„Frau Schindler – Ihre Schlüssel. Unsere Kollegin wird sie gleich in ihr Zimmer begleiten!“ Ich schaue in meine Hand und entdecke einen klassischen Schlüssel. Wirkt ein wenig altmodisch, bin ich doch normal im Luxushotel eine moderne Chipkarte gewöhnt. Zimmernummer: Hundertzwei. Klingt irgendwie nach Erdgeschoss. Während die anderen in ihre Zimmer der ersten und zweiten Etage verschwinden, werde ich erst mal nach draußen geleitet. Mir ist kalt und eigentlich bin ich auch ein wenig müde. Doch dann entdecke ich, wohin uns der Weg führt. Mein Zimmer liegt nicht im Erdgeschoss, sondern im vornehmen Schloss Berg!
Das Schloss hat eine lange Geschichte. Schon im 9ten Jahrhundert gab es an dieser Stelle eine Wasserburg und seinen Namen erhielt das Schloss durch Egidius von Berg, der 1202 urkundlich als Burgherr erwähnt wurde. Nachdem im 15ten Jahrhundert ein wenig an der Architektur herumprobiert wurde, entstand die jetzt so markante Bauform der Renaissance. Das Schloss, was man jedoch heute sieht, ist noch nicht wirklich alt. Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude fast vollständig zerstört und nur der saarländischen Regierung ist es zu verdanken, das es heute wieder genauso steht. Um die Geschichte jetzt noch abzurunden – seit 1997 gehört das Schloss zum Victor´s Residenz Hotel – Schloss Berg und beherbergt neben ganz besonderen Schlaf(t)räumen, gestaltet von Innenarchitekt Siegward Graf Pilati auch ein Gourmet-Restaurant von Christian Bau mit drei Michelin Sternen.
Als ich mein Zimmer das erste Mal betrete, will ich meinen Augen fast nicht glauben. Ein Prinzessin Lilifee – Zimmer! Verschiedene Grüntöne, kombiniert mit zahlreichen pinkfarbenen Highlights. Die Farballergie, die mich sonst bei solch kunterbunten Einrichtungsideen leiden lässt, scheint sich diesmal nicht zu entwickeln.
Liegt es an der Sonne, die durch das Schlossfenster ein ganz besonderes Licht auf mein Zimmer wirft ? Liegt es an dem Begehbaren Kleiderschrank, der hinter einer Tür versteckt liegt ? Oder an dem Baldachin, der über meinem Bett hängt und mir das Gefühl gibt, eine Prinzessin zu sein? Ich merke gar nicht, wie meine Begleitung sich verabschiedet, so fasziniert bin ich von dem etwas anderem Schlosszimmer.
Und dann gibt es ja auch noch die Sache mit dem Ausblick! Ich kann in die Ferne blicken, ein Tal gen Westen – und ein Farbenmeer voller bunt gefärbter Bäume.Bitte verzeiht mir meine poetischen Ergüsse. Ich will euch mal sehen wie ihr „Joaah – ganz nett“ sagt, ansonsten aber ganz verzückt die Zimmer des Schlosses genießt. Selbst als ich am kommenden Tag die Göttersuiten in der Villa sehe, bin ich überzeugt! Ich habe das geilste Zimmer des Hotels! Jedenfalls will ich mein Zimmer an diesem Tag nicht mehr verlassen, und doch wartet eine Gruppe auf mich, um einen Ausflug zur nahegelegenen Villa Borg zu machen.
Kaum zurück, bleibt gerade genug Zeit, um mich in Schale zu werfen und schon werde ich zum Dinner entführt. Neben dem Schloss liegt ein Casino – und fast bin ich versucht, meine letzten 10 Euro für eine Verlängerungsnacht zu investieren. Aber nein – mein Hunger gewinnt – ich sitze wenige Minuten später in der Scheune.
Es wird ein uriger Abend mit gutem saarländischen Essen und gutem Wein aus regionalen Anbau. Nette Gespräche, hab ich auch geführt, aber leider leider keinen saarländischen Prinzen getroffen. Während die anderen nun noch einen Absacker an der Bar trinken, will ich lieber – alleine – mein großes Prinzessinnen-Bett genießen. Keine 10 Minuten später schnapp ich mir meinen Roman (der natürlich von Prinzen handelt) – auf welchem ich am nächsten Morgen auch aufwachte. Den Buchkantenabdruck im Gesicht fühlend stellte ich jedoch fest, das ich knapp 8 Stunden durchgeschlafen hab – für mich eine echte Seltenheit! Drei mal dürft ihr raten, von was ich geträumt habe ;)
Frühstück ans Bett – das wär wirklich nett gewesen. Stattdessen muss ich rüber ins Hauptgebäude. Das Frühstück gibt es bis 12 Uhr. Ich muss zugeben, das ich mir das an diesem Morgen gleich zwei mal gegönnt habe. Lachs und deftiges Frühstück morgens um neun, süßes Frühstück um elf. Und zwischendurch?
