für mich alleine mal schnell 70 Euro auf den Kopp gehauen habe? Das weiss ich auch nicht. Aber wisst ihr was? Es war recht lecker und wirklich nett da oben.
Im Anschluss habe ich natürlich noch den Blick von der Aussichtsplattform genossen und in 142 Metern höhe einen Glühwein genossen. Der Blick auf die Stadt ist selbst im Dunkeln wirklich besonders!
- Eintritt: Um auf die Aussichtsplattform zu kommen, müsst ihr 5 Euro zahlen. Der Glühwein oben kostet 4 Euro. Im Sommer gibt es hier oben auch Cocktails und kleine Snacks.
- Anfahrt vom Bahnhof: Zu Fuß (800 Meter) oder mit der 4/7/10/15/16 bis Augustusplatz und dann zwei Minuten zu Fuß.
- Zeit: Täglich von 9 – 22 Uhr
- Weitere Infos: Es ist nur Barzahlung möglich. Weitere Infos findet ihr unter leipzig.travel
Spaziergang durch das Zentrum von Leipzig im Winter
Wer durch die Leipziger Innenstadt wandelt, wird in erster Linie viele Geschäfte entdecken. Das klingt im ersten Moment nicht wirklich spannend – ein genauerer Blick lohnt sich – denn in Leipzig sind einige wirklich tolle historische Fassaden zu entdecken, die auch im Winter wirklich was her machen.
Bei genaueren Hinsehen ist mir jedoch noch was wirklich schönes aufgefallen. In der Leipziger Innenstadt gibt es viele schöne und sehenswerte Passagen und besondere Geschäfte auf Hinterhöfen. So gibt es nicht nur eine Vielzahl von Abkürzungen, sondern auch versteckte Museen oder Cafés. Ich habe meine Altstadtrunde durch Leipzig im Winter mit Komoot getrackt und einige der Highlights sind dort zu finden. Falls ihr das erste Mal in Leipzig seid, solltet ihr Thomaskirche und Nikolaikirche bestaunen, im Auerbachskeller in der Mädler Passage eine Rast einlegen und dabei Goethes Faust miterleben und im alten Rathaus das Museum zur Stadtgeschichte anschauen.
Bahnhof
Der Bahnhof in Leipzig ist einer der schönsten in Deutschland und sollte nicht nur zum Umsteigen genutzt werden. Auch wenn das Gebäude von außen recht schlicht daherkommt, so bietet es im inneren viel sehenswertes. Am deutlichsten sichtbar ist das Einkaufszentrum über zwei Etagen, welches sich von den Bahngleisen in wenigen Minuten erreichen lässt. Hier gibt es eine große Auswahl an Restaurants, Drogerien, Bekleidungs- und Schuhgeschäfte, Elektrogeschäfte, Souvenirs – alles was ihr als Reisender so brauchen könnt.
Ich persönlich finde auch die zwei Hallen sowie der Wartesaal (hier ist eine Buchhandlung mit Cafe) wirklich sehenswert. In der Vorweihnachtszeit ist in der Osthalle auch ein Karussell aufgestellt, welches sich zugegebenermaßen in dieser riesigen Halle richtig gut macht.
Als „alter“ Bahnfan ist ein Besuch am Gleis 24 für mich jedoch auf jeder Reise ein absolutes Muss. Das Museumsgleis bietet 5 sehenswerte alte Fahrzeuge. Ich find die Schlepptenderdampflok 52 5448 sehr cool, aber es gibt auch Dieselfahrzeuge und Elektrofahrzeuge der alten Schule.
Wer es genauer wissen will – Harald hat alle Modelle hier vorgestellt. Wenn ihr einmal auf Gleis 24 seid, solltet ihr euch auch das Denkmal zur Deportation anschauen, was direkt am Anfang des Gleises steht.
- Eintritt: Kein Eintritt
- Anfahrt vom Bahnhof: Keine – ihr seid am Bahnhof
- Zeit: Rund um die Uhr
- Weitere Infos: Alles rund um den Promenadenbahnhof Leipzig findet ihr hier.
Reise nach Leipzig
Der Leipziger Hauptbahnhof ist aus allen Richtungen gut erreichbar – auch eine Anbindung an den Flughafen Leipzig/Halle besteht. Innerhalb von Leipzig gibt es ein gut ausgebautes Straßenbahnnetz, mit dem ihr zu allen Sehenswürdigkeiten auch ohne eigenes Fahrzeug kommt. Übrigens: Die Leipzig Card ist gleichzeitig auch ein Tagesticket für die Stadt und bietet euch zudem noch Rabatte zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten in Leipzig
Auch die Parkhäuser am Bahnhof sind wohl durchaus bezahlbar – wer sich also mit dem Auto nach Leipzig wagt, der wird hier einen Parkplatz finden.
Übernachtungsempfehlung
Rund um den Bahnhof gibt es viele sehr gute Hotels. Ich habe bei meiner Reise einen Gutschein für AO Hostels eingelöst, den ich mir vor einiger Zeit mal gekauft habe und war überrascht über die wirklich schönen Zimmer in einem wirklich netten Gebäude. Klar – bei der Kette muss man damit rechnen das Schulklassen und Vereine unterwegs sind, dennoch war ich überrascht wie ruhig es in meinem Zimmer über Nacht war.
Das Hotel ist direkt an einer der Hauptverkehrsstraßen in Leipzig, ich hatte jedoch ein Zimmer nach hinten (wo aktuell gebaut wurde). Von all den Geräuschfaktoren habe ich aber nichts mitbekommen und in meinem recht geräumigen Doppelbettzimmer nichts mitbekommen. Ich hatte sogar mein eigenes Bad – dank Gutschein mit Frühstück für 39 Euro.
Das Frühstück war übrigens eine kleine Überraschung – denn das Angebot war mehr als gut und es gab vor Ort einen Pancake-Maker! Klar das ich den auch ausprobiert habe!
- Ein Zweibettzimmer mit Bad gibt es ab 40 Euro.
- Frühstück kostet 8,90 Euro
- Vor Ort gibt es eine Bar, an der man sich rund um die Uhr Trinken und Essen besorgen kann
- Der Bahnhof ist 5 Gehminuten entfernt, auch ein Europcar Mietwagen Anbieter sowie der Busbahnhof ist in der Nähe.
Ausflugsziele um Leipzig
Auch rund um Leipzig gibts es einiges zu entdecken. Erfurt zum Beispiel erreicht ihr mit dem ICE in nicht mal 30 Minuten. Aber auch Halle, Merseburg oder die Weinberge am Geiseltalsee sind gar nicht so weit entfernt. Wer ein wenig mehr Zeit in der Messestadt verbringt, sollte auch mal dort vorbeischauen!
Halle
Merseburg
Auch Martin Luther hat hier verweilt. Eine besondere Attraktion sind die Tiefen Keller, in denen Kunst zu bestaunen gibt. Meine Tipps für Merseburg gibt es hier.
Schloss Rochlitz
Geiseltalsee
Rund um Leipzig gibts recht viele Seen – gerade für den Sommer perfekt für Wassersport und Schwimmen. Jetzt im Winter aber nur für Hartgesottene.
Selbstbezahlte Reise.
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