Wir schreiben das Jahr 2002. Das erste Mal höre ich in Zandvoort die Wellen rauschen. Und bin sofort verliebt. In tolle Sonnenuntergänge, in nette Zandvoorter und in den besonderen, wenn auch speziellen Charme der Küstenstadt an der niederländischen Nordsee. Damals waren wir vor allem aufgrund des Motorsports häufig in Zandvoort – hier habe ich Hamilton, Hülkenberg, Rosberg und Vettel noch an mir vorbeilaufen und in der Formel 3 gewinnen sehen.
Ich weiß gar nicht wie es kam – aber aus regelmäßigen Zandvoortbesuchen in den 10er Jahren wurden meine Wochenenden in der niederländischen Küstenstadt immer weniger. Als ich dann eine Einladung zu einem Mädelswochenende hier bekam – nutzte ich die Chance. Denn abseits der mir schon bekannten Orte gibt es so einiges zu entdecken.
Inhaltsverzeichnis
(M)Eine Zeitreise durch Zandvoort
Von 2002 – 2014 war ich gefühlt jedes Jahr in Zandvoort. Auch abseits vom Motorsport liebte ich den Ort am Meer, der ideal für Wochenendausflüge war. Das erste Mal mit der Bahn bin ich jedoch erst 2014 gefahren. Und ganz ehrlich? Anschließend habe ich mich gefragt, warum ich diese Art zu reisen nicht schon früher genutzt habe.
Bilder aus 2004 (Zandvoort)
In nur drei Stunden sind wir von Düsseldorf nach Zandvoort gefahren und das mit nur einmal Umsteigen in Amsterdam. Ob lange Strand- und Dünenspaziergänge, kleine Shoppingeskapaden, Entspanntes Abendessen bei einem meiner Lieblings-Asiaten oder einfach mal ein Fauler Tag mit Blick aufs Meer – die niederländische Küstenstadt war ideal für eine Auszeit!
Rennsport in Zandvoort 2004 bei der DTM
Dann wurde ich Reiseblogger und für Zandvoort war plötzlich keine Zeit mehr. Als ich jedoch eine Einladung zu einer Reise nach Zandvoort bekam – war ich neugierig.
Hat sich was geändert? Was ist in den letzten 7 Jahren seit meinem letzten Besuch passiert?
Was sich geändert hat… 2023
Auf den ersten Blick ist alles wie immer. In der Ferne schaue ich auf den Wasserturm, an der Promenade gibt es zahlreiche Fischbuden und auch die meisten „Hochhäuser“ stehen noch. Und doch sind es zahlreiche Kleinigkeiten die mir auffallen.
In Zandvoort hat man das Stilmittel der Straßenkunst entdeckt. Der Fußgängerübergang vom Strand zur Stadt ist jetzt bunt gestaltet, es gibt eine tolle Fließenwand, welche unweit des Marktplatzes enge Gassen verschönert, Unterführungen und hässliche Wände wurden durch Murals verschönert, die hier mit viel Bedacht und Liebe ausgewählt wurden.
Ein wenig traurig bin ich darüber das es meinen Lieblingssüßigkeitenladen am Anfang der Einkaufsstraße nicht mehr gibt. Und das statt Blokker jetzt Kik vor Ort ist. Auch der Asiate, bei dem wir fast bei jedem Aufenthalt in Zandvoort gegessen haben, ist jetzt einem Italiener gewichen. Darüber bin ich aber nicht sehr traurig, denn in Sachen Kulinarik hat sich einiges getan und zwar wesentlich zum besseren! Ich habe bei meinem Besuch richtig gut und richtig lecker gegessen und getrunken. Meine Empfehlungen findet ihr weiter unten im Beitrag.
Rund um den Wasserturm entstehen auf einem ehemaligen Parkplatz Wohnhäuser, nur im Turm selbst passiert aktuell nix (ich hoffe das kommt noch). Insgesamt kam mir jedoch alles sehr bekannt vor – es ist ein wenig wie nach Hause kommen.
Anreise nach Zandvoort mit der Bahn.
Nachdem ich mittlerweile schon zwei mal wirklich entspannt mit der Zug angereist bin, kann ich euch durchaus empfehlen, mit dem ICE via Amsterdam nach Zandvoort zu fahren. Das Flexticket bei der Deutschen Bahn kostet knapp 45 Euro von Düsseldorf bis nach Zandvoort (mit Bahncard 25) und der Umstieg in Amsterdam klappt ganz gut, vor allem dann, wenn man nicht wie ich ganz weit vorne im ICE einen Sitzplatz hat. Mit knapp 10 Minuten Übergang war das jedoch recht entspannt machbar.
Der Bahnhof in Zandvoort ist mitten im Ort – von hier aus sind es nur knapp 100 Meter bis zum Meer. Wenn ihr vor Ort flexibel sein wollt, könnt ihr euch ein Fahrrad oder einen Roller leihen, mit dem Uber selbst spät abends noch von A nach B fahren oder einfach laufen. Zandvoort ist ein Ort der kurzen Wege. Nur eines weiß ich schon von früher: Parken in Zandvoort ist nicht wirklich günstig, am Tag werden je nach Jahreszeit bis zu 15 Euro fällig und bei Großevents ist die Parkplatzsuche ein Nahkampftraining.
