Deutschland ist nicht nur heute ein Land voller Schlösser und Burgen. In Deutschland gibt es laut grober Schätzung rund 25.000 Burgen, von denen 40 % wohl als Ruinen überlebt haben. Das würde bedeuten das es rund 10.000 Burgruinen in Deutschland gibt. Wir stellen euch hiervon natürlich nur einen kleinen Teil vor und sind dafür quer durchs Land gereist und haben auch unsere Autoren und andere Reiseblogger befragt.
Inhaltsverzeichnis
Burgruine Isenburg (NRW)
Eine der beliebtesten Burgruinen von NRW kann man unweit von Hattingen oberhalb der Ruhr entdecken. Die Burgruine Isenburg wurde 1193 erbaut und etwa 30 Jahre später schon wieder zerstört. Das Burggelände (Ober- und Unterburg) sind zusammen rund 240 Meter lang und erstrecken sich fast über den gesamten Kamm des Isenberges. Der Name kommt nicht von ungefähr, auf der Burg fand Eisenverhüttung statt.
Mitten auf dem Burggelände steht seit 1858 übrigens das Landhaus Custodis. Darin befindet sich heute ein Museum. Auch so ist auf dem Gelände einiges zu entdecken. Wer Zeit hat sollte hier einen Rundgang wagen. Mein Highlight? Der Blick aus den Ruinen auf die Ruhrschleife unterhalb der Burgruine!
Burg Falkenstein im Allgäu (Bayern)
Burgruine Obere und untere Sachsenburg (Thüringen)
Schon mal was von den Wächtern der Thüringer Pforte gehört? Die obere und untere Sachsenburg liegen an einem strategisch wichtigen Ort direkt an einer wichtigen mittelalterlichen Handelsstraße. Heute sind die beiden Burgen nur noch als Ruinen erhalten, die jedoch wirklich sehenswert sind.
Vom Südharz gehts von hier aus Richtung Thüringen. Die beiden Burgen wurden vermutlich zwischen 1250 und 1350 gebaut. An der Stelle der oberen Sachsenburg gab es schon ab dem siebten Jahrhundert einen Vorgängerbau. Sie ging durch viele Adelsfamilien der Region, so gehörte sie zeitweise dem Grafen von Hohenstein und auch dem Grafen von Beichlingen.
Seit 1640 verfällt die obere Burg nun – wobei es Anfang des 20ten Jahrhunderts tatsächlich ein Restaurant hier oben gab. Die untere Sachsenburg war noch bis 1815 als Verwaltungsitz dienen und wurde anschließend aufgegeben. Nur der Bergfried steht noch. Von hier aus hat man jedoch einen tollen Blick auf die Umgebung und die Unstrut.
Grevenburg in Traben-Trarbach (Rheinland-Pfalz)
Die Burgruine der Grevenburg ist zweifelsohne eines der beliebtesten Ausflugsziele in Traben-Trabach an der Mosel. Am schönsten erreichst Du sie bei einer Wanderung auf der 13. Etappe des Moselsteigs.
Die hoch über Traben-Trarbach thronende Ruine und der etwas oberhalb gelegene Aussichtspunkt „Himmelspforte“ bieten einen herrlichen Blick auf die Mosel und die berühmte Jugendstilstadt.
Aber auch der idyllische Biergarten der Burgschenke lädt zu einer ausgiebigen Rast mit Aussicht ein. Der Innenhof ist wirklich ein lauschiges Plätzchen, in dem man Du wunderbar verweilen kannst. Du erkennst übrigens schon von unten, ob die Burgschenke geöffnet hat, wenn die Flagge gehisst ist.
Heute existieren nur noch die westliche Fassade des ehemaligen Kommandantenhauses und einige Fundamente der Burganlage.
Noch ganz viele Tipps, Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in der Umgebung von Traben-Trarbach habe ich in meinem Blogartikel Traben Trarbach – Tipps für Deinen Kurztrip an der Mosel veröffentlicht.
Burgruine Alt-Kaster (NRW)
Wer schon einmal in Bedburg den Stadtteil Alt-Kaster gesehen hat wird wohl auch an der Burgruine vorbei gekommen sein. Nur wenige Meter hinter der wunderschönen Altstadt befinden sich die Reste der ehemaligen Wasserburg.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie im Jahre 1148. Damals gehörte sie den Herren von Kaster, anschließend ist sie in der Hand der Grafen von Jülich und wird als Witwensitz genutzt. Ihre Blütezeit hatte sie im 16ten Jahrhundert, anschließend zerstörte erst ein Stadtbrand in Alt Kaster und die anschließenden Wirren des dreißigjährigen Krieges die Burg endgültig.
