Es ist 6:30 Uhr. Ich befinde mich mitten auf der Nordsee. Um uns herum nur ganz viel Salzwasser, ein paar Windräder und ein paar andere Fähren. Es ist Februar. Und ich bin auf dem Weg nach Newcastle. Draußen ist es noch dunkel und ich höre das Meer, wie es am Schiff „anklopft“. Es ist ruhig diese Nacht, ganz anders wie bei meiner ersten Reise mit der King Seaways. Vor knapp 1 1/2 Jahren begleitete ich das Schiff auf meinen ersten „Mini-Cruise“.
Inhaltsverzeichnis
Ich kenne die King Seaways.
Damals startete ich „ganz unten“ auf Deck 2. Innenkabinen fast auf „Wasserlevel“. Dank der Investition in ein Upgrade (das ist auch an Bord möglich, sofern verfügbar) kamen wir damals auf der Rückfahrt in den Genuss einer Außenkabine. Das aufgrund eines Sturmes die Nacht nicht ganz so ruhig verlief, tat dem Ausblick (zum Bug) und dem erhöhten Komfort keinen Abbruch.
Diesmal wollte ich mir etwas mehr gönnen. An Bord des KING SEAWAYS gibt es einige wirklich luxuriöse Kabinen. Premium-Class. Sozusagen das, was die erste Klasse für Bahnfahrer ist. Und was soll ich sagen? Es war genau die richtige Entscheidung. Angefangen von Kabinenpersonal, welches nach einem freundlichen Willkommen die Kabinen zeigt und erläutert, einem separaten und gesicherten Bereich auf Deck 10 bis hin zur exklusiven Commodore Lounge unter der Brücke mit freiem Internet.
Wesentlicher Vorteil ist mehr Platz innerhalb der Kabinen. Mit so viel mehr Platz wusste ich am Anfang gar nichts anzufangen. Doppelt soviel Platz wie in einer Standarkabine, für drei Personen ausgerichtet (auf der „Couch“ könnte noch jemand schlafen). Gerne will ich für die Rückfahrt auch „upgraden“, die knapp 200 Euro Mehrpreis sind es mir wert. Aufgrund der Anzahl der Kabinen ist diese Kategorie jedoch schon ausgebucht, deshalb mein Tipp vorab – wenn ihr sowas plant – rechtzeitig buchen und auf „leeren“ Fahrten einfach mal nach nem Upgrade fragen.
Meine Kabine
Ich bin in einer Doppelkabine untergebracht. Es gibt auch Single – Kabinen im Bereich, die Doppelkabinen zeichnen sich jedoch durch extra Platz und ein weiches großes, mitten im Raum stehendes Bett aus. In den Standardkabinen hast du zwar auch ganz nette Betten, die befinden sich jedoch an der Wand und sind längst nicht so groß wie dieses Bett. Vom Komfort des Bades jedoch gibt es bis auf den Platz nicht viel Unterschied.
Besonders ist der Verfügbare Fernsehen mit DVD-Player, für die man sich eigene Filme mitbringen kann oder sich gerne von der Crew auch welche ausleihen kann. Ebenfalls im Preis inklusive ist die Nutzung der Minibar. Hier gibt es Softdrinks und Bier.
Hinter einer japanisch anmutenden Wand befindet sich direkt vorm Fenster (was auch etwas größer als in der Standardkategorie ist) eine gemütliche Couch, die wenn ich richtig informiert bin, auch als Bett (z.b. für Familien) nutzbar ist.
Das Bett ist traumhaft, trotz ein wenig Wellengang hab ich super geschlafen und einzig dem Umstand, das es gewittert hat, ist es zu verdanken, das ich nun unter den Wachen verweile. Bis auf Außengeräusche und das Brummen meiner Klimaanlage höre ich hier nichts ! Herrlich !
Die Commodore Lounge
Direkt unter der Brücke befindet sich die Commodore Lounge. Ein paar gemütliche Sessel laden zum „chillen“ ein, es gibt Kaffee, Kekse, Obst und kleine Häppchen sowie einige Zeitungen und einen funktionsfähigen Internet-PC.