Meine Übernachtungsempfehlung für Zandvoort
Bei meinen letzten Reisen habe ich häufig in Haarlem, Ijmuiden oder Vogelenzang übernachtet. Das Preisniveau für schöne Unterkünfte in Zandvoort ist verständlicherweise hoch – vor allem bei Deutschen und Süd-Niederländern ist der Küstenort aufgrund seiner guten Erreichbarkeit sehr beliebt. Mein Tipp: Vor allem außerhalb der Saison oder wenn ihr früh bucht könnt ihr auch in Zandvoort schön und günstig übernachten.
Für alle die sich was gönnen möchten, kann ich eine Übernachtung im Hotel Beachhouse empfehlen. Ich durfte während meiner letzten Reise im der Junior Suite mit Meerblick übernachten. Mit circa. 270 Euro pro Nacht in der Nebensaison sicher kein Schnäppchen – aber ich habe mich in den Blick und vor allem die Meeresgeräusche verliebt und das Bad im eigenen Badewannen-Whirlpool mit Meeresrauschen sehr genossen.
Das Hotel verfügt auch über Leihräder und bietet einen kurzen Zugang an den Strand. Tagsüber konnte ich auf Kaffee, Saft und Wasser zugreifen und auch kleine Snacks haben den kleinen Hunger bei Ankunft gestillt. Vor allem die Lobby ist besonders – in der Mitte des Raumes steht ein Schiff. Und es kommt noch besser: Auf dem Schiff gibt es morgens einen Pfannkuchenautomat. Ein gutes Argument, oder?
- Eine Nacht im Beachhouse Hotel Zandvoort gibt es ab schon ab 94 Euro ohne Frühstück, die Zimmer mit Blick aufs Meer sind im Durchschnitt 30 Euro teurer.
- Das Frühstück kostet 15 Euro pro Person.
- Tee, Kaffee und Kuchen sind tagsüber kostenfrei erhältlich.
- Die Suiten verfügen über eine kleine Pantryküche.
- Zum Bahnhof sind es knapp 1,5 Kilometer.
- Parkplätze gibt es für 15 Euro pro Tag in der Nähe – sie sind öffentlich.
Sehenswürdigkeiten in Zandvoort
Als „Experte“ wusste ich natürlich schon vor meiner Reise: Zandvoort hat mehr zu bieten als Strand und Rennstrecke. Auch wenn die Häuser an der Strandpromenade nicht die schönsten Sinn, so gibt es viele schöne Ecken zu entdecken und auch an Schlechtwettertagen so einiges zu erleben.
Rundgang durch die Gassen von Zandvoort
Streetart in Zandvoort
Zandvoort Museum
Die Waterleidingduinen
Der Atlantikwall
Nationalpark Zuid-Kennemerland
Circuit Zandvoort
Den Zandvoort Strand etwas anders erleben mit Jutters Geluk
Holland Casino Zandvoort
Der Circus Zandvoort
Ausflug nach Haarlem
Abstecher zum Keukenhof
Vier kulinarische Highlights in Zandvoort
Ich wollte euch, wie oben angekündigt, natürlich nicht meine kulinarischen Highlights vorenthalten.
Warum eignet sich Zandvoort gut für ein Mädelswochenende?
Eine Stadt mit einer Rennstrecke würden jetzt viele nicht als erste Wahl für ein Mädelswochenende wählen. Da ich in Zandvoort auf meinen letzten zwei Reisen jedoch mit Freundinnen unterwegs war, kann ich guten gewissens behaupten: Zandvoort hat alles was man für ein cooles Mädelswochenende braucht. Das fängt schon mit der Anreise an, die hierher ganz entspannt mit dem Zug möglich ist. Aus Berlin in 6 Stunden und aus dem Rheinland in 3 1/2 Stunden, so kann man sich ohne Stress schon im Zug treffen und klönen.
Im Stadtzentrum gibt es eine Vielzahl von wirklich coolen Boutiquen, die Sommer wie Winter sehr coole Klamotten für jedes Alter und vor allem für jeden Preis bieten. Nach einer Einkaufs-Eskapade lässt es sich in der Stadt an vielen Ecken gut stärken, das nötige (und verlorene) Geld kann man mit etwas Glück im Casino zurückgewinnen. Und abends mit einem Aperol Spritz am Meer sitzen und die hübschen Surfer vorbeilaufen sehen hat auch was für sich.
Ihr seht schon – ein Trip nach Zandvoort ist nicht nur was für Familie und Männerwochenenden – auch für eine Gruppe Mädels sollte man die Stadt im Blick haben.
Offenlegung: Ich wurde von Zandvoort Marketing für einen Kurztrip in das Seebad eingeladen.
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