Seit Ende des 17ten Jahrhunderts sind von der Burg nur noch Ruinen übrig.
Burgruine AltBodman (Baden-Württemberg)
Am Bodensee gibt es zahlreiche Ruinen. Während die bekannteste und am besten erhaltene die Ruine Hohentwiel bei Singen ist gibt es noch sehr viele weitere Kleinere wie beispielsweise die Überreste der Burg Altbodman. Die Burg wurde im 14. Jahrhundert erbaut, mehrfach beschädigt und immer wieder neu aufgebaut bis sie Mitte des 17. Jahrhunderts langsam verfiel.
Dennoch ist sie noch recht gut erhalten, da sie in den vergangenen Jahren umfangreich saniert wurde und um 1900 wurde erstmals eine Aussichtsplattform an die Reste des Wohnturms angebracht. Von hier hat man einen tollen Blick über den Überlinger See. Rund um die Ruine gibt es zahlreiche Wanderwege und die Bisonstube lädt zum Einkehren ein.
Viele weitere Tipps zu Ruinen und spannenden Ausflugszielen rund um den Bodensee findet ihr in diesem Artikel.
Burgruine Questenburg (Sachsen Anhalt)
Auf unseren Wanderungen durch den Südharz sind wir durch Zufall auf die Questenburg aufmerksam geworden. Die Burgruine ist schon seit dem 16. Jahrhundert in dem aktuellen Zustand, ist aber dafür zumindest als Ruine noch sehr gut erhalten. Wirklich beeindruckend ist das Tor, durch das man einen tollen Blick auf die gegenüberliegende Queste hat.
Die Geschichte der Burg wollen wir aber nicht vernachlässigen. Vermutlich ist sie von den Grafen von Beichlingen im frühen 13. Jahrhundert erbaut (ja das ist die Familie der auch schon die Sachsenburg zeitweise gehört). Auch die Grafen von Hohnstein und später die Grafen von Stolberg waren im Besitz der Burg. Gewohnt und verteidigt wurde von hier aus aber nicht allzu viel. Schon im 17. Jahrhundert war die Burg verfallen.
Burgruine Weißenstein (Bayern)
Im bayerischen Wald, unserer Heimat, verläuft kilometerlang der sogenannte Pfahl. Ein Quarzfelsen, der bei Regen 750 Meter aus der Erde ragt. Direkt auf dieser höchsten Erhebung thront die Burgruine Weißenstein.
Den Burgturm kannst du heute noch erklimmen. Von der Spitze des Turms hast du einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft. Mehr besondere Ausflugsziele für den Bayrischen Wald gibts im Bericht von Urlaubsreise.blog
Burgruine Drachenfels (NRW)
Unweit von Bonn beginnt das Siebengebirge. Auf einem der Anhöhen, dem sogenannten Drachenfels wurde von 1138 – 1149 die Burg Drachenfels gebaut. Nicht zu verwechseln mit dem Schloss Drachenburg, was etwas weiter unten auf dem Drachenfelsen zu finden ist. Auf gut 321 ü. NN. Die Burg liegt am Anfang der Kölner Bucht – das ist auch der Grund warum hier eine Wehranlage gebaut wurde.
Es gab insgesamt 12 Burggrafen vom Drachenfels, die bis ins 16. Jahrhundert hinein das Zepter hier in der Hand hielten. Anschließend gab es noch einige Besitzerwechsel bis im 30jährigen Krieg erst die schwedischen und dann die spanischen Gruppen die Burg eroberten. Die Beschädigungen aus dieser Zeit wurden nicht mehr repariert so das die Burg Drachenfels seit 1634 sich selbst überlassen blieb.
Im 19ten Jahrhundert brach ein Großteil der Westmauer ab, weil unter der Burg und an der Kuppe des Drachenfelses wichtige Steine lagerten und auch abgebaut wurden. Daraufhin gab es zahlreiche Rettungsversuche bis ins 20te Jahrhundert hinein – und seit Ende des 19ten Jahrhunderts ist der Drachenfels auch dank Zahnradbahn ein sehr beliebtes Ausflugsziel der Region. Von hier aus habt ihr einen tollen Blick auf die gesamte Region!