Der Rechner ist zwar nicht mehr der neueste, aber dank dem kostenlos zur Verfügung gestellten Wifi-Code ist es mitten auf der Nordsee möglich, ein paar Emails abzuchecken und die Welt zu retten (oder so). Der Ausblick ist eigentlich nur getrübt durch die vom Winter-Regen-Wind-Gemisch der letzten Tage verschmutzten Fenster. Ansonsten ein traumhafter Blick.
Kurz vor dem „Auslaufen“ des Schiffes ist hier auch recht viel los, kurz vor Mitternacht hatte ich die Lounge (mit gleichbleibenden Angebot) für mich allein. Ich hab es zwar nicht genutzt, aber weiterhin wird zum „Losfahren“ auch ein Glas Wein ausgeschenkt. Nicht im Preis inklusive ist ein Abendessen in einem der Restaurants. Hier empfehle ich das Italien-Restaurant „Latidude“, ich war überrascht wie gut die Küche an Bord ist.
Frühstück Inklusive
Das gibts für Commodore-Gäste in einem seperaten Bereich. Besonders cool, mit rechtzeitiger Voranmeldung könnt ihr euch das Frühstück sogar auf die Kabine bringen lassen. Das Angebot ist reichhaltig. Ich war besonders erfreut über die Vielfalt an Obst und Gemüse.
Was mach ich mit der ganzen Zeit?
Ich habe einiges erlebt auf der Fährverbindung von Ijmuiden nach Newcastle. Karaokecontests, ein Spiel am Automaten, ein richtig gutes essen in einem italienischen Restaurant, ein paar Minuten im Massagesessel, einer Drink an der Bar, Shoppig und einsame Gänge am frühe Morgen.
Das wohl jedoch schönste und kostbarste sind die wohl tollsten Sonnenauf- und Sonnenuntergänge, die man sich auf der Nordsee vorstellen kann.
Wenn alles in ein goldenes Licht eingetaucht ist, dann kommt einem der Alltag so erholsam weit weg vor.
Dazu die gute Meeresluft… zu schade, das die Tour von Ijmuiden nach Newcastle nur knapp 13 Stunden dauert. Ich habe auch vom Kino an Bord gehört, hab es aber ehrlich gesagt noch nich besucht…
Ein Besuch auf der Brücke.
Ein besonderes Highlight kam mir exklusiv als Blogger zugute. Dem Kapitän und seiner Crew beim Ausfahren aus dem Hafen von Ijmuiden direkt über die Schulter zu schauen war für mich etwas ganz besonderes. Bei tollem Wetter und interessanten Informationen über die Breite der „Rinne“ durch die dieses riesen Schiff jetzt nach außen gelangt, beim „ganz“ nah dran sein ist mir schon bewusst geworden, welche Verantwortung ein Kapitän da eigentlich hat. Ähnlich wie beim Flieger ist das „Ausparken und Losfahren“ noch Kapitäns Work., auch wenn die Maschinen ihr bestes tun, um die zu erleichtern.
Wichtige Hinweise für eine Reise mit DFDS
- Wenn ihr denn auch mal Lust auf ein wenig Luxus an Bord eines Fährschiffes habt, dann achtet bei eurer nächsten Buchung einfach auf die Premium Luxussuite mit Meerblick.
- Für eine Kreuzfahrt Anfang Februar wird für eine Hin & Rückreise für zwei Personen ohne Auto in einer der Commodore-Kabinen dann ab 400 Euro fällig werden. Dies ist jedoch auch ein wenig abhängig von der Nachfrage. Schaut also gerne auf die Seiten der DFDS und bucht eure kleine Mini-Kreuzfahrt Deluxe Provisionslink zu DFDS ;)
- Die Überfahrt dauert knapp 13 Stunden. An Bord wird Shopping, Glücksspiel, Entertainment sowie Kulinarik geboten.
- Newcastle hat viel zu bieten. Brücken zum Beispiel.
- Ebenfalls empfehlenswert? Die Teatime in Tynemouth
- Kennt ihr die Mauer zwischen Schottland und England? Hier gehts zum Artikel zum Hadrians Wall
Anreise von Deutschland nach Ijmuiden (Hafen der DFDS-Schiffe)
Für eine Kurzreise empfehle ich die Anreise mit der Bahn. Von Düsseldorf nach Amsterdam bist du knapp 2 1/2 Stunden unterwegs. Von Amsterdam könnt ihr anschließend mit dem Shuttlebus von DFDS (muss mitgebucht werden und kostet zusätzlich) nach Ijmuiden fahren.