Da hab ich es mir bei einem Traubenkern-Sprudelbad gut gehen lassen und für meine schlanke Linie ein paar Bahnen durch den recht kalten Pool gezogen. Doch die Uhr tickt. Und unser Abschied naht.
Ein wenig wehleidig verlasse ich mein Prinzessinnen-Zimmer. Tschüss Schloss Berg – Tschüss Saarland. Vielleicht treffe ich ja noch irgendwo den Prinzen und bin beim nächsten Prinzessinnen-Besuch nicht mehr allein ;).
- Das Hotel verfügt über 105 Zimmer, von denen sich im Hotel nur ein kleiner Anteil befindet.
- Ich habe in einer der Junior-Suiten im Schloss übernachtet, welche pro Nacht für ca. 250 – 300 Euro (Standardpreis) bewohnt werden könnt.
- Die Komfortkategorie fängt schon bei 175 Euro an, die Zimmer sind dann jedoch eher in der Villa zu finden. Im Preis inklusive ist das Frühstück und vor allem für internationale Gäste mit Redebedarf – telefonieren in alle nationalen und internationalen Telefon und Handynetze.
- Es wird eine Halbpension für 35 Euro angeboten (4 Gänge Menü oder Buffet), wer jedoch in den Genuss der 3 Sterne Küche von Christian Bau kommt, sollte diese auf jeden Fall probieren
- Es gibt behindertengerechte Zimmer und barrierefreie Zugänge durch Fahrstuhl in Schloss und Villa.
- Das Hotel verfügt über einen großen Wellnessbereich und bietet neben zahlreichen Wellness und Kosmetikanwendungen einen großen Innenpool sowie zahlreiche Saunen an.
- Vom Hotel selbst werden gelegentlich Wandertouren angeboten, desweiteren gibt es Joggingkarten und auf Nachfrage können auch Fahrräder organisiert werden.
- für Businessreisende interessant, gibt es neben einem großen Kongresssaal, der aufgeteilt werden kann auch zahlreiche Incentives, wie z.b. Weinführungen und Seifenkistenrennen durch die Weinberge
- Zwischen Villa und Schloss befindet sich ein Casino, was nicht zum Hotel gehört, aber natürlich für den einen oder anderen spielfreudigen Gast genutzt werden kann.
- Das Traubenkernöl-Bad ist ein Sprudelbad mit Traubenkernöl-Essenz. Die Anwendung dauert ca. 20 Minuten. Ich hätte mir persönlich etwas mehr Aroma und weniger Sprudel gewünscht, wer jedoch auf mehr Sprudel steht, dem kann ich die Anwendung für 39 Euro inkl. einem Glas Wein empfehlen.
Eine Anreise ist am besten mit dem Auto möglich. Vor dem Haupthaus sind zahlreiche Parkplätze verfügbar, die für Gäste kostenlos nutzbar sind. Für Reisende mit der Bahn (Bahnhof Nennig) oder dem Flieger lohnt sich eine Anreise ebenfalls, so ist der Flughafen Luxemburg gar nicht so weit weg (30 Minuten Fahrzeit). Das Hotel verfügt über einen Shuttlebus, der angefragt werden kann.
- Vanessa hat den Luxusfaktor vom Hotel getestet und ist begeistert vom kulinarischen Angebot.
- Katja berichtet von einem wirklich tollen Ereignis – dem Victors Wonderland. Will ich auch noch sehen!
- Monika hat gleich mehrere Hotels der Victors Kette verglichen und gibt Hilfestellung bei der Entscheidung.
- Alex schreibt über verlorene Schuhe auf der Schlosstreppe von Schloss Berg.
Offenlegung: Ich wurde für ein Wochenende ins Saarland von Victor´s Residenz Hotels eingeladen.
[…] Berg – danke für dieses tolle Haus. Was ich vor Ort sonst noch so erlebt habe, könnt ihr hier […]
Hört sich ja traumhaft an ! Toll, was Du alles zu sehen bekommst. – Und danke fürs Teilen.
[…] Für Janett wurde ein Prinzessinen-Erlebnis wahr! […]
[…] Einen Bericht von Prinzessin Janett über ihre Nacht im Schloß lest ihr im Beitrag über das Luxushotel. […]
Liebe Janett,
das hast du sehr schön zusammen gefasst! Den Luxus muss man selbst erlebt haben. Eigentlich würde ein Beitrag mit dem Inhalt „Suddenly Princess“ auch zu gut passen :-)
Es war toll dich kennen zu lernen!
Liebe Grüße,
Alex.