Festung/Burgruine Hohentwiel (Baden-Württemberg)
Burgruine Reichsburg Kyffhausen (Thüringen)
Die Reichsburg Kyffhausen ist für mich eine der bekanntesten Ruinen. Schließlich haben meine Großeltern in ihrem Schatten jahrelang gelebt und ich als Kind häufig hier unterwegs auf Entdeckungstour. Teile der Burg Kyffhausen liegen oberhalb (heute gibts hier den Bergfried auf dem Kyffhäuserdenkmal-Gelände) und einige Ruinen unterhalb des Kyffhäusers. Das Denkmal wirkt zwar erhaben, ist aber wesentlich jünger als die Unterburg.
Bei Ausflüglern wird der Abstecher zur Reichsburg oftmals vergessen – dabei find ich schon allein die Strecke vom Kyffhäuser zur Burgruine traumhaft. Die Entstehungsgeschichte ist unklar, eine erste urkundliche Erwähnung erfolgte im 12 Jahrhundert. Funde beweisen jedoch eine Burg schon im 10ten Jahrhundert.
Kyffhausen war eine staufische Reichsburg – hier wurden Besitztümer aufbewahrt und verteidigt. Im Mittelalter war die Grafenfamilie von Beichlingen kurzzeitig Besitzer der Burg und sie wurde als Lehe in mehreren Adelshäusern verwaltet. Übrigens fand sich bis zur Reformation auf der Unterburg auch noch eine Wallfahrtskapelle!
Ober- und Unter-Falkenstein (Baden-Württemberg)
Der Falkenstein im Durchbruchstal der jungen Donau besteht aus zwei Ruinen, die hoch oben an der Kante mit Blick ins zerklüftete Donautal liegen. Der Unter-Falkenstein ist eine ehemalige Felsdornburg, deren Reste aus dem 12. Jahrhundert spektakulär über dem Tal liegen. Großflächiger ist der Oberfalkenstein, angelegt auf einem großen Felsen in Sichtnähe.
Die mittelalterlichen Reste gingen in einer der seltenen Renaissance-Burgen auf, welche die Grafen von Zimmern im 16. Jahrhundert als Lust- und Schutzburg gegen Pest, Reformation und Dreißigjährigen Krieg errichtet hatten. Der Falkenstein liegt mitten im Naturpark Obere Donau und liegt an einigen herrlichen Wanderwegen dieser Region auf der südwestlichen Schwäbischen Alb. Hier gibt’s seine Reportage über die Ruinen Falkenstein
Burgruine Oybin (Sachsen)
Kerstin war 2020 in der Lausitz unterwegs und hat dabei die Burgruine Oybin entdeckt. Auf dem berühmtesten Berg im Zittauer Gebirge – Berg Oybin – befindet sich eine Kloster und Burgruine. Im 13ten Jahrhundert bauten Raubritter hier erste burgähnliche Gebäude. Im 14. Jahrhundert wählte Kaiser Karl IV. die Burg zu seinem Altersruhesitz, im Zuge dessen wurde viel um und aufgebaut und eine Kirche erbaut. Das Gelände wurde 1369 vom Kaiser den Cölestinern als Kloster gestiftet.
Auch wenn die Burg nahezu als uneinnehmbar galt, die Natur (Blitz und Felssturz) und die Geschichte (Reformation) sorgten dafür das Burg Oybin schon seit dem 17ten Jahrhundert nahezu unbewohnt ist. Heute lockt das Gelände unter anderen durch Bilder von Casper David Friedrich bis zu 100.000 Gäste an, die entweder den beschwerlichen Aufstieg auf Berg Oybin wagen oder sich mit einer kleinen Bimmelbahn hier hinauf fahren lassen. Sehenswert sind übrigens auch die Camera Obscura und der Bergriedhof auf dem Berg Oybin
Burgruine Hohenstein im Harz (Thüringen)
Burgruine Harzburg (Niedersachsen)
Über den Dächern von Bad Harzburg befindet sich der Burgberg. Von hier aus habt ihr nicht nur einen tollen Blick auf das Tal, hier lassen sich auch noch Teile der Harzburg entdecken. Der Bau wurde im elften Jahrhundert von König Heinrich IV. beauftragt. Einige Könige und Kaiser haben auf der Harzburg verweilt. Barbarossa ist so zum Beispiel für den Bau des heute noch sichtbaren Pulverturm zuständig, Kaiser Otto IV. starb hier.
