Eine Radtour ist für jemanden wie mich nicht wirklich die einfachste Aufgabe. Noch dazu in Verfolgung einer holländischen Bloggergruppe und in Be(und machmal Miss)achtung der englischen Verkehrsregeln. Nach nur 10 km auf dem Mountainbike (hab ich schon mal gesagt, das ich diese Räder hasse!) war ich so fertig wie selten zuvor in meinem Leben. Aber ich war stolz. Ich hatte unser Ziel Tynemouth erreicht.
Die Holländische Gruppe wartete am Ziel schon rund 20 Minuten auf mich. Nach ein paar Sandwiches fühlte ich mich imstande über die Rückfahrt nach Newcastle upon Tyne nachzudenken. Dann jedoch geschah ein Wunder. Eine zuvor mit der Bahn angereiste Bloggerin hatte plötzlich Lust zu radeln! Ich nutzte die Chance und tauschte mein Fahrrad gehen eine Rückfahrkarte nach Newcastle. So taten sich plötzlich völlig neue Möglichkeiten auf!
Inhaltsverzeichnis
Eine englische Auszeit ?
Ein wenig Mitleid hatte ich mit den Holländern schon. Das Wetter wurde ein wenig ungemütlicher und auch der Wind nahm stark zu. Ich hatte eigentlich vor, die Burgruine in Tynemouth zu besuchen – dank Reparaturarbeiten war die an diesem Februartag jedoch geschlossen. Nachdem mir auch der Weg zum Leuchtturm an der Tynemündung versperrt wurde (Sturm – ja ja), blieb mir quasi nur noch ein kleines Stück Küste (an dem man sehr gut Vögel beobachten kann) und ein Rundgang durch den kleinen Ort am Meer.
Es war mittlerweile 14:30 Uhr und mir kam urplötzlich die Idee. Ich bin in England – warum nicht mal eine „Tea Time“ genießen ? Als wenn der liebe Herrgott meine Idee gehört hätte, so entdeckte ich keine Minute später ein Schild.
Tea Room ! Come in !
Der Aufforderung folgte ich natürlich sofort und befand mich im Flur eines Wohnhauses wieder. Geradeaus sah ich eine Küche, in der eine junge Dame mit dem Zubereiten einer Kanne Tee beschäftigt war. Mit meinen bescheidenen Englischkenntnissen fragte ich sie, wo man hier Tee trinken könnte. „Follow me.“ Das tat ich dann auch und fand mich in einem kleinen „guten“ Stube wieder. Auf dem Kamin stand eine Sammlung von Teekannen und das einzige, was darauf hinwies, das es sich hierbei um ein kleines Cafe handelt war der Glasschrank mit verschiedenen Kuchensorten, der seitlich meines Tisches stand. Naja gut, und die 4 Tische, die aber sehr charmant mit unterschiedlichen Stuhlgut bestückt waren.
Ich bestellte mir eine Kanne Tee und ein paar Kekse (auf Möhrenkuchen hatte ich nicht so wirklich Hunger und die anderen Kuchen… So viel Bargeld hatte ich dann doch nicht mehr bei mir).
Schon kurze Zeit später stand dann eine angezogene Tee-Kanne vor mir.
Angezogen ? Ja – Ich hab sogar ein Beweissfoto. Als ich später nachfragte, erklärte mir die Angestellte, das hier im Laden diese Outfits für Teekannen auch verkauft werden. Eine bekannte strickt diese für einen guten Zweck und für 7 – 10 Pfund kann man ein wirklich cooles Unikat mit nach Hause nehmen.
Ich muss nichts sagen, die Kekse waren viel zu schnell alle, und der Tee entschädigte mich für alle Leiden des Tages. Wieder einmal verbrachte ich eine Stunde meines Lebens mit Nichts-Tun. Okay – So ganz untätig war ich nicht, weil ich mich in aller Ruhe umschaute, und dabei das eine oder andere Highlight entdeckte. Den schönen Hinterhof, der im Sommer bestimmt viele Gäste anlockt, die alten Bilder, die Geschichte des No 61 – und die Möglichkeit, hier zu übernachten. Nicht in der guten Stube, das No 61 verfügt über einige Zimmer, über die ich aber nichts weiter sagen kann.
Als ich nach besagter Stunde zum Fenster hinausschaute, war die Sturmfront weggezogen, und ein freundlicher Spätnachmittag begrüßte mich. Wenn jede – TeaTime – in England so entspannend ist, dann mach ich das wohl jetzt häufiger.
Ein wenig traurig bin ich schon, als ich kurze Zeit später zum Bahnhof aufbreche. Ein paar Postkarten kaufe ich noch, kurz vor Ladenschluss. Tschüss Tynemouth – bis bald mal wieder.
Ihr habt auch Lust auf eine Teatime in Tynemouth?
- Wenn ihr auch mal vorbeischauen wollt, hier gibts mehr Infos rund um den No. 61 Tearoom
- Im Sommer wird es hier sicherlich sehr voll, es wird empfohlen sich vorher anzumelden
- Die Kannen-Outfits gibts ab 6 Pfund vor Ort zu erstehen, da es eine Spende ist, ist dies nur in Bar möglich
- Euren Tee könnt ihr vor Ort jedoch auch mit Karte zahlen (falls ihr eine Teegesellschaft plant)
- Unbedingt den Kuchen und/oder die Kekse probieren!
- Steffi hat es geschafft Tynemouth Castle zu besuchen
- Beeindruckende Bilder aus Tynemouth zeigt Gabi
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Da hatte ich mehr Glück. Als ich die Burg und die Abtei besichtigt habe, war alles geöffnet und strahlender Sonnenschein. Dafür habe ich allerding diesen süßen kleinen Tea Room verpaßt.
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Tea Time in England, einfach ein Muss! Wenn Du das nächste Mal auf der Insel bist, solltest Du unbedingt einmal einen Cream Tea probieren. Nein, das ist kein cremiger Tee, wie der Name vielleicht vermuten lässt. Hierbei handelt es sich um ganz normalen Tee. Dazu werden Scones mit Clotted Cream und Himbeerkonfitüre gereicht. Scones sind mürbe, kleine Gebäckstücke und Clotted Cream ist eine unglaublich leckere Kalorienbombe, die einen an Sahne oder Creme Fraîche erinnert. Einfach nur göttlich.
Hach, das klingt gemütlich! Ich würde ja mal gerne so eine richtige english tea time mitmachen. Mit Scones und Sandwiches und so.
Liebe Grüße
Jessi
Das mit dem Radfahren kann ich soooo gut nachvollziehen! Das ist so gar nicht meine Welt. Aber: Tea Time dafür um so mehr!! Wie schnuckelig der Tearoom war. Danke für Deine Impressionen. Ich muss wirklich mal wieder nach England.
Beste Grüße, Tanja