Auch in Newcastle stehen Busse bereit, die euch ins Zentrum der Stadt bringen. Immer drauf schauen, wann ihr zurück müsst, ein Taxi zum Schiff kann teuer werden.
Alternativ eignet sich die Route natürlich auch, um mit dem Auto nach Schottland überzusetzen. Für eine Kurzreise würde ich den Kostenfaktor jedoch sparen. Solltet ihr mit dem Auto nur an den holländischen Hafen fahren – in Ijmuiden gibt es auch einen kostenpflichtigen Parkplatz für Schiffsgäste.
Das schreiben andere Blogger über Reisen mit DFDS
- Robin hat sich ebenfalls an Bord gewagt und einen ausführlichen Bericht geschrieben.
- Meike hat Silvester an Bord gefeiert. Auch ne coole Idee.
- Wie es ist mit Auto und Kindern überzusetzen, erzählt Nadine
Offenlegung: Ich wurde zur Bloggerkonferenz Traverse in Newcastle von DFDS eingeladen.
Ich buche zwar immer Außenkabinen, und da ich die allein nutze, sind sie auch ausreichend, aber beim nächsten Trip werde ich mir doch die Commodore-Klasse mal näher anschauen. Wenn ich mit der Bahn erste Klasse reise (was beim Frühbuchen oft garnicht so teuer ist), warum dann nicht auch auf dem Schiff. :)
Wow, echt toll <3
Allerliebste Grüße,
HOLYKATTA || INSTAGRAM
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[…] der Fährfahrt ein wenig im Luxus schwelgen? Hier seht ihr wie sich das […]
[…] Der Weg ist das Ziel. Fährfahrt mit Luxus. Von Ijmuiden nach Newcastle […]
Hallo Janett, wir fahren seit Jahren schon mind. 2x im Jahr nach Newcastle und ich habe gerade endlich mal auch die Luxussuite gebucht. Der Preis war gerade mal 2 € teuerer als die Komfortclass….
Danke für Deinen ausführlichen Bericht und auch wir sind immer wieder begeistert und der Urlaub beginnt schon beim befahren der Fähre….LG Thomas
Hallo Thomas,
Ihr werdet es nicht bereuen, die Suiten bieten viel Platz und man schläft herrlich! Einen Tipp kann ich euch noch geben, wenn ihr relaxt frühstücken wollt. Für einen kleinen Aufpreis könnt ihr euch Frühstäck aufs Zimmer bringen lassen. Lohnt sich !
[…] durch die Lautsprecher, dass noch Commodore Suiten für ein Upgrade verfügbar seien. Von dem Blogbeitrag von Janett wusste ich, dass das die 1. Klasse ist, die sich ganz oben und ganz vorne im Schiff befindet. Meine […]
WOW! Ich bin beeindruckt. Das ist echt mal toll und Luxus pur. Ich bin bisher nur in der Holzklasse gereist ;). Also in den fensterlosen 4 Mann-Kabinen, in denen man definitiv nicht klaustrophobisch sein darf ;). GlG, Nadine
@Nadine – du muss upgraden. Ganz wichtig. Hab ich nach meiner ersten Fensterlosen Tour auch gelernt :D
Vielen Dank für den schönen Artikel! Es ist toll dass man sieht, dass eine Überfahrt mit der Fähre auch luxuriös gestaltet werden kann. Wer einmal eine Luxuskabine zu günstigen Konditionen ausprobieren möchte – grad in der Nebensaison gibt es immer wieder tolle Angebote. Also für den DFDS Newsletter anmelden oder Augen auf behalten;)
Das nenne ich Luxus auf einem Schiff. Die Enge hat mich bisher immer abgeschreckt, aber Deine Bilder sehen vielversprechend aus. Wenn das Ganze noch bezahlbar ist, wäre das für mich mal eine Reiseoption :-)
Viel Spaß in England und viele interessante Eindrücke.
LG
Tanja