Nach seinem Tod verfiel die Burg. Heute sind nur noch Teile des Pulverturms, der Burgbrunnen und Teile der Mauer zu besichtigen. Mit Steinen ist aber auf dem Burgberg heute der Grundriss der ehemals imposanten Burg zu erkennen.
Burgruine Reifferscheid (NRW)
Reifferscheid liegt in der Gemeinde Hellenthal in der Nordeifel. Über den kleinen Ort ragt die Burg Reifferscheid mit ihrem gut erhaltenen Aussichtsturm, dem Burgfried. Von oben kannst du weit über die umliegenden Hügel der Eifel sehen.
Burgruine Reifferscheid – Bild von Sabine, ferngeweht.de.
Von der mittelalterlichen Höhenburg sind außer der Ruine die Vorburg und sowie eine befestigte Burgsiedlung erhalten. Die Siedlung ist noch bewohnt. Alle zwei Jahre im September findet ein mittelalterliches Burgfest statt. Auf Sabines Blog findet ihr einen ausführlichen Artikel über die Wandertour auf den Eifelschleifen.
Burg Niedeggen (NRW)
Ich habe erst überlegt ob ich die Burg Niedeggen mit aufnehmen sollte. Einige der Häuser der Burg wurden wieder aufgebaut und nur noch eine Außenfront erinnert daran das es sich um eine Burgruine handelt. Ein Museum und ein Sternerestaurant ist nicht das was man in einer Burgruine erwartet. Dennoch ist sie ein sehr schöner Platz und irgendwie auch passend.
Kommen wir kurz zur Geschichte. Die Burg wurde im 12. Jahrhundert als Wohnsitz für den Grafen von Jülich gebaut. Sie galt lange Zeit als uneinehmbar und hatte im 14. Jahrhundert einen der größten Säle der damaligen Zeit. Ein Erdbeben und der Geldrische Erbfolgekrieg brachten der Burg Unglück. Seit dem 16. Jahrhundert verfiel sie stetig. Anfang des 20. Jahrhundert erkannte man ihr Potenzial, der Bergfried wurde wiederhergestellt und dient seitdem als Museum. In dem fast neu erbauten Palais befindet sich ein Sternerestaurant. Auf dem ehemaligen Hof der Burg kann man sich zudem die beeindruckenden Mauern der alten Burg anschauen.
Burg Derneck im Großen Lautertal (Baden-Württemberg)
Das Große Lautertal nahe der Stadt Münsingen auf der Schwäbischen Alb ist eines unserer liebsten Ausflugsziele. Der Fluss Lauter schlängelt sich sanft durch das idyllische Tal, das ein Paradies für Wanderer, Radfahrer und Kanuten ist. Sage und schreibe 20 Burgruinen thronen auf den Felsen hoch über dem Fluss und machen das Lautertal zum burgenreichsten Tal Deutschlands.
In einer der Burgen kann man sogar übernachten: Burg Derneck, 1340 erbaut, ist nach umfangreicher Sanierung heute zwar noch zum Teil Burgruine, aber auch ein Wanderheim des Schwäbischen Albvereins. Mit unseren Kindern haben wir schon in den urigen Familienzimmern der trutzigen Burg übernachtet. Ein echtes Abenteuer! Auf unserem Blog findest du alle Tipps für einen Ausflug ins Große Lautertal.
Die Drei Gleichen (Thüringen)
Wenn man auf der A4 zwischen Erfurt und Eisenach unterwegs ist, fühlt man sich fast wie am Mittelrhein, denn man sieht drei Burgen, die fast nebeneinander stehen.
Die “Drei Gleichen” werden die Burgen genannt, es ist die Burg Gleichen, die Mühlburg und die Veste Wachsenburg. Die Mühlburg und die Burg Gleichen sind heute nur noch Ruinen erhalten, diese sind aber imposant und sehr malerisch.
Die Veste Wachsenburg dagegen ist noch erhalten und renoviert und wird heute als Hotel und Restaurant genutzt. Die drei Burgen sind nicht nur interessante Ausflugsziele, inmitten einer wunderschönen Landschaft, sie erzählen auch viel Geschichte und unglaubliche Legenden. Ihr wollt mehr zu den Drei Gleichen erfahren?
Burg Stolpen (Sachsen)
Nur 27 km von Dresden thront die Burg Stolpen hoch über dem gleichnamigen Städtchen auf einem Basaltberg – dem Basaltberg sogar, denn hier wurde der Name des vulkanischen Gesteins „erfunden“. Die trutzige Burg, von der heute nur noch wenige Türme und die Mauern stehen, hat eine lange und wechselhafte Geschichte hinter sich, inklusive Hussiten-Belagerung, Feuersbrünsten, Eroberung durch Napoleons Heer und einer tragischen Mätresse – die Gräfin Cosel, Geliebte des Kurfürsten August der Starke, war hier 36 Jahre lang bis zu ihrem Tod eingesperrt.
Kinder gruseln sich lieber in der originalgetreu eingerichteten mittelalterlichen Folterkammer und vor Basaltus, dem Burggeist, der in den finsteren Gewölben der Ruine sein Unwesen treibt (wenn man 10 Cent investiert). Ihr möchtet mehr über Burg Stolpen und ihre spannende Geschichte erfahren?
Burgruine Hardenstein (NRW)
Die Burg Hardenstein wurde zwischen 1345 und 1354 als Wasserburg erbaut. Bis zur Fertigstellung der Ruhrtalbahn war sie sogar direkt an der Ruhr und ist noch heute bei einer Bootsfahrt eines der beliebtesten Fotomotive entlang des bekannten Flusses. Bis ins 16te Jahrhundert war sie eine Wohnburg (und weniger eine Wehrburg). Mit dem Bergbau kamen dann die Kohlelagerstätten – gerade das Muttental war in den Anfängen ein beliebtes Abbau-Gebiet. Wohl auch deshalb verfiel die Burg seit dem 18ten Jahrhundert zusehend.
Auch eine Sage gibt es rund um die Burgruine. Schon mal was vom Zwergenkönig Goldemar gehört? Goldemar lebte eins auf der Burg und wurde verraten. Das fand er natürlich nicht so nett und verfluchte die Burg und ihre Einwohner. Heute ist die Ruine für Gäste zu besichtigen und wird seit ein paar Jahren auch Nachts beleuchtet.
Burg Hohenbaden (Baden-Württemberg)
Manderscheider Burgruinen: Oberburg und Niederburg (Rheinland-Pfalz)
Die beiden Manderscheider Burgen liegen nur etwa einen Kilometer voneinander entfernt und könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Oberburg wurde vermutlich im 12ten Jahrhundert gebaut (wurde da erstmals erwähnt) und gehörte zum Erzbistum Trier. Sie steht auf einer Anhöhe und hat eine fast dreieckige Grundform.
Im 17ten Jahrhundert zerstörten französische Truppen die Burg, seitdem ist sie eine Ruine. Der Bergfried wurde wieder hergestellt und kann bestiegen werden. Von hier oben bietet sich ein toller Ausblick auf die Umgebung und das Liesertal und einen Teil der Vulkaneifel. Übrigens führt zur Oberburg keine Straße – sie ist nur zu Fuß erreichbar. Zur Niederburg hinunter könnt ihr durch einen wirklich schönen Wald spazieren.
Die Niederburg wurde erstmals im 12ten Jahrhundert erwähnt, sie gehörte zum luxemburgischen Hoheitsgebiet. Sie ist größer als die Oberburg und auch noch etwas besser erhalten. Bis ins 18te Jahrhundert wurde sie auch noch bewohnt und fiel ebenso den Franzosen zum Opfer wie die höher gelegene Burgruine. Die Niederburg kann in größerem Umfang besichtigt werden, hier finden auch Führungen statt und das Gelände kann für Events und Hochzeiten gemietet werden.
Burgruine Stecklenburg (Sachsen Anhalt)
Ihr sehr die große dunkle Regenwolke auf dem Bild? Nun – sie ist der Grund warum wir im Harz nicht noch mehr Burgruinen besucht haben. Die Burgruine Stecklenburg war jedoch ein besonderes Highlight – denn neben der Ruine lässt sich vor Ort ein besonders cooler Spielplatz entdecken. Die Burg wurde im 11ten Jahrhundert erbaut und war bis ins 18te Jahrhundert bewohnt. Auch heute noch sind viele Bestandteile der Burg zu erkennen, obwohl die Burg knapp 2 Jahrhunderte als Steinbruch verwendet wurde.
Der Weg nach oben lässt ein paar Höhenmeter überwinden – ich kann euch jedoch versprechen: Der Aufstieg lohnt sich. Nicht nur die Burguine ist sehenswert, auch der Blick von hier oben auf das AlpenHarzvorland ist sehr schön. Auf dem Rückweg sind wir Richtung Ortschaft gegangen – dort gibt es einen tollen Spielplatz mit einer riesigen Rutsche und ein Nachbau der Burg in Miniatur.
Burgruine Burg Hachen (NRW)
Auch das Sauerland bietet viele spannende Burgruinen. Ich stelle euch heute eine von Ihnen vor – die Burgruine in Hachen. Die Burg befindet sich auf einer Anhöhe – es müssen also einige Höhenmeter überwunden werden. Ich darf euch gleich verraten – oben an der Burg gibt es keine Parkplätze.
Lasst mich aber kurz was zur Geschichte der Burg sagen. Gebaut wurde sie um das Jahr 1000 herum und wurde wohl bis ins 15te Jahrhundert bewohnt. Ab dann begann ihr Verfall, der im 19ten Jahrhundert aufgrund verschiedener Erhaltungsmaßnahmen gestoppt werden konnte. Heute befindet sich im Inneren des Burggeländes ein Kriegerdenkmal, von welchen ich einen tollen Blick auf Hachen hatte. Seit 2019 ist das Burggelände zudem ein Naturschutzgebiet
Schlossruine Lauterburg (Bayern)
Die Lauterburg ist streng genommen eigentlich gar keine Burgruine. Aber da sie auf einer Burgruine errichtet wurde können wir doch ein Auge zudrücken, oder? Die Hangburg stand hier schon im 12ten Jahrundert, um 1700 wurde das Schloss Lauterburg dann auf der Grundfläche errichtet. Um die Ruine zu erreichen lauft ihr von Oberwohlsbach auf dem Spitzberg. Die Lauterburg befindet sich im Grenzgebiet zwischen Thüringen und Bayern – etwa 15 Kilometer von Coburg entfernt. Das Schloss hatte übrigens keine lange Lebenszeit – heute erkennt man von dem einstigen Rokoko-Gebäude nichts mehr.
Erst Ende des 20sten Jahrhundert gründete sich ein Verein, der die noch bestehenden Steine und das Gelände sicherte. Heute finden hier Veranstaltung statt und das Tor kann auch „geschlossen“ sein – ihr solltet also nicht unbedingt zu einer unchristlichen Stunde hier aufkreuzen.
Der Artikel bietet eine großartige Übersicht über die beeindruckenden Burgruinen in Deutschland! Besonders spannend finde ich die Burgruine Falkenstein im Allgäu, die auf einem hohen Felsgipfel thront, sowie die Isenburg in NRW mit ihrer tollen Aussicht auf die Ruhrschleife. Die Tipps zur Anreise und zu den Wanderwegen sind sehr hilfreich. Es ist faszinierend zu sehen, wie viele dieser Ruinen öffentlich zugänglich sind und ihre Geschichte lebendig halten. Danke für die tollen Anregungen für zukünftige Ausflüge!
Liebe Grüße Emma
Von der Burgruine Stecklenburg (Sachsen Anhalt) aus kann man vermutlich das Harzvorland und nicht das Alpenvorland sehen
Danke für den Hinweis :)
Irgendwie fehlt eine Burg in Hessen. Burg Münzenberg. Ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Wunderschöne Lage, super Blick über die Wetterau. Die Ortschaft Münzenberg hat sich ihren mittelalterlichen Charakter bewahrt. Einfach wunderschön.
Danke für den Tipp! Ist vorgemerkt!
Hallo Janett, die Burgruine in Stapelburg ( (Sachsen Anhalt) ist auch einen Besuch wert.
Mitte August wird dort auch ein sehr schönes und gemütliches Burgfest veranstaltet. Schöne Grüße aus dem Harz
Nick
Hallo Nick,
danke für den coolen Tipp! Wird vorgemerkt!
[…] 10.000 Burgruinen soll es in Deutschland geben, rund 25 davon werden auf dem Blog teilzeitreisender.de vorgestellt – lesen, sich inspirieren lassen, […]
[…] erst seit meinem Artikel über die Burgruinen in Deutschland habe ich ein Faible für das Alte. Fachwerkstätte begeistern mich genauso wie alte Zeichen der […]
Hellöchen. Na da sind ja ein paar schöne Burgenschmankerl dabei. Werde ich mich bestimmt bald mal dran bedienen (müssen). :-) Danke für die tollen, ruinösen Tipps. LG Jan